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Superintendentur Augsb. Bekennt. dieß

seits und jenseits der heiß.

Dieser Superintendental-District umfaßt 118 MutterGemeinden, die in acht Seniorate vertheilt sind. Das Seniorat der sechs königlichen Freystädte zählt deren 6, das der dreyzehn Zipser Städte 14, das der sieben Zipser Bergstädte 7, das Unter-Carpatische Seniorat 5, das Scharosch-Zempliner Seniorat 18, das Gömörer 40, das Klein - Honter 15, das untergebirgige oder Hegyallyaer 13. Man findet in diesem Districte viele Deutsche Gemeinden und viel Deutsche Cultur, besonders in Zipsen; eine beträchtliche Anzahl guter Schulen, und unter den Predigern und wie überall in Ungarn Jugendlehrern nicht wenige, die sich durch höhere Bildung überhaupt, und durch literarische Kenntnisse insbesondere vortheilhaft auszeichnen. In Eperies befindet sich ein Districtual - Gymnasium, in Kesmark und Leutschau ein Lyceum, in Rosnau eine, auch schon ihres pädagogisch - gewandten Rectors, Hrn. Farkas, wegen, sehr geschäßte, bis zur Rhetorik gehende National-Schule, und in Sajo-Gömör, Cset= nek, Dobschau, Osgyan und Nyiregyhaz fleinere Lateinische Lehranstalten, deren jede ihr Gutes hat.

Das Preßburger Elaborat über die Feyer des dritten Jubelfestes der Reformation ward von Seite dieser Superintendentur bey einer in Groß-Lomnis, dem Wohnorte des gegenwärtigen, auch in der literarischen Welt rühmlichst bekannten Districtual-Inspectors, Hrn. Gregor v. Berzevizy, am 21. May 1817 gehaltenen ConsistorialSigung in Berathung gezogen, und Folgendes beschlossen : daß gedachtes Elaborat dem Drucke nicht zu übergeben sey; daß das Jubelfest, wegen der in diesem Districte Statt fin denden Weinlese und der Abwesenheit der vornehmsten Glie

der von ihren Gemeinden, vom 31. October auf die zwey Weihnachtsfeyertage zu verlegen wäre; daß am ersten Lage der eine, am zweyten der andere Theil der Augsburgischen Confession ohne alle Zusäße in den Gemeinden vorgelesen; daß von derselben in den Landessprachen Abdrücke gemacht, die Filialen zur Jubelfeyer in die Mutter-Gemeinden eingeladen, Kirchenopfer veranstaltet, eine ausführliche Beschreibung der gedachten Feyer in den KirchenProtokollen aufbewahrt, nichts über das Fest ohne Vorwissen und Gutheißung der Superintendentur gedruckt, und alle außerkirchlichen Feyerlichkeiten vermieden werden sollten. Diesen Bestimmungen gemäß erließ der jezige ehrwürdige und hochbetagte Superintendent dieses Districtes, Hr. Samuel v. Szontagh, in Eperies, an die Seniorate unter dem 20. Junius 1817 ein ämtliches Schreiben in der Sache. Von Seite mehrerer Prediger und Gemeinden erging dagegen an die Superintendentur das Ersuchen, die Feyer des Festes nicht so weit hinaus zu schieben, sondern dieselbe auf den 31. October festzuseßen. Unter mehreren triftigen Gründen, die sie für ihr Verlangen anführen, liest man in ihrer gut abgefaßten Vorstellung nicht ohne Rührung auch folgende Worte: »Wir zählen einige fromme Greise, die ihr Leben wenigstens bis zur Feyer dieses Festes gefristet zu sehen wünschten, und die dann gerne mit dem frommen Simeon ausrufen würden: Nun, Herr, läsfest du in Frieden deinen Diener fahren! Es ist wahrs scheinlicher, daß diese Greise den 31. October, als den entfernteren 25. und 26. December erreichen werden.« Da der General - Convent zu Pesth Einiges hinsichtlich der obigen Beschlüsse abzuändern für räthlich und nothwendig fand: so erfolgte unterm 17. September 1817 ein neues Superintendental - Schreiben, worin sämmtlichen Senioraten bekannt gemacht wurde, daß das Jubelfest in allen Diocesen zu einer und derselben Zeit, und zwar, in Ueber

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einstimmung mit sämmtlichen evangelischen Gemeinden Augsb. und Helv. Confession in den Deutschen Erblanden, am 2. November gefeyert, die Augsburgische Confession nicht gedruckt, und unter den für die zu haltenden Predigten vorgeschriebenen Terten so gewählt werden sollte, daß in jedem Senioral-Bezirke über einen und denselben Tert gez predigt werde. Es wurden aber folgende biblische Stellen als Terte vorgeschrieben: 1 Petr, 1, 25 (Luther s Symbolum.); Psalm 126, 3; Apoc. 5, 11; Matth. 5, 16; — 1 Korinth. 15, 58;- Ephef. 4, 15; 1 Korinth. 3, 21; Matth. 23, 8.10, fo wie die Epistel am 22. Sonntage nach Trinitatis, als am Tage des Hauptfestes, Philip. 1, 311, Außerdem werden sämmtliche Prediger väterlich erinnert und aufge fordert, auf das sorgfältigste alles in Wort und That zu vermeiden, was irgend einen Anstoß geben könnte, bey ih ren Gemeinden darauf zu sehen, daß Trink- und Schmausgelage, das Schießen und aller geräuschvolle Pomp beseiz tigt bleiben, und diese Gelegenheit zur Erweckung. Nährung und Befestigung patriotischer Gefühle und treuer, liebevoller Anhänglichkeit an dem, die Religionsfreyheiten sei= ner evangelischen Unterthanen väterlich schüßenden Landesfürsten und eines willigen Gehorsams gegen ihn zu benußen.

In diesem Kirchen-Districte, nahmentlich in der Zipser und Scharoscher Gespannschaft, war es, wo die Lutherische Lehre sich schon frühzeitig und sehr schnell verbreitete, und bald so tiefe Wurzeln faßte, daß sie nicht mehr zu unterdrücken war. Welch' ein Stoff und welch' eine Gelegenheit für geistreiche und der Begeisterung fähige Religions-Lehrer zu den frohsten, herzerhebendsten und heilsamsten Erinnerungen und Mahnungen! Auch ist das Jubelfest in diesen Gegenden wohl überall mit Herzlich frommer Andacht, und an mehreren Orten ausgezeichnet würdig und rührend gefeyert worden. Ich theile bey diesem Superintendental - Districte zu

erst den Bericht mit, der mir über die Feyer des Festes bey der Slavischen und Deutschen Gemeinde A. C. zu Eperies, wo sich gegenwärtig der Siz der Superinten dentur befindet, zugekommen ist.

» Die fünf königl. freyen Städte, Kaschau, Leutschau, Bartfeld, Eperies und Zeben- so heißt es in diesem Berichte-waren die ersten in Ungarn, welche bald nach der Verbreitung der Reformation die Augsburgische Confeffion, oder die evangelische Lehre annahmen. Ein Leutschauer, Martin Cyriaci, der Erste, der im Jahre 1522 die Universität Wittenberg besuchte, war es, der sodann auch als erster evang. Prediger in seiner Vaterstadt, mit seinem Collegen, Bartholomäus Bogner, an dem Reformations - Werke den thätigsten Antheil nahm, und dasselbe mit dem Rector der damahls berühmten und blühenden Bartfelder Schule, Leonhard Stökel, glücklich begründete. Diese zwey, in der Ungrische Kirchen Geschichte merkwürdigen Männer übergaben ihre Arbeit, mit Zustimmung der geistlichen und weltlichen Stände, unter dem Titel: Confessio christianae doctrinae, zu Kaschau in allen vier üblichen Landessprachen in 4to dem Drucke. Dieses Glaubensbekenntniß der obenbenannten 5 königl. freyen Städte wurde sodann im Jahre 1549 auch dem Könige von Ungarn, Ferdinand I., und 1560 dem Bischofe von Erlau, wie auch dem Erzbischofe von Gran, Antonius Berantius, übergeben. (Um zu zeigen, daß darin keine Zwinglische, oder Calvinische Lehre ent= halten sey.) «

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» Eingegangenen Nachrichten zufolge, haben die evang. Gemeinden in Ober- Ungarn fast jede auf eine ihr eigene Art und Weise die dritte Secular Feyer der Reformation begangen. Zur Verherrlichung derselben hatten die Gemeinden zu Bartfeld und Leutsch au vor allen übrigen den reichhaltigsten, schönsten historischen Stoff; denn aus

diesen zwey Städten verbreitete sich Luthers Lehre bald durch ganz Ungarn und Siebenbürgen, und es ist zu hoffen, daß diese beyden Gemeinden diesen so wichtigen historischen Umstand, so wie auch besonders den OriginalBrief des D. Martin Luther an die Stadt Bartfeld, nebst manchen andern, dazu gehörigen, interessan= ten Belegen, bey der Jubel - Feyer der Reformation ge= hörig gewürdigt und benußt haben werden. *)«

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» Gern möchte ich bey dieser Gelegenheit fachverstän= dige Freunde auf einige noch unbekannte Quellen historischer Denkwürdigkeiten, welche in dem Bartfelder Stadt Archive unbenußt liegen, aufmerksam machen; was jedoch die umständliche, geschichtliche Darstellung der schnellen Ausbreitung der Reformation in Ober- Ungarn anbes langt, hierin will ich den Bartfelder Freunden nicht vorgreifen, und beschränke mich bloß auf die Beschreibung des dritten Jubiläums der Reformation bey der Deutschen und Slavischen Gemeinde zu Eperies. Und vielleicht gibt das Bedeutendere und Ausgezeichnetere desselben einiges Recht auf etwas mehr Ausführlichkeit. «

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» Schon vor einem Jahre hatte der hiesige würdige Prediger der Deutschen Gemeinde, Hr. Magister Iohann Michael Schwarz, auf das bevorstehende hohe Kirchen- Fest der Evangelischen gelegentlich aufmerksam gemacht. Als am 20. Trinitatis Sonntage 1816 nach Matth. 22, 114. von der ersten Verkündigung und Einführung des Evangeliums die Rede war, wurde zugleich auf eine sehr passende Art des großen Werkes gedacht, welches in Ansehung dieses Evangeliums durch Luther, den Unvergeßlichen, und seine großen, ehrwürdigen Gehülfen zu Stande kam, dessen drittes, jahrhundertliches Gedächtniß im nächsten Jahre um diese Zeit gefeyert werden

*) In Bartfeld_wurde das Fest_mit frommer Andacht, aber ohne besondere Auszeichnung gefepert.

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