ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

ein chaldäisches eingeschaltet, und im dritten Theile des Buches wird das chaldäische noch wieder durch das persische von der Zeit des Beginnes des messianischen Reiches abgetrennt. In die Anfangszeit des messianischen Reiches sezt Isaias ein Weltreich, das er sowohl unter dem Bilde von Assyrien als unter dem von Babel darstellt, und diesem Reiche ist Aegypten unterworfen, wie Israel in seiner Anfangszeit den Aegyptern unterworfen war. Dieses Weltreich befeindet das messianische Reich, wird aber von dem leztern überwunden, das seinen Hauptsiß in den europäischen Inselländern gewinnt. Nach längerem Bestande des messianischen Reiches läßt Jsaias in demselben einen Verfall und Abfall erfolgen, der dem Abfalle des Reiches Israel entspricht; und wie Israel und Juda in feindliche Berührungen mit Assyrien kamen, bei denen Israel vernichtet, Juda aber nach schwerer Bedrängniß errettet wurde; so soll nach der Weissagung des Jsaias auch in der Zeit des messianischen Reiches ein Reich Assur vorkommen, von dem das messianische Sion hart bedrängt wird. Dieses Assur ist in der Apokalypse das siebente Haupt des Thieres, dessen sechstes Haupt das römische Reich ist; im Buche Ezechiels wird es als Magog dargestellt, der in Verbindung mit Gomer und noch andern feindlichen Völkern das messianische Sion angreift und endlich eine furchtbare Niederlage erleidet. Jaias läßt auf diese Niederlage eine außerordentliche Blüthe des messianischen Reiches folgen, und nach derselben tritt wieder eine feindliche Weltmacht auf, welche für das messianische Sion in ähnlicher Weise verderblich wird, wie Babel es für das Reich Juda werden sollte. Dieses feindliche Weltreich ist das antichristische, welches in der Apokalypse als die 8. Gestalt des Thieres dargestellt wird. Die drei Kämpfe des messianischen Reiches gegen das römische Babel, das magogische Assur und das antichristische Babel bilden eine Parallele mit den drei großen Bedrängnissen, welche die vormessianische Bundesgemeinde von Aegypten, Assyrien und Babylon zu erdulden hatte. Wenn nun im ersten Theile des Buches Isaias der Beginn des

messianischen Reiches sich an den Untergang der assyrischen Macht anzuschließen scheint, so ergibt sich aus einer genauern Berücksichtigung der Gliederung dieses Theiles, daß der Eintritt des messianischen Reiches von der Zeit seiner vollen Herrlichkeit zu unterscheiden ist; der Eintritt erfolgt in den Zeiten eines Strafgerichtes, dem zwei andere vorausgegangen sind, die eine bildliche Darstellung der assyrischen und der chaldäischen Herrschaft sind, und die volle Herrlichkeit kommt erst nach einem vierten Strafgerichte in der Zeit des magogischen Assur. Wie im ersten Theile des Buches, so kommen auch in den folgenden Theilen manche Räthsel vor, zu deren Lösung die Gliederung des Buches den Schlüffel bieter. Wird 3. B. die Schilderung des Unterganges Babels in K. 13-14 bloß auf das chaldäische Babylon bezogen, so enthält sie maßlose Uebertreibungen, die sich mit dichterischer und orientalischer Darstellungsweise nicht rechtfertigen ließen; wird die Schilderung dagegen wegen ihrer Stellung als ein Eingangsstück aufgefaßt, in welchem Babel als Repräsentant oder Symbol der gesammten Weltmacht dargestellt wird; so tritt in der Weissagung ein tiefer Hintergrund hervor, der seine Beleuchtung aus der Gliederung des Buches erhält.

3. Die Echtheit des Buches Isaias.

Es gibt nicht viele Bücher des Alterthums, bei denen die Echtheit mit solcher Sicherheit nachgewiesen werden kann, wie beim Buche Jaias. Letteres enthält drei Ueberschriften, in denen entweder einzelne Theile oder die ganze Sammlung der Weissagungen dem Jsaias zugeschrieben wird. Jesus Sirach legt in K. 48, 20-28 ein sehr bestimmtes Zeugniß für die Echtheit ab, und er weiset dabei durch den Ausdruck, daß Isaias die Betrübten in Sion getröstet habe, so deutlich auf den dritten Theil des Buches hin, daß auch bei diesem Theile, der keine besondere Ueberschrift hat, die Echtheit hinreichend

beglaubigt ist. Diesen Theil und einige andere Stücke des Buches hat man in den beiden letzten Jahrhunderten einem Isaias II. oder einem oder mehreren sogenannten Jsaianern zuschreiben wollen, ohne auch nur Einen positiven Grund für diese Ansicht anführen zu können. Man hat behauptet, daß der dritte Theil sich durch eine Verschiedenheit der Sprache unterscheide, aber diese Verschiedenheit ist so unbedentend, daß fie für den Zeitraum von etwa 24 Jahren, der zwischen der Abfassung der beiden Theile vorkommt, eher zu gering als zu groß ist. Die einheitliche und consequente Gliederung, welche alle Theile und Stücke des Buches vollständig beherrscht, steht mit der Annahme, daß das Buch von verschiedenen Verfassern herrühre, in offenbarem Widerspruche. Da dieselben Gesetze, welche sich bei der Verbindung der Stücke zu Reihen und Gruppen nachweisen lassen, auch die Gestaltung der Stücke beherrschen; so müssen die Stücke und die Anordnung derselben zu einem in sich abgeschlossenen Ganzen von einem und demselben Verfasser herrühren, und da die vollendete Symmetrie sich auf die kleinsten Theile erstreckt, so ist später weder ein Glied hinzugefügt noch abgetrennt.

4. Das Leben des Propheten Isaias.

Ueber das Leben des Propheten, dessen Name Isaias, d. i. das Heil Gottes, zu dem Inhalte seines Buches stimmt, gibt es nur sehr wenige Nachrichten. Die Angabe der Rabbinen, daß sein Vater Amos ein Bruder des Königs Amasias gewesen sei, kann richtig sein, ist aber nicht hinreichend beglaubigt. Weder das Geburtsjahr noch das Todesjahr des Propheten ist bekannt. Nach dem Thalmud soll er unter Manasses als Martyrer gestorben sein. Da Azarias, unter dessen Regierung Isaias als Prophet auftrat, im Jahre Tp. 736 gestorben ist, und da die Alleinregiernng des Manasses im Jahre Tp. 679 beginnt, so könnte Isaias, wenn für ihn

eine fünfzigjährige prophetische Thätigkeit angenommen wird, einige Jahre während der Regierung des Azarias geweissagt haben und erst während der Regierung des Manasses gestorben sein; und wenn er bei seinem Auftreten ein Alter von 30 Jahren hatte, brauchte er nicht viel über 80 Jahre gelebt zu haben. Seine Jugend fällt in die Zeit des Wiederaufblühens des Reiches Juda während der langen Regierung des Azarias und in die Zeit des bedeutenden Aufschwunges des von Teglathphalajar-Phul wiederhergestellten assyrischen Reiches. Daß das Land Juda damals voll von Gözen war, obgleich von Seiten der Regierung kein Gößendienst betrieben wurde, und daß Assyrien schon damals in bedenklicher Weise in die Angelegenheiten Israels und Juda's eingriff, bilden die äußern Anknüpfungspunkte für den Inhalt der ersten Weissagungen des Jaias in K. 2-6, in denen er die Ankunft des messianischen Heiles erst in die Zeit nach dem Untergange der Herrlichkeit Juda's setzt und dem Volke ein wiederholtes Exil ankündigt. In K. 6, welches das einzige aus der Zeit Joathams herrührende Stück der Sammlung ist, wird dem jüdischen Volke angedroht, daß es mit Ausnahme eines kleinen Restes von der Erkenntniß der Erscheinung Gottes und von der Entsündigung ausgeschlossen sein werde.

Isaias scheint immer in Jerusalem gewohnt zu haben. Im Anfange der Regierung des Achaz hatte er einen Sohn, dessen Name Schearjaschub, ein Rest kehrt um, eine Hinweisung auf die in K. 2-6 enthaltenen Weissagungen war; ein anderer Sohn, der ihm damals geboren wurde, erhielt zur Hinweisung auf die kommenden Ereignisse den Namen Baldbeuteraschraub.

Als der abgöttische König Achaz von Rasin und Phakee bekriegt wurde und gegen diese bei den Assyrern Hülfe suchte, erhielt Isaias von Gott den Auftrag, in Begleitung seines Sohnes Schearjaschub dem Könige in der Gegend des Walkerfeldes entgegen zu gehen, ihm den Beistand Gottes gegen die kriegführenden Könige anzubieten und ihn aufzufordern, sich

nach Belieben ein Wunderzeichen zu wählen. Das Verhalten des ungläubigen Königs hatte dann zur Folge, daß dem königlichen Hause der Verlust der königlichen Herrschaft in der Zeit des Messias angekündigt wurde. Mit dieser Weissagung stehen die beiden folgenden Stücke, K. 8, 1-15 und K. 8, 16 bis 9, 6, in engem Zusammenhange. An das Auftreten der Assyrer, die in K. 9, 10 Dränger Rasins genannt werden, schließt sich eine Reihe von Reden aus der Zeit des Achaz an, welche die Züchtigung Israels, die Niederlage der Weltmacht und eine Erneuerung der Erde durch das messianische Reich verkünden.

Im Anfange der Regierung des Ezechias gab es in Juda eine Partei, welche mit Hülfe Aegyptens die durch Achaz herbeigeführte Abhängigkeit von Assyrien beseitigen wollte. Um vor dem Bündnisse mit Aegypten zu warnen, mußte Jsaias drei Jahre ohne Oberkleid gehen, welche vom Todesjahre des Achaz Tp. 706 bis zum Beginn der Belagerung Samarias, Tp. 704, reichen. Dieser Zeit müssen die Weissagungen R. 14, 28 50, 6, angehören. Da die Reden K. 28-33 ein enge zusammenhangendes Ganzes bilden, das nach mehreren Andeutungen vor der lezten Eroberung Samarias verfaßt ist, so sind die Weissagungen des zweiten Theiles wahrscheinlich in einem verhältnißmäßig kurzen Zeitraume entstanden und in Verbindung mit dem ersten Theile als eine besondere Sammlung veröffentlicht.

Als Ezechias sich während des dritten Feldzuges des Sennacherib der assyrischen Herrschaft wieder hatte unterwerfen müssen und im Jahre Tp. 693 krank wurde, erhielt Isaias von Gott den Befehl, ihm den Tod anzukündigen und ihn zur Ordnung des königlichen Hauses aufzufordern; auf diesen unangenehmen Befehl folgte jedoch bald der freudige, dem Könige eine Verlängerung des Lebens und zugleich die Errettung der Stadt aus der Gewalt der Assyrer zu verkünden. Im Vertrauen auf die erhaltene Verheißung begann Ezechias nach seiner Genesung die Ausbesserung der von den Assyrern

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »