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Manasse in, an und an und am Flusse Gosans angesiedelt, s. S. 549. Die Trennung des ,,Flusses Chabur" vom,,Fluß Gosans" beruht auf Versehen. Die Parallelstelle 2 Kg 15, 29 sagt einfach: Tiglatpileser führte sie weg nach Assyrien. 2 Kg 19, 12; Jes 37, 12 nennt Gosan neben Harran, Reseph, Eden als eine von den Assyrern unterworfene Landschaft. Die Keilschriftliteratur kennt eine Stadt Gosan im Euphratgebiet1. Es handelt sich jedenfalls um babylonische Landschaften. Bei den ,,Bergen Mediens" ist wahrscheinlich nicht an das eigentliche Mederland zu denken, sondern an die von den übrigen aufgezählten Orten nicht allzu fern gelegenen Distrikte von Suleimania, die Salmanassar kurz vorher erobert hatte 2. Auch hier sind (vgl. S. 523) die Ereignisse von 734/33 und 722 vermengt.

2 Kg 17, 17. Sie ließen ihre Söhne und Töchter durchs Feuer gehen. 16, 3 erzählt dasselbe von Ahas. Nicht an Menschenopfer ist zu denken, sondern an die Zeremonie des Feuersprungs beim heidnischen Sonnenwendfest, s. S. 320.

2 Kg 17, 24 ff. Besiedelung Samariens durch Babylonier. Vielleicht bezieht sich dieser Bericht auf die Zeit Sanheribs nach der Unterwerfung Babylons. Kutha war mit Babylon eng verbunden (S. 126). Sepharwajim ist vielleicht Sippar am Euphrat (Doppelstadt?), das heutige Abu Habba 3.

2 Kg 17, 30. Männer von Babel machen sukkôt benôt. Man erwartet den Kult von Babylon, also Marduk-Kult.

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Winckler MVAG 1901, 316f. nimmt an, daß sukkôt dasselbe sei, wie sikkut bei Amos 5, 26, d. h. Nebo (für das Westland dem Marduk von Babylon entsprechend, also = Winter-Marduk Tammuz, der beklagt wird). Wenn aber benôt mit Jensen ZA IV, 352 als banîtu, Beiname der Belit-Ištar, erklärt werden kann, so wäre eher an Ištar-Kult, Hütten zur Tempel-Prostitution, zu denken.

2 Kg 17, 30. Die Leute von Kutha machten Nergal. In einem Kommentar zum Pentateuch beruft sich Maimonides (12. Jahrh.) auf uralte Bücher der Heiden (er meint nabatäische Schriften), nach welchen die Kuthäer Sonnenkultus trieben *.

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1) Die keilinschriftlichen Zeugnisse für Guzana im Euphratgebiet s. in meinem Artikel Gosan RPTh3; dazu II R 53, 43a: Guzana Nasibina. Es dürfte identisch sein mit der Gauzanitis des Ptolemäus V, 17, 4 (ed. Car. Müller 1901) (zwischen Chaboras und Saocoras), heute Kauschan.

2) Anders Kittel, Könige (Nowacks Handk.) S. 274.

3) Oder ist mit Winckler, Altt. Unters. 97 ff. 105 ff. an die Esr 4, 8 - 10 erwähnte babylonische Deportation zu denken?

4) Baba Bathra 91 a vgl. Herrschensohn S. 222.

Jeremias, A. Test. 2. Aufl.

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Das ist richtig. Zur Sonnen-Erscheinung Nergals s. S. 27. 29. Im Hinblick auf die Exulanten gilt den späteren Juden das Land der Kutim als rein1, andrerseits werden die Samaritaner wegen ihrer Vermischung mit den Heiden verächtlich Kutim genannt. Asima, Nibhas und Tartan widerstreben der Deutung.

2 Kg 17, 31. Anamelech. Wenn der Name eine babylonische und nicht vielmehr eine syrische Gottheit bezeichnet, so würde er das einzige biblische Zeugnis für den babylonischen Himmelsgott Anu enthalten. Der Gottesname Adrammelech ist vielleicht in Arad-malik oder in Adad-malik zu ändern2.

2 Kg 18, 4. Nehuštan, ein Schlangensymbol, wie die eherne Schlange 4 Mos 21, 8f.3. Man nimmt an, daß es sich um ein offizielles Jahve-Symbol handelt. Die Sache ist religionsgeschichtlich noch dunkel. Als Stadtgottheit von Dêr, der Stadt Anus (s. S. 93. 95 Anm. 2), wird eine Schlangengottheit genannt, die,,Herr (Herrin) des Lebens" heißt. Zwei Schlangenmonumente aus Petra zeigen Abb. 151 u. 154.

2 Kg 18, 14. 17 s. S. 314.

2 Kg 18, 17 ff. Peiser OLZ 1902, 41 ff. erörtert die Frage, ob in Jerusalem zu jener Zeit Kenntnis der assyrischen Sprache vorauszusetzen ist. Es kann v. 26,, assyrisch" gestanden haben und wie häufig durch aramäisch (weil beides später gleich) ersetzt worden sein.

2 Kg 18, 34 vgl. Hommel, Grundriß 89 Anm. 3, Schiaparelli, Astronomie S. 67.

2 Kg 19, 12 und Jes 37, 12 nennen vier babylonische Landschaften bez. Städte als Verbannungsorte: Gosan (Guzana), Harran, Reṣeph und Bene Eden, s. zu 2 Kg 17, 6.

2 Kg 19, 27 s. S. 253 Anm. 3.

2 Kg 19, 37: Zur Ermordung Sanheribs s. S. 531. Seinen Nachfolger Asarhaddon zeigt Abb. 181: der König als Riese, die Besiegten als Zwerge, vom König an eisernen Ringen, die durch die Kinnbacken gezogen sind, festgehalten, vgl. hierzu S. 590.

2 Kg 20, 7. Der Prophet ist auch Arzt; er verschreibt ein Feigenpflaster.

2 Kg 20, 12 Gesandtschaft des Berodach-Baladan (d. i. Merodach-Baladan Jes 39, 1), bab. Marduk-apaliddina3. Er sendet Schriftstücke und Geschenke. Über den Sinn s. S. 524 Anm. 4.

1) Im Gegensatz zum Heidenland, vgl. Herrschensohn 1. c. 139.
2) S. KAT 84 Anm. 2; 408 Anm. 1.

3) Zur Wortbildung s. Hommel, Grundriß S. 132.

4) BA III, 238, 42.

5) S. Abb. 189, S. 571.

Das, in das Hiskia die Gesandten führt, ist assyr. bît nakamti, das Schatzhaus, in das auch kostbare Spezereien und Öl gehörten. Wichtiger war den Gesandten wohl die Führung durch das Zeughaus", denn es handelte sich um politischen Anschluß.

2 Kg 20, 20 Wasserleitung des Hiskia. Dieser Bau wird. nach 2 Chr 32, 30 auf den Siloah-Kanal bezogen, in dem 1880 durch H. Guthe die älteste hebräische Inschrift gefunden wurde. 2 Kg 21, 5 vgl. 23, 5. Allem Heere des Himmels werden in Jerusalem im Vorhofe des Tempels Altäre gebaut. Für das Volk brauchte das nicht Ausrottung des Jahve-Kultes zu bedeuten. Die Volksreligion wird einfach Jahve Sebaoth wörtlich aufgefaßt haben: Herr der himmlischen Heerscharen3. Das Verbot 2 Mos 20, 4 bezog sich auf derartige Anbetung. Targum zu 2 Mos 22, 23 sagt:,,Macht euch nicht zum Zwecke der Anbetung Bilder von Sonne und Mond, Sternbildern und Planeten oder von Engeln, die vor mir dienen". Nach Jes 3, 18 trugen die Jerusalemerinnen kleine Monde von Gold; Ri 8, 21, allerdings an einer kritisch anfechtbaren Stelle, trugen sie die Kriegskamele an den Hälsen.

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Abb. 182: Siegesstele Asarhaddons aus Sendschirli Berliner Museum. Gefangene: Tirhaka von Äthiopien nnd Ba'al von Tyrus.

Es ist an den zunehmenden Halbmond zu denken, der bis heute als Symbol des Wachstums und der Fruchtbarkeit gilt. Das Hillulim bei dem Herbstfest 3 Mos 19, 24 und Ri 9, 27 hängt, wie vielleicht auch Hallelujah (s. S. 33. 101. 336) ebenfalls ursprünglich mit dem Mond und seinen Festen zusammen (s. Wellhausen, Reste altarab. Heidentums S. 107 ff.). Der Halbmond als Wahrzeichen

1) Vgl. 1 Kg 10, 10 und s. Benzinger, Könige z St.

2) Vgl. Jer 8, 2; 5 Mos 17, 3; Hi 31, 26.

3) Beachte S. 447. wo gezeigt wurde, daß man später bemüht war, den heidnisch klingenden Namen zu umschreiben.

*) Der Talmud-Traktat Roš hašanah 24 sagt zu derselben Stelle: Macht euch keine Götter nach dem Bilde der Geister, die vor mir dienen in der Höhe: Ophanim (Zeitperioden), Seraphim (Jes 6), Chajjoth (Ez 1) und malkê hašerat (Dienstengel). Die jüdischen Zitate zeigen, daß man die orientalische Lehre sehr wohl kannte und daß man auch in später Zeit an der Annahme, daß die Erscheinungen des Kosmos personifizierte Gewalten Gottes sind, festhielt in Übereinstimmung mit der orientalischen Geheimlehre.

der türkischen Muhammedaner scheint erst mit der Eroberung Konstantinopels 1453 aufgekommen zu sein. Muhammed II. soll ihn damals als Wahrzeichen der Stadt in die rote Fahne aufgenommen haben'. Jedoch in den ersten islamischen Münzen und in den vom Islam übernommenen byzantinischen Münzen vom 2. Jahrh. v. Chr. bis 3. Jahrh. n. Chr. erscheint bereits der Halbmond. Von einigen wird das Symbol zurückgeführt auf das wunderbare Eingreifen der Mondgöttin Hekate bei der Belagerung der Stadt durch Philipp II. im Jahre 339 v. Chr.2. Da aber der HekateKultus, der aus Kleinasien kommt, vom altorientalischen Mondkultus offenbar beeinflußt ist, so liegen doch im letzten Grunde vorderasiatische Vorbilder zugrunde, und es ist daran zu erinnern, daß altbabylonische Siegelzylinder wie neubabylonische Grenzsteine den Halbmond als Insignie zeigen (vgl. Abb. 35 f. u. a.). Andererseits ist zu bemerken, daß der Islam mit dem Hobal-Mond-Kultus von Mekka (vgl. den Mondkalender Muhammeds), der mit dem harranischen Mondkultus korrespondiert, mannigfach verknüpft ist, s. auch zu Hi 38, 31 ff.

Die mazzalot, die neben Sonne und Mond genannt werden (Sept. μasovow, Hi 38, 32 mazarot), sind die Häuser am Tierkreis (Mondstationen, bez. die Stationen der Sonnenbahn).

2 Kg 22, 8ff. Die Auffindung des Gesetzbuches. Die Frage nach dem Verhältnis dieses aufgefundenen Kodex zu den Codices der israelitisch-jüdischen Thora ist durch die Arbeiten Klostermanns in neue Bahnen gelenkt worden. Jedenfalls handelt es sich im Sinne der Erzählung um Auffindung eines Original-Codex im Tempelarchiv nach Art des entscheidenden Exemplars zum Königsgesetz, das nach 5 Mos 17, 18 in Priesterobhut aufbewahrt wurde und von dem der König eine Abschrift zur Hand haben sollte. Solche geheim gehaltene Original-Niederschriften sollten das Gesetz vor Verderbnis, wie sie durch Abschreiben und mündliche Interpretation (vgl. 5 Mos 17, 8 ff.) eintreten konnte, bewahren. Die Keilschrifttexte reden wiederholt von der Auffindung vergessener politischer Aktenstücke. Auch Esr 6, 1 f. erwähnt einen solchen Vorgang.

1) Mitteil. der Münch. Orient-Ges. in Zeitschrift Asien, Dezember 1902. 2) Einen speziell türkischen Ursprung behauptet der persische Historiker Mirchond, nach dem die Türken den Halbmond als Feldzeichen schon aus Zentralasien mitgebracht haben sollen.

3) Aufsätze in Neue kirchliche Zeitschrift 1903 ff. Der Pentateuch, Neue Folge, Leipzig 1906.

4) Ein Beispiel für die Auffindung eines religiösen Aktenstückes bietet eine Inschrift Asurbanipals, der sich gern als Bringer einer neuen Zeit darstellen läßt. In Susa sei ein Orakel gefunden worden, das ihn bereits vor 1635 (1535) Jahren als den Rächer der Göttin Nannaja von Erech geweissagt habe; nun sei „die Zeit erfüllt“ (ûme imlû). Hier liegt offenbar Fälschung oder künstliche Zurechtmachung vor. Ein Vergleich dieses Vorgangs mit der Auffindung des Codex unter Josia, wie er gelegentlich vorgeschlagen wurde, ist entschieden zurückzuweisen.

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2 Kg 23, 4. Die Götzenbilder werden, mit Feuer verbrannt und die Asche in den Kidron geschüttet". Derselbe Usus als Königsbrauch oft in den assyrischen Inschriften. Zu 2 Kg 23, 10 vgl. Jer 7, 31 (Hinnom) s. Baedeker, Palästina (Benzinger), S. 72.

2 Kg 23, 11. Die Sonnenrosse und Sonnenwagen (vgl. S. 105f. und 467) sind kultische Requisiten des astralen heidnischen Kultus. Zum Sonnenkult im alten Kanaan, den Ortsnamen wie Bet-Šemeš bezeugen, s. S. 322 (Amarna-Zeit) und S. 321 (Baal und Moloch als Sonnengottheiten). Das Dach des Hauses (vgl. Jer 19, 13; 32, 29; Ze 1, 5) war für den Gestirnkult besonders geeignet.

2 Kg 23, 13, s. S. 367.

2 Kg 23, 29f. Necho, König von Ägypten. Es ist Necho II. Asurbanipal erwähnt Necho I. Ni-ku-u šar al Me-im-pi u al Sa-ai, König von Memphis und Sais. Josia zieht Necho entgegen und fällt bei Megiddo (oder bei der Hafenstadt Migdal), s. S. 505. Zur Klage um den Retter Josia (vgl. 2 Chr 35, 24 f.; Sach 12, 11), s. S. 91 und 400.

2 Kg 25, 8.,,Der Oberst der Leibwache, der Diener des Königs von Babel.",,Diener" steht hier im Sinne von Minister, wie ardu,,Knecht“ und die entsprechenden Worte im gesamten Orient. Vergleiche das Siegel des,,Dieners" Jerobeams S. 320.

Die Bücher der Chronik.

Wertvolle Notizen, die wir den Quellen der Chronik verdanken 2, fanden wir u. a.:

1 Chr 21 (20), 1ff. (Davids Helden), s. S. 75. 490; 2 Chr 9, 1ff. (Rätsel Salomos), s. S. 495 f.; 2 Chr 20, 1 (Ammoniter im Bunde mit Mesa), s. S. 367; 2 Chr 35, 24 f. (Klage um Josia), s. S. 400; 1 Chr 28, 2; 28, 18; 35, 3 (zum Verständnis der Lade), s. S. 438 Anm. 1, 439, 444 Anm. 3; 1 Chr 28, 11 ff. (Modelle für den Tempel und Gads Anteil am Bau des Heiligtums), s. S. 446; 2 Chr 4, 6 (ehernes Meer), s. S. 494; 2 Chr 21, 12 (Brief des Elias), s. S. 597. 1 Chr 1, 9, s. S. 264. I Chr 1, 27, s. S. 261. 1 Chr 5, [6], 26 ist das neben Ḥabur (Fluß Gosans) und Halah genannte 7 in (Ḥarran) zu korrigieren (Sept. de Lagardes Ausgabe "Aooar) oder (mit Fritz Hommel) als mesopotamische Aussprache für anzusehen. Dann haben wir rein mesopotamisches Gebiet, das die Parallelstelle 2 Kg 15, 29 richtig „,Assyrien“ nennt, denn es stand zur Zeit des Exils unter der Herrschaft Assyriens. Halah läßt sich nicht identifizieren, ist aber keilinschriftlich wiederholt bezeugt; die Korrektur in ist aufzugeben3.

1 Chr 15, 18. 20. Šemiramôt, männlicher Name, anklingend an Sammurâmat, Semiramis. Die Semiramis des Ktesias (Ge

1) Mit Klostermannstatt

Schriften II, 46.

zu lesen, vgl. Winckler, Krit.

2) Vgl. S. 497 Anm. 2.

3) S. meine Bemerkungen BA III, S. 91f. und vgl. Winckler F. I, 292.

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