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Untersuchungen zur Geschichte des Kaisers Marcus.

Von Anton v. Premerstein.

Vorbemerkung.

Die nachstehenden Kapitel, welche durch die fortlaufende Beziehung auf Griechenland und den griechischen Osten zusammengehalten werden, sollen eine Reihe von Studien über die Regierung des Kaisers Marcus Aurelius Antoninus eröffnen, die ich in zwangloser Folge in dieser Zeitschrift zu veröffentlichen gedenke. Der trümmerhafte Charakter der Ueberlieferung über diese so wichtige Epoche wird es rechtfertigen, wenn die Einzelprüfung der Zeugnisse einen breiten Raum einnimmt.

I.

Zum Partherkrieg unter L. Verus.

1. Der Legat Saturninus.

Lukian лos dεi ior. ovyro. 21 sagt von einem der Historiker des Partherkrieges, die er verspottet: ἠξίωσεν οὗτος καὶ τὰ ὀνόματα μεταποιῆσαι τὰ ̔Ρωμαίων καὶ μεταγράψαι ἐς τὸ ̔Ελληνικόν, ὡς Κρόνιον μὲν Σατουρνίνον λέγειν, Φρόντιν δὲ τὸν Φρόντωνα, Τιτάνιον δὲ τὸν Τιτιανὸν καὶ ἄλλα πολλῷ γελοιότερα. Der hier genannte Saturninus, offenbar ein höherer römischer Befehlshaber, wurde bisher vermutungsweise für identisch gehalten mit dem P. Furius Saturninus, Consul suffectus im J. 1611). Ich glaube eine andere, wahrscheinlichere Gleichung vorschlagen zu können und gehe dabei von einer Ehreninschrift aus Troesmis (Moesia inferior) aus.

CIL III 775 (= 6183; Dessau n. 1116): P. Vigellio Raio Plario Saturnino Atilio Braduano Aucidio Tertullo legato) Augusti) ordo Troesmen(sium) ex decreto suo.

Der hier Geehrte, der wegen des Fehlens von pr(o) praetore) im Titel nicht Statthalter von Untermoesien, sondern Legionslegat gewesen sein wird, ist schon in der Prosopographie 2) mit Recht gleichgesetzt wor

1) E. Napp, De rebus imp. M. Aurelio in Oriente gestis (Bonnae 1879) 73 f., dem J. Jung, Fasten der Prov. Dacien 15 zu n. 16; A. Stein, R. E. III 1844 zustimmen; vgl. auch Prosopogr. II 102 zu n. 407. — 2) III 433 f. n. 434.

den dem Vigellius Saturninus procos. Africae im Juli 180 (also für das J. 180/1). Das Konsulat dieses Mannes kann unter Annahme des üblichen Intervalls frühestens 165/6 angesetzt werden; im Hinblick jedoch darauf, dass in jenen Jahren der Pest und des Krieges von den Konsularen viele vorzeitig starben 1) und die Ueberlebenden rascher zur prokonsularischen Losung gelangten 2), dürfen wir mit dem Suffektkonsulat etwa bis ins J. 170, mit dem Legionskommando, auf welches vielleicht noch ein anderes prätorisches Amt folgte, beiläufig in die Jahre 166-168 hinuntergehen.

Ein Legionslegat, den die hier als Ordo bezeichnete Vertretung der Canabae von Troesmis 3) ehrt, kann wohl nur die Legio V Macedonica befehligt haben, welche bis zum Ausmarsch in den Partherkrieg (J. 162)4) dort ihr Hauptquartier hatte, und von der auch nach der Rückkehr aus dem Osten, als sie nach Dacia Porolissensis verlegt wurde 5), mindestens starke Abteilungen in Troesmis sich aufhalten mussten, um das aufgegebene Lager abzubrechen und die Uebersiedlung zu bewerkstelligen. Beim Ausmarsch nach dem Orient (J. 161/2) war P. Martius Verus Legat der Legion und führte sie wahrscheinlich während des ganzen Krieges, bis zu seinem Konsulat (März 166), in der letzten Zeit allerdings als selbständiger Befehlshaber mit erweiterter Kompetenz (dux) (s. darüber unten Abschnitt III). Nach dem oben angenommenen Zeitansatz (J. 165-168) dürfte Vigellius Saturninus der unmittelbare Nachfolger des Martius Verus gewesen sein; er wird die Legio V Macedonica im J. 166 nach dem Westen zurückgeführt und ihre Uebersiedlung aus Troesmis nach Dacien (Potaissa) geleitet haben. Als Kommandanten der abziehenden, mit Troesmis bisher aufs engste verwachsenen Truppe wird ihn der dortige Ordo geehrt haben). Die Annahme, dass er schon vor der Uebernahme der Legionslegation im Partherkriege tätig war und daher mit dem von Lukian ge

1) Vita Marci 13, 5; 22, 7; Ammianus Marc. XXXI 5, 14. Ueber die dadurch verursachten Lücken in den Priesterkollegien um J. 170: H. Dessau, Eph. epigr. III p. 227; R. Egger, Oesterr. Jahreshefte IX Beibl. 70 mit A. 14.

2) Q. Pompeius Senecio Sosius Priscus, cos. ord. 169, erhielt kurz vor seinem Tode (180), also wohl Ende 179, durchs Los das Prokonsulat von Asia.

3) Municipium wurde die Lagerstadt erst unter Septimius Severus; s. E. Kornemann, Klio VII (1907) 94, 3; J. Jung, Oesterr. Jahreshefte XII (1909) Beibl. 143 f., 10. 4) Vgl. CIL III 6169; dazu E. Ritterling, Rhein. Mus. LIX 193 f.; meine Bem. Wiener Eranos zur 50. Phil.- Vers. (1909) 264.

5) Dazu Wiener Eranos S. 268. In den Anfängen des germanisch-sarmatischen Krieges, im J. 168/9, wurde die Legion vielleicht zeitweilig wieder nach Moesia inferior zurückgezogen: ebd. S. 269 Anm.

6) In entsprechender Weise hat Jung a. a. O. Sp. 143 f. die Ehreninschrift CIL III 776 = 6195 gedeutet, die einem Lagerpräfekten der Legio V Macedonica vom ordo Troesmensium gesetzt ist. Bei diesem Denkmal ist allerdings genauere zeitliche Bestimmung unmöglich, so dass es sehr wohl noch vor die Verlegung der Legion fallen könnte.

nannten Zarovovivos zu gleichen ist, ist nach dem Gesagten schwer von der Hand zu weisen.

2. Kämpfe am Kaukaso s.

Eine Votivinschrift in Colonia Agrippinensium (Köln), CIL XIII 8213, lautet: Matronis Aufanib(us) C. Iulius) Mansuetus miles) legionis) I Minerviae) p(iae) f(idelis) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito); fu[i]t ad Alutum flumen secus mont(em) Caucasi.

Irrtümlich wollte man in dieser oft behandelten Inschrift den Fluss Alutus oder Aluta (h. Alt) in Dacien erkennen und hielt demgemäss den mons Caucasi für einen Teil der siebenbürgischen Karpaten, wohin die Legio I Minervia in den Dakerkriegen Traians gekommen wäre 1). Dagegen verweist der Herausgeber im Corpus, A. v. Domaszewski, mit Recht auf Ptolemaeus in der Beschreibung des asiatischen Sarmatiens, geogr. V 8,6 (I 2 p. 912, 5 ed. C. Müller): 'Alóvíα лоτаμоv έxẞоlai; der hier genannte Fluss mündet nördlich vom Kaukasos und von Albania ins Kaspische Meer ein 2). Wegen der Widmung an nichtrömische Gottheiten 3), der Namensform des Dedikanten, der seinen Vater nicht nennt, vor allem aber wegen der weitgehenden Kürzungen und Ligaturen wird das Denkmal schwerlich vor Mitte des zweiten Jahrhunderts errichtet sein; keinesfalls ist es der traianischen Zeit zuzuweisen. Nun wissen wir, dass die untergermanische Legio I Minervia seit dem J. 162 als Ganzes am Partherkriege unter Verus teilgenommen hat). Die Kaukasos-Gebiete gehörten während des zweiten Jahrhunderts in Friedenszeiten zum kappadokischen Militärsprengel 5). Man sieht sofort die Möglichkeit, dass eine Abteilung der I Minervia damals über den Nordrand des Kaukasos kommen konnte. Eine Expedition an die fälschlich sogenannten Kaspischen Tore ), d. h. die Kaukasos-Pässe oberhalb Tiflis hatte schon Nero in seinem letzten Jahr

1) So schon J. Dierauer, Beiträge zu einer krit. Gesch. Traians (Unters. zur ròm. Kaisergesch., hrg. von Büdinger I) 100, 2; M. Ihm, Bonner Jahrb. LXXXIII (1887) 145 n. 277; O. Schilling, De legionibus Rom. I Minervia et XXX Ulpia (Leipziger Studien XV) 47; J. Jung. Mitt. des Instituts für österr. Geschichtsf. Erg.-Bd. IV S. 4, 5; derselbe, Fasten der Frov. Dacien 154 f., 8; C. Cichorius, Die Reliefs der Traianssäule, Text II 229; W. Tomaschek, R. E. I 1707; C. Patsch, ebd. III 1801.

2) Vgl. W. Tomaschek a. a. O. I 1595. Man wäre versucht, auch bei Ptolemaeus statt óvte, welches die besten Hss. bieten, 42oita zu schreiben.

3) Ueber den Kult der Matronae Aufaniae durch Soldaten der Legio I Minervia s. Schilling a. a. O. S. 55 mit A. 5.

4) S. die Ehreninschrift des M. Claudius Fronto, CIL VI 1377 (vgl. n. 31640; Dessau n. 1098) Z. 18 ff.: leg(ato) Aug(ustorum) legioni primae Minerviae in exspeditionem Parthicam deducendae; dazu O. Schilling a. a. O. S. 61 ff.; E. Ritterling, Rhein. Mus. LIX 191; 195; B. Filow, Klio Beiheft VI 75,6; 85, 3. Mit Unrecht bezweifeln dies J. Klein, Bonner Jahrb. LXXIII (1882) 68; A. Stein, R. E. III 1845.

5) M. Rostowzew, Klio II 86 (vgl. S. 82 f.); C. Patsch, ebd. IV 70 ff. 6) Plin. N. H. VI 30 und 40.

geplant; sie sollte sich in erster Reihe gegen die Armenien und Medien beunruhigenden Alanen richten 1). Den gleichen Zweck wird der Aufenthalt eines römischen Detachements in dem nämlichen Gebiete zur Zeit des Partherkriegs unter Verus gehabt haben, den wir aus der Kölner Inschrift erschliessen dürfen. Die häufigen Unruhen der Alanen, deren Hauptmasse damals die Steppenregion nördlich vom Kaspischen Meere und vom Kaukasos bis zum Tanais innehatte 2), sowohl unter Antoninus Pius 3) wie unter Kaiser Marcus, als dessen Gegner sie im germanisch-sarmatischen Kriege genannt werden (Vita Marci 22, 1)) mögen ihrerseits durch westliche Vorstösse der Hunnen 5) hervorgerufen sein, welche spätestens seit dem Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. soweit nach Westen bis in die Gegend zwischen Kaspi- und Aralsee -- vorgerückt waren, dass sie Nachbarn, vielleicht auch Beherrscher der östlichen Alanen wurden und grössere Schwärme bis in das europäische Sarmatien entsendeten "). Ja wenn man die allerdings in einem Nest von Missverständnissen steckende Notiz eines wenig verlässlichen späten Gewährsmanns verwerten dürfte, so hätte Kaiser Verus offenbar im Verlauf des Partherkrieges - als erster römischer Feldherr sogar mit einem Teile der Hunnen selbst zu schaffen gehabt, Malalas chronogr. XI p. 282 ed. Вonn.: лоλεμýоαs nατà ἑνὸς ἔθνους Ούννων καὶ νικήσας αὐτοὺς πολλὰ ἄλλα ἔθνη δίχα πολέμου vлέtažεv. So schlecht bezeugt diese Tatsache auch ist, so wird man sie nach dem eben Dargelegten als immerhin möglich bezeichnen dürfen.

3. Das lakedaimonische Bundeskontingent.

1. Grabmal mit Relief, gef. in Sparta, jetzt im Athener NationalMuseum; Dessau n. 8878; abgebildet und ausführlich besprochen von P. Wolters, Athen. Mitt. XXVIII (1903) 291 ff. (danach wiederholt von Th. Reinach, Corolla numismatica in honor of B. V. Head 271 und in nebenstehender Abbildung)); vgl. auch P. Kastriotis, Pivarà τov 'EDV

1) Tacitus hist. I 6; Sueton Nero 19; Cassius Dio LXIII 8. Dazu Mommsen, Röm. Gesch. V 393 f., bes. S. 394, 1; F. Beuchel, De leg. Rom. I Italica (Diss. Leipzig 1903) 11; 14; 23; Filow a. a. O. S. 11; E. Täubler, Klio IX (1909) 17 f.

2) W. Tomaschek, R. E. I 1282.

3) Vita Pi 5,5: Alanos molientis saepe refrenavit. Die Zeit dieser Unternehmungen lässt sich nicht genauer bestimmen. S. P. v. Rohden, R. E. II 2507.

4) Vgl. über diese Kämpfe mit den Alanen Täubler a. a. O. S. 26 mit A. 1 f. 5) Die Nachrichten über deren erstes Auftreten stellt Ludwig Schmidt, Gesch. der deutschen Stämme I 2 (Quellen und Forschungen zur alten Gesch. u. Geogr., hrg. von Sieglin X) 103 ff. zusammen; s. auch Tomaschek a. a. O.

6) Einen Stamm der Yoivo uiya 9roz führt Ptolemaeus (geogr. III 5, 10; vgl. auch Markianos peripl. II 39) in Sarmatia zwischen Bastarnen und Roxolanen an der Beuge des Borysthenes auf. Zweifel daran äussert Tomaschek a. a. O.

7) Der Direktion des Kais. Deutschen archäologischen Instituts in Athen fühle ich mich für die Erlaubnis zur Benützung des Original-Zinkstocks zu besonderem Danke verpflichtet.

xov Movoɛiov I (Athen 1908) p. 223 f. n. 1290; V. Staïs, Guide illustré du Musée national (Athen 1907) p. 169 f.

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Μᾶρκος Αυρήλιος Αλεξυς Θέωνος στρατευσάμενος κατὰ Περσῶν, ἔτη βιώσας λ'.

Rechts von der Inschrift Relief: Krieger mit Pilos, Chiton, um die Schultern gelegtem Mantel und Halbstiefeln bekleidet, mit Schienenpanzer, nahezu ovalem Schild, Schwert in der Linken, gesenkter Keule in der Rechten ausgerüstet.

2. Liste von Magistraten und Dienern (wohl der Gerusie) in Sparta, CIG 1253, darin: Ζ. 9 (als γραμματεὺς βουλῆς) Ἰούλιος Νικάνδρου; (unter den σπονδοφόροι): Ζ. 12 Σωζᾶς, Ζ. 13 Ιούλιος Φιλ[ο]κρατίδα[ς]; (unter den ἔνσιτοι): Ζ. 14 Πομπόνιος Αλκαστος, Ἰούλιος) Φιλ[ο]κρατίδας (15) [Ιπ]ποδάμου φιλόσοφος, (16) Νεικοκλῆς δημόσιος, (17) Νεικοκλῆς νέος, δημόσιος, ἐστ[ρα]τε[υ]μένος δὶς κατὰ Περσ[ω]ν.

3. Grabschrift in Sparta, CIG 1495.

Διοσκόρα χαῖρε. Ἔτη βιώσας εἴκοσι καὶ ἕξ, ἀπελθὼν δὲ εἰς τὴν εὐ τυχεστάτην συνμαχίαν τὴν κατὰ Πε[ρ]σῶν καὶ ἐπανε[ρ]χόμενος ἐν ̔Ιεραπόλι ἐτελεύτησεν.

4. Grabschrift in Sparta, Le Bas-Foucart n. 183 b; M. N. Tod und A. J. B. Wace, A catalogue of the Sparta Museum (Oxford 1906) p. 48 n. 245.

Αντίπατρος δημόσιος ἀγωγὸς ἀπὸ Θ(ε)[ραπνῶν?.....], στρατευ σά(μ)[ενος κατὰ Περσῶν].

Nach Tod (a. a. O. p. 26) würde der Schriftcharakter auf den Partherkrieg unter M. Aurelius hinweisen. Die auch von ihm angenommene Ergänzung Fouearts μυστα]γωγός ἀπό Θε)[ραπνών ist kaum haltbar.

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