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darauf eine Anrede an die Kinder, die laut eine Reihe von Fragen über die Reformation beantworteten, so wie auch eine furze, mit passenden Ermunterungen durch webte Rede über die auf dem Altare stehenden Gefäße der beyden Sacramente. Nach Absingung einiger Verse, in Begleitung der bloßen Orgel, betrat derselbe die Kanzel, und predigte über den Sah: Der Herr hat Großes an uns gethan; deß sind wir fröhlich! woben er zuerst in Erwägung zog, welche große Dinge Gott an uns gethan habe, und dann auseinander feßte, wie fröhlich wir darüber seyn dürfen und sollen. Das »Herr Gott dich loben wir!« wurde von einem Chore junger Leute abgesungen, und von der Gemeinde mit großer Theilnahme und Rührung angehört. Nach der Predigt fand Beichte und Com munion Statt, und der vormittägige Gottesdienst dauerte bis Ein Uhr. Das Bethhaus war voll. Dieß war auch Nachmittags der Fall, wo über Matth. 5, 16. eine Predigt gehalten wurde.

Das Bethhaus der kleinen evang. Gemeinde A. C. zu Neu-Kem matten wurde die Woche vor dem Feste ge= reinigt, und die Auszierung desselben geschah, so wie es die Umstände und das Vermögen gedachter Gemeinde erlaubten. Der kaiserl. Adler über der Kanzel wurde bekränzt, und erhielt die Ueberschrift: »Gott fröne unsern Kaifer Franz! Eine Guirlande von grünenden Tannen ward von der Kanzel bis zur gegenüberstehenden Wand des Bethhauses gezogen. Eben so wurde eine Guirlande am obern Theile des Altares angebracht, welches alles sich recht gut ausnahm. Auf hölzernen, an dem äußern Theile der Emporkirche angemachten Tafeln mit grünen Einfassungen standen evangelische Kernsprüche aus der heil. Schrift. Uebri gens wurde der Gottesdienst ganz nach der ConsistorialAnordnung abgehalten. Auf dem Altare, auf welchem sech s Wachskerzen brannten, lag eine große, aufgeschlagene Bi

bel. Das Lied: »Wir glauben all' an einen Gott,« wurde von der Schuljugend arienmäßig und gut gesungen. Der Prediger, Hr. Johann Georg Blank, wies in seiner Festrede auf das Große hin, das Gott an den Bekennern der evangelischen Kirche überhaupt, und an denen in unsern Ländern insbesondere gethan hat, und zeigte, was er von uns erwarte, wenn wir das Jubelfest auf eine würdige und ihm wohlgefällige Weise zu feyern wünschen. Nach der Predigt wurde das heil. Abendmahl gehalten, und am Schlusse des vermittägigen Gottesdienstes, nach einer an die Jugend gehaltenen Rede, wurden unter dieselbe von den Vorstehern cursirende Silbermünzen mit der Jahreszahl 1817 vertheilt.

Da die evangelische Gemeinde U. C. zu Efferding gerade ohne Prediger war, so konnte sie auch erst acht Tage später, nähmlich am 9. November, das Jubelfest fey= ern, und der Hr. Pastor Blank, zu Neu- Kemmat= ten, erhielt den Superintendental-Auftrag, den dießfällis gen Gottesdienst daselbst abzuhalten. Er that dieß auf die felbe Art, wie bey seiner Gemeinde. Die Anzahl der Zu hörer war sehr groß, und das Bethhaus konnte nicht alle fassen. Man könnte sie ungefähr auf drey tausend Seelen berechnen; aber des großen Gedränges ungeach tet fiel doch keine Unordnung vor, und während des Gefanges und der Religionsvorträge herrschte die feyerlichste Stille und Aufmerksamkeit. Der Eingang zum Bethhause war mit Buchsbaum in Gestalt von Triumphbogen geziert, und man las daran die Inschrift: Ringet darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet; denn hier ist des Herrn Tempel. Im Bethhause, in der Mitte des Ganges, waren zwey Säulen, ebenfalls mit Buchsbaum eingefaßt, und mit Gold- und rothem Papier umwunden, enthaltend die Zuschrift: Heil und Segen unserm geliebten Landesvater und Besch ú

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her der Kirche, Franz I. Die übrigen Säulen der Emporkirche waren gleichfalls mit Buchsbaum umwunden. Auf beyden Seiten der Kanzel standen zwey Säulen von Tarus, an denen die Bildnissse Joseph II. und Se. Majestät, Franz I., prangten. Oberhalb der Kanzel war die Inschrift: Höret des Herrn Wort. Auf dem Altare standen se ch 8 Leuchter mit brennenden Wachslichtern. Ober demselben las man die Inschrift: »Himmel und Erde werden vergehen, aber des Herrn Wort blei bet ewig stehen. Matth. am 24., Vers 35.« -Vor und nach dem Gottesdienste wurde eine angemessene Musik gemacht, und die Choral- und andern Gesänge wurden von blasenden Instrumenten und Pauken begleitet.

Bey der evang. Gemeinde U. C. zu Wallern wur den vor dem Feste die drey Emporkirchen des Bethhauses, die Kanzel und der ganze Altar neu gemahlt. Auf beyden Seiten des leßteren errichtete man grüne Säulen mit doppelt quer eingefaßten Bogen, zwischen welchen die Worte zu lesen waren: »Des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit.« Hinter dieser Inschrift brannten 31 Lampen. In der Mitte prangte der kaif. königl. Adler. Kanzel und Altar wurden mit neuem Luche bekleidet. Auf dem legteren, auf dem die h. Gefäße standen und eine offne Bibel lag, brannten sechs Kerzen in großen Leuchtern. Der Gottesdienst wurde an den beyden Festtagen ganz nach der Consistorial-Anordnung verrichtet, und der würdige, hochbetagte Prediger der Gemeinde, Hr. Jakob Koch, seßte in seiner Rede an dem Hauptfeste das Große auseinander, das Gott an uns gethan hat, und schloß mit zweckmäßigen Ermunterungen. Sieben Musikverständige von Linz begleiteten den Gesang der Gemeinde mit blasenden Instrumenten. Das Bethhaus konnte nicht alle, die der Andacht beywohnen wollten, fassen.

Die evang. Gemeinde A. C. zu Goisern und Hall

statt, meist aus Salinen- Urbeitern bestehend, feyerte das Secular-Fest an dem ersteren Orte mit freudiger Seele und dankbarer Gesinnung. Da sonst am 1. November eines je den Jahres in der Ober-Oesterreichischen Diöcefe ein Schulund Erziehungsfest gefeyert zu werden pflegt, so nahm dießmahl an dem gedachten Tage der kenntnißreiche und ge= schichte Prediger der Gemeinde, Hr. Senior Johann Georg Overbeck, ein Bruder des rühmlichst bekannten Dichters und Senators Overbeck, zu Lübeck, bey dem Gottesdienste auf die Jugend besondere Rücksicht. Er führte in seiner Predigt über Psalm 139, 16. seine zahíreichen Zuhörer in Luthers. Kindes- und Jugendjahre hin. Nach der Rede versammelte sich die zuleßt confirmirte Jugend beyderley Geschlechtes mit den erwachsenen Schülern und Schülerinnen vor dem Altare um den erwähnten Prediger, der mit ihnen die drey Artikel des christlichen Glaubens, zum großen Wohlgefallen der Gemeinde, die mit der größten Aufmerksamkeit und Undacht zuhörte, katechetisch durchging. Am Schlusse wurde von ihnen ein passendes Lied declamirt. Am Hauptfeste, den 2. November, um 9 Uhr, begaben sich die sämmtlichen sechzehn Vorsteher der Gemeinden Goisern und Hallstatt, so wie die Lehrer mit ihren Schülern und Schülerinnen mehrere hundert an der Zahl — nach der Prediger-Wohnung, hohlten da Hrn. Senior Overbeck ab, und begleiteten ihn in das, etwa hundert Schritte davon entfernte neue Bethhaus. So viele Menschen auch bey diesem Einzuge zur Rechten und Linken Spaliere bildeten, so fand man doch das Gotteshaus bereits ganz angefüllt. Die Einziehenden wurden bey dem Eintritte in das leßtere mit Orgelspiel und Musik empfangen. Auf dem Altare brannten vier große Wachskerzen, und neben den h. Gefäßen lag auf demselben die h. Schrift in Folio aufgeschlagen. Die ältesten „Vorsteher nahmen in der Nähe desselben Plaß. Un der Stufe

des Einganges in das Presbyterium stand eine schöne Eh renpforte. Das k. k. Salinen - Verwes - Amt Is chel hat= te solche von Moos und Fichtenzweigen sehr geschmackvoll für des Erzherzogs Carl und dessen Frau Gemahlinn kais. Hoheiten und die durchlauchtigste Frau Fürstinn von Nassau Weilburg, welche im lezten Herbste das Salzkammergut bereisten, und auch das Bethhaus zu Goisern in Augenschein nahmen, zurichten lassen, und überließ dieselbe, auf dießfälliges Ansuchen, zum Gebrauche bey dem Jubelfeste. Die ganze Emporkirche, der Orgel-Chor, der Taufstein u. s. w. waren mit zierlich gewundenen Guirlanden be hangen. Der Kanzelredner hielt eine gut gearbeitete Predigt über den vorgeschriebenen Tert, und zeigte in derselben, was uns das Jubelfest der Reformation seyn müsse, und wie wir dasselbe zu begehen haben. Das Uerarium hat die Besoldung des Predigers dieser evang. Gemeinde übernommen, und der Kaiser vor kurzem derselben zum Baue eines neuen Bethhauses ein großmüthiges Geschenk von 2500 Gulden gemacht. Daran ward in der Predigt zweckmäßig erinnert.

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>>Kaiser Joseph II. heißt es darin sprach in seinem »weltberühmten Toleranz - Patente aus das große Wort: Ihr »seyd frey, ihr meine evangelischen Unterthanen! Aller Ge»wissenszwang sey aufgehoben! Verehret Gott nach eurer Vä»ter Weise; bauet euch Tempel, errichtet euch Schulen, bes »rufet und bestellet euch Prediger und Lehrer in denselben! »>Jhr sollet mit ihnen des Schußes meines Zepters genießen! — »>Und wie er, so sprach nach ihm sein erhabener Bruder Leo»pold II., und nach demselben sprachs dessen glorwürdiger »Sohn, Franz I. Zu euch, ihr Mitglieder der evangelischen »Gemeinden in Goisern und Hallstatt sprachen sie noch »ein anderes und höheres Gnadenwort: Eure Hirten und »Seelsorger sollen aus den kaiserlichen Renten ihren Jahresfold empfangen; eurer Armuth soll bey dem Bau des Beth»hauses zu Goisern, und bey dem Ankaufe eines Schul»>haufes im Markte Hallstatt auf kaiserliche Kosten Unter

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