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Uvakšatara der Dariusinschrift von Behistun, der hier als Repräsentant des legitimen Königtums erscheint, indem sich ein Thronprätendent seinen Namen beilegt. Auf Kyaxares folgt Astyages, dann Cyrus, der Gründer des Perserreichs. 2 Kg 17, 6; 18, 11 werden Isracliten nach den Gebirgen (Sept. Er doors) Mediens deportiert. Jes 13, 17 ff.; Jer 25, 25; 51, 11. 28 erscheint es als Königreich. Das Buch Daniel, Esther, Judith kennt hier eine Judenschaft, die von den Verbannten stammt. 1 Mak zeigt Medien unter syrischer (6, 56), dann unter parthischer (14, 2 vgl. Josephus, Ant. 20, 3, 3) Herrschaft. Die Pfingstgeschichte nennt es unter den Diasporaländern AG 2, 9. Näheres über die Geschichte in meinem Artikel Niniveh bei Hauck, RPrTh3.

Javan. Das sind die Griechen (griech. Jaon, Jaones mit Digamma), die hier von den Israeliten, wie von den Assyrern und später von den Persern mit dem Namen benannt werden, den sie an der kleinasiatischen Küste führen. Hier und auf Cypern lernte man sie kennen; das eigentliche Griechenland ist für Vorderasien dunkles Hinterland und kommt erst in zweiter Linie in Betracht1. Ob I Mos 10, 2 auch das europäische Griechenland umfaßt, ist bei den dunklen geographischen Begriffen auch durch die Söhne Javans" v. 4 nicht zu beweisen. In den assyrischen Inschriften begegnen uns Jonier (Jamania, Jamnai) zuerst unter Sargon. Wir erfahren, daß sie Einfälle an der cilicischen Küste gemacht haben. Sargon heißt 2,,der tapfere Kämpfer, der inmitten des Meeres die Jonier mit dem Netze (?) wie Fische fing und Ruhe schaffte Kue und Tyrus". Er hat sie also in einer Seeschlacht geschlagen, jedenfalls mit Hilfe tyrischer Schiffe, da Tyrus selbst, oder wohl vielmehr tyrische Kolonien auf Cypern, von den Joniern bedroht waren. Es handelt sich hier um jonische Könige auf Cypern3. Cypern ist von da an Assyrien tributpflichtig. Sargon erwähnt in diesem Sinne später sieben Könige von „Ja“, einem Distrikte des Landes Jatnana (d. i. Name für Cypern); Asurbanipal nennt zehn solche Könige mit Namen 5.

Die eigentlichen Griechen und zwar unter ausdrücklicher Unterscheidung der kleinasiatischen und der europäischen beide unter dem Namen Jamanai werden in den DariusInschriften genannt.

1) Ebenso nennen die Griechen Kanaan und sein Hinterland nach dem nächstliegenden Küstenstrich: Palästina, d. i. Philisterland.

2) KB II, 43.

3) Aber Kittim 10, 4 ist nicht Kition, gegen Schrader KAT2 81. *) KB II, 75.

5) KB II, 173.

Exkurs über die Völkerlisten des Darius 1.

Das Grabmonument des Darius in Naqš-i-Rustem stellt die 30 dem Darius unterworfenen Völker dar und zählt sie in der Inschrift auf. Die Figuren auf dem Grabe des Darius haben durch die Verwitterung des Felsens sehr gelitten und sind zum Teil ganz unkenntlich geworden. Glücklicherweise sind die andern am gleichen Orte befindlichen Achämeniden-Gräber eine genaue Kopie des Darius - Grabes. Unsere Abbildung 77 zeigt das Grab des Xerxes, das am besten erhalten ist. Nach dem Bilde lassen sich die in der Inschrift aufgezählten Völker bestimmen,

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so daß die Erklärung der Liste als völlig gesichert gelten darf. Zugleich hat sich die große Zuverlässigkeit der Völkerbeschreibungen des Herodot herausgestellt.

In der Grabinschrift werden 30 Völker aufgezählt, die in folgende Gruppen zerfallen:

1. Die Völker zwischen der die mesopotamische Ebene begrenzenden Gebirgserhebung einerseits und den Pamirketten und dem Indus anderseits: 1. Meder, 2. Chuzier, 3. Parther, 4. Areier, 5. Baktrier, 6. Sogder, 7. Chorasmier, 8. Zarangen, 9. Arachosier, 10. Sattagyden, 11. Gandarer, 12. Inder, 13. Saken, 14. Haumavarken (Autorio des Herodot, bisher fälschlich als Beiwort zu Saken gefaßt), 15. spitzhütige Saken;

1) Nach den Verhandlungen des 13. Internat. Orientalistenkongresses 1902 in Hamburg, Vortrag von Prof. Dr. F. C. Andreas (vgl. auch Hommel, Grundriß 199, Anm. 3).

2. Die Völker des südwestlichen Asiens: 16. Babylonier, 17. Assyrer, 18. Araber, 19. Ägypter;

3. Die Völker des nördlichen West-Asiens: 20. Armenier, 21. Kappadokier, 22. Lyder, 23. Kleinasiatische Griechen;

4. Die Völker Europas: 24. pontische Skythen oder Skoloten, 25. Thraker, 26. die den Petasos tragenden Griechen (pers. Yaunā Takabarā), d. h. die Makedonen (vielleicht schloß jene Bezeichnung die europäischen Griechen mit ein);

5. Die Völker Afrikas; A im Süden: 27. Putier, d. h. die biblischen Pūt, Punt der Ägypter, die Äthiopen Herodots; 28. Kuš, d. h. die Negerstämme; B im Westen: 29. Maxyer und 30. Karthago, deren beide Figuren links und rechts außerhalb des Throngerüstes stehn.

Der herrschende Stamm der Perser ist natürlich nicht unter den den Thron des Darius tragenden Figuren der unterworfenen Völker zu suchen, er ist durch die Figur des Königs selbst, sowie durch die sechs Seitenfiguren repräsentiert, die uns die Häupter der sechs neben dem Königsgeschlechte der Achämeniden stehenden Geschlechter des Stammes Pārsa zeigen. Über einer jeden dieser Figuren muß ursprünglich eine Inschrift gestanden haben, die den Namen und die Würde des Dargestellten enthielt; nur zwei davon sind bisher bekannt, die übrigen vielleicht zerstört. Durch jene wissen wir, daß die oberste Figur links Gobryas, der Lanzenträger des Darius, ist und die darunterstehende, die Schild und Streitaxt trägt, der Schildträger (pers, vursawara) Aspathines ist. Aus dem Bericht eines byzantinischen Historikers (Petrus Patricius fragm. 14) ersehen wir, daß bei den Persern der Schildträger des Königs zugleich der Hauptmann der Leibwache war.

Tubal. Gemeint sind die Tabal der Keilinschriften. Sie gehören zu den letzten Schüben der,,Hettiter", von denen wir zunächst die Kummuḥ (von denen später Kommagene den Namen hat), dann die Muski, Tabal und Kaski unter Tiglatpileser I. einen Vorstoß gegen das nördliche Mesopotamien machen sehen. Als Land begegnet Tabal zuerst bei Salmanassar II. Sargon gibt (Annalen 170 ff.) dem Könige Ambaridi, dem Tabaläer, seine Tochter zur Frau, und Hilaki1 als Mitgift. Später sind die Tabal nach Klein-Armenien abgedrängt worden. Reste der Tabaläer sind die Tibarener des Herodot (3, 94; 7, 78 wie hier mit den Moscher, d. s. die Muski-Mesech, zusammengenannt), die im Gebirgslande südöstlich vom Schwarzen Meere wohnen. Da diese Bergvölker im Altertum (vgl. z. B. Ez 27, 13) und noch heute durch Erzarbeiten berühmt sind, könnte man vermuten, daß die monströse unhebräische Namenbildung des Urvaters Tubal-kain damit zusammenhängt. Dem Namen des Kain, der ,,Schmied" bedeutet, des Stammvaters aller derer,

1) Das ist nicht etwa Kilikien, sondern ein Teil von Kappadozien, südlich am mittleren Halys.

Jeremias, A. Test. 2. Aufl.

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die Erz und Eisen bearbeiten" (1 Mos 4, 22) hätte man dann als Pendant zu Jubal den Namen der erzberühmten Tubal nachträglich zugefügt.

Meseh. Das sind die Muski der assyrischen Königsinschriften. Sie gehören, wie die Tabal, zu den hettitischen Nachschüben, die unter Tiglatpileser I. auftauchen. Nachdem die Kummuḥ, die sich im nördlichen Mesopotamien im Gebiet des einstigen Mitanni-Reiches niedergelassen hatten, von Tiglatpileser I. unterworfen waren, wird das Gebiet um 1100 von den Muski bedroht, hinter denen die eben besprochenen Tabal und die Kasku nachdrängen. Später haben sich die Muski in Phrygien festgesetzt; sie wollten das Erbe des alten Hatti-Reiches antreten. In der Zeit Sargons erscheint als Gegner Sargons Mita von Muski in der Rolle der ehemaligen Könige der Chatti. Dieser Mita ist Midas von Phrygien1.

Bei den späteren Propheten erscheinen wiederholt die gleichen Völkergruppen, wie 1 Mos 10, 2. Ez 27, 13: Javan, Tubal, Mesech als Händler mit Sklaven und ehernen Geräten. Ez 32, 26 u. a. sind die Mesech und Tubal als kriegerische Völker genannt. Jes 66, 19 werden nach der Septuaginta ebenfalls Mesech, Tubal und Javan zusammen genannt.

Ez 38, 2 ff. vgl. 39, 1 ff.,,Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Gog im Lande Magog, den Fürsten (Glosse: Roš) von Meseḥ und Tubal, weissage wider ihn und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Fürwahr ich will an dich, Fürst (Roš) von Meseḥ und Tubal ....2, Gomer und alle seine Kriegerhaufen, das Haus Togarma, der äußerste Norden und alle seine Kriegerhaufen viele Völker [sind] mit dir.“

Der hier von Ezechiel beschriebene Zug Gogs wird gewöhnlich als ein prophetisches Nachbild des zu Josias Zeit über Asien hereingebrochenen Skythenzuges (Her 1, 103 ff.) angesehen.

Das historisch-geographische Bild, das diesem eschatologischen Gemälde zugrunde liegt, ist dasselbe, wie es der in 1 Mos 10, 2 und 3 vorliegenden Quelle des Kompilators der Völkertafel vorgeschwebt hat. Dazu paßt, wie aus den vorhergehenden und nachfolgenden Notizen zu 1 Mos 10, 2 und 3 hervorgeht, nur das 8. Jahrhundert. Das ergibt einen festen Punkt für die literarhistorische Beurteilung der Völkertafel.

Tiras führt von den Muski-Phrygiern nach der Westküste von Kleinasien. Dort werden, etwa im Gebiete von Lydien

1) S. H. Winckler, KAT3 68. 74. Deshalb sucht auch der letzte König von Karkemisch, dessen Provinz allein noch von der alten Hettiterherrlichkeit übriggeblieben war, Hilfe bei diesem Eroberer der alten Hatti-Länder. Midas soll den indogermanischen Kimmeriern erlegen sein. An Stelle der Phrygier treten als Hauptmacht in Kleinasien die Lyder. 2) Der ethnologische Zusatz: „Paras, Kusch und Put sind mit ihnen usw." ist offenbar später eingeschoben, wahrscheinlich auch aus der Völkertafel 1 Mos 10, 6.

I Mos

2 f.

Tiras. Askenas.

259 und der Troas, Reste der Seevölker gesessen haben, der Tyrsener, die in alten Zeiten als Seeräuber berüchtigt waren und an deren Zusammenhang mit den italischen Tyrsenern zu zweifeln kein vernünftiger Grund vorliegt. Die ägyptischen Inschriften aus der Zeit des Mernephta nennen sie unter dem Namen Turuša. Der Name in der Völkertafel ist also ein später Zeuge für die Seevölkerbewegung, die in vorgriechischer Zeit eine ähnliche Rolle gespielt hat, wie später die griechische. Wenn wir auch von dem Gange dieser Bewegung noch nichts Näheres wissen, lohnt es sich doch, davon Notiz zu nehmen?.

10, 3:,,Und die Söhne Gomers: Askenas, Riphat und Togarma."

Askenas ist die indogermanische Völkerschaft der Aškuza3, die zu Asarhaddons Zeit südöstlich vom Urumiya-See, östlich von den Kimmeriern sitzt. Der hebräische Name ist durch Verschreibung verstümmelt. Bartatua, der Aškuza-König, der bei Herodot als Skythenkönig Protothyes erscheint, wird durch Asarhaddon mit dem assyrischen Königshause verschwägert. Eine der Anfragen Asarhaddons an den Sonnengott will wissen, ob er ein treuer Freund Assyriens bleiben werde, wenn er die Tochter erhalte. Der Assyrerkönig benutzt die Aškuza beim Kampf gegen die übrigen Manda-Horden, zuerst gegen die Kimmerier (s. oben), dann gegen die Meder. Madyes, der Sohn Bartatuas, hat noch im letzten Augenblick versucht, Niniveh zu Hilfe zu kommen. Mit den Assyrern sind dann die Aškuza den Medern erlegen. Das Orakel Jer 51, 27 nennt das Reich

1) Hommels Schluß (Aufs. u. Abh. S. 317 f.), die Erwähnung der Seevölker weise für den Grundstock von 1 Mos 10 auf die mosaische Epoche, schießt über das Ziel; das gilt erst recht von den 1. c. folgenden Bemerkungen Hommels, nach denen Teile des Grundstockes in die abrahameische und vor-abrahameische Epoche weisen sollen. Wenn Elam unter den Söhnen Sems erscheint v. 22, so weist das nicht auf die Zeit, ,,wo Elam noch vorwiegend semitische Bevölkerung besaß" (3. Jahrtausend), sondern spiegelt nur die Tatsache wieder, daß Elam politisch und kulturell zum babylonischen Machtbereich gehörte. Dieser Anspruch aber bestand zu allen Zeiten und zeigt sich vielleicht noch bei der Beuteteilung nach dem Fall Ninivehs, s. S. 269 und 276. Nach von P. Scheil zugänglich gemachten Texten scheint Susa an Babylon gefallen zu sein. 2) Ein wichtiger Zeuge ist eine auf Lemnos (!) gefundene etruskische Inschrift.

3) Assyrisch Aš-gu-za-ai bei Asarhaddon und Iš-ku-za-ai in den Anfragen an den Sonnengott aus derselben Zeit.

*) Knudtzon, Gebete an den Sonnengott, S. 131.

3) Nr. 29 in Knudtzons Veröffentlichung. Vgl. Winckler F. I, 484 ff.

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