ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

cularfestes in dieser Gegend beurkunden. Die Filial- Gemeinde zu Landestreu beschloß bey dieser Gelegenheit, ihren Gottesacker, der eben gut verzäunt wurde, ringsherum mit ausdauernden, wilden Schirmbäumen und innerhalb desselben den ganzen geräumigen Plag in Gassenreihen mit Obstbäumen zu beseßen, und den jedesmähligen Ertrag der lehteren zum Besten ihrer gottesdienstlichen Anstalt zu verwenden. Um den Tag dieses wichtigen Festes auch den Orts und andern Dürftigen denkwürdig zu machen, wurde von der Ugartsthaler Gemeinde der löbliche Beschluß gefaßt, Brot backen, und solches in ganzen Laiben nach dem Gottesdienste vor dem Bethhause austheilen zu lassen. Zur Aufnahme und Bewirthung der Fremden schickten sich alle Ugartsthaler Haushaltungen gleichfalls sehr willig an. Zugleich fanden sich zwey evangelische Wohlthä terinnen ein, die das Fest durch nahmhafte Geschenke an das Bethhaus bezeichneten. Frau Johanna Gugenmoß aus Drohobicz verehrte ein metallenes Altar - Crucifix, das 80 fl. kostete, und vier schöne Altarkerzen, und Frau Sophie Klobassa, eben daher, über sechs Ellen dunkelblaues Tuch zur Bekleidung der Kanzel und des Vorsprungs derselben. Außer dem wurden von andern Gemeindegliedern noch acht Wachskerzen dargebracht. Der Altar ward unten am Tische mit grünen Guirlanden aus zarten Tannenreifern und Bandschleifen, die sich auf dem rein weißen, bis hinunter hängenden, oben mit blausilbernen Borten eingegefaßten mousselinenen Tuche schön ausnahmen, umhängt. Auf dem Altartische standen von beyden Seiten des neuen Crucifires vier große, mit Schleifen von Seidenbändern gezierte Wachskerzen, und neben dem kleinen Altarblatte, das die Einsehung des heiligen Abendmahles vorstellt, gingen die weiße Wand hinab gleichfalls grüne Guirlanden. Voran waren die h. Gefäße nebst einer stattlichen Bibel so aufgestellt, daß alles zusammen einen feyerlichen Unblick ge

währte. Das über demAltarblatte schon seit langem angebrachte, dem Bethhause von dem jeßigen Gubernial - Rathe und k. Administrator, Hrn. Sacher, verehrte Bildniß I 0seph II. umfing man mit einem Gehänge von Immergrün, oben mit einem niedlichen Kranze von Rosmarin-Reifern, die bey dem Volke jezt mehr als Lorbeer- und Eichenzweige gelten, geschmückt. Links an dem Kanzelvorsprung stach auf dem dunkeln Tuchboden ein Medaillon von Jmmergrün sehr gut ab, in welchem unter der Kaiserkrone die drey Anfangsbuchstaben der an diesem Feste vielmahls groß= gepriesenen Kaisernahmen, I o se p h, Leopold und Franz, in einander geschlungen, wie von Silber glänzten. Das übrige Bethhaus bemayeten junge Tannen. Auch der Weg da= hin vom Pfarrhause an war mit dieser Art von Bäumen ausspaliert. Am 2. November um a cht Uhr hielt Hr. Se nior Steller eine Beichte, während die Schuljugend sich in der Schule versammelte. Nach Beendigung derselben und mit dem Läuten zum dritten Mahle strömte das Volk scharenweise in das Bethhaus, und füllte es ganz aus. Die Landestreuer - Gemeinde war größtentheils auch herbey gekommen. In der Nähe des Altares nahm die, vor ihren Lehrern, Hrn. Philipp Heinr. Burkhard und Hrn. Friedrich Burkhard, angeführte Schuljugend, so wie der Ugartsthaler und Landestreuer Orts- und Kirchenvorstand, Play. Der Gottesdienst wurde ganz nach der ConsistorialVorschrift gehalten, und Hr. S teller sprach in seiner Predigt von der evangelisch = christlichen Freude über das Große, das der Herr an uns in dem Werke der Reformation gethan hat. Zuerst wurde dieses Große näher bezeichnet, und darauf gezeigt, wie wir uns darüber freuen sollen. Troß der fehr zahlreichen Versammlung und dem Gedränge herrschte während des Kanzelvortrages die vollkommenste, tiefste Stille, und eine sichtbare Aufmerksamkeit und Andacht. Rührend war es, als die ganze Versammlung nach

[ocr errors]

der Predigt zum Gebethe auf ihre Knice niederfiel, und sich nach Vollendung desselben auf Ein Mahl wieder erhob, um feyerlich das »Herr Gott dich loben wir!« anzustimmen. Die heilige Communion und eine Trauung beschlossen den Gottesdienst. Das Opfer betrug 55 fl. 47 kr. An Dürftige, die meistens Nationalisten aus den nächsten Russischen Dörfern waren, und ihre Kinder, wurden 180 Laibe Brot vertheilt. Uebrigens wurde die Feyer des Festes durch ein schönes, heitres Wetter begünstigt.

Zu Dornfeld wurde das Jubelfest sehr freudig, und mit so vielen äußerlichen Verzierungen gefeyert, als der enge Raum der Schule, in welcher, aus Mangel des noch nicht vollendeten Bethhauses, die Andacht gehalten werden mußte, nur immer gestattete. Um 1. November wurde die Gemeinde auf den kommenden Tag verbereitet, mit der Jugend eme Katechisation gehalten, und dabey erzählt, wie es vor, bey und nach der Reformation in der christlichen Kirche ausgesehen habe. Nicht den vierten Theil der Anwes fenden vermochte das beschränkte Locale an dem wichtigen Feste aufzunehmen. Ein schöner herbstlicher Tag begünstigte die Feyer. Ganze Scharen Volks umlagerten das Schulgebäude. Die innigste Freude und die herzlichste Dankbarfeit war auf allen Gesichtern zu lesen. Höchst rührend war der Anblick, als bey dem Gebethe nach der Predigt, in welcher der achtungswürdige, verdiente Senior, Hr. Wilhelm Simon, zweckmäßig auf die Wohlthaten der Refor= mation aufmerksam machte, und zu einer dankbaren und weisen Benutzung derselben aufforderte, alles, in und außer der Schule, Alt und Jung', Kind und Greis auf den Knieen lag, und dem Allmächtigen Opfer des Dankes brachte, für den gütigen Landesvater und sein erhabenes Haus alle Segnungen des Himmels erbath, und um Leben und Gesundheit für seine hohen geistlichen Obern flehte. Wenn auch der Feyer des Festes an diesem Orte äußerer Pracht

oufwand abging, so war sie doch gewiß eine echte Feyer im Geiste des Christenthunts.

Zu Jaroslau wurde die evangelische Kirche vor dem Feste gereinigt, und so gut als möglich verziert. Die Vorbereitungsfeyer am 1. November bestand in Predigt, Beich te und Communion. Am 2. November brannten während des ganzen Gottesdienstes zehn Wachskerzen. Hr. Diaconus Johann Fest erinnerte in seiner Jubelpredigt an die gro= Ben Wohlthaten der Reformation, und forderte zu Gesinnungen und Entschließungen auf, die denselben angemessen find. Die Andacht wurde durch eine passende Choral - Mufik sehr erhöht.

Auch die Gemeinde A. C. zu Gelsendorf schmückte ihr Bethhaus nach Thunlichkeit aus. Der Gesang wurde mit Musik begleitet, und der Prediger, Hr. Joh. Mich. Krajzell, hielt eine zum Theil historische, auf die Begebenheit des Festes sich beziehende Predigt. So oft darin des Kaisers mit dankbarer Liebe erwähnt wurde, geschahen Freudenschüsse.

Zu Stadlo wurde am 1. Novemb. von dem Prediger der Gemeinde A. C., Hrn. Senior C. J. Köhler, eine Vorbereitungsrede gehalten, in welcher der Unterschied zwischen dem protestantischen und katholischen Glaubensbekenntnisse angedeutet, und die Ausdrücke : »Protestanten«, »Reformation« u. s. w. erklärt wurden. Der Rede folgte die Beichte, eine Katechisation und die Feyer des heiligen Abendmahles, an welcher 255 Personen Theil nahmen. Bey der feyerlichen Andacht des Hauptfestes, am 2. November, war auch das ganze Personale der k. k. Altsandecer Cameral - Verwaltung gegenwärtig. Als Hauptlied wurde: »Ein' feste Burg ist unser Gott!« gefangen, und von dem Prediger eine Kanzelrede über die Wohlthaten, die uns Gott durch die Reformation erzeigt hat, so wie über die daraus für uns hervorgehenden Verpflichtungen gehalten. Die Kirche war auf

}

=

ländliche Art durch Fichtenbäume, mit Bändern umwunden, geziert, und der Altar, so wie das Schiff der Kirche, mit Blumen bestreut. Der würdige Commandant der 18. Füselier Compagnie des löbl. hungarischen, Baron Marjassyschen Infanterie-Regiments, Hr. Ober- Lieutenannt v. Appl, ließ, obwohl er selbst katholischer Religion ist, den protestantischen Theil der Mannschaft seiner Compagnie für beyde Festtage dienstfrey, gab der Gemeinde fünf Mann in das Schiff der Kirche als Spanische Wachen, und ließ das Te Deum durch Kleingewehrfeyer, so wie durch Pöllerschüsse feyerlich begleiten, gestattete durchaus keine Bezahlung seiner Mannschaft, und wohnte perfönlich der feyerlichen Gottesverehrung an beyden Tagen bey. Das gesammelte Kirchenopfer wurde unter Hausarme vertheilt.

Zu Neu- Sandec war am 2. November der Zugang zu der evangelisch-lutherischen Kirche mit einem Spaliere von grünen Bäumen beseßt. Bey dem Eintritte zur ersten Thüre erblickte man zwischen den Bäumen die Inschrift : »Wir preifen Gott und Kaiser für unsere Felder und Häuser; auch für die geistlichen Gaben, die Herz und Seele laben.« Vor dem Eingange in die Kirche im Spalier las man: »Ziehet ein in die der Gottheit geweihte Halle, und vernehmet, ihr Christen! alle, was des Himmels und des Landes Herr an euch gethan; rühmt fröhlich ihre Güte und wandelt der Tugend Bahn.« Ober der Thüre in der Kirche hing eine von grűnen Zweigen gewundene Krone, unter welcher sich gleichfalls eine Inschrift befand. Altar und Taufstein waren mit himmelblau seidenem Zeuge und silbernen Spihen eingefaßt, und an das Ultartuch ein Kreuz von silbernen Borten angeheftet. Ueber dem Altare war des Monarchen Bildniß langebracht. Zwey Cherubine hielten die schwebende

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »