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Belohnung in jenem Leben empfahen würden, da sie fich für die Ehre Gottes aufgeopfert hätten.

io. Herodes ließ sie binden, sandte sie gen Jericho, wohin er die Häupter des Volks berief, und sich selbst hinbegab. Dort versammlete er diese im Amphitheater, und hielt, zuntkräftet um stehen zu können, liegend auf einer Ruhbank, eine Rede, in welcher er sich sehr herbe über den Undank des Volks beklagte, das seine Tempelgaben zerstörte, und wider den Tempel frevelte, unter dem Vorwande ihn zu schmähen, ihn, der doch, wawährend einer Herrschaft von hundert fünf und zwanzig Jahren die Afmonäer nicht vermocht, zur Ehre Gottes diesen herrlichen Bau aufgeführt, und mit köstlichen Gaben das Haus Gottes geschmückt hätte.

11. Seine Grausamkeit fürchtend, entschuldigten sich diese Männer, und betheuerten, daß sie keinen Theil an der That gehabt, welche allerdings geahndet werden müßte. Da ließ sein Zorn gegen sie nach, doch entsezte er des Amtes den Hohenpriester Matthias, und ertheilte solches dessen Schwager Jozaros (oder Joazar). Die beyden Schriftgelehrten, Judas und Matthias, fammt denen, so vorzüglich Hand gelegt an die Herabstürzung des Adlers, ließ er lebendig verbrennen, und Die andern gefangenen Jünglinge durch seine Schergen tödten.

12. Indessen nahm seine Krankheit immer zu. In. nere Gluth verzehrte ihn, und unerträgliches Jücken am ganzen Leibe quälte ihn zugleich mit heißer Begier der Speise, deren Genuß die Pein seiner entzündeten Eingeweide noch mehr entflammte. Ihm schwollen die Füsse von Wasser, und Würme brachen hervor aus des Unterleibes Fäulnis. Nur aufgerichtet konnte er ath= men; krampfhafte Zückungen erschütterten die Glieder; der Odem, wie die Geschwüre, verpestete die Luft.

13. Nicht verkannt ward die Hand der göttlichen Strafe, die schon hier, großen und hochgestellten Frevlern zum Beyspiele, ihn traf. Dennoch gab er nicht die Hoffnung der Genesung auf, und gebrauchte mancherley Mittel der Aerzte, denen er mit großer Folg. famkeit sich hingab. Auf ihr Geheiß brauchte er die warmen Bäder bey Kallirrhoe, jenseit des Jordans. Diefe Quelle, deren Name Schönborn lautet, hat auch

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diese fonderbare Eigenschaft, daß sie noch nach dem Erguß ins todte Meer sich von dessen Gewässern fondert, und füssen, erquickenden Trank gewährt.

14. Auch ein Delbad ließen ihn die Aerzte brauchen, vermuthlich um die Maden, so schon ist an ihm nagten, zu ertödten; es bekam ihm aber so übel, daß er beynah in der Wanne seinen Geist verhauchet hätte. Er kehrte darauf zurück nach Jericho.

15. Dorthin berief er, bey Todesstrafe für jeden der nicht erscheinen würde, alle Häupter von Ifrael, und sobald sie angekommen waren, ließ er sie einfperren in die Rennbahn, die er, so wie das Amphitheater, griechischen und römischen Gebräuchen nachäffend, bey Jericho erbauet hatte. Dann foderte er seine Schwester Salome vor sich sammt deren Manne Uleras, und eröfnete ihnen, wie, bey allen Ueheln die ihn umfingen, ihm nichts so unerträglich wäre, als der Gedanke, daß fein Tod unbeklagt und unbeweint vom Volke bleiben würde. Ihre Pflicht sey es, eine wahre Trauer nach feinem Tode zu bewürken, da sonst die Könige gewöhnlich nur dem Scheine nach, und mit außerm Pomp bes trauert würden. Wenn er den Geist würde aufgegeben haben, fölten sie seinen Tod verheimlichen, Soldaten in die Rennbahn fenden, und die Häupter von Israel alle, als auf seinen Befehl, mit Wurfspießen tödten lassen. Sie versprachen dem kranken Könige seinen Willen zu ehren. Da die Häupter von Israel aus den Häuptern der Geschlechte bestanden, so wolte er sich dadurch der Trauer jedes Geschlechts versichern.

16. Zu dieser Zeit kamen die von ihm nach Rom Abgeordneten zurück, mit dem Bescheide, Augustus überlasse es ihm den Frevel des Sohnes mit Verbannung oder mit dem Tode zu bestrafen. Die Akme sey getödtet worden. Diese Botschaft gab ihm die lezte, flüchtige Linderung, wie sie seiner werth war.

17. Bald darauf föderte er einen Apfel und ein Messer, ward aber von plözlicher Pein überfallen, und wolte sich mit dem Messer tødten, als sein Vetter, Achiabus, ihm in die Hand grif, und lautes Geschrey erhub. Mit dem gehörten Geschren verbreitete sich das Gerücht er fen gestorben, und lautes Geheul crfüllte die Burg. Es erreichte die Ohren des Antipater, welcher sogleich

Jos. ant, jud.

1.

Jos. de bel.

große Freude bezeugte, sich in der Hoffnung nicht nur gerettet und frey, sondern auch als Herrscher auf dem Thron sah, und, unter Verheißung großer Belohnung, den Kerkermeister hieß ihm die Bande zu lösen. Dieser aber weigerte sich dessen, und sagte dem Vater an wie der Sohn sich betragen hätte,

18. Herodes schrie laut auf vor Wuth, schlug sich selbst aufs Haupt, ließ sogleich den Sohn tödten, und ordnete ihm gemeines Begräbniß in Hyrkanion.

19. Hierauf änderte er noch einmal seinen lezten Willen, in welchem er das Königreich dem Archelaus bestimmte; dem Antipas, mit der Würde eines Tetrarchen, Galiläa und Peräa; dem Philippus, mit glei cher Bürde, die Landschaften Trachonitis, Gaulon, Batanäa und Panias. Der Salome hinterließ er die Städte Jamnia, Asdod, und Phafaelis, nebst einer Summe Geldes; seine andern Angehörigen und Verwandten bedachte er auch, und dem Augustus vermachte er sein Gold- und Silbergeschirr, nebst köstlichen Gewanden.

20. Er starb fünf Tage nachdem er den Antipatce XVII. VI. tödten lassen, im sieben und dreyßigsten Jahre seiner VII. VIIL Herrschaft, ein Mann der alles genossen hatte, was jud. 1. xxn. die Welt gewähren kann, und der nun dahinfuhr wie sie 7. XX dahin fahren läßt, um zu treten vor den Richtstuhl des Oberthür.) Königes der Könige,

XXIII.

1.8. (edit.

1.

XVI.

Salome und ihr Gemahl betrugen sich mit Klugheit. Gleich nach des Herodes Tode, den sie. ge heim hielten, gingen sie selbauder zur Rennbahn, ließen folche den Häuptern des Volkes, die drinnen eingeschloss fen waren, öfnen, und sagten ihnen an, als im Namen des Herodes, er entließe sie anigt. Ohne Zweifel werden diese geeilt haben ihre Heimath zu erreichen, da sie ihn am Leben glaubten.

2. Indessen drang das Gerücht seines Todes aus der Burg in die Stadt. Da beriefen Salome und Alexas alle Soldaten, so in Jericho waren, ins Amphitheater, und erklärten ihnen, der König sey gestorben. Darauf trat Ptolemaus vor, ein alter Staatsmann des Hero=

des, welcher sterbend ihm seinen Siegelring anvertrauet hatte, und las den Soldaten einen hinterlassenen Brief des gestorbenen Königs, in welchem er ihnen Dank sagte für bewiesene Treue, und ihnen gleiche Gesinnung gegen Urchelaus anempfahl. Zulezt erbrach er den lezten Willen, in welchem Herodes erklärt hatte, daß solcher nicht gültig seyn solte, bis Augustus ihn würde be-stätiget haben.

3. Gleichwohl erhub sich sogleich das laute Geschrey der Soldaten, die den Archelaus als König begrüßten. Mit ihnen gelobten die Feldobersten ihm Treue und Ergebung, wie sie seinem Vater erwiesen hatten, und alle ließen den Wunsch hören, daß Gott ihn in Seinen Schuz nehmen wolte!

4. Archelaus ging nach Jerusalem, bestattete die Leiche des Vaters mit großer Feyerlichkeit, und als die sieben Tage der Trauer, welche der vaterländische Gebrauch beischte *), vorüber waren, gab er dem Volke einen großen Schmaus, und ging dann, mit weißem Gewande angethan, hinauf in den Tempel, wo die Menge ihn mit Freudengeschrey empfing.

5. Er dankte ihnen für ihr gezeigtes Wohlwollen, und daß sie nicht gesonnen schienen, dem Andenken der Gewaltthätigkeiten seines Vaters eine böse Würkung wider ihn einzuräumen. Er erklärte, daß er die königliche Benennung noch nicht annehmen wolle, sich auch des Diadems geweigert habe, womit das Heer zu Jericho ihn schmücken wollen, weil er die Bestätigung des väterlichen Willens von Augußus erwarte. Sobald er diese erhalten, werde er suchen ihren günstigen Erwar= tungen zu entsprechen, und in allem sich besser gegen sie zu erweisen, als sein Vater gethan habe. So rügte dieser Sohn-die Schuld des verhaßten Königes, auf eine Weise, welche das Gefühl der feineren Seelen verlehen mußte, dem gemeinen Haufen aber wohlgefallig, weil er ihrem Hasse schmeichelte. Das Volk überließ sich der Freude über die Veränderung der Herrschaft, und da es sich der Früchte derselben sogleich versichern wolte, bestürmte es den Fürsten mit lauten

*) »Sieben Tage trauret man über einen Todten,« ́sagt Ecclesiastic, der Sehn des Sirach.

XXII. 13.

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Bitten, deren einige die Abschaffung der Auflagen betrafen, welche sein Vater auf den Verkehr gelegt hatte, andere die Aufhebung der jährlich bestimmten Abgaben, andere die Loslassung der Staatsgefangenen. Archelaus verhieß alles, was von ihm verlangt ward, es sey, daß er auch nach lleberlegung geglaubt haben würde, sich ist, in noch unsicherm Besiz der Herrschaft, gefällig erzeigen zu müssen, oder daß der laute und unerwartete Ungestümm eines nach langem Zwang entzügelten Volkes, ihm, in plözlicher Verlegenheit, und mit halbem Bewußtseyn, Gelobungen abdrang, welche, alle oder zum Theile, zu vereitlen, er vielleicht entschlossen war. 6. Nach geendigter Versammlung brachte er im Tempel Opfer dar, und gab seinen Freunden ein Feyer-> mahl.

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XVII.

Nur wenige Tage hatten die Mißvergnügten

im Volke durch die Verheißungen des Archelaus beruhiget gefchienen, als eine große Gährung ausbrach. Der Anlaß, oder der Vorwand dazu war das geehrte Andenken des Judas und des Matthias, wie auch der Jünglinge, welche Herodes, wegen des herabgestürzs ten goldenen Adlers, so grausam hinrichten lassen, und die der Ehre betrauert zu werden, beraubet worden..

2. Die Unzufriedenen erhuben laute Klage, Ges schrey, schmähten das Andenken des gestorbenen Königs, foderten Rache von Urchelaus, an denen so am meisten bey seinem Vater vermocht hatten, und drangen heftig auf Absehung des Hohenpriesters Joazar, dessen unrecht mäßige Ernennung, nach wilkührlicher Entschung feis nes Vorgängers, ihnen einen scheinbaren Grund zu diesem unruhigen Betragen gab.

Man kann sich leicht vorstellen, wie unangenehm dem Archelaus überhaupt, vorzüglich aber in diesem Augenblick, solcher Auflauf seyn mußte. Ungeduldig nach Rom zu gehen, um sich von Augustus im Besiz des Königreichs bestätigen zu lassen, mußte er besorgen, durch seine Entfernung den Uebelgesinnten freyes Spiel zu geben; und schob er seine Reise auf, so konnten seine Feinde die Zeit nugen, um in Rom wider ihn zu würs

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