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ken, wo ohnehin dieser unglückliche Antritt seiner öffent lichen Laufbahn, nicht geeignet war, ihn dem Augu= ftus zu empfehlen.

3. Er fandte einen Befehlshater an die Mißvergnügten, der ihnen zu Gemüthe führen solte, wie groß ihr Unrecht sey; die Männer, welche sie bejammerten, feyn nach Untersuchung rechtmäßig bestraft worden; er sey in Begrif nach Rom zu reisen; und dort, mit bestätigter Gewalt heimgekehrt, würde er mit ihnen über die zu ergreifenden Maaßregeln rathschlagen; inzwis schen möchten sie ruhig seyn, und auch den Schein ess nes Aufruhrs meiden.

Diese Leute liessen den Abgeordneten nicht zum Worte kommen, schrieen ihm entgegen, dräueten sowohl ihm als jedem andern, der sich einer Einrede erkühnen würde, heischten mit Ungestümm die Rache, mit welcher sie das Andenken jener Männer zu ehren meynten.

4. Die Zeit der Osterfeyer stand bevor. Es zog sich der ganze Haufe der Mißvergnügten in den Tempel, wo sie blieben, und, diesem Geschäfte anzuzeddelnder Empörung objuliegen, sich nicht schämten ihre Nahrung vom Volke zu erbettein.

5. Archelaus fandte einen Hauptmann mit einer Schaar, ihrer Wuth Einhalt zu thun, eh das Volk damit behaftet würde, und solche, welche sich durch Frechheit auszeichnen würden, zu ergreifen.

6. Da erhub sich der Aufrührer wildes Geschrey, da schlug sich zu ihnen das Volk, da wurden die meisten der Soldaten gesteiniget; mit wenigen Verwundeten, verwundet auch er, entrann der Hauptmann.

4. Nun ordnete Archelaus ein Heer wider den Tempel ab, Fußvolk und Reuterey. Jenes hinderte theils das Volk, welches draussen war, in die Höfe des Tem pels einzudringen, theils jagte es die Empörer heraus, auf welche die Reuterey stürzte, und gegen Dreytaúfend Männer niederhieb. Die andern zerstreueren sich ins Gebürge. Archelaus ließ Befehl ausrufen an alle die zum Fest gen Jerusalem gekommen waren, sich nach ihrer Heimath zu begeben. So ward auf einige Zeit, die außere Ruhe hergestellt, welche er nuzte, feine Reise nach Rom anzutreten. Er vertrauete die Verwaltung des Reichs seinem Bruder Philippus an, und

führte mit sich seine Mutter, einige Verwandte, Nikolaus von Damaskus, Ptolemäus, dem Herodes auf dem Krankenlager seinen Siegelring anvertraut hatte, und andere Freunde.

8. Unter dem Vorwande ihn zu unterstüßen, begleitete ihn seine Muhme Salome, mit ihren Kindern, in der That aber seine Absichten zu untergraben, wobey sie sich ohne Zweifel auf ihre Arglist und auf die Freundschaft dec Livia verließ, welche, wie bekannt ist, über Augustus ihren Gemahl sehr viel vermochte.

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XVIII.

Kehren wir zurück zum Gefalbten des HErrn,

Der als Flüchtling in Egypten war, ein mächtiger Trost aller, welche seit Verkündigung des Evangeliums, zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Umständen, Seines Namens wegen verbannet wurden.

2. Also erzählt der Evangelist Matthäus:

»Als Herodes gestorben war, siehe, da erschien ein »Engel des HErrn dem Joseph im Traum, in Egypten, und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und Seine »Mutter zu dir, und zeuch hin ins Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben stan »den. Und er stund auf, nahm das Kindlein und Des»sen Mutter zu sich, und kam in das Land Israel. Da wer aber hörte, daß Archelaus im jüdischen Lande Kös »nig war, anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er »sich dahin zu gehen. Und im Traum empfing er Be»fehl von Gott, und zeg in die Gegend von Galiläa, sund wohnete in der Stadt, die da heißet Nazaret, auf »daß erfüllet würde, was gesagt worden durch die Pro19-23. »pheten: Er foll Nazarener genannt werden.«<>

Matth. II.

1.

3. Wir finden in keinem Propheten angekündigt, daß der Messias folte der Nazarener genannt werden. Man glaubt daher, daß die Propheten, welche Ihn Neger, welches auf Hebräisch Zweig, oder blühender 36. XI. Sprößling heißet, genannt haben, zugleich auf Seine Jer. xxi, künftige Wohnung in Nazaret angespielet, und daß 6. XXXIII. diese Stadt, vielleicht ihrer fruchtbaren Gegend wegen, ihren Namen erhalten. Von dieser Reichhaltigkeit pro phetischer Ausdrücke finden wir viele Beyspiele, deren

LIII. 2.

15.

ich nur Eines erwähnen will, weil es mit dem, von welchem die Rede, sehr nah verwandt ist. Der Prophet Zacharias nennt den Messias Zemah, ein Wort, welches gerade dieselbige Bedeutung mit dem Worte Nezer hat, einen Zweig, oder blühenden Sprößling bezeichnend. Zugleich aber bedeutet es auch den Aufgang (oriens). Da Zacharias nach Isaïas und Jeremias, welche beyde den Messias Neger nennen, weissagte, so können wir desto weniger zweiflen, daß er an den Sinn, den sie ausdrücken, gedacht habe. Daß er Bach. III. 8. aber auch den andern Sinn des Wortes Zemah meynte, wird dadurch offenbar, daß der Vater Johannes des Täufers, auf die Weissagung des Propheten Zacharias anspielend, den Messias den Aufgang aus der Höhe nennt *).

4. Eine alte fromme Sage (wiewohl nur fromm in ihrem Ursprung, wofern sie wahr ist) erzählt, Götzenbilder in Egypten wären umgestürzt, als der Sohn Gottes dieses Land betreten habe, und es sey erfüllet

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Luc. I. 78.

.. Mos. XXXIV. 7.

*) Db, wie gelehrte Männer meynen, die Benennung, welche die dem Moses erscheinende Herrlichkeit Gottes (wahrscheinlich die zwote Person der Gottheit) Sich Selber gab, Notzer Chesed, Erhalter oder Bewahrer der Gnade, hieher gehöre; wie auch der Beyname, mit welchem der sterbende, weissagende Jakob, den Joseph, dieses Vorbild Jesu Christi, be nannte, den Nasir, das heißt den Ausgezeichneten, 1. Mos XLIX.

26.

oder den Gekrönten unter seinen Brüdern; ferner ob
auf die Bedeutung des Wortes Naziräer, in sofern es
einen der sich Gott angelobet hat, welches im höchsten
Sinne auf den Messias paßt, Rücksicht genommen wor
Den; das mögen der hebräischen Sprache kundige, und f.Aug.Wetts
historie IX.
erleuchtete, in den Sinn der heiligen Schriften mit Unm. X. zum
Weisheit und Demuth eindringende Schrifterforscher §. 256.§ und
untersuchen. Erleuchtete, das heißt solche, deren »Leuchte Baumgars
»der HErr erleuchtet« und welche sich zwar hüten wer-
kung (221.b,)
den, ihren eigenen, wiewohl erbaulichen Sinn, dem ps. XVII.29.
göttlichen Worte aufzudringen, aber auch nicht, wie
fo manche neuere Ausleger, mit unseliger Beslissenheit
sich bemühen werden, den tiefen, reichhaltigen Sinn,
den der Geist Gottes in Sein Wort Selbst hineinlegte,
hinweg zu erklären.

tens Unmers

Merkwürdig ist, daß Rabbinen noch ist manchmal, f.Aug.Welts wiewohl ironisch, unsern Heiland Noßer und auch hist. am an Neßer nennen.

gef. Orte.

Sf. XIX. .

worden, was der Prophet sagt: »Siehe, der HEre »wird auf einer leichten Wolke fahren, und in Egypten kommen; da werden die Gözen Egyptens vor Seinemt »Antlige beweget werden, und Egyptens Herz wird in »ihm schmelzen.«.

5. Es scheinet fast, daß der heilige Joseph gefons nen war, feinen Wohnort.in Judaa zu wählen, vielleicht in Bethlehem, ehe die Nachricht, daß Archelaus dort herrsche, ihn in seinem Entschluß wanken machte, und die göttliche Offenbarung ihn wieder nach Nazaret zie hen hieß.

1.

XIX

Archelaus war in Casarea angekommen, wo er sich einschiffen wolte, um weiter nach Rom zu reisen, als ihm Sabinus, Schazmeister des Augustus in Sy rien, begegnete, welcher in Begrif war, nach Jerusa lem zu reifen, um die hinterlassenen Schäße des Her rodes in Empfang zu nehmen. Auf Vorstellung des Barus aber, welcher römischer Statthalter in Syrien war, und der ist sich in Casarea (Ptolemaïs) befand, weil Archelaus ihn durch Ptolemäus bitten lassen, hinë zukommen, um sich dort mit ihm über seine Angelegenheiten zu besprechen, eh er nach Rom reiste, versprach Sabinus in Casarea bestinimte Befehle von Augustus zu erwarten, und diese, für den Archelaus so unange nehme Maaßregel, bis dahin einzustellen. Kaum aber war Archelaus nach Rom, und Varus nach Untiochien gereiset, als Sabinus gen Jerufalem eilte, Besiz von der königlichen Burg nahm, und sowohl die Befehlshaber der Festungen, als die Aufseher der königlichen Güter und Schäße, vor sich lud, in der Absicht jene zu besehen, und von diesen Rechnung abzufordern. Aber weder die Befehlshaber noch die Aufseher fügten sich feinem Verlangen, und wandten dagegen ein, daß sie das, was ihnen anvertrauet worden, für Augustus aufbewahren müßten.

2. Zu dieser Zeit reisete auch Antipas mit seiner Mutter Kleopatra nach Rom, um daselbst seine vermeyn ten Rechte auf das Königreich gelten zu machen, als b ein früheres Testament noch Rechtskraft behielte,

wenn der Erblasser in einem späteren, in eben so gültiger Form abgefaßten, seinen geänderten und legten Willen deutlich erklärt hat. Dazu war Archelaus, alter als er. Schwerlich würde Antipas es gewagt haben, fich einer so grundlosen Føderung zu erkühnen, wenn nicht Salome ihn dazu angefeuert, und nächst ihr Fres naus, (ein Redner, welcher sowohl als Ptolemäus, Bruder des Nikolaus von Damaskus ihn begleitete,) ihm zugeredet hätte.

3. Kaum war Antipas in Rom angekommen, als alle dort gegenwärtige Personen des königlichen Hauses, deren viele dem Archelaus gefolgt waren, sich wider diesen, für jenen erklärten; nicht aus besonderer Liebe zu Antipas, sondern aus Haß gegen Archelaus welcher zu gleicher Zeit in Briefen, so Sabinus aus Jerusalem ar Augustus geschrieben hatte, angeklaget ward, wegen der Weigerung jener Aufseher der Güter und Schäße des Herodes, ihm Rechnung davon abju liefern, eine Weigerung, deren vermeynte Schuld er auf Archelaus schob.

4. Sowohl dieser als Antipas sandten Bitschriften an Auguftus, welcher eine Versammlung angesehener Männer berief, vor denen, in feiner Gegenwart, beyde Nebenbuhler ihre Gründe vortragen følten.

5. Antipater, Sohn der Salome, trat wider Ar chelaus auf, warf ihm vor, daß er anizt zwar zum Schein die Genehmigung des Augustus zur Thronbesteigung suche, gleichwohl aber durch die That ihr schon zuvorgekommen sey, und den unrechtmäßigen Antritt der Regierung mit dem Blute fo vieler Männer, an heiligem Tage und in heiliger Stätte bezeichnet habe. Dazu könne das spätere Testament des Vaters ihm kein Recht wider die früheren Unsprüche des Antipas geben, den Herodes, als er noch bey vollen Kräften des Leibes und der Seele gewesen, zum Nachfolger ernannt hätte.

6. Nikolaus von Damaskus, der in Rom, auch persönlich von Augustus, wohl gekannt, und feiner Gaben wegen geachtet war, nahm das Wort. Es konnte ihm nicht schwer fallen den Ungrund, der wider Archelaus erhobenen Klagen, ins Licht zu stellen, und die Gültigkeit des lezten Willens von Herodes, den er in der That mit vollem Bewußtseyn erkläret hatte, zu erweï

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