Drum, du Rådchen, gehe, gehe, 15. Lied der Strickerin. (Barnack, I. No. 37. b.) Auf, ihr Schwestern, laßt zum Stricken Nåher uns zusammenrücken Und es um die Wette gehn! Knaben mögen turnen, schwimmen, Recken, strecken, werfen, klimmen, Barfuß gehen Gåns und Hennen, Darum, Mädchen, rührt die Finger! Seht doch an die muntre Biene! Wo die füßen Blumen blühen! Ja, ihr flinken Strickerinnen, 16. Das Bäuschchen am Jahrmarkt. (3arnack, I. Nr. 39.) Ich that mal einen schönen Fund, Im Wege durch den Mühlengrund, Da lag am Stein ein Beutelein, und sechs Dukaten blank darein, tralla! Drauf gieng ich weiter in die Stadt, Tralla! Die eben ihren Jahrmarkt hatt'. In einem Haus war Tanz und Spiel, Da kehrt' ich ein, weil mir's gefiel, tralla! Ich trank ein Gläschen, oder zwei, Tralla! Und wies mein blankes Geld dabei, Tralla! Die Wirthin schenkte fleißig ein, Und sagt' ich sollt' recht lustig seyn, tralla! Doch allzuviel ist ungesund, Tralla! Mir ward's im Kopfe kraus und bunt, Drum ging ich in das Gartenhaus, Und schlief allda mein Räuschchen aus. Und schlief allda mein Räuschchen aus, tralla! Drauf als ich wieder aufgewacht, Tralla! Hab' ich flugs an mein Geld gedacht, Doch war's nicht mehr an seinem Ort Der Rock fogar und Hut war fort, tralla! Drauf ging ich årmer, als zuvor, Tralla! Im Hemdesårmel aus dem Thor, Drum, Brüder, wer sein Geld lieb hat, Der geh zum Wein nicht in die Stadt, tralla! 17. Ber Fischer. (Barnack, I. No. 42. Aus,,Neuer Berliner Musenalmanach f. d. Jahr 1793. S. 146 oder: Kleine Gedichte von verschiedenen Verfassern Berlin 1795." Dasselbe Buch mit neuem Titel. Ich fuhr mit Fischergeräthe, Die Schwalben tauchten sich nieder, Da kam durch die Weidengesträuche ,,, wollt euch, Fischer, des armen Sie sprang in's Schiffchen behende, Uns ward so wohl und so bange, Nun wollen meine Gedanken Und sehn' erwachend mich früh. komm', du selige Stunde, Da zu dem ewigen Bunde Den Kranz der stråubenden Braut! 18. Antre ue. Es ritt ein Reiter zum blutigen Krieg, Ade! Leb wohl, Geliebter viel Heil und Sieg! Ude! Das Mägdlein weinte die Augen sich roth, Als låge der Bräutigam bleich und todt. Ade! ade! ade! Ach weine, Feinliebchen, um mich nicht so sehr! Ade! Bald kehr' ich zurücke mit Ruhm und Ehr! Ade! Der Himmel verläßt Treuliebende nicht, Die Falschen allein straft Gottes Gericht. Ade! ade! ade! |