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daß der heute noch lebt, der einst den Jonas wieder ans Land brachte, der den Paulus im Schiffbruch errettete und der den Sturm stillte auf dem See Genezareth, daß es ganz stille ward, und von dem auch heute noch seine Glaubigen rühmen wörtlich wie bildlich:

Nun weiß und glaub ich feste, ich rühm's auch ohne Scheu,
Daß Gott, der Höchst und Beste, mir herzlich günstig sei,
Und daß in allen Fällen er mir zur Rechten steh,

Und dämpfe Sturm und Wellen und was mir bringet Weh.

Nun eine fünfte Trübsal, die uns näher angeht; das ist: 5) Mißwachs und Hungersnot, V. 33-38. Ach, meine Lieben, erfahren wir's nicht seit einer Reihe von Jahren alljährlich mehr oder weniger:

V. 34: „Daß ein fruchtbares Land nichts trug um der Bosheit willen derer, die darin wohneten." Muß es nicht gerade jezt wieder, da ein unerwarteter Frühlingsfrost die kleinglaubigen Herzen schon wieder erschreckt hat, muß es da nicht unser gemeinsames brünstiges Gebet sein jeden Sonntag, jede Betstunde, jeden Morgen und jeden Abend, daß wir wieder unter Gottes gnädigem Segen möchten

V. 37. 38:,,Unsere Äcker besäen und Weinberge pflanzen und die jährlichen Früchte kriegten; und er sie segnete, daß sie sich sehr mehreten und ihnen viel Vieh gebe." Wollen wir da nicht mit doppelter Inbrunst beten: Unser täglich Brot gieb uns heute, und: Vor Seuchen und teurer Zeit, vor Hagel und Ungewitter, vor Feuer und Wassersnot behüt uns, lieber Herr und Gott. Und wenn wir endlich auch von der sechsten Trübsal etwas erfahren, nämlich:

6) V. 39–42 von Haß und Gewaltthat böser Menschen; wenn oft der Arme und Geringe, wie es V. 39 heißt, niedergedrückt und geschwächt wird von den Mächtigen, und der Unschuldige und Gerechte verlästert und verfolgt wird von der Bosheit, o auch dann wollen wir uns freuen, daß wir einen Freund im Himmel haben, der mächtiger ist

als all unsere Feinde auf Erden, und wollen ihm danken, der auch heute noch den Armen schüßen kann vor Elend und aller Bosheit das Maul stopfen wird (V. 42) früher oder später. Dann wollen wir auch (V. 43) weise sein und alles dies behalten, und wenn die siebte Trübsal kommt, dann wollen wir an die sechs denken, aus denen er uns schon errettet hat, und alle Tage im Glauben beten: Erlöse uns von dem Übel! Ja thue das, getreuer Gott und Helfer: Erlöse uns von dem Übel; laß es uns hienieden schon kindlich glauben und selig erfahren: „Wir haben einen Gott, der da hilft, und den Herrn Herrn, der vom Tode errettet." Und endlich, wenn unser Stündlein kommt, bescher uns ein seliges Ende und nimm uns in Gnaden aus diesem Jammerthal zu dir in deinen Himmel.

Mach End, o Herr, mach Ende an aller unsrer Not;
Stärk unsre Füß und Hände und laß bis in den Tod
Uns allzeit deiner Pflege und Treu empfohlen sein:
So gehen unsre Wege gewiß zum Himmel ein!
Amen.

Psalm 108.

(1) Ein Psalmlied Davids. (2) Gott, es ist mein rechter Ernst; ich will singen und dichten, meine Ehre auch. (3) Wohlauf, Psalter und Harfen! Ich will früh auf sein. (4) Ich will dir danken, Herr, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten. (5) Denn deine Gnade reichet, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. (6) Erhebe dich, Gott, über den Himmel, und deine Ehre über alle Lande, (7) Auf daß deine lieben Freunde erlediget werden. Hilf mit deiner Rechten, und erhöre mich. (8) Gott redet in seinem Heiligtum, deß bin ich froh, und will Sichem teilen, und das Thal Suchoth abmessen. (9) Gilead ist mein, Manasse ist auch mein, und Ephraim ist die Macht meines Haupts, Juda ist mein Fürst, (10) Moab ist mein Waschtöpfen; ich will meinen Schuh über Edom strecken; über die Philister will ich jauchzen. (11) Wer will mich führen in eine feste Stadt? Wer wird mich leiten in Edom? (12) Wirst du es nicht thun, Gott, der du

uns verstößest, und ziehest nicht aus, Gott, mit unserm Heer? (13) Schaffe uns Beistand in der Not, denn Menschenhilfe ist kein nüße. (14) Mit Gott wollen wir Thaten thun. Er wird unsere Feinde untertreten.

Jauchzen die Feinde zur Rechten und Linken,

Drohet und hauet ihr blinkendes Schwert,
Lassen doch Christen die Häupter nicht sinken,
Denen sich Jesus im Herzen verklärt;

Wüten die Feinde mit Schnauben und Toben,
Schauen sie dennoch voll Trostes nach oben.

So heißt's in einem schönen Triumphlied unseres christlichen Glaubens. Und auch an den Glaubigen des alten Bundes schon dürfen wir etwas Ähnliches schauen, auch im Psalmbuch insbesondere dürfen wir Ähnliches vernehmen. Wenn ein David lobsingt: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln"; wenn ein Assaph jauchzt: „Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde"; wenn die Kinder Korah singen: „Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken"; wenn der Psalmist sich tröstet (Ps. 91): „Ob tausend fallen zu deiner Seiten und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen"; auch da vernehmen wir den Sieg des Glaubens, welcher die Welt überwindet.

Auch unser Psalm gehört in diese Reihe, auch über ihn können wir die Aufschrift sehen:

Wüten die Feinde mit Schnauben und Toben,
Schauen sie dennoch voll Trostes nach oben.

In einer Zeit schwerer Kriegsnot, wo Israel von allerlei Feinden bedrängt war, da wurde ohne Zweifel dieser Psalm gedichtet, in welchem der fromme Sänger durch einen kindlichen Ausblick zum Herrn und durch einen glaubigen Rückblick auf seine uralten Verheißungen sich stärkt zu einem mutigen Ausblick auch in die düstere und gefahrvolle Zukunft. Wir wollen lernen aus unserem Psalm:

Den Glauben, der die Welt überwindet.

1) Wie er kindlich aufwärts blickt zu seinem großen Herrn im Himmel, V. 1–7;

2) fröhlich rückwärts blickt auf Gottes gnädige Verheißungen, V. 8—10;

3) mutig vorwärts blickt auf die drohenden Feinde, V. 11—14.

1) Der kindliche Aufblick des Glaubens. Zu dem ermuntert sich David:

V. 2: „Gott, es ist mein rechter Ernst; ich will singen und dichten, meine Seele (Ehre) auch." Zum Lobe Gottes, zum Gebet des Glaubens gehört ein rechter Ernst, ein mutiger Vorsatz, denn es sind soviel Hindernisse von innen und außen, die sich immer wieder zwischen uns und unsern Vorsay stellen. Bald ist es der Leichtsinn, der uns die Pflicht vergessen läßt: Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde; bald ist es Schwermut und Verzagtheit, was uns verdrossen macht und uns den Gedanken eingiebt: Ist es jezt auch Zeit zum Loben und Danken, und nicht eher zum Weinen und Klagen? bald sind es Geschäfte, die uns abhalten; bald sind es Menschen, vor denen wir uns schämen; bald ist es, man muß geradezu sagen, der Teufel, der uns hindern will und uns einen Stein nach dem andern in den Weg wirft, daß wir zu keinem ernstlichen Gebete, zu keinem gläubigen Aufblick, zu keinem herzlichen Lob Gottes gelangen sollen. Da gilt es denn, sich mit aller Macht loszureißen von diesen Stricken und Schlingen; da muß es heißen wie bei David hier: Gott, es ist mein rechter Ernst; ich will singen und dichten, ich will glauben und beten, dem Teufel, der Welt, meinem eigenen Fleisch, meinen Sorgen, meinen Geschäften, meinem Kreuz und meiner Trübsal zum Troz; ich will singen und dichten, meine Seele auch, nicht nur meine Lippen sollen beten, nicht nur meine Hände

sollen sich falten, mein Herz und meine Seele soll auch dabei sein.

V. 3: „Wohlauf, Psalter und Harfen, ich will früh auf sein." Dazu sagt ein alter Ausleger gar schön: Bei der Welt heißt's: Morgenstund hat Gold im Mund; bei dir, mein andächtiges Herz, soll es noch besser lauten: Morgenstund hat Gott im Mund. Du mußst mit David früh auf sein zum Lob und Dienste deines Gottes. Es muß ein Christ die Wohlthaten seines Gottes nie unverdankt veralten lassen. Wenn Israel lang wartete mit Sammlung des Manna, so zerschmolz es und war nicht mehr zu benutzen. So geht's auf unserem Herzensboden; wenn da die göttlichen Wohlthaten nicht alsogleich erkannt und verdankt werden, wird ihrer bald vergessen. Absonderlich morgens muß man früh auf sein zum Gebet. Es kommen sonst mit anbrechendem Tag gleichbald Sorgen, Geschäfte, Zerstreuungen und Hindernisse aller Art dazwischen, daß man kann vor denselben nimmer zu rechter Erwägung und Benedeiung der Güte Gottes kommen. Ja der Christ hat, wie Arndt sagt, auch seine geistlichen Morgenstunden, wo es gilt, früh auf zu sein zum Lobe des Herrn. So oft uns nämlich durch Gottes Gnade eine neue Wohlthat Leibs oder der Seele widerfährt, geht uns gleichsam eine Gnadensonne auf, bricht eine geistliche Morgenröte an im Herzen; die muß man ja nicht versäumen, sondern früh auf sein, Gott zu loben und zu preisen. Ach, Seele, wie manche solche Morgenröte ist dir schon aufgegangen und wieder verblichen, ohne daß du dich dadurch hast erwecken lassen zur Liebe, zum Lobe, zum Dienste deines Gottes! Laß es nicht gar zu spät werden, sprich dir selber zu: „Wohlauf, Psalter und Harfen, ich will früh auf sein."

V. 4: Ich will dir danken, Herr, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten." Siehe, nicht nur im stillen Herzensgrund sollst du Gott loben, sondern auch

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