ARCHIV FÜR DIE ZEICHNENDEN KÜNSTE MIT BESONDERER BEZIEHUNG AUF KUPFERSTECHER- UND HOLZSCHNEIDEKUNST UND IHRE GESCHICHTE. IM VEREINE MIT KÜNSTLERN UND KUNSTFREUNDEN HERAUSGEGEBEN VON Dr. ROBERT NAUMANN, ORD. LEHRER AM GYMNASIUM ZU ST. NICOLAI UND STADTBIBLIOTHEKAR ZU LEIPZIG. UNTER MITWIRKUNG VON RUDOLPH WEIGEL. FÜNFTER JAHRGANG. LEIPZIG: RUDOLPH WEIGEL. 1859. 1. Einige Worte über den sogenannten,,Meister von 1466." Von E. 2. Ueber Abbildungen altitalienischer Gemälde, insbesondere über die von Ramboux herausgegebenen Umrisse. Von Prof. Dr. A. Ha- 3. Apulejus de herbarum virtutibus. Mit Metallschnitten. Von Dr. L. Choulant, Geh. Medicinalrathe in Dresden 4. Peter de Wale, anatomisches Blatt. Von Ebendemselben. 5. Berichtigung. Von Prof. Dr. A. Hagen in Königsberg 6. Antonj van Dyck's Bildnisse bekannter Personen. ,,Iconographie ou le Cabinet des Portraits d'Antoine van Dyck." Ausführliche Nachricht über diejenigen 185 Platten, welche von und nach den Werken des Meisters im Kunstverkehr unter diesen generellen Bezeichnungeu verstanden werden, so wie sie vom Jahre 1632 bis 1759 durch funfzehn verschiedene Ausgaben und Auflagen bekannt geworden sind. Von Oberst Ignaz von Szwy- 7. Ueber die Erfindung der Aetzkunst. Von E. Harzen in Hamburg 119 8. Die Photographie als Mittel zur Reproduction von Holzschnitten, 9. Nachträge, Zusätze und Berichtigungen zu: Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers Johann Elias Ridinger etc., ge- schildert von Georg Aug. Wilh. Thienemann, Pastor emer. etc. 10. Handzeichnungen berühmter Meister aus der Weigel'schen Kunst- sammlung. In treuen, in Kupfer gestochenen Nachbildungen herausgegeben von dem Besitzer derselben, Rudolph Weigel. 8. 9. Heft. Leipzig 1859. Aus Briefen an den Herausgeber von J. G. von Quandt in Dresden . - 12. Anzeige von: Die Proportionslehre Dürer's nach ihren wesentlichen 13. Spanische Bilder in der herzoglichen Gallerie zu Braunschweig. Von Prof. Julius Hübner in Dresden 14. Historische Kunstsammlungen. Von Albert von Zahn in Leipzig 176 15. Anzeige von: Des arts graphiques destinées à multiplier par l'im- pression considérés sous le douple point de vue historique et pratique par J. M. Hermann Hammann. Genève et Paris 16. Verbessertes Verfahren bei Anfertigung der Gegendrucke von Kup- 227 230 232 17. Ueber die holzschnittliche Behandlung der Zeichnung Tizians „,der Triumph Christi." Von Dr. med. H. Segelken in Bremen 198 18. Anzeige von: „Die Monogrammisten u. s. w. Von Dr. G. K. Nagler. 19. Neue technische Erscheinungen. Von Ebendemselben. 20. Kleinere Mittheilungen. Von Ebendemselben . . 21. Nachträge und Zusätze zu: „Daniel Chodowiecki's sämmtliche Kup- ferstiche von Wilhelm Engelmann. Mit drei Kupfertafeln, Leipzig 1857." Von Dr. Wilhelm Engelmann in Leipzig.. 22. Zwei Anzeigen von: Charles Blanc, l'oeuvre complet de 23. Bemerkungen und Zusätze zu dem Verzeichnisse von A. Bartsch 24. Bemerkungen und Zusätze zu dem Verzeichnisse von Bartsch über. Einige Worte über den sogenannten,,Meister von 1466." Als Heineken in seinen Neuen Nachrichten das erste Verzeichniss der Kupferstiche des vorgenannten Meisters herausgab, belief sich die Zahl der von ihm genannten Blätter auf vierzehn, wobei jedoch zu erinnern ist, dass er nur die Minderzahl derjenigen anführte, welche durch Chiffre oder Jahreszahl ausgezeichnet sind. Eine um zwanzig Jahre später von Bartsch im Peintre Graveur mitgetheilte Liste, worin er getreu dem seinem Werke zu Grunde gelegten Plane, nur solche Blätter aufnahm, welche ihm vor Augen gelegen, enthält deren bereits Einhundertunddreizehn. Auf dieser Grundlage fortbauend, unter Hinzufügung der von Heineken, Strutt, Ottley, Brulliot u. A. gelieferten Beiträge, und der Ausbeute, welche die reichen Königlichen Sammlungen zu Dresden gewährten, brachte Frenzel in seinem vor wenigen Jahren gelieferten Cataloge1) volle zweihundert Blatt zusammen, denen sich noch gegen funfzig andere hinzufügen lassen, ungerechnet mancher von Bartsch unter die Anonymen seines 10. Bandes gestellten, und der Bruchstücke zweier Kartenspiele, die in ihrer ursprünglichen Vollständigkeit allein über hundert Blatt betragen würden. Diese ansehnliche Zahl von grösstentheils mit ungemeinem Fleisse ausgeführten Stichen ist zwar überflüssig hinreichend, die charaktervolle Totalität des Meisters zu veranschaulichen, geben aber nur schwache Anhaltspunkte, dessen Vaterland, Wohnort, Lebensdauer u. s. w. betreffend, über welche Verhältnisse die Kunstgeschichte leider gänzlich im Dunkel lässt. Was des Künstlers Vaterland anbetrifft, so erlaubt der Umstand, dass viele der Inschriften seiner Blätter deutsch abgefasst sind, in ihm einen Deutschen zu vermuthen, und zwar nach Sotzmann, unter Bezug auf ein Paar Blätter mit Legenden im Idiome dieser Stadt, einen Kölner. Als ausgemacht dürfen wir voraussetzen, dass der Meister von 1466 Goldschmied war und bei Erfindung der Walzenpresse seine ausgezeichnete Geschicklichkeit in Führung des Grabstichels auf 1) Archiv für die zeichnenden Künste, 1. Band. Archiv f. d. zeichn. Künste. V. 1859, 1 |