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auch einen Teil von Bithynien, so dass er von Nikomedeia wenig über dreihundert Stadien entfernt ist, in der Gegend, wo der zu Modroi in Phrygien am Hellespont entspringende Gallus mit ihm zusammenfällt" (διέξεισι δὲ τῆς ἐπικτήτου Φρυγίας τὴν πλείω, μέρος δέ τι καὶ τῆς Βιθυνίας ὥστε καὶ τῆς Νικομηδείας ἀπέχειν μικρὸν πλείους ἢ τριακοσίους σταδίους, καθ ̓ ὃ συμβάλλει ποταμὸς αὐτῷ Γάλλος ἐκ Μόδρων τὰς ἀρχὰς ἔχων τῆς ἐφ ̓ Ἑλλησπόντῳ Φρυγίας), und er führt dann fort: Dieses Phrygien aber ist einerlei mit Epiktetos und früher besassen es die Bithyner. [So] aber vergrössert und schiffbar geworden, obgleich seinerzeit unbeschifft, bildet der Sangarius an seiner Mündung die Grenze Bithyniens" (αὕτη δ' ἐστὶν ἡ αὐτὴ τῇ ἐπικτήτῳ καὶ εἶχον αὐτὴν οἱ Βιθυνοί πρότε ρον. αὐξηθεὶς δὲ καὶ γενόμενος πλωτός, καίπερ πάλαι ἄπλωτος ὤν, τὴν Bidvviar doiε лoòç τais inßolais. Strabonis Geographica. Rec. A. Meineke. Bibl. Teubn. vol. II 1877). Diese Beschreibung des Sangarius durch Strabo ist weit genauer als die Angaben, die uns Plinius in seiner Naturgeschichte über den Sangarius und dessen Nebenflüsse bietet: oritur in Phrygia, accipit vastos amnes inter quos Tembrogium et Gallum, idem Sagiarius plerisque dictus 1). Hier also nichts von einer Andeutung über den Lauf des Gallus, nichts von Modroi. Ja wahrscheinlich meint Plinius mit diesem Gallus den galatischen Fluss, den er schon V 147 erwähnt hat. Ptolemäus kennt den Gallus überhaupt nicht, erwähnt aber dafür einen Ort Tallina und führt, landeinwärts gehend, drei Kniee (¿лıτogás) des Sangarius an 2). Erst Ammian enthält wieder eine, und zwar ungemein wichtige Bemerkung über den Gallus und Sangarius, die wir uns noch genauer ansehen werden (s. u. S. 403 ff).

I. Will man hier zu einem halbwegs zusagenden Resultat kommen, so muss man naturgemäss vom Bekannten zum Unbekannten fortschreiten und dabei stets auf die Glaubwürdigkeit unserer alten Gewährsmänner im allgemeinen sowie einzelner ihrer Angaben im besonderen prüfend Rücksicht nehmen. Von den verschiedenen geographischen Namen, die wir eben kennen gelernt haben, sind unbedingt sichergestellt bloss drei: der Sangarius, der Tembrogius das ist der heutige Pursak (= tschai[Fluss]), im Altertum auch Tymbres geheissen und Nikomedeia. Im Vordergrunde des Streites dagegen stehen der Gallus und Modroi, auch Gallika ist noch nicht fixiert. Aber auch über die Ausdehnung von Phrygia Epiktetos, speziell über den Verlauf von dessen Nordgrenze, deren Kenntnis für die Lösung unsres Problems ungemein wertvoll wäre, sind wir nicht hinreichend unterrichtet. Immerhin gewährt uns gerade Strabo dafür einige

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1) Nat. hist. (Ausg. d. geogr. Bücher v. Detlefsen) VI 1 (oder die Ausg. v. C. Mayhoff, Bibl. Teubn. vol. I. 1906).

2) Claud. Ptol. geogr. Ed. C. Müller. (Pariser Ausgabe) vol. I pars II 1901, V. 1, 3.

Anhaltspunkte; von dieser Seite her also soll die Untersuchung ihren Ausgang nehmen.

Die Angaben, die uns Strabo der Reihe nach bietet, sind folgende 1): 1. Bithynien begrenzen im Osten die Paphlagonier und Maryandyner, auch ein Teil der Epikteter usw., gegen Süden Mysien und das sogenannte Phrygia Epiktetos, welches auch das Hellespontische Phrygien heisst (563).

2. Von Prusias, dem Neubegründer von Kios, sagt er: „Dies ist jener Prusias, der den nach der Niederlage des Antiochus dorthin flüchtenden Hannibal aufnahm und den attalischen Königen infolge eines Vergleichs Phrygien am Hellespont einräumte, das früher Kleinphrygien hiess, während es jene Epiktetos benannten" (563).

3. Prusa liegt am Mysischen Olymp, sowohl den Phrygern als auch den Mysern benachbart (564).

4. Wohl ist es schwer, die Grenzen der Bithyner, Myser, Phryger usw. genau zu bestimmen, doch ist Mysien zwischen Bithynien und der Mündung des Aesepus zu suchen, so dass es das Meer berührt und fast bis zum ganzen Olympos reicht. Ringsumher liegt im innern Land Epiktetos, welches sich, ohne irgendwo das Meer zu berühren, bis an die östlichen Teile des Sees und der Landschaft Askania erstreckt" (564).

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5. Südlich von den Bithynern sind die um den Olymp her wohnenden Myser (welche einige Olympener, andere aber Hellespontier nennen), und Phrygien am Hellespont, südlich von den Paphlagonern aber die Galater (566).

6. Die Tolistobogier (einer der drei Galaterstämme) grenzen Bithyner und das sogenannte Phrygia Epiktetos (567).

[Hier also wird erst erwähnt, dass an Bithynien auch Galater angrenzten, während eine diesbezügliche Bemerkung bei der Umgrenzung Bithyniens fehlt; s. sub 1].

7. Grenznachbarn der Bithyner gegen Süden sind, wie schon gesagt, die Myser am sogenannten Mysischen Olymp und die Phryger 2). Jedes dieser Völker aber ist zweifach; denn Phrygien heisst einesteils das Grosse, welches Midas beherrschte und wovon die Galater ein Stück besetzten, andernteils das Kleine, nämlich das am Hellespont und das am Olymp, das auch Epiktetos heisst). Ebenso aber gibt 1) Die Uebersetzung im allgem. mit Forbiger a. a. O.

2) So Forbiger. Doch könnte, weil der Artikel vor doiyeç nicht wiederholt wird, auch übersetzt werden: die Myser und Phryger am sogenannten Mys. Ol. Allein Strabo ist in der Anwendung des Artikels nicht zu achtsam (vgl. Bi9vvoiç ohne Artikel bei 6 u. ähnl.). Hätte er sagen wollen: die Myser und Phryger am Olymp, so hätte er wohl geschrieben: . . . . ὁμοροῦσι πρὸς νότον περὶ τὸν Ολυμπον . . . οἱ Μυσοί τε καὶ Φρύγες.

3) So möchten wir, etwas abweichend von Forbiger, die Stelle übersetzen.

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es auch ein Mysia Olympene. welches an Bithynien und Epiktetos angrenzt (571).

8. Den Olymp umwohnen im Norden Bithyner, Mygdonen und Dolionen; das übrige (Land) besitzen die Myser und Epikteten (575).

9. Städte in Phrygia Epiktetos sind Azanoi (Aezani), Nakolia, Kotiaion, Midaion, Dorylaion und Kadoi; doch rechnen dieses einige auch zu Mysien (dieses reicht nämlich im Binnenland von Olympene bis Pergamene) (576).

Weiter dienen zur Ergänzung die Angaben,

10. dass O troia, ein Städtchen wenig über dem See Askania, schon an der Ostgrenze Bithyniens lag (566), (Forb. übersetzt hier nicht ganz richtig: an den Grenzen des östlichen Bithynien), und

11. dass der Sangarius, wie schon erwähnt, den grösseren Teil von Phrygia Epiktetos durchströmte 1).

Von allen diesen Mitteilungen Strabos nun erwecken zunächst die hier unter 4 und 10 vermerkten unser besonderes Interesse: sie widersprechen einander nämlich ganz augenfällig, wie ein Blick auf die Karte zeigt. Südlich vom Askanischen See (heute Isnik-göl=See von Isnik [Nikaia]) zieht sich ein wenig bekannter und gar nicht erforschter Gebirgszug entlang,

1) 1. Τὴν δὲ Βιθυνίαν ἀπὸ μὲν τῆς ἀνατολῆς ὁρίζουσι Παφλαγόνες τε καί Μαριανδυνοὶ καὶ τῶν ̓Επικτήτων τινές . . . . πρὸς νότον δ' ἥ τε Μυσία καὶ ἡ ̓Επίκτητος και λουμένη Φρυγία, ἡ δ ̓ αὐτὴ καὶ Ἑλλησποντιακή Φρυγία καλουμένη.

.....,

2. Οὗτος δ ̓ ἔστιν ὁ Προυσίας ὁ καὶ ̓Αννίβαν δεξάμενος καὶ τῆς ἐφ' Ελλησ πόντῳ Φρυγίας ἀναστὰς κατὰ συμβάσεις τοῖς ̓Ατταλικοῖς, ἣν οἱ μὲν πρότερον ἐκάλουν μικρὰν Φρυγίαν, ἐκεῖνοι δ ̓ ἐπίκτητον ὠνόμασαν.

3. Προῦσα δὲ ἐπὶ τῷ Ὀλύμπῳ ἵδρυται τῷ Μυσίῳ ... τοῖς τε Φρυξὶν ὅμορος καὶ τοῖς Μυσοῖς.

...

4. Διορίσαι δὲ τοὺς ὅρους χαλεπὸν τοὺς δὲ Βιθυνῶν καὶ Φρυγῶν καὶ Μυσῶν... τὴν Μυσίαν, ἁπτομένην τῆς θαλάττης καὶ διήκουσαν μέχρι τοῦ Ολύμπου σχεδόν [τι] παντός· κύκλῳ δὲ τὴν ̓Επίκτητον κειμένην ἐν τῇ μεσογαία, θαλάττης οὐδαμοῦ ἁπτομένην διατείνουσαν δὲ μέχρι τῶν ἔφων μερῶν τῆς ̓Ασκανίας λίμνης τε καὶ χώρας.

5. Πρὸς νότον δ ̓ εἰσὶ τοῖς Βιθυνοῖς οἱ περὶ τὸν "Ολυμπον Μυσοὶ (οὓς Ολυμπηνοὺς καλοῦσί, τινες, οἱ δ ̓ ̔Ελλησποντίους) καὶ ἡ ἐφ' ̔Ελλησπόντῳ Φρυγία, τοῖς δὲ Παφλαγόσι Γαλάτας.

6. Τολιστοβώγιοι δὲ ὅμοροι Βιθυνοῖς εἰσι καὶ τῇ ̓Επικτήτῳ καλουμένη Φρυγία.

7. Τοῖς δὲ Βιθυνοῖς ὁμοροῦσι πρὸς νότου, ὡς ἔφην, οἱ περὶ τὸν Ολυμπον τὸν Μύ στον προσαγορευόμενον Μυσοί τε καὶ Φρύγες· ἑκάτερον δὲ τὸ ἔθνος διττόν ἐστι. Φρυ γία τε γὰρ ἡ μὲν καλεῖται μεγάλη, ἧς ὁ Μίδας ἐβασίλευσε καὶ ἧς μέρος οἱ Γαλάται κατ ἔσχον, ἡ δὲ μικρὰ ἡ ἐφ ̓ Ἑλλησπόντῳ καὶ ἡ περὶ τὸν Ολυμπον ἡ καὶ Επίκτητος λεγομένη. Μυσία τε ὁμοίως ἥ τε Ολυμπηνὴ συνεχής οὖσα τῇ Βιθυνίᾳ καὶ τῇ ̓Επικτήτῳ .... 8. ̔Ο μὲν δὴ ̔́Ολυμπος τοιόςδε περιοικεῖται δὲ πρὸς ἄρκτον μὲν ὑπὸ τῶν Βιθυνῶν καὶ Μυγδόνων καὶ Δολιόνων, τὸ δὲ λοιπὸν ἔχουσι Μυσοὶ καὶ ̓Επίκτητοι.

9. Τῆς δ' ἐπικτήτου Φρυγίας ̓Αζανοί τέ εἰσι καὶ Νακολία καὶ Κοτιάειον καὶ Μι δάειον καὶ Δορυλάειον πόλεις καὶ Κάδοι· τοὺς δὲ Κάδους ἔνιοι τῆς Μυσίας φασίν. 10. Μικρὸν δ ̓ ὑπὲρ τῆς ̓Ασκανίας λίμνης Οτροία πολίχνη, πρὸς τοῖς ὅροις ἤδη τῆς Βιθυνίας τοῖς πρὸς ἕω.

11. Vgl. oben S. 393 f.

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der Sarymeschedagh (Kieperts) oder Gürlüdagh, „ein massiver Bergklotz", wie ihn von der Goltz charakterisiert 1). Er bildet eine scharfe Scheide zwischen dem See im Norden und dem Becken von Jenischehir im Süden Jenischehir aber ist das alte Otroia- und findet seine Fortsetzung im Westen gegen Gemlik (Kios) hin in einem Bergland, das mit 1268 m Maximalerhebung mehr als 1000 m über den See emporsteigt und gleich dern Sarymeschedagh einen begrenzenden Wall bildet. In diesem ganzen Gebirge aber, das den See im Süden begleitet, öffnet sich nur ein einziger Durchgang, und zwar südlich von der Mitte der Westhälfte des Sees, dort, wo sich zwischen den Sarymeschedagh und das westlichere Gebirge eine Lücke einschaltet: ihr führt das im Altertum Solois genannte Flüsschen zu und auch die moderne Strasse Gemlik-Jenischehir benützt sie. Ein zweiter Uebergang aus dem Gebiet des Sees nach dem Becken von Jenischehir bietet sich erst am Ostende des Sarymeschedagh, fast genau südlich von Nikaia; aber nur mit vielen Windungen vermag der nicht fahrbare Weg2) den fast 600 m hohen Passscheitel zu gewinnen. Ausser diesen zwei Uebergängen gibt es heute keinen irgendwie wichtigen und es ist völlig ausge schlossen, dass es vor 2000 Jahren hier anders gewesen ist.

Diese geographische Betrachtung ist notwendig. Denn sie zeigt uns, dass Bithynien, wenn es Nikaia, Kios, Prusa und Otroia besass, das ganze Seegebiet sein eigen nennen musste. Denn wo sollte da phrygisches Land bis an den See gereicht haben? Dass Otroia etwa eine bithynische Enklave auf phrygischem Boden gewesen, eine solche Hypothese wäre viel zu gesucht, widerspricht auch dem Wortlaut bei Strabo, dass es nahe der Grenze Bithyniens lag. Nein, Otroia war bithynischer Boden. Hätte nun Phrygia Epiktetos von Süden her an den See reichen sollen, so wäre die einzige in Betracht kommende Gegend jene Lücke im Hintergrund des Soloisflüsschens gewesen. Allein was für ein Grenzverlauf ergäbe sich da? In Form eines ganz schmalen Streifens hätte sich dann phrygisches Land zwischen bithynisches Gebiet im Westen und Osten eingezwängt und zwischen Prusa und Otroia den See im Norden berührt. Abgesehen davon, dass ein solcher Grenzverlauf an sich schon ein Unding wäre, spricht auch die Konfiguration der Landschaft dagegen. Sollte die wichtige Verbindung der nur 50 km von einander entfernten bithynischen Städte Prusa und Otroia, die sich hier über einen nur 350 m hohen Pass verhältnismässig leicht bewerkstelligen lässt über ihn führt auch die moderne Strasse Brussa-Jenischehir wirklich durch fremden Besitz unterbunden gewesen sein? Sollten die bithynischen Könige wirklich solch eine wichtige Gegend den pergamenischen Königen überlassen haben? Das dünkt uns durchaus unwahrscheinlich. Auch Strabos eigene Angabe, dass Epiktetos die östlichen Teile des Sees berührt habe, spricht dagegen.

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1) Anatolische Ausflüge. Berlin 1896, S. 404. 2) Ebd., S. 406.

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