XXVI. Orsova im Besitze des Bürgerschule, durch Herrn Direk tor Alexander Mihalik gesammelt. Orsova (Dierna). A. Inschriften. Grabdenkmal aus grobem Kalkkonglomerat mit grossen Quarzkörnchen h. 0.34 m, br. 0.44 m, dick 0.11 m. Nur die rechte Seite unbeschädigt. Die Buchstaben 0.06 m hoch. Im J. 1906 in der Baziaser Hauptgasse beim Graben eines Brunnens zu Tage gekommen: VIXIT NC VIXAXX vixit | [a]nn(is) XV et Iu [l]iae Prov [i]nc(iae) vix(it) an(nis) XX | [P]rovin|[cia mater?] 1. Orsova. B. Ziegelstempel. a) Auf 15 Bauziegeln (0.23 0.23 m), scheinen mir aber verdächtig zu sein: XIII 2. Tekia gegenüber von Orsova auf dem serbischen Ufer: a) Als Geschenk des Herrn Paul Novakovic pens. k. u. k. Obrist auf einem 0.29 013.5 × 0.07 m Bauziegel in 0.105 × 0.025 m Druck: DARDIANA D(e) A(quis) republica) Diana; nach Tocilescus Bestimmung aus Pravo = Aquis Arch. epigr. Mitt. XIX p. 220 n. 83 u. 84, CIL III p. 2316 55 w. 14215" in diesen Varianten: a) ARP AQVIS. b) DRP AQVIS und 14 215 12: wie hier D A R DIANA. Aquae lag an der Strasse Viminacium-Ratiaria laut Tab. Peut. als Station und war auch Heilquelle. b) Auf einem Dachziegel fand ich selbst DRP DIERNA D(e) r(e)p(ublica) Dierna CIL III 8277 2 a, im Belgrader Museum. Aus Negotin CIL III 82772 b und westlich von Tekia oberhalb der Kazanenge bei Mala Golubinje CIL III 82772 a. c) Am linken Donauufer Veteranihöhle, zwischen den Gemeinden OGradina und Dubova, im Kazanpass von Herrn Landesmuseumsinspektor Josef Mihalik gefunden. Muzeumi és köngotári Ertesito II 1908 p. 18 Fig. 40. XXVII. In meinem Privatbesitz e. Tekia. Nach meiner Beobachtung lag Dierna an beiden Ufern der Donau. Als ich im August des Jahres 1895 die Substruktionen beim serbischen Grenzdorf Tekia gegenüber von Orsova mit dem ehemaligen Bezirksarzt H. Joseph v. Homoki untersuchte, sammelte ich eigenhändig die folgenden Ziegelstempel, die sich jetzt in meinem Besitze befinden: 1. dIERNA 2. Auf einem 0.09 m dicken Bauziegel DIERИA 3. dIERNA 4. COH H (ispanorum) in meinem Besitze. Eine Coh. I Hispanorum veterana stand laut Dipl. XXXI im J. 99 in Moesia inf., laut D. XLVI im J. 129 in Dacia inf., Coh. Hispanorum pia fidelis im J. 110 in Dacia (D. XXXVII) und Coh. I Flavia Ulpia Hispanorum miliarium civium Romanorum arbeitete im J. 110 zwischen Po taissa und Napoca an der Militärstrasse CIL III 1627 und gehörte zu dem exercitus Dacicus D. XXXVII. Auch im J. 145/6 stand sie laut D. LXX in Dakien. XXVIII. Déva (Hunqader Comitat) im Vereinsmuseum aus Germizara. 1. Das auf der Grenze zwischen Algyogy und Csigmo liegende römische Castell Germizara (Törökvàr = Turjákvàr) lieferte aus den Ausgrabungen von 1901 meines verewigten Freundes königl. Tafelrichters Julius v. Konez, zu dem Singularienstempel noch eine sorgfältig eingerahmte Variante: Die retrograd angeordneten Buchstaben sind zu lesen: N(umerus) Si(ngularium). Jetzt im Devaer Museum. Téglás Erd. Muz. XIX 1902 Sond.-Abdr. p. 25 n. 31. 2. Noch ein Exemplar des früher durch H. Ludwig v. Sándor de Kenos und Lud. Burduzaz erworbenen Typus: SPN N(umerus) P(editum) S(ingularium): Klio X 4 p. 503 n. 5. Bis heute sind also die Singulares von Germizara durch die folgenden Stempel repräsentiert: a) NSB Ackner-Müller und Alfr. v. Domaszewski CIL III 8075 32 a. c. b) S BB Ackner-Müller CIL III 8075 32 b. c) S P B Torma aus dem Erdelgi Muzain Kolowias, Arch. epigr. Mitt. III p. 116 n. 24. Fragment S P und f S P B S(ingulares) p(editum) B(ritannicorum ?). — d) N · S · B = N(umerus) S(ingularium) B(ritannorum). — e) S P N Singularium) P(editum) N(umerus). f) N S P N(umerus) Singularium) P(editum), und mit dem jetzigen: g) I∙S N N(umerus) Singularium). = XXIX. Lampenstempel in verschiedenen Museen befindlich. 1. Aus Apulum in Nagyszeben im Staatsgymnasium: OPTATI Erd. Muz. XIX p. 45 n. 1. 2. In Balázsfalva im erzbischöflichen Gymnasium : V IAN Valerius) Ian VARI uari(us) Erd. Muz. p. 46 n. 4. a) CASSI Erd. Muz. p. 45 n. 2 und b) FORTIS Erd. Muz. p. 46 n. 3. 3. Nyiregyháza im Comitatsmuseum als Geschenk des Herrn Comitatsarztes und wegen seiner Völkerwanderungssammlung sehr verdienten Museumsdirektors Andreas v. Józsa; offenbar aus Apulum: 4. Szamosujvár beim Herrn Professor Dr. Johann Tömösvary wieder aus Apulum: FORTIS 5. Ebenso in Segesvár (Schäsburg) im ev. Obergymnasium aus Székelyadnarhely, wo wir 1894 das Limeskastell und das Militärbad am Viehmarkt entdeckten. Diese Lampe stammt aus dem Bade. 6. Temesvar im südungarischen Museum unbekannten Fundortes: CRESCE Erd. Muz. p. 48 n. 12. 7. Zalatna (Ampelum) beim ehemaligen Dr. Adolf v. Szontag, Montagnephysikus: FORTIS Erd. Muz. p. 47 n. 7. 8. Nugyalmás bei Zalatna (Hunyader Comitat) aus einer römischen Grube am Czuczuman-Berg beim ehemaligen Bergverwalter v. Hesky: OCTAVI Erd. Muz. p. 47 n. 8. 9. Verespatak (Alburnus maior) am Gauriberg beim Herrn Präparandenschuldirektor a. D. Samuel Borbély in Székelykeresztur GODES Erd. Muz. p. 48 n. 9. 10. Aus Zsidovin (Berzovia) im Krassoszörényer Comitat, beim ehemaligen Architekten Adrian Diaconovich in Bogsán im Jahre 1895 gesehen: FORTIS Erd. Muz. p. 48 n. 10. 11. Aus Orsova (= Dierna) im Temesvarer Museum: IEGIDI Erd. Muz. p. 48 n. 11. 12. Aus dem Mala-Tal bei Orsova eine stempellose Lampe ebenfalls im Temesvarer Museum; offenbar Lokal-Fabrikat. 13. Bei Bogsán (Krassoszörényer Comitat) am Berge Cracu cu Aur (Goldberg) aus einem römischen Stollen eine mit Strahlbändern verzierte Grubenlampe ohne Stempel; ebenfalls im Temesvarer Museum. 14. Székelyföldvár (Torda aranyoser Comitat) = Salinae: Auf einem Lampenfragment in Nagyenyed im ref. Bethlenkollegium. Die Buchstaben verwischt; nur aus der Stelle des P können wir die Ergänzung versuchen. [o]P(tati) XXX. Stampiglie. Apulum im Besitze des Untergymnasiums in Szászsebes (Mühlbach), aus Ton gebrannt und an jeder Ecke mit einem Loche: Budapest. Avers: C Revers: ebenso. Δειγματοάρται. P. Oxy. I, 63 Z. 8-9 enthält eine nicht ganz klare Verfügung über Beamte, die das Abwägen einer Kornladung vorzunehmen haben. Diese Beamten werden hier als dayμctoάora1) bezeichnet. Die Vergleichung dieses Textes mit P. Oxy. IV, 708 (zwei Verordnungen enthaltend) gibt die Möglichkeit, uns eine gewisse Ansicht darüber zu bilden, wer diese dayμatoάoten waren und worin ihre wesentlichen Funktionen bestanden. Ant. Aelianus (Epistratege) schreibt dem Strategen des diospolitischen Gaues: [του] καταχθέντος νόμου ἐκ τοῦ ὑπὸ σοὶ νομοῦ Γ.... ἐν (πυροῦ) ἀρτά βαις) ‘Β | [ἐν τῇ] τ[ω]ν δειγμάτων ἄρσει οὐ καθαροῦ φανέντος | [ἐκ]έλευσα ἡμαρτάβιον 2019okoyy9ve [zai] Bwiożoy, 95, vau, zai lžíßy FraGoov [201]975 so und so viel. Weiter folgt die Verfügung, dass der Stratege das fehlende Quantum Weizen von den Sitologen nachliefern lassen solle. Der folgende Brief (von demselben Mann an denselben Adressaten) enthält eine ähnliche Verfügung in ähnlicher Form. Es handelt sich offenbar um die Erhebung einer Probe des Weizens, welche sowohl bei der Absendung, wie bei der Empfangnahme des Korntransports stattzufinden hatte. Die dayMatoάgtai waren folglich die Beamten, denen es oblag diese Probe vorzunehmen, d. h. die Qualität des zu transportierenden Korns festzustellen. Das deiyua bestimmte also, genau so, wie zu unseren Zeiten die sogenannte Probe der Getreidearten (engl. standard) das relative Gewicht 2), damit auch die Qualität des Getreides, da das relativ schwerere Getreide für besser gilt, als das relativ leichtere. Die auf diese Weise festgestellte Probe des Getreides pflegte verschlossen zum Bestimmungsort des Transports geschickt zu werden 3). 1) P. Lond III, 112-114 δειγματοάρτης. 2) Deshalb P. Oxy. I, 63 Z. 9 aoòs (vyoora[6]iav. 3) P. Hibeh I. 39. 15 [z]ai deiyua 64gaɣrodo [9]w, zaì žu[i]v ávevéyzate. P. Lond. II, 256 S. 97 Ακολούθως τοῖς . . . . ἐπεσταλμένοις καὶ ἐπεσφραγισμένοις δίγμασι (Wilcken, Arch. III, 236 doyuası) vgl. P. Lond II, 98, 99. P. Oxy. VII, 1024. P. Hibeh I, 39 und 98 liefern den Beweis, dass ein derartiges Vorgehen in der Getreidewirtschaft Aegyptens bereits seit der Zeit der Ptolemäer üblich war. Doch bezeichnete das Wort deiyua, wie bekannt, in Athen und auf Rhodos die öffentlichen Stapelplätze, wo die Kaufleute ihre Ware zur Schau zu stellen pflegten 1). In dem technischen Sinne aber einer offiziellen Festlegung der Qualität und der Sorte des Korns, wie es in den obengenannten Texten der Fall ist, wird das deiyua, unseres Wissens, in anderen Urkunden nicht erwähnt 2). S. Protas sowa. = St. Petersburg. 1) A. Boeckh, Die Staatshaush. d. Athener Is S. 75. 2) [Zu demselben Thema vgl. jetzt auch U. Wilcken, Chrestom. Einl. zu Nr. 432 P. Oxy. IV 708). Die Red.]. Personalien. A. T. Olmstead, Leiter der Cornell-Expedition nach Kleinasien und Verfasser des auf sie gegründeten Werkes Travels an Studies in the Nearer East, ist zum Assistent Professor der alten Geschichte an der University of Missouri (Columbia Mo.) ernannt worden. Pierre Jouguet ist zum ordentlichen Professor für alte Geschichte und Papyrologie an der Universität Lille ernannt worden. Wilhelm Weber hat sich an der Universität Heidelberg als Privatdozent für alte Geschichte niedergelassen. Anton von Premerstein, seither 1. Sekretär des österreichischen archäolog. Instituts zu Athen, wird einem Rufe an die Deutsche Universität zu Prag als Nachfolger von Julius Jung († 21. VI. 1910; s. Klio X S. 396) zum Frühjahr 1912 Folge leisten. U. Wilcken in Leipzig hat einen Ruf nach Bonn als Nachfolger H. Nissens angenommen. M. L. Strack in Giessen ist als Nachfolger Chr. Volquardsens nach Kiel berufen worden und wird dem Rufe Folge leisten. E. Ritterling, Direktor des Landesmuseums nassauischer Altertümer zu Wiesbaden, wurde als H. Dragendorffs Nachfolger (s. o. S. 392) zum Direktor der röm.-germ. Kommission in Frankfurt a. M. ernannt. F. Münzer in Basel wurde, nachdem W. Judeich in Jena den Ruf abgelehnt hat, als Nachfolger F. Rühls nach Königsberg berufen. Der englische Numismatiker W. Wroth vom British Museum ist 53 Jahre alt gestorben. Ernst von Herzog, o. Prof. a. D. an der Universität Tübingen, ist am 16. November, 76 Jahre alt, in Degerloch bei Stuttgart gestorben. Ein Schüler Albert Schweglers vertrat er seit A. von Gutschmids Tod (1887) neben seinem Hauptfach, der klassischen Philologie, bis 1901 auch alte Geschichte. Sein zweibändiges Hauptwerk Geschichte und System der Römischen Staatsverfassung (Leipzig 1884-1887) ist neben Th. Mommsens Meisterschöpfung im Röm. Staatsrecht durch die Verbindung historischer und systematischer Darstellung von Bedeutung geworden. Durch seine epigraphischen Studien und sein Interesse für die Provinzialgeschichte (Gallia Narbonnensis, Leipzig 1864, preisgekrönt von der Ak. des inser. 1866) ist er frühzeitig zu fruchtbringender Mitarbeit an der römisch-germanischen Forschung geführt worden und hat der Reichslimeskommission seit ihrer Begründung angehört. Johannes Vahlen in Berlin ist am 30. November, 81 Jahre alt, gestorben. 512 Namen- und Sachverzeichnis. Nicht aufgenommen sind Gegenstände, die nur gestreift, nicht neu behandelt wurden. Die "Αβαντες-Άμαντες Seite 34 Αλλαρία-Αλερία-Alarius . Seite 35 Abusir, deutsche Ausgrabungen 1910 264 Allia, Schlacht. Topographie 337/40; In- tervall bis zur Einnahme Roms 336; 335/42 357 Alutus, Fluss. 460 1341 34 34 278. 2782 Amyntas i. d. Schlacht am Granikos 242 275 Aizanoi in Phrygien, Stellung einer Hilfs- 2912 164. 1641 gruppe etruskischer Ursprung. 33. 34 Aspia auf Korsika, Gründung der Kreter 35 Asculum Asia, röm. Prov, Kalenderreform 164. 164* 44 Alexandria, Einführung d. Sarapiskults Asklepiosheiligtümer, Anlage im Freien 72 |