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3 (Var. 6) Saren Erdpech goß ich aus auf den Ofen1,

3 Saren Asphalt goß ich hinein.

Während 3 Saren herzu trugen die Träger seines (des Schiffes)

sussulu an Öl:

außer einem Sar Öl, den man verzehren sollte beim Opfer (?)2,

70 verbrauchte (?) 2 Saren Öl der Schiffbauer.

80

Den [Leuten] schlachtete ich Rinder,
ich stach ab Lämmer täglich,

mit Most (?), . . . . . (?) Öl und Wein

[tränkte ich] das Volk wie mit Flußwasser,

ein Fest [veranstaltete ich], wie zur Zeit des Neujahrsfestes.

in (?) Salbe tat ich in meine Hand.

[vo]r Sonnenunter[gang]

war schwierig

oben und unten

zwei Drittel davon

war das Schiff fertig.

[Mit allem, was ich hatte,] füllte ich es (das Schiff),
Mit allem, was ich hatte an Silber, füllte ich es,
Mit allem, was ich hatte an Gold, füllte ich es.

Mit allem, was ich hatte an lebenden Wesen, füllte ich es.

Ich brachte hinauf auf das Schiff meine männliche und weibliche

Hausgenossenschaft 3.

Vieh des Feldes, Tiere des Feldes, Handwerker, sie alle brachte ich

hinauf.

Die bestimmte Zeit hatte Šamaš festgesetzt.

,,Wenn die Regenten des kukku am Abend einen . . . . -Regen regnen lassen,

90 dann tritt in das Schiff und verschließe dein Tor (Var. das Schiff).“ Jene festgesetzte Zeit kam heran,

die Regenten des kukku ließen am Abend .... -Regen regnen.
Das Aufleuchten des (dieses) Tages fürchtete ich,

den Tag zu sehen, hatte ich Angst.

Ich ging hinein in das Schiff, verschloß mein Tor.

Zur Verwaltung des Schiffes übergab ich Puzur-Bêl, dem Schiffer, das Gebäude samt seiner Habe.

Sobald etwas vom Morgenrot erschien,

stieg auf vom Grunde des Himmels schwarzes Gewölk.

Adad donnerte darinnen.

100 Während Nebo und der König“ (Marduk?) vorhergingen, (beide) als Thronträger (?) über Berg und Tal zogen,

Nergal das targullu losrif,

+

Ninib einherzog, ließ er (Adad) einen Wasserguß herunter strömen.

') Kiru vgl. hebr. kîr; s. Cun. Texts XVII, 4, Z. 5 (Zimmern).

2) Es sind die 71-76 geschilderten Festlichkeiten gemeint.

3) Bei Berosus: Frau, Tochter und Steuermann und andre Leute,

s. S. 227. Vgl. den zweiten Keilschrifttext S. 233.

S. S. 128. Die vier Planetengötter der vier Weltecken! Vgl. S. 26 ff.

Die Anunnaki erhoben die Fackeln,

indem sie durch ihren (der Fackeln) Glanz das Land erhellten. Adads Unwetter überzog den Himmel,

verwandelte alles Helle in [Finsternis]

Er [überschwemmte] das Land wie ....

Einen Tag lang . . . . te der Sturm,

110 wehte stürmisch, [die Wasser stiegen über?] das Gebirge, wie ein Schlachtsturm fuhren sie auf die Menschen los

so daß der Bruder den Bruder nicht sah,

nicht erkannt wurden die Menschen im Himmel.

Die Götter fürchteten die Sturmflut,

sie zogen sich zurück, stiegen empor zum Himmel des Anu.

Die Götter waren wie ein Hund zusammengeduckt, an der Ringmauer () gelagert1.

Es schrie Ištar wie eine Gebärende,

es rief die,,Herrin der Götter", die schönstimmige:

,,Das Vergangene ist zu Erde geworden.

120 Weil ich vor den (Var. in der Versammlung der) Göttern Böses an

ordnete,

wie ich vor den (Var. in der Versammlung der) Göttern Böses anordnete,

zur Vernichtung meiner Menschen den Kampf anordnete,

(aber jetzt frage) ich:,,gebäre ich meine Menschen,

damit (?) sie wie Fischbrut das Meer füllen?“

Die Götter der Anunnaki weinten mit ihr,

die Götter saßen auf dem ašru2 unter Weinen,

geschlossen waren ihre Lippen .

Sechs Tage und [sechs] Nächte

zieht dahin (dauert) der Wind, die Sturmflut und der Orkan fegt das

Land.

130 Als der siebente Tag herankam, ließ der Orkan, die Sturmflut nach, die gekämpft hatte wie ein Heerhaufen (?)3.

Es beruhigte sich das Meer, es legte sich der Sturm, die Sturmflut hörte auf.

Ich blickte auf das Meer, indem ich Wehklagen erschallen ließ (??), und alle Menschen waren wieder zu Erde geworden,

wie uri breitete sich aus vor mir das Gefild (?)*.

Ich öffnete die Luke, das Licht fiel auf mein Antlitz,

Ich kniete nieder, setzte mich und weinte,

über mein Antlitz rannen die Tränen.

Ich sah auf die Weltteile, indem ich blickte (?) auf das Meer.

140 Nach 12 (Doppelstunden?) stieg Land empor,

an den Berg Nişir legte sich das Schiff an.

Der Berg Nişir hielt das Schiff fest, ließ es sich nicht (fort) bewegen.

1) Vgl. S. 249 und s. Anm. 2 zu Z. 126.

2) Ašru, gewöhnlich übersetzt,,waren niedergebeugt“. Ich vermute einen kosmischen Ort wie Z. 116; s. S. 107. 130. 165.

3),,Wie eine Kreißende"? Jensen KB VI, 580.

*) So Winckler. Sehr unsicher. Jensen, KB VI, 239 vermutet:,,Sowie das Tageslicht herangekommen war, betete ich.“

Einen Tag, einen zweiten Tag hielt der Berg Nişir etc. den dritten Tag, den vierten Tag der Berg Nişir etc. den fünften, den sechsten der Berg Nişir etc.

Als der siebente Tag herankam,

ließ ich eine Taube hinaus und ließ sie los.

Es flog die Taube fort und kehrte zurück,

da ein Ort zum Sitzen nicht da war, kehrte sie zurück. 150 Ich ließ eine Schwalbe hinaus und ließ sie los.

Es flog die Schwalbe fort und kehrte zurück,

Ich ließ einen Raben hinaus und ließ ihn los.

Es flog der Rabe weg, sah die Verminderung (?) der Wasser,

flog näher hinzu(?), .... krächzt (?) und kehrt nicht zurück.

(Da) ließ ich hinaus (alles) nach den vier Winden, opferte ein Opfer,

machte eine Spende auf dem Gipfel des Berges,

zweimal sieben Opfergefäße stellte ich auf,

unter sie schüttete ich Kalmus, Zedernholz und Myrthe.

160 Die Götter rochen den Geruch,

die Götter rochen den Wohlgeruch,

die Götter sammelten sich wie Fliegen über dem Opferer.

Sobald die Herrin der Götter" herangekommen war,

erhob sie die edlen elûti (?) . ., die Anu gefertigt hatte nach ihrem

Diese Tage (?)

Wunsche:

beim Schmucke meines Halses
vergessen,

werde ich nicht

an diese Tage werde ich denken, werde sie auf ewig nicht vergessen. Die Götter mögen hingehen an die Spende,

Bel (aber) soll nicht hingehen an die Spende,

weil er sich nicht besonnen hat, die Sturmflut erregt hat

170 und meine Menschen überantwortet hat dem Verderben."

Als nun zuletzt Bel herzukam,

sah das Schiff, zürnte Bel,

ward erzürnt über die Götter, die Igigi:

,,Wer ist entronnen von Lebewesen?

Nicht soll ein Mensch leben bleiben beim Strafgericht (?).“
Ninib öffnete den Mund, indem er sprach,

er sagte zum Helden Bel:

,,

Wer außer Ea stiftet Dinge an?

Weiß doch Ea jegliche Verrichtung."

180 Ea öffnete seinen Mund, indem er sprach,

er sagte zum Helden Bel:

,,Du Kluger unter den Göttern, Held Bel,

wie, hast du nicht überlegt, als du die Sturmflut erregtest?

Dem Sünder lege seine Sünde auf,

dem Frevler lege seine Frevel auf,

aber... werden nicht vertilgt ....

Warum hast du eine Sturmflut erregt?

Wäre ein Löwe gekommen und hätte die Menschen vermindert! Warum hast du eine Sturmflut erregt?

190 Wäre ein Panther gekommen und hätte die Menschen vermindert! Warum hast du eine Sturmflut erregt?

Hungersnot mochte einkehren und das Land [verheeren]!
Warum hast du eine Sturmflut erregt?

Nergal (die Pest) mochte kommen und das Land [schlagen].
Ich habe nicht verraten das Geheimnis der großen Götter.

Den Atra-hasis ließ ich Träume sehen (und so) vernahm er das Geheimnis der Götter."

Als er zur Vernunft gekommen,

stieg hinauf Bel auf das Schiff.

Er ergriff meine Hand, führte mich hinauf (aufs Ufer).

200 Er führte mein Weib hinauf und ließ sie niederknieen an meiner Seite, er faßte uns an (?), indem er zwischen uns trat und uns segnete: ,,Vormals war Ut-napištim ein Mensch,

nunmehr sollen Ut-napištim und sein Weib geachtet werden, wie wir Götter selbst.

Wohnen soll Ut-napištim in der Ferne an der Mündung der Ströme.“ Da brachten sie mich in die Ferne, an der Mündung der Ströme ließen sie mich wohnen 1.

Außer dieser Erzählungs-Rezension gab es noch andere literarisch fixierte Formen der Erzählung:

a) Der Text DT 422 aus Asurbanipals Bibliothek, in dem Utnapištim den Namen Atraḥasis, ,,der Erzgescheite", der auf der XI. Tafel des Gilgameš-Epos Beiname ist, als Eigenname führt:

[wenn eintritt] die Zeit, die ich dir bezeichnen werde,

gehe in das Schiff hinein, verschließe wieder die Tür des Schiffes. Bringe hinein dein Getreide, dein Hab und Gut,

deine [Frau], deine männliche und weibliche Familie, die Handwerker, Vieh des Feldes, Tiere des Feldes, soviele Grünes fress[en],

will ich dir schicken, sie sollen dein Tor bewachen.

Atra-hasis tat seinen Mund auf, indem er sprach, und er sagte zu Ea seinem Herrn:

[,,Niemals] habe ich ein Schiff gebaut ...

Zeichne mir auf die Erde einen Abriß (davon).

(Dann) will ich mir den Abriß ansehen und ein Schiff [bauen].
zeichne auf die Erde ...

das du befahlst

b) Das mythologische Fragment aus der Zeit Ammizadugas (ca. 2100 v. Chr.), das ebenfalls von Atraḥasis redet und in dem die Sintflut (abûbu) bevorsteht. Der Text ist nahe verwandt einem andern von Ea und Atrahasis handelnden Texte, der von Heimsuchungen erzählt, die wegen der Frevel der Menschen kommen und die in der Sintflut zu gipfeln scheinen3.

1) Bei Berosus wohnen Xisuthros, sein Weib, seine Tochter und der Steuermann bei den Göttern, die andern kehren nach Babylon zurück. 2) Zuletzt übersetzt KT, 94 f.

3) Text und Übersetzung beider Texte KB, 288 ff., 274 ff.; s. Zimmern KAT 3, 552 ff. Weiteres darüber S. 241f. vgl. 210.

c) Zum Text der ,,babylonischen Weltkarte" (s. Abb. 9), der Ut-napištim erwähnt als König, Vorgänger des Dagan (?) . . . und auf dem von dem ,,Jahr der wütenden Schlange" (mušruššu) die Rede zu sein scheint, vgl. oben S. 220 vgl. S. 16 f.

Ein Niederschlag der Überlieferung liegt auch in der Bezeichnung der Ruinenhügel (heute,,Tel" genannt) als til abûbi. Schon Hammurabi sagt, das Land dessen, der seine Gesetze nicht befolgt, werde er wie til abûbi d. h.,, Sintfluthügel" machen (Cod. Hamm. 27, 79f.). Man sah die verschütteten Hügel als Reste der großen Flut an '.

Ägypten 2.

Im,,Kuhbuch" wird folgendes berichtet. Der Sonnengott war in der Urzeit König der Erde. Aber die Menschen glaubten nicht mehr an seine Autorität, da er alt geworden war. Auf seinen Befehl richtet die Göttin Hathor ein Blutbad unter den Menschen an. Einige rettet er durch List. Er läßt Bier brauen und dieses in das vergossene Blut gießen. Hathor trinkt von dem Gemisch, sie wird betrunken, so daß sie die Menschen nicht mehr erkennen und verderben kann 3.

Im Tempel des Amon-Ra, den Darius I. zu Hib in der großen Oase errichten ließ, findet sich in Hieroglyphenschrift ein Hymnus, dessen Lehren mit denen des Kuhbuchs in Zusammenhang stehen, in dem es heißt:

,,Dein Sitz von alters her war auf dem Hochfeld von HermopolisMagna. Du hattest verlassen (die Inseln der Seligen), das Land der Oase, und erschienest im feuchten, im verborgenen Ei. In deiner Nähe war die Göttin Amente. Du nahmest Platz auf der Kuh und faßtest ihre Hörner und schwammest einher auf der großen Flut der heiligen Meh-ur. Kein Pflanzenwuchs war. Er begann, als sich einte er (selbst) mit der Erde und als das Gewässer zum Berge emporstieg." Das Thebanische Totenbuch enthält in dem schlecht erhaltenen Kapitel 175 die Erwähnung einer Flut, an deren Schluß Osiris, König von Heracleopolis, wird.

5

1) Winckler, Die Gesetze Hammurabis S. Sof.

2) Vgl. Wiedemann, Religion of the ancient Egyptians (verbesserte Ausgabe der deutschen ,,Religion der alten Ägypter"). Die Flut des Papyrus Evers erledigt sich durch Schaefer, Aeg. Ztschr. 36, 129 ff.

3) Vgl. hierzu das Motiv der blutigen Sintflut in der eddischen Überlieferung S. 157.

*) Brugsch, Reise nach der großen Oase El Khargeh Leipzig 1878. Analoges findet sich in den Chnum-Hymnen, s. Daressy in Rec. de travaux rel. à la phil. Egypt. 27, S. 82 ff. 187 ff.

5) Behandelt von Naville Proc. Soc. Bibl. Arch. 26, 251 ff. 287 ff.

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