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quet befestigt, von welchem weiße und rothe Bänder herab hingen. Um den Altar saßen zwölf Vorsteher auf Sef= seln; vor demselben war die Schuljugend, die sich paarweise in das Bethhaus begab, versammelt. Bey dem Eingange in das leştere wurden ein Paar Verse gesungen, und das Volk folgte hierauf den Sängern und dem wackern Prediger der Gemeinde, Hrn. Michael Schmal, gleichfalls paarweise. Dem feyerlichen Gottesdienste, der mit einer stillen, ruhigen Decen; und Würde abgehalten wurde, und bey welchem so wie überall die herzlichsten Dank. gebethe und Segenswünsche für den gütigen Landesfürsten zum Himmel empor stiegen, wohnten viele katholische Christen und einige Honorationen aus der Stadt Gmünd bey. Das Bethhaus konnte die herbeygeströmte Volksmenge kaum fassen, und ein Paar hundert Zuhörer mußten stehen. Das heilige Abendmahl empfingen an die 300 Personen, und zum Besten des Prediger - Wittwen Fonds fand ein Opfer um den Ultar Statt, das sehr ergiebig ausfiel.

Zu Watschig, in Kärnthen, versammelten sich am 2. November die Erwachsenen der dasigen evang. Gemeinde A. C. schon frühzeitig im Bethhause, die Schuljugend aber, nebst ihren Lehrern, in der Schule. Der Ultar war in der Höhe mit drey ovalen Transparenten geziert, in welchem sich die Nahmen der drey leßten Kaiser Desterreichs zeigten, nehmlich zur Rechten Franz I. — Joseph II. (mit der Jahrzahl 1781, als dem Stiftungsjahre der Toleranz) in der Mitte, und dann links Leopold II. Es brannten zehn Wachsketzen. Unterhalb zeigte sich in einem vierten Transparente der Nahme D. M. Luther mit der Jahres zahl 1517. Auf dem Tische des Altares, das mit einem neuen, schönen Tuche, welches zwey angesehene verwitwete Bäuerinnen zu diesem Feste geschenkt hatten, geschmückt war, standen die heiligen Gefäße. Noch ehe der Gottesdienst seinen Anfang nehmen konnte, wurde ein in der leg

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Gegen Ende des Bethhause seinen

ten Nacht aebornes Kind zur Taufe gebracht, und dieser heilige Act vor der bereits versammelten ganzen Gemeinde fögleich vorgenommen. Nach Beendigung desselben stellte sich die Schuljugend vor der Pastorats - Wohnung paarweise auf, und die Sänger stimmten das Lied an: »Wenn Chris stus seine Kirche schügt u. f. w. a ersten Verses nahm der Zug nach dem Anfang. Boran gingen die Knaben, ihnen folgten die Mädchen, nach diesen kam des wackern Predigers und provisorischen Seniorats - Verwalters, Hrn. Johann Wilhelm Hoffmann, jüngste Tochter mit einem neuen, auf einem schwarzseidenen Polster ruhenden Exemplare der Bibel; nachher kamen die Sänger, der Prediger, in der Mitte der beyden Kammerer, und auf diese die übrigen Vorsteher, denen die auf dem Kirchenplage versammelten Gemeindeglieder folgten. Der Zug ging bis zum Altar, auf dem die Bibel niedergelegt wurde. Die Schuljugend nahm nun, nebst den Vorstehern, zu beyden Seiten des Altares Play, und der Gottesdienst ging, gemäß der ConsistorialAnordnung, vor sich. Hr. Hoffmann sprach vor einer zahlreichen Versammlung von den großen Wohlthaten, die Gott uns auch durch die Reformation erwiesen hat, und zeigte, wozu uns dieselben ermuntern müssen. Sein Vortrag wurde mit der feyerlichsten Stille und unter Vergießung vieler Thränen angehört.. Um Schlusse der feyerlichen Gottesverehrung wurde das heil. Abendmahl gehalten. Die ganze Anordnung und Feyer des Festes erweckte nicht nur in allen Anwesenden viele Freude, sondern machte auch soust den sichtbarsten Eindruck, und wird noch lange in gesegnetem Andenken bleiben.

Die Kärnthnischen Prediger, Hr. Michael Strom pf zu Zlan, Hr. Johann Zapf zu Feffernih, Hr. Johann Christian Voigt zu St. Peter am Feld, Hr. Christian Ludw. Philipp Freißlich zu Treß

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dorf, Hr. Johann Leonhard Wach zu Fresa ch und Puch, und Hr. Joh. Mich. Henneberger zu Trebesing, waren mit den Vorstehern ihrer Gemeinden bemüht, der Feyer des Festes so viele äußere Würde zu ertheilen, als nur immer die bedrängte ökonomische Lage der leztern erlauben wollte. Ueberall äußerte sich viel Freude über die Nachricht, daß des Kaisers Majestät die solenne Feyer des Jubiläums huldreichst bewilligt habe, und überall nahmen die zahlreichen Versammlungen an dem festlichen Gottesdienste mit sichtbarer Herzlichkeit, Andacht und Rührung Theil. In Zlan versammelte sich die zahlreiche Jugend am 2. November des Morgens auf dem ge= räumigen Kirchenplage, und zog mit dem Prediger, den Kirchenvorstehern, den Sängern und der übrigen Gemeinde, mit Anstimmung des Liedes: »Kommt, laßt uns Gott erheben« 2c. 2c., nach dent Bethhause, wo ein feyerlicher Gottesdienst abgehalten, und am Ende desselben gebeichtet, communicirt, ein Kind getauft, zwey Wöchnerinnen eingesegnet und Opfergaben für den PredigerWitwenfond dargebracht wurden. —- Zu Feffernih wurden am Vorabende des Festes in einiger Entfernung von der Thüre des Bethhauses einige junge Tannen aufgepflanzt, welche, wie man früh Morgens mit Vergnügen wahrnahm, die Dorfjugend im Stillen mit Blumen und Kränzen behängt hatte; das Gotteshaus ward sorgfältig ́ gereinigt und der Altar neu bekleidet und geschmückt; zu der Andacht am 2. November wankte selbst der schwächste Greis herben, um Gott bey der Erinnerung an die vorigen Zeiten um so freudiger für das Gute der Gegenwart zu danken, und das Kirchenopfer fiel ergiebiger aus als sonst. Die Ge= meinde zu St. Peter am Feld war schon im voraus durch mehrere Religionsvorträge ihres Predigers auf die Wichtigkeit des hohen Festes aufmerksam gemacht, worden, und hohe Freude bemächtigte sich aller Gemüther, als die.

Nachricht von der allerhöchsten Bewilligung der SecularFeyer wirklich eintraf. Die Schuljugend versammelte sich am Festtage in dem Pastorate, und zog paarweise unter dem Gesange: »Nun danket alle Gotta 2c. in das Bethhaus. Woran sich evangelische Christen an diesem Feste in Ansehung ihres Glaubens erinnern müßten, würde in der Predigt gut auseinander geseßt. So geräumig auch das hiesige Bethhaus ist, so vermochte es doch nicht, alle Zuhdrer zu fassen, und viele mußten außer demselben Plaz nehnien. Uebrigens war die Rührung sichtbar, und alle kehrten von der Andacht mit innigem Danke gegen Gott, und mit erneuter Liebe gegen den erhabenen Monarchen in ihre Häufer zurück. — In Treßdorf war der Altar, auf welchem sechs Kerzen brannten, mit Baumzweigen und Blumenkränzen, so wie mit Bändern und seidnen Tüchern ausgeschmückt, und die Feyer des merkwürdigen Tages schien auf die Herzen der Gemeindeglieder einen gesegneten und bleibenden Eindruck gemacht zu haben. Zu Fresach waren an dem hohen Feste uni das Bethhaus mehrere Fichtenbäume aufgepflanzt, der Altar mit einem weißen, mit Spigen garnirten Tuche, und über dieses mit einem rothseidenen Zeuge bedeckt; auf einem blau-damastnen Polster lag die zu Nürnberg 1768 wieder aufgelegte, mit den Bildnissen mehrerer um die Reformation verdienten Fürsten, wie auch des Doctor Luther gezierte Bibel in groß Folio, aufgeschlagen, neben den heil. Gefäßen; es brannten während des ganzen Gottesdienstes sechs Kerzen, und das Kanzelpult war mit einem rothseidenen Zeuge bedeckt. Das Fest machte auf die Gemeinde einen starken Eindruck, und aller Herzen waren tief und innig gerührt. Zu Trebesing hielt die gesammte Schuljugend von Trebesing, Un= terhaus und Dornbach mit ihren Lehrern, den Kirchenvorstehern, dem Prediger mit den Vorsängern und der übrigen Gemeinde am Hauptfeste einen feyerlichen Ein

zug in das Bethhaus. Vor dem Eingange desselben wurde Das Lied angestimmt: »Erhalt uns, Herr, beg deinem Wort« 2c. In dem Tempel waren mehrere passende Inschriften angebracht, und derselbe so voll als noch nie; nach dem Gottesdienste wurde die Schuljugend von dem Kirchenkammerer, Hrn. Elias Scherzer, durch Nahrungsmittel erquickt.

Bey der Oberkärnthnischen Gemeinde A. C. zu Weisbriach und Weissensee war nach der Ankündigung des Jubelfestes eine fromme Rührung und freudige Bewegung der Gemüther sichtbar. Der Prediger derselben, Hr. Paul Prugger, benußte den 1. November zu einer solennen Feyer des Festes in dem Filiale Weissensée. Auf dem Altare, der während des ganzen Gottesdienstes beleuchtet war, lag eine große Weimarsche Bibel aufgeschlagen, aus welcher die gebrauchten biblischen Terte vorgelesen wurden. Über Psalm 66, 5 ward eine Festpredigt gehalten, außerdem communicirt und katechesirt. Jung und Alt wohute dieser feyerlichen Undacht Vor- und Nachmittags mit from= mer Theilnahme und Rührung bey. Bey der Muttergemeinde zu Weisbriach war am darauf folgenden Tage die evangel. Kirche festlich geschmückt, der Altartisch und die ganze Vorderseite desselben mit einem gelbseidenen großen Shawl, die Seitentheile aber mit rothseidenen behangen, und mit farbigen Bändern besteckt, das Brustbild Kaiser Josephs II. an dem Mittelfelde des Altares angebracht, und dieser durch zwölf Kerzen beleuchtet. Auch an allen Pfeilern des Gotteshauses brannten Kerzen. Zwischen denen auf dem Altare und den Säulen-Postamenten hingen Kränze von grünen und anderm Buschwerke; auch waren verzierte Blumentöpfe mit ihren Gewächsen aufgestellt. Am Ende des Haupt-Einganges gegen den Altar zu war ein Triumphbogen von Taunenreifern aufgerichtet, und von einem Regenbogen umschlungen. Seidene Schärpen mit Franzen in Schleifen geschlungen hingen von demselben herab, und au

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