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»Meines Vaters ist? Und sie verstunden das Wort »nicht, das Er zu ihnen fagte. Und Er ging mit ihnen »hinab, und kam gen Nazaret, und war ihnen unter»than. Und Seine Mutter behielt alle diese Worte in »>ihrem Herzen.

»>Und Jesus nahm zu an Weisheit, an Wuchs *) Buf. II, 40- »und an Gnade, bey Gott und den Menschen.«<

52.

5. Ohne besondere Fügung. Gottes, welcher die Aufmerksamkeit der heiligen Eltern in sofern von dem göttlichen Kinde ablenkte, daß sie sich beym Gedanken, Jesus gehe unter den Verwandten und Bekannten, einen ganzen Tag beruhigt fühlten, hätten sie sich, ohne Zweifel, sogleich nach Ihm umgefehen. Aber das mensch= gewordene, ewige Wort solte und wolte, wiewohl auch durch Kindheit noch verhüllet, Sich in Seinem Tempel, unter den Lehrern, die da fassen auf Moses Stuhl, of fenbaren.

6. Schon damals ging ein Schwerdt durch die Seele Seiner Mutter. Mit welcher mütterlichen Todesangst mag sie Ihn vermißt haben? Mütter mögen es ihrnachempfinden, aber welche darf sich mit dieser Mutter vergleichen! Und was sind die Kinder der Menschen gegen »den schönsten unter den Menschenkindern, Dessen Lip»pen holdselig sind, Den Gott gefegnet hat in Ewigs Pf. XLIV. 8. »feit ?«

7. Wie zart ist Mariens Klage! Und welche Hoheit in Seiner Antwort! Und dieses erhabene, göttliche Kind wird wieder Seinen Eltern unterthan! Unterthan Seinen Geschöpfen, die da Staub und Asche sind!

8. Welches Gepräge von Wahrheit hat auch diese Erzählung? Wer hätte so dichten können! Wer auch wollen? Der Evangelist sagt nichts um uns zu erklären, wie es zuging, daß diese Mutter dieses Kind nicht vermißte, oder sich so leicht darüber, daß sie Es nicht fah, beruhigte. Er entschuldigt nicht, bemäntelt nicht, spricht auch nicht von der Leitung Gottes, welche allein, aber auch vollkommen, die Sache erklärt.

*) an Wuchs. Nach andern an Alter. So auch die Vulgata: aetate. Der griechische Ausdruck ýinic heißt zwar eigentlich an Alter, aber das Wort wird auch für Wuchs gebraucht, welches hier besser zu passen fcheint.

9. Die wenigen, leicht hingeworfenen Züge der Ere zahlung, wie einfältig sind sie, und wie edel! Wie zeigen sie uns die Mutter des Heilandes in ihrer holden Liebenswürdigkeit, und lassen noch einen Blick in ihr schönes Herz thun. Wir sehen ihren mütterlichen Kum= mer, wir hören ihre sanfte Klage, wir sehen wie sie in ihrem Herzen die Worte ihres Sohnes aufbewahrt.

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XXIV.

Coponius ward sehr bald zurückberufen, und Ambivius ward Landpfleger (procurator) von Judaa an seiner Statt.

2. In eben diesem Jahre starb Salome, und ver machte der Livia, Gemahlin des Augustus, die drey ihr nach Herodes Tode hinterlassenen Städte.

15.

3. Bald nachher folgte dem Ambivius Annius Rufus, während dessen Amtsführung Augustus starb, im sechs und siebzigsten Jahre seines Alters, zu Nola bey Neapolis. Ihm folgte in der Herrschaft Tiberius, Sohn der Livia und ihres ersten Mannes, Tiberius Claudius Nero, welcher sie, als sie schwanger mit ihrem Suet, Tib. 4. zweeten Sohne Drufus war, dem schon als Triumvir herrschenden Augustus abgetreten hatte. Diefem gebar sie keine Kinder, vermochte während einer zwey und funfzigjährigen Ehe viel über ihn, war ein eigensüchtiges, ehrgeiziges Weib, und blieb nicht frey vom Tacit. Annal. Verdacht ihn vergiftet zu haben.

4. Als Augustus sich sterbend fühlte, fragte er seine umstehende Freunde: ob er seine Lebensrolle nicht gut gespielt hätte, und fügte dann zween griechische Verse hinzu, deren Sinn dieser ist:

»>Wofern das Ganze euch gefällt, so gebt

1.-5. Dio Cass. LVI.

»Der Posse Beyfall, klatscht ihr freudig nach!» *) Suet. Aug.

5. So starb, im sechs und siebzigsten Jahre seines Lebens, dieser Beherrscher des mächtigsten Reiches so

*) Ει δε πᾶν ἐχει καλως, τῷ παιγνίω

TW

Δοτε κρότον, και παντες ύμεις μετα χαρᾶς κτυ

πηςατς.

99.

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je war, dem eine schwere Rechenschaft bevorstand. Durch Ströme Bürgerbluts, durch manche Ränke der Treulosigkeit, durch manche mit kaltem Blut verübte Graufamkeit, gelangte er zum Thron, ward aber ein seltnes Beyspiel der Mäßigung, als er herrschte, und wiewohl Verstellung ein Grundzug seiner Gemüthsart war, so scheint doch, daß er die Tugenden der Gerechtigkeit und der Milde durch Uebung lieb gewann. Er war ein Mann von großen Gaben, und herrschte mit Weisheit.

6. Im Leben wurden ihm in den Provinzen Tempel errichtet, und nach dem Tode ward er vergöttert. Man ließ einen Adler aus dem schon flammenden Scheiter haufen emporsteigen, als trüg' er den Geist des neuen Gottes zum Olymp empor. Ein gewesener Prätor schwur, daß er diesen gen Himmel aufsteigen gesehen, und Livia beschenkte ihn dafür mit einer Million SeDio Cass, LV. ftercien. Zu Rom ward ihm ein Tempel errichtet, desfen Priesterin Livia, dessen vornehmster Priester Tiberius ward. Spiele wurden ihm zur Ehre gestiftet.

Pred. Salomo I. 2.

7. » Eitelkeit der Eitelkeiten, alles ist Eitelkeit !« fagt der von Gott erleuchtete Prediger, und der fromine Thomas von Kempen fügt hinzu: » Eitelkeit der EiDe imite telkeiten, alles ist Eitelkeit, außer Gott lieben, und »Ihm allein dienen !«

hristi I. 1.

5.

1.

XXV.

Antipas, welcher von nun an öfter Herodes

genannt ward, und Philippus baueten, jeder in seiner Tetrarchie, verschiedene Städte. Jener befestigte Sephorim, und machte es zur vornehmsten Stadt von Galiläa, umgab auch Betharamphtha mit Mauren, und nannte es Julias. Später bauete er am See Gennefaret eine Stadt, welche er, nach Tiberius, Tiberias nannte; daher auch oft der See selbst, See Tiberias genannt ward. Philippus bauete Paneas, an den Quellen des Jordans, und gab ihm den Namen Cäsa= rea. Es ward aber, um es von Casarea am Meere, welches ehmals Ptolemaïs geheißen, zu unterscheiden, Casarea Philippi genannt. Das Dorf Bethsaïde, welches lag am östlichen Ufer des Jordans, wo er sich in den See Gennesaret ergeußt, bauete er zu einer schönen

Stadt, und hieß solche, nach der Tochter des Auguftus Julias. Dieses Bethsaïda muß nicht verwechselt werden mit dem Geburtsort des heiligen Petrus, am wests lichen Ufer, welcher auch Bethsaïda hieß.

2. Valerius Gratus folgte dem Annius Rufus als Landpfleger von Judäa, und stand diesem Amte elf Jahre vor. Von ihm ward, nach zwölfjährigem Hohenpriesterthum, Unnas, Sohn des Seth, dieser Würde entsehet, welche der Römer dem Ismael, Sohne des Phabus, verlich; bald nachher sie auch diesem nahm, und Eleazar damit bekleidete, einen Sohn des Hohenpriesters Annas. Nach einem Jahre ward auch Eleazar gezwungen den Stuhl Aarons dem Simon zu überlassen, welchem unter Jahres Frist Joseph folgte, der auch Kajaphas heißet, und von den Evangelisten immer Kajaphas genannt wird. Er war des Hohenpriesters Annas Eidam.

3. In demselben Jahre, dem sieben und zwanzigften Jesu Christi, ward Pontius Pilatus dem Valerius Gratus zum Nachfolger, als fünfter Landpfleger von Judäa, gesandt.

4. Dieser lud, bald nach Untritt seines Amtes, den Haß der Juden auf sich. Da den Römern der Abscheu bekannt war, welchen jenes Volk gegen Bilder hegte, hatten die Landpfleger die Sorgfalt gehabt, ihren Soldaten einfache Fahnen zu geben, deren Anblick den Juden wenigstens nicht in dieser religiösen Hinsicht ärgerlich wäre.

5. Als Pilatus römische Schaaren aus Samarien nach Jerusalem fandte, dort das Winterlager zu beziehen, rückten diese zwar bey Nacht ein, des folgenden Morgens aber erregten die Bildnisse des Kaisers auf den Fahnen allgemeines Murren, dann Auflauf. Das Ger rücht führte eine Menge von Landleuten herbey.

6. In großen Haufen zog das Volk hin bis Cäsas rea, wo Pilatus war, und bat ihn dringend die Fahnen aus Jerusalem zu nehmen, ihre väterlichen Gebräuche nicht zu verlegen.

7. Da er sich ihres Ansuchen weigerte, blieben sie fünf Tage und fünf Nächte unbeweglich, in flehender Lage hingestreckt, vor des Römers Wohnung. Um sechsten Tage berief er das Volk auf die Rennbahn, wo er,

16.`

23.

35.

37.

Jos. ant. jud.
XVIII. II. s.
III.

sigend auf dem Richtstuhl, die Versammlung von dreyfach gereiheten Schaaren umzingeln ließ. Dann dräuete er ihnen den Tod, wofern sie die Bildnisse des Kaisers aufzunehmen sich weigerten, und winkte den Rös mern die Schwerter zu entblößen.

8. Da stürzten, mit Einer Bewegung wie mit Einem Sinne, die Juden alle sich auf den Boden, reichten die Hälse dar, und riefen laut: Lieber sterben als : das Gesez verlegen!

Der Landpfleger staunte, und fandte Befehl die 3. 11. 1. Fahnen aus Jerufalem heraus zu bringen.

de bello jud. 11. IX. 1-3.

9. Als er schon durch viele Ungerechtigkeiten sich sehr verhaßt gemacht, da wagte er einen ähnlichen Werfuch, welcher ihm nicht besser gelang, dessen Erzählung wir dem Philo verdanken. Er ließ vergüldete, dem Tiberius gewiedmete Schilde, in dem Palast des Herodes zu Jerusalem aufhängen. Sie waren zwar mit keinem Bilde bezeichnet, und nur mit kurzer Inschrift, welche anzeigte, wer diese Schilde wiedmete, und wem. Dennoch nahmen die Juden Aergerniß daran, weil in der That dieses Wiedmen einer solchen Gabe, den Begriff einer göttlichen Verehrung mit sich führte.

10. Vier Fürsten aus dem Hause des Herodes, und die Häupter des Volkes erschienen im Namen aller vor Pilatus, und baten dringend um Hebung dieses Unstoßes. Als er sich dem Begehren nicht fügen wolte, erhub sich lautes Geschrey des Volkes: Laß ab den Aufruhr zu reizen und den Krieg! Nicht durch Verlegung des väterlichen Gesezes wird der Kaiser geehrt! Es diene dir solches nicht zum Vorwande der Beleidigung! Tiberius will nicht die Abstellung unserer Gebräuche! Oder, wofern du Befehl von ihm empfingst, so zeig' ihn vor, auf daß wir Gesandte an ihn ordnen!

11. Diese lezten Worte schmerzten ihn tief, weil er, wie Philo sagt, furchte, daß, wofern sie Abgeordnete sendeten, diese zugleich ihn verklagen möchten wegen der Geschenke so er genommen, wegen seines tyrannis schen Uebermuths, des Raubes wegen und wilkührlicher Beugung des Rechts, vielfältiger Hinrichtungen ohne Berhör, kurz, wegen muthwilliger und herber Graufamkeit. Er fand sich in der größten Verlegenheit, da er auf der einen Seite die Gésandtschaft furchte, auf

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