In Trauren muß ich leben meine Zeit, Sie. Uch ihr Berg' und tiefe, tiefe Thal, Die Sonne, der Mond, das ganze Firmament, Musikanten. Uch in Trauren muß ich schlafen gehn, Ach in Trauren muß ich früh aufstehn, In Trauren muß ich leben meine Zeit, Dieweil ich nicht kann haben, die mein Herz erfreut. Sie. Geht dir's wohl, so denke du an mich, Geht's dir übel, ach so krånkt es mich, Wie froh wollt' ich schon seyn, wenn's wohl dir geht, Er. Ach ihr Berg' und tiefe, tiefe Thal, Ach ihr seht mein Lieb noch tausendmal, Ihr steht doch ewig ferne, ich nur bin ihr nah. (Die 2te Strophe dieses Liedes ist mit der 4ten u. 5ten Strophe des Liedes Nr. 6. S. 83 im 3. Bde. uns. Samml. zu vergleichen.) ,,Die Wasserrüben und der Kohl, Die haben mich vertrieben wohl, ,,Wenn ich nur einmal Jåger wår, Drei schöne Flinten kauft' ich mir, Drei schöne Flinten, einen Hund, Ein schönes Mädchen kugelrund." Die schöne Jågrin fand er bald, Er geht mit ihr vor Mutters Haus, ,,Es ist fürwahr kein Stachelschwein, Es ist die Herzallerliebste mein!" ,,,Ist es die Herzallerliebste dein, Bring sie zu mir im Saal herein, Ich will auftragen Rüb' und Kohl.""" ,,Frau Mutter, das der Henker hol' Ich bin Mosje, den Kohl veracht, Den Schlüssel gebt, das Huhn ich schlacht." Die Alte hålt den Jungen auf, Der Bub will alle Tage mehr, Die Alte winkt ihm freundlich zu, Die Jagrin sprach:,,,Herr Bräutigam, Ich bleib Mamsell und eß was recht."'" ,,Was Wildprett!" schreit der Bräutigam, ,,Der Kater war von edlem Stamm, ,,Was meiner Braut mocht kommen ein, Die Alte lehrt dem Sohn bei'm Mahl: O weh der Zeit, die ich verzehrt Mit meiner Buhler Orden, Nachreu ist worden mein Gefährt, Ich bin zur Thörin worden. Mich reut die Schmink und falscher Fleiß, Den ich darauf gewendet, Die Sonne schien, ich baut auf Eis, So war ich schier verblendet. Wie wird es heiß, fort zieht das Eis, Und meine goldnen Schlösser, Wie ruft es doch im Flusse leis, Und wie sie in das Wasser fällt, Der Liebste, dem sie nachgestellt, An ihres Schleiers Falten. Laß mir den Schleier, halt mich nicht, Denn mein verstörtes Angesicht, Das würde nach dich ziehen. Der Strom ist stark, sein Arm zu schwach, Sie will den Schleier nicht lassen; So zieht verlorne Liebe nach, Er wollt sie nicht verlassen. 12. er Bettelbogt. Wunderhorn I. S. 100. (Neu komponirt von Himmel.) Ich war noch so jung, und war doch schon arm, Kein Geld hatt' ich gar nicht, daß Gott sich erbarm, So nahm ich meinen Stab und meinen Bettelsack, und pfiff das Vaterunser den lieben langen Tag. Und als ich kam vor Heidelberg hinan, Da packten mich die Bettelvögte gleich hinten und vornen an; Der eine packt mich hinten, ger andre packt mich vorn; " Ey ihr verfluchte Bettelvögt, so laßt mich ungeschorn.“ Und als ich kam vor's Bettelvogt sein Haus, Da schaut der alte Spißbub zum Fenster heraus, Ich dreh mich gleich herum und seh nach seiner Frau: ,,Ey du versiuchter Bettelvogt, wie schön ist deine Frau." Der Bettelvogt der faßt einen grimmen Zorn, Und wenn der Bettelvogt gestorben erst ist, Ihr Brüder seyd nun lustig, der Bettelvogt ist todt, Er hångt schon am Galgen ganz schwer und voller Noth, In der verwichenen Woch' am Dienstag um halber neun Da haben sie'n gehangen im Galgen fest hinein. Er hatt' die schöne Frau beinahe umgebracht, 13. Vertraue. S. Wunderhorn. I. S. 141. Es ist kein Jåger, er hat ein' Schuß, ,,Und willst du meinem Kuß nicht stehn, „Mein Kuß ist leicht wiegt nur ein Loth, Feins Lieb sit still im grünen Moos, |