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1.

CXXI.

Unser Heiland hatte so eben Seinen Jüngern gesagt: »Wo Ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkom»men;« und obschon Er gleich darauf an Petrus, und gleichsam an sie alle fagte: »Du wirst Mir aber hernach »folgen; so waren doch, bey der Vorstellung des nahen Abschiedes von Ihm, ihre Herzen beunruhiget wors den. Er fuhr daher also fort in Seiner Rede.

2. »Euer Herz werde nicht unruhig. Ihr glaubet van Gott; glaubet auch an Mich. In Meines Vaters »Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so hätte Ich euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte »zu bereiten. Und ob Ich hinginge, euch die Stätte zu »>bereiten, so werd' Ich doch wieder kommen, und euch »zu Mir nehmen; auf daß, wo Ich bin, auch ihr seyd. »Und wo Ich hingehe, das wisset ihr, und den Weg »wisset ihr auch. Da spricht zu Ihm Thomas: HErr, »wir wissen nicht wo Du hingehest, und wie können wir »den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der » Weg, und die Wahrheit, und das Leben; niemand »kommt zum Vater, als durch Mich. Wenn ihr Mich »kennetet, so kennetet ihr auch Meinen Vater; und von »nun an kennet ihr Ihn, und habt Ihn gesehen. Da »spricht zu Ihm Philippus: HErr, zeige uns den Va»ter, so genüget uns! Jesus spricht zu ihm: So lange >>Zeit bin Ich bey euch, und hast Mich nicht gekannt, »Philippus? Wer Mich siehet, der siehet den Vater; »wie sprichst du denn: Zeige uns den Later? Glaubest »du nicht, daß Ich im Vater, und daß der Vater in Mir ist? Die Worte, die Ich zu euch rede. die rede »Ich nicht von Mir Selbst; Der Vater aber, Der in Mir wohnet, Derselbige thut die Werke. Glaubet »Mir, daß Ich im Vater, und der Vater in Mir ist ; »wo nicht, so glaubet Mir doch, um der Werke willen.

men war. Und da unser Heiland, eben in diesen Lagen, die Nächte auf dem Delberge zuzubringen pflegte, so hielten die Jünger es wohl, nach zu menschlicher Ansicht, für nothwendig, einige Waffen zu führen, deren, nach des Josephus Bericht, selbst die strengen Essener auf Reisen trugen,

Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, wer da glaubet »an Mich, der wird die Werke, die Ich thue, auch »thun, und wird größere, als diese thun; denn Ich »gehe zum Vater.«

3. Jesus redete mit Seinen Aposteln, denen Er bald Seinen Geist senden wolte, durch Den sie nachher so große Thaten würkten. Sie heilten Kranke, wie Jesus; trieben Teufel aus, wie Er; erweckten vom Tode, wie Er. Aber sie redeten auch in Sprachen, so sie nicht gelernt hatten; und man legte Kranke hin, daß fie von den vorbeygehenden Aposteln überschattet, und gesund würden. »Es war«, sagt der heilige Chrysostomus, »Es war ein großes Zeichen der Herrlichkeit »Christi, daß durch den Abwesenden Dinge geschahen, »die Er gegenwärtig nicht gethan hatte.

4. Also fuhr unser Heiland fort:

»Und was ihr bitten werdet in Meinem Namen, »das werd' Ich thun; auf daß der Vater verherrlichet »werde im Sohn; wenn ihr etwas bitten werdet in Mei»nem Namen, das werd' Ich thun. Liebet ihr Mich, »so haltet Meine Gebote. Und will den Vater bitten, »und Er wird euch einen andern Tröster geben *), daß »Er bey euch bleibe in Ewigkeit; den Geist der Wahr»heit, welchen die Welt nicht kann empfahen, denn sie »schauet Ihn nicht, und kennet Ihn nicht. Ihr aber »kennet Ihn, denn Er bleibet bey euch, und wird in »euch seyn. Ich will euch nicht als Waisen lassen; Ich »>komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, so wird »Mich die Welt nicht mehr sehen; ihr aber werdet Mich

) Das griechische Wort naganλyros, welches buchstäb. lich so viel als das lateinische advocatus bedeutet, hat einen sehr reichhaltigen Sinn, und läßt sich nicht durch Ein Wort ausdrücken; daher auch der heilige Hierony mus in der Vulgata das griechische paracletus beybes hielt. Es heißt einer der herbeygerufen worden, das her ein gerichtlicher Beystand, (Unwald, Advocatus) aber auch ein Fürsprecher; ein Tröster; ja auch ein Erinnerer, Ermahner, so wie das Zeitwort, aus dem es gebildet wird, diese verschiedene Handlungen aus drückt. Man sieht leicht, daß eben hier Tröster veis »nen andern Tröster« nicht wohl paßt. Ich würde Beystand gesezt haben, wenn dieser Ausdruck nicht weit öfter die Hülfe, als den Helfer bezeichnete.

»sehen; denn Ich lebe, und ihr solt auch leben. An demselbigen Tage werdet ihr erkennen, daß Ich in Meis »nem Vater bin, und, daß ihr in Mir feyd, und Ich »in euch. Wer Meine Gebote hat, und sie hält, der vist's, der Mich liebet. Wer aber Mich liebt, der wird »von Meinem Vater geliebet werden; und Ich werde wihn lieben, und werde Mich ihm offenbaren. Da »spricht zu Ihm Judas, *) nicht der Ischarioth: HErr, »was ist's, daß Du Dich uns offenbaren wilt, und nicht »der Welt? Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Wenn »einer Mich liebt, so wird er Mein Wort halten, und Mein Vater wird ihn lieben; und Wir werden zu ihm »kommen, und Wohnung bey ihm nehmen. Wer aber »Mich nicht liebt, der hält Meine Worte nicht;`das >>Wort aber, das ihr höret, ist nicht Mein, sondern des Vaters, Der Mich gesandt hat.«

»Solches hab' Ich zu euch geredt, da Ich bey euch bin. Aber der Tröster, der heilige Geist, Den der »Vater senden wird in Meinem Namen **), Der wird weuch alles lehren, und euch erinnern alles deß, was »Ich euch gesagt habe.

»Meinen Frieden laß' Ich euch, Meinen Frieden »geb' Ich euch; nicht geb' Ich euch, wie die Welt gibt, »euer Herz werde nicht unruhig, es zage nicht! Ihr »habt gehört, daß Ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, sund komme wieder zu euch. Hättet ihr Mich lieb, so »würdet ihr euch freuen, daß Ich zum Vater gehe; »denn der Vater ist größer als Ich. ***) Und nun hab »Ich es euch gesagt, ehe denn es geschieht, auf daß

*) Judas, mit den Zunamen Lebbäus und Thaddäus, eis ner der Zwölfe. Seine Frage bezog sich, wie scheint, auf die Erwartung eines irdischen Reiches des Messias. Nichts vermochte so sehr, wie diese himmlischen Reden Jefu Chrifti, jede Vorstellung von kleiner, weil irdis scher Größe, aus den Herzen der Jünger zu vertreiben. **) »Jn Meinem Namen,« das heißt: Meiner Menschwers dung, Meines Lebens, Meines Leidens, Meines Todes, Meiner Auferstehung, Meiner Fürbitte wegen. ***) »Der Vater ist größer als Ich.« Das gilt von der menschlichen Natur Jesu Chrifti, nach der göttlichen, ist Er dem Vater, und der heilige Geist, Ihm und dem Bater gleich.

wann es nun geschieht, ihr glaubet. Ich werde nicht »mehr viel mit euch reden. Denn es kommt der Fürst »der Welt, und hat nichts an Mir. Aber auf daß die »Welt erkenne, daß Ich den Vater liebe, und daß Ich »also thue, wie Mir der Vater den Auftrag gegeben hat; stehet auf, lasset uns von hinnen gehen.«

Joh. XIV.

5. Durch Zulassung Gottes rüstete der Fürst der Welt, jener unfelige Engel, welcher Gott ungehorsam ward, und welcher »kräftig würket in den Kindern des »Ungehorsams, er rüstete seine Anhänger wider den Ephef. II. ». Sohn Gottes, an dessen Hochheilige Menschheit weder

er, noch der Toda, der da vist der Sünde Solde, ein Röm. VI, 19. Recht hatten. Jesus erwehrte Sich dieses Kampfes nicht, in welchem Er den Teufel und den Tod besiegen folte; erwehrte Sich sein nicht, aus Liebe zum Vater, Dessen Auftrag er vollziehen wolte. Warum aber der Vater diesen Auftrag dem Sohne gegeben; das fagt uns der Sohn, in Seiner Unterredung mit Nikode mus: »Also hat Gott die Welt geliebet, daß Er Seis »nen Eingebohrnen Sohn gab, auf daß jeder, der an »Ihn glaubet, nicht verlohren werde, sondern das »ewige Leben habe.«<

6. So kommt immer alles zurück auf Gottes Liebe, und auf unsern Glauben an Ihn, einen Glauben, der mit unserer Liebe zu Ihm innigst verbunden ist; einer Liebe, welche Seine Gebote hält. Gottes Liebe zu uns, ist der Urquell unsers Daseyns und unsers Heils; un sers Daseyns Bestimmung, ist unser Heil; unser Heil, ist ewige Vereinigung mit Gott, Der auch der Ocean ist, in Den die Geister, selig nur durch Ihn, sich ers gießen.

Joh. III. 15.

Matth.XXVI.

7. Und nachdem sie den Lobgefang gesprochen 3o. vergt mit »hatten, *) ging Er, Seiner Gewohnheit nach, hins Mark. XIV. aus an den Delberg, und Seine Jünger folgten Ihm.« guc.xx11 39.

*) Bielleicht war dieser Loogesang, den unser Heiland, und Seine Jünger, beym Beschluß diefes Passahmahles hersagten, oder sangen, das sogenannte Hallal der Ifraeliten, welches aus sechs hintereinander folgenden Psalmen bestand, mit dem 112ten, »Lobet, ihr Knechte »des HErrn,« u. f. w. anfing, und mit dem 117ten endigte. (Oder, nach hebräischer Ordnung, vom 113ten bis zum 118ten.) Mit diesem Hallal beschlossen die Is».

6. und mit

CXXII.

Es war der vierzehnte Tag des Monden, (denn

es war der Tag des Passah,) und daher Vollmond, als unser Heiland mit Seinen Jüngern hinging, an den Delberg. Er pflegte von sichtbaren Gegenständen, am liebsten von der schönen Schöpfung Gottes, und von ländlichen Beschäftigungen, die sich dem Auge darboten, Anlaß zu nehmen, ich in Seinen Reden zu hö» heren Gegenständen Seines Reiches zu erheben. Wahrscheinlich gaben anizt die Weingärten vor der Stadt, es fen auf Seinem Gange zum Delberge, oder als Er schon am Delberge war, Ihm den Anlaß, die Fortsezung Seiner lezten Rede zu Seinen Jüngern mit diefen Worten anzufangen:

2. »Ich bin der ächte Weinstock, und Mein Vater vist der Weingärtner. Einen jeden Reben an Mir, der »nicht Frucht bringet, wird Er wegnehmen, und einen vjeden, der da Frucht bringt, wird Er fäubern, daß wer mehr Frucht bringe. Ihr seyd izt rein um des Worts willen, so Ich zu euch geredet habe. Bleibet in Mir, so bleib' Ich in euch. *) Gleichwie die Rebe kann keine »Frucht bringen von ihr selbst, wenn sie nicht bleibt am »Weinstock, also auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Mir »bleibet. Ich bin der Weinstock, ihr seyd die Reben; »wer in Mir bleibet, und Ich in ihm, der bringet viel

raeliten alle Feyerlichkeiten. Da aber dieser Gebrauch im Geseße, welches über vierhundert Jahr vor Dichtung der Pfalme gegeben ward, nicht vorgeschrieben worden, so mag vielleicht wohl unser Heiland einen eigenen Lobgesang mit Seinen Jüngern hergesagt, oder gesungen haben. Er dankte, wenn Er das Brod brach, Er dankete, wenn Er den Becher nahm; Er sagte einen Lobgesang nach vollendetem Mahl. Wem das Tischgebet altfränkisch scheint, der bedenke, ob er dem Bey, spiele Jesu folgen wolle? oder dem Beyspiele der Welt? *) Die Ueberfeßungen haben: »Bleibet in Mir, und Ich win euch.« Die Urschrift lautet: μsware Ev sμoi, na

vip, nämlich μeve, welches füglich ausgelassen werden konnte. Dem sey, wie ihm wolle, so ist ges wiß der Sinn dieser: »Wenn ihr in Mir bleibet, so »bleibe Ich in euch.« Gott verläßt uns nicht, wir vers Lassen Ihn

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