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der Rache, des Gebets1. Den 7 Tageswochen entsprechen im größeren Zyklus die Jahrwochen zu 7 bez. 70 Jahren; daher ihre Bedeutung in der Apokalyptik. Die böse Sieben hängt mit dem 7. Planeten zusammen (Nergal, Unterwelt) und mit dem Siebengestirn (Plejaden), dem Gestirn Nergals, das mit seinem vierzigtägigen Verschwinden unter den Horizont die Sturmzeit, die Zeit der Äquinoktialstürme vor Anbruch des Frühlings in der Tagesgleiche repräsentiert, s. S. 62.

92: Im babylonischen Orient würde auch die 9 als Vierteilung des Kreislaufs zu erwarten sein: 4 X 9 36 Dekane (s. S. 11), 4 × 90 = 360. In der ägyptischen Lehre von On-Heliopolis dominiert die Neunzahl, die große und kleine Neunheit der Götter. Im mexikanischen Kalender ist die 9 Grundzahl. Ebenso dominiert sie in Griechenland (9 Musen, 9 Archonten). Die Edda zählt 9 Himmel. Zuweilen gilt wohl auch die 9 als Dreiteilung des siderischen Mondmonats: 27: 39. Der römische Kalenderbegriff der Nonae weist darauf hin3. Er ist ein fossiler Überrest eines vergangenen Kalenders. Vielleicht gehört er auch der Kalendergesetzgebung des Numa an. Auch die 27 Opferplätze weisen ja auf die Zahl der Tage des siderischen Monats.

10: Zum Dezimalsystem s. S. 57. Der Zehnerteilung entsprechen die 36 Dekane im Kreislauf der 360. Die Einteilung würde eine Zehnerwoche ergeben. In den späteren Weltzeitaltern sind die Zwölftausende vielleicht unter occidentalischem Einfluß in Zehntausende verwandelt, so bei den Persern.

12: Das Duodezimalsystem stammt nicht vom Tierkreis, vgl. S. 9ff. Eher ist die Herrschaft des 12-Systems durch den Tierkreis begünstigt worden. Da Jupiter 12 Jahre braucht, um den Tierkreis zu durchlaufen, erwartet man ein Jupiterjahr; m. W. sind bisher keine Spuren in babylonischen Texten ge

1) 4 Mos 23, 29: Bileam opfert 7 Farren und 7 Widder auf 7 Altären. Ein anderes charakteristisches Beispiel Jos 6: am 7. Tage wird Jericho erobert, nachdem 7 Priester 7 Tage geblasen haben, am 7. Tage 7 mal.

2) Reiches Material für 7 und 9 bietet W. H. Roscher „Die Siebenund Neunzahl im Kultus und Mythus der Griechen", Kgl. Sächs. Ges. der Wissenschaft. Phil. hist. Kl. 24 Nr. 1. Der Zusammenhang der Zahlentheorie mit dem alten Orient ist hier leider ignoriert.

3) Ebenso die aus einem verschwundenen Kalendersystem stammende Festwoche der nundinae, die den späteren Epagomenen entspricht; s. Winckler, Ex oriente lux I, 1, S. 21.

*) Dem Zwölferkreis entspricht die Einteilung der Erde in 12 Länder, die durch Tiere symbolisiert sind, die 12jährige Periode des ostasiatischen Tierzyklus, s. S. 50f.

funden1. Auch eine andre Form des 12jährigen Zyklus weist der ostasiatische Tierzyklus auf, s. S. 51. In Babylonien entspricht die 12 der Einteilung des Jahres nach Mondmonaten, sodann auch der Zählung nach theoretischen Monaten bei Ausgleich des Sonnen- und Mondjahres. Nach zwölfmaligem Umlauf trifft der Mond mit der Sonne im gleichen Tierkreiszeichen wieder zusammen, vgl. hierzu S. 23). Dem Kreislauf des Sonnenjahres entspricht der Tag als Mikrojahr. Er wird deshalb in 12 Doppelstunden 2 geteilt 3. Das entsprechende Längenmaß ist die Meile, die nach orientalischen Wegeverhältnissen einer Doppelwegstunde entspricht. Die Zählung nach einfachen Stunden würde der Zweiteilung des Jahres entsprechen (Sommer und Winter = Tag und Nacht). Die Einheit dieser Teilung ist die Sekunde: 3600 Sekunden (die größte I des Sexagesimalsystems) 60 Minuten I Stunde.

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Eine besondere Bedeutung gewinnt die 12 als Zahl der Schalttage (statt 5) bei Ausgleich vom reinen Mondjahr (354) zu 366 Tagen (die Zwölfnächte mit Götterumzug und Schicksalsbestimmung in der germanischen Mythologie; die Träume bestimmen das Geschick der 12 Monate).

13: Bei Rechnung von 12 Schalttagen als Festzeit ist der 13. Tag der des beginnenden Handelns. So im arabischen Mondjahre, s. Winckler F. II, 350; dies die Bedeutung der 13 neben der Mondzahl 318 1 Mos 14, 4. 14, vgl. z. St. Andrerseits ist die 13 Zahl eines Schaltmonats, der mit dem 13. Tierkreisbild, dem Raben, bezeichnet wird. Der persische Kalender z. B. berechnet 360 Tage + 5 Gātā und dazu einen 13. Monat

1) In Indien heißt ein 12 jähriger Zyklus vrihaspati mâna, Jupiterjahr. Auch die Chinesen haben einen uralten Zyklus von 12 Jahren, s. Stern, Gött. Gel. Anz. 1840, 2028.

2) Daß das Wort für Stunde im Hebräischen fehlt, beweist natürlich nichts für das Fehlen der Stundenrechnung. Die Sonnenuhr des Ahas 2 Kg 20, 9-11 vgl. Jes 38, 8 muß Stunden gezeigt haben, die den Stufen entsprechen. In den Amarnabriefen heißt die Stunde „kanaa

näisch" še-ti.

3) Vgl. III R 51, Nr. 1 f.: In der Tag- und Nachtgleiche 6 kaspu Tag, 6 kaspu Nacht. Achilles Tatius, Isag. in Aratum (s. Winckler, KAT 3 328) sagt, die Chaldäer hätten den 30. Teil der Stunde in der Tagesgleiche als Maßeinheit des Sonnenlaufs genommen. Die Einheit des Mikrojahres ist also die Doppelminute, die der täglichen Vorwärtsbewegung der Sonne durch die Ekliptik entspricht. Die Sonne läuft in den 12 Stunden ihrer täglichen oberweltlichen Bahn den 720. Teil des Kreislaufs. Der entsprechende Teil des Tages (Mikrojahres) ist eine Doppelminute.

aller 120 Jahre. Im mexikanischen Tonalamatl (d. h. Schicksalsbuch oder Buch der guten und bösen Tage), dem die Venusrechnung zugrunde liegt, ist die 13 eine der Grundzahlen1.

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40: Die Regen- und Winterszeit wird durch die Plejaden verkörpert, die rund 40 Tage unter den Horizont verschwunden sind und zu Beginn des Frühjahrs am Horizont erscheinen, s. S. 60. Es sind die Tage des Sturms und des Unheils IV R 5, die Tage der Äquinoktialstürme, wo nach Hesiod, Opera et dies v. 385, die Schiffahrt aussetzt (s. Winckler, KAT 3 389), vgl. AG 27, 9. Die Plejadenzahl ist deshalb die Zahl aller Nöte und Entbehrungen: 40 Jahre Wüstenzug nach dem Priesterkodex unter Moses, 40 Tage wandert Elias durch die Wüste; 40 Tage verbirgt sich Esra mit fünf Männern am geheimen Ort IV Esr 14, 22 ff., 40 Tage Fastenzeit Mt 4, 2, 40 Tage des castus im Attiskult zu Rom, 40 Tage Fastenzeit im römischen Kalender, 40 Schläge weniger eins 2 Ko 11, 24 etc.

70, 72, 73: Die Zahl des Kreislaufs nach der hamuštuRechnung: 70 = 350: 5; 72 360:5; 73 = 3655; s. bereits S. 59. Darum 70 Völker in der Völkertafel, 70 (Var. 72) Jünger als weiterer Kreis; 72 Älteste in der Akademie R. Eliesers; 70 (72) Übersetzer der Bibel (Septuaginta) etc.

XII. Weltzeitalter.

Der Kreislauf der großen Gestirne ergibt die Zeiteinteilung des Kalenders: Tag, Jahr, Weltjahr. Der Einteilung des Kreislaufs in 72 Teile2 entspricht die Zeitperiode der 72 Sonnenjahre, in denen die Bewegungen der Fixsterne der Sonne um einen Tag vorausgeeilt sind. Das zu 360 Tagen gerechnete Jahr3 entspricht 5 solchen Perioden, 50 x 72 ergibt den babylonischen

1) Die kleine Periode beträgt hier 13 × 20 Tage, die große Periode 52 Jahre. Sie ist folgendermaßen zu erklären: Die mittlere synodische Umlaufszeit der Venus, die im Tonalamatl wiederholt zum Ausdruck gebracht wird, beträgt rund 584 Tage; 8 Sonnenjahre 5 Venus-Umläufe. Ein Sonnenjahr 5 × 73 und ein Mondjahr 8×73 geben zusammen 13× 73 Tage. 2013 X 73 Tage sind 52 Jahre, s. Seler, Codex Vatikanus Nr. 3773, I. Hälfte, S. 3 ff., Berlin 1902.

2) S. oben. Die ägyptische" Einteilung in 2 oder 4 oder 12 oder 36 oder 72 bezeugt Jamblichus, de mysteriis VIII, 3 (Bunsen, Die Plejaden S. 22).

3) In der Praxis entspricht es sowohl der Sonnen- wie der Mondrechnung; denn der Monat hat nach Sonnenrechnung 30 Tage (dazu kommen dann die Schalttage) und der Neumond fällt auch abwechselnd auf den 29. oder 30. Tag.

Saros 1. Für den babylonischen Kalender ist am bedeutungsvollsten die Rechnung geworden, die den Weltkreislauf nach dem allmählichen Vorrücken des Tagesgleichenpunktes durch den Tierkreis berechnet 2.

Die Neigung der Erdachse zur Sonnenbahn ist veränderlich. Dementsprechend verschiebt sich der Schnittpunkt der scheinbaren Sonnenbahn und des Äquators. Für die Beobachtung der Alten ergab das folgende Erscheinung: Der Stand der Sonne in der Frühlingsgleiche rückt von Jahr zu Jahr weiter nach Osten. In 72 Jahren beträgt das Vorrücken einen Tag, wie oben bereits bemerkt wurde, in je 2200 Jahren also ca. ein Tierkreisbild (Monat). Der Frühlingspunkt durchschreitet in 12 × 2200 Jahren die Wasserregion (Sintflut) und die Feuerregion (Feuerflut)3.

,,Berosus, der den Bel interpretiert hat, sagt, daß alles (vorher Geschilderte) durch den Lauf der Gestirne geschehe, und er behauptet das so sicher, daß er für den Weltbrand und die Sintflut die Zeiten bestimmt. Er behauptet, daß die Welt brennen werde, wenn alle Gestirne, die jetzt verschiedene Bahnen gehen, im Krebs zusammenkommen (bei Widderrechnung ist der Krebs der Sonnenwendepunkt, wie wir ja noch vom Wendekreis des Krebses sprechen), so daß sie alle in einer graden Linie im selben Zeichen stehen, und daß die künftige (darauffolgende) Sintflut eintritt, wenn dieselbe Konjunktion im Steinbock stattfindet

1) 500 X 72 = 36000 Jahr ist die ägyptische Phönixperiode und der Zyklus bei Berosus, 5000 × 72 = 360000 Jahre ist das große Jahr der Chinesen. Das würde buchstäblich der Vorstellung entsprechen: 1000 Jahre sind wie ein Tag, Ps 90, 4. S. Bunsen 1. c. 18 ff. Die ägyptische Geschichte rechnet nachweisbar seit 4221 v. Chr. nach der Sirius - Periode je 4 365 = 1460 (bez. 1461 Jahre), da der Sirius (Sothis) alle 4 Jahre einen Tag später heliakisch aufgeht. S. Mahler in OLZ 1905, 473 ff.: ,,So wie nach Auffassung der Ägypter die irdische Geographie Ägyptens ein Abbild der Himmelsgeographie war, so war auch der irdische Kalender eine Kopie des großen Himmelskalenders, der „Tag“ entsprach dem ,,Quadriennium“, das „Jahr“ der großen,,Sothisperiode“. Das Quadriennium zählte 1461 irdische Tage, die Sothisperiode 1461 ägyptische Jahre.“

2) Für die durch die ganze Welt gewanderte Idee von den Weltzeitaltern sei noch folgendes Material notiert: Bei den Persern umfaßt nach Plutarch und Bundeheš die auf die grenzenlose Zeit" folgende „,herrschende Zeit der langen Periode" 12000 Jahre, die von Ormuzd für diese Welt bestimmt ist: 4 X 3000 Jahre. Jedem Millennium steht ein Tierkreiszeichen vor. Vier Weltzeitalter, die immer schlechter werden, kennt Manus Gesetzbuch; 4800 + 3600 + 2400 + 1200 (künstliches System, auf alten Ideen beruhend). Die Etrusker zählen nach Suidas s. v. Troonvía 12 Jahrtausende, je unter der Herrschaft eines Tierkreiszeichens. Hesiod und Ovid bezeugen die Lehre von den schlechter werdenden Zeitaltern (Gold, Silber, Kupfer, Eisen) für die klassische Welt; Hesiod, Opera 90 ff.; Ovid, Metam. I, 89 ff. Das biblische und jüdische Material wird später besprochen, s. Register,,Weltzeitalter". 3) Eine Lichtflut im Gegensatz zur Wasserflut (Jensen KB VI, 1, 563. 580 und mit ihm Zimmern KAT 3 495. 549) gibt es nicht.

(d. i. Winterwendekreis). Denn jenes ist die Sommersonnenwende, dieses die Wintersonnenwende; das sind die maßgebenden Tierkreiszeichen, weil in ihnen die Wendepunkte (momenta) des Jahres liegen" (Seneca, s. Müller, Fragm. hist. graec. II, 510)1.

Zu dieser Angabe des Berosus stimmt die Erwähnung von,,Königen vor der Flut" im Gegensatz zu Königen nach der Flut. Man denkt sich in der Vergangenheit:

1. lam abûbi, die Zeit vor der Sintflut. Das würde der Zeit entsprechen, in der der Frühlingspunkt durch Anus Reich im Tierkreis ging (vier Bilder). Der Beginn war das paradiesische Zeitalter. Damals lebten die Weisen 2. Berosus nennt neben den Weisen die Urkönige, die zusammen 120 Saren lebten, s. Kap. Urväter, vgl. Rost, MVAG 1897, 105 ff.

2. Sintflut-Zeitalter. Der Frühlingspunkt ging durch Eas Reich, ehe er in die Zwillinge trat, womit das historische Zeitalter beginnt.

3. Die geschichtliche Zeit. Der Frühlingspunkt geht durch Bels Reich. Das Ende ist die Feuerflut, die Sommersonnenwende des Weltjahrs. Aus ihr geht die neue Welt hervor.

Aus Spuren von Kalenderreformen im Verlaufe der babylonischen Geschichte läßt sich erweisen, daß die Babylonier für die geschichtliche Zeit die Zeitalterrechnung seit den frühesten aus Urkunden redenden Zeiten angewendet haben müssen3.

Die Beobachtung ist dann für die historische Zeit auf die Perioden der Geschichte übertragen, so wie wir sie kennen. Das erklärt die Anwendung der Weltzeitalterlehre bei Daniel, bei den Persern, Indern etc.

Zwillingszeitalter.

In dem ältesten Zeitalter, das wir bisher im Lichte der Geschichte kennen, war das Tierkreiszeichen der Frühlings

1) Auch der Weltbrand des Avesta kann nur auf dieser Anschauung ruhen. Die Mexikaner kennen vier Zeitalter der Welt, darunter Wasserflut und Feuerflut; fast alle amerikanischen Kosmogonien erwähnen beide Katastrophen, s. Ehrenreich, Die Mythen und Legenden der südamerikanischen Urvölker, S. 30.

2) Asurbanipal spricht von Inschriften aus der Zeit vor der Flut; ein magischer Text nennt einen Ausspruch der alten Weisen vor der Flut. KAT 537. V R 44, 20 a spricht von Königen „nach der Flut".

3) Die Bedeutung der Weltzeitalterrechnung für die altorientalische Geschichte hat H. Winckler erkannt, s. Geschichte Israels II, 282 ff. Ex oriente lux I, 27. 50; vgl. F. II, 370 jetzt auch III, 289 f.

*) Über Spuren älterer Zeitalter s. Winckler, F. II, 368; Hommel, Aufs. u. Abh. II, 446 ff. Die spät-ägyptische Krebs-Rechnung ist archaisiert.

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