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bleibt es den Gemeinden Augsburgischen Bekenntnisses unbenommen, durch würdevolle Auszierung ihrer Bethhäuser, durch Musik und Choralgefang und ähnliche liturgische Veranstaltungen die Feyer des Festes zu beleben und zu erhöhen. Während des ganzen Gottesdienstes an demselben haben bey ihnen die Altarkerzen zu brennen. Auch sind die vasa sacra auf dem Altare auszustellen, auf demselben ein Exemplar von den heiligen Schriften niederzulegen, und der Taufstein zweckmäßig auszuschmücken. Was die evangelischen Gemeinden Helv. Conf. betrifft, so werden auch fie durch jede zweckdienliche Feyerlichkeit, so weit sie mit dem Geiste ihrer Kirche bestehen kann, das Fesiliche dieses Tages zu erhöhen suchen.

Es wird dabey diesen E. k. Consistorien angenehm feyn, wenn' dieses Fest don fämmtlichen evangelischen Gemeinden als eine Veranlassung zu wohlthätigen Handlungen betrachtet, und etwa Durch ein Kirchenopfer oder auf andere Weise irgend ein guter Zweck befördert, und dieser Tag dadurch auch zu einem Feste des Wohlwollens und der Liebe erhoben werden follte. Die Predizer haben sich daher hierüber und überhaupt über die zweckmäßige Einleitung zu diesem hohen Feste mit den Gemeinde-Vorstehern, zeitig genug zu berathschlagen.

Die Confiftorien erwarten übrigens von sämmtlichen. Predigern, daß sie ihre, an diesem Secular-Feste zu haltenden Predigten vollständig ausarbeiten werden. Eine reingeschriebene Copie davon werden sie, nebst einer gedrängten Beschreibung der stattgehabten Feyer, an die betreffende Superintendentur einzusenden haben, damit diese sie an die k. k. Consistorien befördere, in deren Archiven Das Eingesandte aufbewahrt werden soll. Außer dem ist von jedem Prediger eine Abschrift von jener Beschreibung, sv wie dieser Consis ftorial - Erlaß bey den Postorats - Acten niederzulegen.

Die k. k. Confiftorien schließen diesen Erlaß mit dem herzlichen Wunsche, daß das angeordnete Sécular-Fest für sämmtliche hierländische evangelische Gemeinden ein Fest frommer Freude, warmen Dankes, chriftlicher Liebe und heilbringender Erbauung feyn möge, welchen Wunsch die Paftoren bey der am 26. October zu erfolgenden Ankündigung des Festes ihren Gemeinden bekannt zu machen haben. Diesem Wunsche fügen die Consistorien noch den bey: daß auf den Bemühungen sämmtlicher denselben unterstehen= den Superintendenten, Senioren und Prediger für Wahrh it, Tu= gend und Religion fortwährend der Segen des Himmels ruhen, daß Gott ihnen ftets Gesundheit, Muth und Heiterkeit der Seele

fcbenken, fie zu männlicher Ertragung der vielen Beschwerden und Entbehrungen, mit welchen ihr wichtiges Amt verbunden ist, stärken, und sie in dem Bewußtseyn treu erfüllter Pflicht, und in der Wahrnehmung des guten Erfolges ihrer redlichen Berufswirksamkeit Belohnung und Ersaß für so manches Opfer finden laffen möge. Wien am 4. September 1817.

Ex Cons. utriusq. Caes. Reg. Consistorii Aug. et Helv. Conf. Karl Freyherr von Werner,

erster Rath und Kanzley - Director der k. k. N. De. Landesregierung und Präses der beyden k. k. Consistorien für sämmtl. deutsche Erblande des Augsburgischen und Helvet. Be kenntnisses.

Stephan Szüts v. Tasnad,

f. f. Consistorial - Rath

Helv. Conf.

Gebeth

Jakob Glaz,

f. f. Consistorial - Rath

Augsb. Conf.

zur Feyer des dritten Reformations-Jubiläums in den f. k. deutschen Erblanden.

Mit tief gerührter Seele fallen wir heute lobend und dankend nieder vor dir, Allmächtiger! Du hast Großes an uns gethan; deß find wir fröhlich! Mit väterlicher Liebe und Treue haft du zu jeder Zeit für das Wohl deiner. Geschöpfe, besonders für die heiligsten Angelegenheiten der Menschheit, für ihre geistige und sittliche Aufklärung und Veredlung, für Wahrheit und Tugend, Recht und Gerechtigkeit gewacht und gesorgt. Auch durch das große Werk der Kirchenverbesserung, das vor drey Jahrhunderten unter deinem Schuße gedieh, hast du das Reich des Wahren und Guten zu er: weitern, die Gewissensfreyheit allgemeiner zu verbreiten, den Wifs senschaften und dem religiösen Geiste der Welt einen neuen Schwung zu geben, die Ehrfurcht und Ergebenheit, die Völker ihren Regenten schuldig find, zu erhöhen, und in dem Schooße des bürgerlichen und häuslichen Lebens so manches Erfreuliche zu bewir ken gewußt. Dafür danken wir dir mit Mund und Herz, besonders an dem heutigen Feste, das die Bekenner der evangelischen Kirche aller Länder und aller Zungen an die Gründung desselben so lebhaft erinnert. Wir danken dir dafür, AUliebender, um so

inniger und freudiger, da du unser Leben in eine Zeit fallen ließeßt, wo der Religionsdruck verschwunden ist, unter welchem einst unfere Vorfahren seufzten. Wir sehen, was sie wünschten, zu sehen, und nicht gesehen; wir hören was sie wünschten zu hören, und nicht gehöret haben. Du, o Herr! warst es, der das Herz jenes unvergeßlichen Monarchen, dessen Nahmen wir mit Ehrfurcht und Dank nennen, das Herz Joseph II. dahin lenkte, daß er die Feffeln des Religionszwanges zerbrach, der Gewissfensfreyheit die ihr gebührende Achtung verschaffte, und den Bekennern der evangelischen Kirche in feinen Staaten das heiß ersehnte Recht verlieh, dich in ihren eigenen Tempeln und nach ihrer Ueberzeu gung zu verehren und anzubethen. Du, o Herr, warst es, der die: ses wichtige, heilige Recht auch unter seinen erhabenen Nachfolgern auf dem Throne unversehrt erhalten, und dem Geißte christlicher Duldsamkeit und Liebe eine immer allgemeinere Herrschaft verschafft hat. Du, o Herr, bist es, dem wir es zu danken haben, daß wir besonders unter dem milden Zepter unsers allverehrten-Landesvaters, Franz I., ruhig und in unfern Glaubensfreybeiten ungekränkt fort leben, und von ihm, dem Gütigen, schon so vies le Beweise von Huld und Gnade empfangen haben. Ja, Herr!~ so müssen wir abermahls tief gerührt ausrufen du haft Großes an uns gethàn; deß find wir fröhlich! Zwar nur stammeln kann unser Mund den Dank, der dir dafür gebührt; aber er ist aufrichtig, und kommt aus der tiefften Tiefe unsers Herzens; dărum nimm ihn in Gnaden an. An dem beutigen großen Feste sey es gelobt, daß wir die Wohlthaten, die du uns durch das Werk der Kirchenverbefferung bereitet hast, nie unbeachtet lassen, dagegen nie gleich gültig werden, sondern uns bestreben wollen, zur Beförderung ih rer heilsamen Zwecke das Unfrige treu und redlich beyzutragen, uns fern Kirchen und Schulanfialten, und denen, die an denselben arbeiten, unsre wärmste Theilnahme zu schenken, unser Verhalten gegen fremde Glaubensgenossen stets nach den Grundsagen der Religion der Liebe einzurichten, und uns des Nahmens evangelischer Christen dadurch würdig zu machen, daß wir dich und Jestm aufrichtig und herzlich verehren, und unser Licht leuchten lassen vor den Leuten, auf daß sie unsre guten Werke seben, und dich, v Vater im Himmel, preifen.

Inbrünstig und hingesunken auf unsere Kniee slehen wir, Allmächtiger und Allheiliger, zu dir: Versage deinen Schuß und deinen Segen auch fernerhin der ganzen evangelischen Kirche, und ins besondere den Bekennern derselben in Desterreichs Ländern nicht.

Laß in ihr fortwährend Ordnung, Zucht und wahre Frömmigkeit herrschen. Erleuchte ihre Lehrer, so wie die, die sie hören. Gib jenen Kraft und Muth, ihr ehrwürdiges, aber Tabey auch so be, schwerdevolles Amt mit Freuden zu verrichten, diesen aber Neigung und Luft, dein Wort gern zu vernehmen, ernstlich zu beherzigen und darnach zu thun. In dem Bewußtseyn treu erfüllter Pflicht und in der dankbaren Liebe der Gemeinden laß die, die in deinem Weinberge arbeiten, Lohn und Stärkung finden, und was sie mit redlichem Willen für Wahrheit, Tugend und Religion beginnen und thun, das, o Herr, laß allezeit gesegnet sepn. Allen Bekennern der evangelischen Kirche schenke das wahre, ewige Leben; das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, daß du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jefum Chriftum, erkennen.

Gefegnet sen uns das Andenken jener unvergeßlichen Männer, welche die evangelische Kirche als ihre Gründer und Stifter nennt, und all' jener Fürsten, an denen fie Freunde und Beschüßer fand. Gesegnet sey uns, die wir unter Oesterreichs mildem Zepter leben, besonders das Andenken des großen Kaisers Joseph II., und seiz nes Nachfolgers, Leopold II., die nun in höheren Welten des Himmels Lohn auch für jene Wohlthaten genießen, die sie, so lange fie hienieden wirkten, ihren evangelischen Unterthanen zu Theil werden ließen. Dankbar werden unsre spätesten Nachkom. men ihre gefeyerten Nahmen, dankbar auch den Nahmen unsers glorreich regierenden Monarchen, Franz Í., nennen. Herr, deis nes Himmels reichster Segen ruhe auf diesem unsern gnädigsten Landesfürsten, der uns in unfrer Gewissens- und Religions-Freys beit immerfort so mächtig geschüßt, und uns wiederhohlt rührende Beweise von seiner huldvollen, gnädigen Gesinnung gegen uns gegeben hat. Schüße sein uns so theures Leben; mache feiner Jahre recht viel; fröne alle feine, auf das Wohl seiner Völker abzweɗenden Unternehmungen und Handlungen mit dem glücklichßen Erfolg; laß ihn, nach so vielen Stürmen und Leiden feines Lebens, fich nun einer ununterbrochenen Ruhe und Glückseligkeit erfreuen, und uns, die wir ihn so dankbar verehren und lieben, erhalte ftets seine Gnade und Huld. Sey, o Herr, auch mit seiner durchs lauchtigsten Gemahlinn, mit unserm Kronprinzen und sämmtlichen Prinzen und Prinzessinnen unsers erhabenen Kaiserbauses. Laß dieses Fürstenhaus immer ausgezeichnet seyn durch Weisheit und Gerechtigkeit, Eugend und wahrhaft frommen Sinn, Volksliebe, Stärke und Macht. Den Räthen und Dienern des Monarchen, allen höchsten und hohen Staatsbehörden, denen, welchen die

Leitung des evangelischen Kirchenwesens in diesen Ländern anvertraut ist, und allen Obrigkeiten dieser Stadt (dieses Orts) ver= leihe zu glücklicher und treuer Erfüllung ihres hohen Berafes Einficht, guten und festen Willen, Kraft und Müth, und laß ihr Arbeiten und Wirken gesegnet seyn. Unfre Kirchen- und Schulanftalten laß gedeihen und immer fröhlicher empor blühen, und den Geift christlicher Duldung und Liebe unter den verschiedenen Elaubensgenossen der Welt und insbesondere dieser Länder sich immer mehr und mehr verbreiten. In unfern Familien wohne allezeit Zucht und Ordnung, redlicher Sinn und herzliche Gottesfurcht, wohlgeordnete Thätigkeit, Eintracht, Friede und Glück. Unsern Greifen erleichtre die Beschwerden des Ilters, unfern Männern und Frauen verleihe Kraft, für die Welt nüßlich wirksam zu seyn, unfern Jünglingen und Jungfrauen bewahre die Reinheit des Herzens, unfre unmündigen Kinder trage schirmend auf deinen Vaterarmen, und laß uns in ihnen ein gebildetes, rechtliebendes und gottvertrauendes Geschlecht empor blühen, ein Geschlecht, deiner Liebe und der Liebe aller Guten werth.

O erhöre, Allgütiger, dieses unser demüthiges Flehen! Wir hoffen dieß zu dir; denn du hast ja bisher des Guten so unendlich viel an uns gethan. Freudig gerührt erheben wir unser Auge und unser Herz zu dir; dankbar rufen wir noch ein Mahl aus: Der Herr hat Großes an uns gethan; deß find wir fröhlich! O laß es dir gnädig gefallen, wenn wir, bis wir einft in Seraphsgesänge mit einstimmen, schon hier im Staube, durchdrungen von Freude und Dank, jubelnd ausrufen: Herr Gott, dich loben wir 2c.

Altargebeth vor der Predigt.
Herr, du hast Großes an uns gethan; Hallelujah!
Chor.

Deß sind wir fröhlich. Hallelujah!

Allgütiger, der du in einem Lichte wohnst, wohin kein sterb liches Auge reicht, und Licht, Freude und Segen verbreitest über alles, was deiner Allmacht Hand geschaffen hat! freudig und lobend erheben wir heute unser Auge und unser Herz zu dir. Aus dem Munde der Greise, so wie aus dem Munde der Unmündigen steigt das Opfer des innigsten Dankes zu dir, Alliebender, dafür empor, daß du seit dem Anbeginne der Welt für das höhere Wohl der Menschheit immerfort so väterlich gewacht, und uns insbeson

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