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Oεvai bei Lyktos ist zwar in altetruskischen Namen nicht vertreten, aber Tenetius und Tenatius tragen ein durchaus etr. Gepräge, einer des letzteren Namens stammt aus Ateste, ein anderer aus Verona, aus letzterer Stadt auch ein Tenagino; Tenacius begegnet dreimal, Tenatianus und Tenneius je einmal.

Lyktos hiess nach Hesych. früher Kaovηoσóлoliç und dieses nach Fick ursprünglich Καρνασσός gleichlautend mit Αλικαρνασσός. Dies gehört zu der Gruppe etr. carna, die man bei Schulze S. 146 und 306 zusammengestellt findet.

Milavos ist Milasius CIL VI 2662 u. ö., Miliasius XI 1878 (Pisae), Milassius XI 6683 (Umbrien); vgl. milaei CIE 234 (Saena); Milonius, Millenius, Milienius und besonders das bekannte Cognomen Milo 1).

„Años ist eigenartig gebildet", doch entspricht ihm genau der Fluss Trerus fl. Sacco oder Tolero im Hernikerlande, das ebenso wie das Volskerland von etruskischen Namen wimmelt. Nissen, Ital. L. S. 647, tritt allerdings für Nibbys Vermutung ein, dass Trerus nur für Tolerus verschrieben sei; da indessen und n ebenso im Etruskischen häufig wechselt (vgl. ruze neben nuzlyne in den Mumienbinden VIII 14, azmemrun = 'Ayauέuvov), ebenso wie in den griechischen Namen hattidischen Ursprungs (κ. Β. Τελμησσός = Τερμησσός), so kann Tolerus mit eingesehobenem o sehr wohl eine vielleicht auch infolge von Dissimilation eingetretene

jüngere und Trerus die echt etruskische Form sein. Nicht unerwähnt darf indessen bleiben, dass es auch ein thrakisches Volk Tongo gab und die Frage, ob Thraker nicht auch früh nach Kreta gekommen sind, noch nicht entschieden ist.

Λάτως, Bewohner Λάτιοι. Dass die Latini von hier stammen, hat schon Wirth vermutet (Polit.-Anthrop. Revue VI 207); es erscheint aber im höchsten Grade wahrscheinlich, dass wir auch den Hafen von Latos Kauaga in Italien wiederfinden und zwar mehrfach, zunächst in dem alten Namen von Clusium, der Camars lautete, auf Münzen Cha abgekürzt ist. Derselbe Name kehrt wieder in Cameria in Latium, Camerinum in Umbrien und der gens der Camertes. Dass diese Namen zu Kauάoa gehören, wird auch dadurch bestätigt, dass sie im Griechischen mittleres a statt lat. e bezw. auch a statt e haben: Kauaqia neben Kauɛgia und Καμαρίνον. Wenn es nun in Kreta einen Hafen Καμάρα von Latos gab und die Bewohner desselben Λάτιοι οἱ πρὸς Καμάραι heissen, so haben wir darin einen unverkennbaren Fingerzeig für den Ursprung von Latium und Camars, Cameria etc. Dass beide Namen sich in engster Verbindung in Etrurien und Latium wiederholen, kann doch kaum mehr als Zufall angesehen werden, lässt vielmehr nur die eine Deutung zu, dass die Aátio von Latos und Kauaga in Kreta aus auf italischem Boden 1) Für die Endung atos zieht Fick auch 'Opzárov (Kalymna) heran: vgl. Orca, Orcius, Orcinius, Orchivius etc. Schulze S. 68 und 364.

kolonisiert haben. Die Latini sind also Söhne oder Verehrer der Lato; denn der inschriftliche Genetiv des Hafens Latos heisst Aaro, der Dativ Aaron etc. (Fick 1. c. S. 29); die Aaró oder Antó ist eine Hauptgottheit der älteren Bevölkerung Griechenlands gewesen, sie besass die ältesten Orakelstätten. Zu der nämlichen Sippe gehört ferner Camere ager in Bruttium (Ovid, Fast. III, 582). Auf Sizilien haben wir Kaμáoiva, in Hispania Tarrac. Kaudoza. In der weiteren Verfolgung dieser Kette treffen wir die Kauagirai in Albanien zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meere, sie heissen genau ebenso wie die Bewohner von Kaμága auf Kreta. Eine Gruppe arabischer Inseln heisst Kauaonvoí, die man als „Mondinseln" gedeutet hat; denn kamar heisst arabisch „der Mond"; auch in Indien heisst eine Stadt Kaudoa an der Mündung des Χάβηρος. Aber auch in Chaldäa haben wir eine Stadt Καμαρίνη, το nennt Eupolemos Abrahams Vaterstadt Ur bei Euseb. praep. ev. 9, 17 (Hommel, Grundr. S. 383). Diese Bezeichnung der Stadt Ur rührt offenbar daher, dass sie eine Hauptstätte des Mondkults war. Es ist nicht unmöglich, dass auch den kretisch-etruskischen Namen desselben Stammes ein alter Mondgott zu Grunde liegt.

Kehren wir noch einmal nach Italien zurück, so hatte Nissen aus der Uebereinstimmung des Namens Camars von Clusium mit demjenigen der Camertes etc. den Schluss gezogen, dass jener umbrischen Ursprungs sei; dass das Verhältnis gerade umgekehrt liegt, erscheint mir wahrscheinlicher auf Grund des ganzen bei Schulze S. 139 ff. dargebotenen Materials, wenn auch nicht zu leugnen ist, dass auch umbrische und lateinische Ansprüche an diese Gruppe vorhanden sind.

Eine weitere Bestätigung für die Herkunft des Latinernamens aus Latos geben die Inschriften dieser Stadt, die verhältnismässig viel Namen bieten, die in Etrurien Verwandte haben:

Kóodvs Smlg. 5079 ist oben (S. 30) schon erwähnt. Die hexametrische Inschrift Smlg. 5083 rührt von einem Autiov her, vgl. etr. auta CIE 369, aunal 384 (Arretium), autni 4304 (Perusia), autu 4250 ff., autles 1276 (Clusium), lat. Autius, Audius, Autonius etc.

In der Inschrift Smlg. 5080 heisst es: Aiozέov zooμióvτov t☎v oùv Πάνθωι τῷ Δειτίλω. Der Name dieser Phyle der Αἰσχεις ist offenbar in etruskisch eszuna, Aescionius, Escionia, ferner vielleicht in Aeschiones, fundus Aeschinianus in Veleia und Rom, Esquilius vertreten; der Name Ilávov gehört zu pantna, pand(v)cnisa, pandsil (Fabretti 803) etc., und Aɛitilos zu Detelius, Detellius. In derselben Inschrift findet sich ein Méλavos, möglich dass er zu griechisch uέlas gehört, wahrscheinlicher zu etr. melneal, meluta.

Und der Avooouέrns derselben Inschrift wird wieder einen etr. Namen mit mn enthalten und zu der in Etr. zahlreich vertretenen Gruppe der Luseni, Lusius, Lussius etc. (Schulze 184), vielleicht auch zu lusce, luseni,

Luscenius (Schulze 1. c.) gehören. Bei Ephesus gab es ein Avoσóv ogos, eine Stadt Lυσινία in Pisidien, eine Stadt Λουσοί oder Λουσσοί in Arkadien, einen Demos Aovoiά in Attika.

Smlg. Nr. 5075 enthält auch manches Vorgriechische, einiges wird im Anschluss an Fick besprochen; ich hebe ausserdem hervor és vágvas und vgl. damit Suavithus, Suavettius, Suavitius, Suavitti mit dem etr. Suffix idi(e). Fick S. 30: Der Fluss E22ýv wird wohl ursprünglich ein F gehabt haben, wie die Helena etruskisch auch Velena genannt wurde. Dann ist die bei Schulze S. 99 zusammengestellte Gruppe Velina" heranzuziehen, die in ihren überaus zahlreichen Mitgliedern auch Vellenus, Velenius, Vellenius, Vellinius zählt und schliesslich ebenso wie "Elvoos Velurius zum Vornamen vel gehört.

Fick S. 31: Zu Aάuov stelle ich nur folgendes gegenüber: Λάμων St. Kreta

Λάμος Ort und Fluss Kilikien

Aάuvoos P. N. Latos Smlg. 5076

Λάμυρος Fl. Lykien und Bootien

Λάμυρα Stadt Lykien

Aάuia St. Thessalien

Λαμίας Athener

Λάμος König der Lästrygonen

ad Lamnas b. Tibur
Lametus Fl. Bruttium

Lamyrus, Rutuler bei Vergil

Lamyrus und Lamyrianus, Etrusker
Schulze S. 87

Aauiviov St. Hisp. Tarr.

Lamia Cognomen der gens Aelia
Aάuos, Rutuler bei Vergil.

Zovlia stimmt zu Sulenius, Sullenius, etr. zulus und sul(u)nia (Clusium), fundus Solonianus und Solianus (Veleia). Eine Solonia Sabina ist Gattin eines haruspex Tuccius, „der Beruf ihres Mannes legt den Gedanken an etruskische Herkunft nahe" (Schulze S. 239). Sollonius begegnet in Verona und Mailand, Sollo CIE XI 6700 Solonius und Sollius öfter.

683,

"Alaoσa hatte ursprünglich wahrscheinlich ein F und ist abgeleitet von etr. vala, Vala und hat selbst Weiterbildungen in Valasenius, Valasinius, Valasennus (Schulze S. 376). Ohne Digamma reiht es sich einer andern, wie es scheint, auch etruskischen Gruppe ein, die bei Schulze S. 345 verzeichnet ist und u. a. einen Alasinius aufweist.

Knoxóoa Smlg. 5000 II stellt Fick zu Kéozos, Hafenstadt in Pamphylien. Dazu wird die bei Schulze S. 353 gegebene Gruppe gehören: Casca, Cascius, Cascellius, Cascus, und was besonders zu beachten ist, das Cognomen Casco und Casconia. „Dass die Römer Casca zu cascus gedeutet haben, sagt Schulze 1. c., ist selbstverständlich, ob sie richtig gedeutet haben, ist eine andere Frage."

Die Insel Καυδος hat eine Nebenform Γαύδος (ausserdem auch Klavdog), ebenso wechseln in Italien (Sch. 148) Caudius, Caudellius, Caudina, Cauden mit Gaudienus, Gaudellius und weiter mit Cautius, Cautinus, Gautius, cautias, caudial, Cauthia. Diese Gruppe ist wieder ein schlagender Beweis für die Unfähigkeit der Etrusker bezw. Kreter die Lautstufen

der Mutae zu unterscheiden. Zur gens Caudia gehört das berühmte Caudium im Hirpinerland (s. Schulze 560).

Fick S. 32: Der Name IIoiavoos hat keinerlei nahe Verwandte in Etrurien, wohl aber gibt es eine etr. Göttin Pri, die besonders in der Inschrift von S. Maria di Capua mehrfach vorkommt, vielleicht leiten sich Privernum und Prifernum von ihr ab, denn die Namen auf fer sind etruskisches Sprachgut, cf. Caefer (Schulze 297), Meferna und Triferna (Schulze 107 n. 1 u. 378), Volferna, velferas, velfrei (Schulze 103 f.). Auch pricesa (Schulze 134), Briatia CIL XI 1865 u. a. mögen zu dieser Gottheit in Beziehung stehen.

Πύρανθος und karisch Πύρινδος gehören zu etr. pure und seiner zahlreichen Familie (Schulze S. 217). In den kretischen Inschriften finden wir häufig den Namen Πύρως. Wenn Πύρανθος eine diminuierte Form ist, entspricht ihr Purellius CIL 2368; die Inschrift ist aus Allifae, wo auch sonst etruskisch-lateinische Inschriften mehrfach vorkommen. Nahe bei Orvieto liegt (mO) Porano (Schulze 1. c.).

Für "Ivatos ist die Grundform Fivatos, Hesych nennt den Ort EivaTOV, ebenso kennt er ein Eivatov in Lykien. Es ist klar, dass Fivatos der Personenname ist, der dem Ort den Namen gab, wir treffen ihn wieder in Vinatius CIL XI 6712494; er gehört zu der weit verzweigten Sippe, deren Stammvater vina hiess (Schulze 380).

Zu Périov und 'Putiaooós haben wir die Personennamen ebenfalls in Etrurien, und zwar in rutia CIE 2697 sqq. (Clusium), latinisiert Rutius CIL V 932, ferner rutsnei CIE 4083 ff. (Perusia) u. a. (s. Schulze S. 222).

„Die Nachbarstadt von Fivatos gegen Osten nennt Stephanos Biɛvνος, sie hiess in Wahrheit Βιαννός, die Einwohner Βιάννιοι, wie die Inschriften zeigen, womit der heutige Name Viano übereinstimmt". Hiernach erklärt Fick es für fraglich, ob der Anlaut ursprünglich B oder F ist. In Italien haben wir entsprechende Formen mit b und e, und zwar Bienus, Biennus CIL XI 972 (Regium Lepidum), Bienus VI 10006, 13584, Biennius CIL VI 13584. Schulze S. 133 hat mit diesen Namen auch Benus verbunden, das wir oben (S. 32) zu Býrn oder Bévva gezogen haben. Die Namen mit und ohne i sind mit Rücksicht auf die beiden kretischen Orte wohl zu sondern. Biaina, den inschriftlichen Namen des Chaldenlandes am Van-See 1) hätte Wirth 2) mit Bievvós nicht mit Bin vergleichen sollen; in der Tat ist ein Zusammenhang zwischen beiden nicht unwahrscheinlich, da nach Lehmann-Haupt3) die Biainier aus dem Westen Kleinasiens nach Armenien gewandert sein sollen.

1) [S. dazu besonders die grosse Inschrift König Rusas II Z. 41, und die Bemerkungen dazu ZDMG 56 (1902), S. 114, vgl. Bd. 58 (1904), S. 831. C. F. L.-H.] 2) Politisch-Anthrop. Revue, 1. c. S. 233.

3) Materialien zur älteren Geschichte Armeniens, Göttingen 1907, S. 120 ff. und Sitzungsber. der Berliner archäol. Ges. Nov. 1907 Nr. 32, S. 56 ff.

Μάλλα, vermutlich unweit Βιαννός (kilikisch Μαλλός), hat in Italien eine grosse Sippe maalnas CIE 4083, malamenas CIE 177 (Sena), malavisina CIE 2570 (Clusium) sind etruskische, Mallius, Malanius, Malinius, Maletini, Malisini, Malonii latinisierte Formen, vielleicht gehört auch Malo CIL 3924 dazu (s. Schulze S. 313).

Fick S. 33: Kvoẞa (auch in Karien und Pamphylien) alter Name für Iɛgáлviva, ist wohl die Heimat des Kurpenas oder Kurvenas, CIE 383 (Aretium), der Curpenii und der Curpennii. Wahrscheinlich ist Kvoßa direkt identisch mit curve CIE 1797, 2060 sq. (Clusium), und es gehören dazu auch die Curvinii und Curvii. Die Formen curspena CIE 1458 (Clusium) und curspia 4311 (Perusia) gehören nach Schulzes Vermutung vielleicht auch hierher, ähnliche Beispiele eines eingeschobenen s, dessen Funktion uns einstweilen dunkel bleibt, hat Schulze S. 156 mehrere angeführt. Kugßa lebt weiter im modernen Ortsnamen Corbignano bei Florenz. In dem Hauptorte am Ostende Kretas, wo sich die Urkreter am längsten erhalten haben", in Iloaiσós, haben wir sicher einen Ausgangspunkt für zahlreiche etruskische Geschlechter. In Clusium haben wir die einfachste Form presu, dessen e wie häufig im Etruskischen über ei aus ai entstanden ist, was durch die Formen preisnte (neben presnte) und die lateinischen Formen Praesidius (neben Presidius), Praesentes und das gerade auf etr. Gebiet sehr oft vorkommende Praesentius erwiesen wird. Die Form preisnde, die bei Schulze S. 210 Anm. 6, wo die übrigen zu finden sind, noch fehlt, steht jetzt CIE 5102 (Orvieto).

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Aus dem Vertrage zwischen Itanos und Praisos seien erwähnt: s Aoodórvas, dieses eigentümliche Lautgebilde scheint in Durdius, Durdenus, Durdenius, Turtellius. Turturius, etr. turte (CIE 3007) und turtia 2975 (Clusium) seine Verwandten zu haben. ἐς τὸν Μόλλον vgl. Molo, Mollius, Molletius, Mollitius, Mollicius (Schulze S. 428). - di' Argova vgl. δι' Ατρῶνα atru, atrunias, Atronius (Schulze S. 269).

Fick S. 34: Entán, Ertós Kilik., Envoi Bithyn. vgl. Setia im Volskerlande, Setius (gr. Zitos), etr. sedna, zetna, Setinius, Setonius etc. (Schulze S. 231 und 560).

"Aoos. Dazu gehört wohl nicht etr. asi, da es nach Schulze S. 214 aus azsi entstanden ist, wohl aber asna, asati, osk. Asis, Asinius etc. (Schulze 129).

Nur inschriftlich bezeugt sind 'Egóvioi, Nebenform 'Eqávvio. Das letztere veranlasste mich, den Namen im heutigen Veran Episcopí zu suchen, das seinen Beinamen vielleicht führt zur Unterscheidung von dem nicht gar weit entfernten Veriana. Dann hat der Name ein Digamma, und es scheint höchst wahrscheinlich, dass er mit Verona, das eine Etruskerstadt war, identisch ist, obwohl das e in Verona lang ist. Dieses ist direkt identisch mit etr. veru" (Sch. S. 574), das zu einer sehr verbreiteten Sippe gehört, vgl. Veronius CIL XI 3943 (Capena), X 4890 (Vena

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