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und liebevollen Thaten, in Seinem göttlichmenschlichen Wandel, in Seinem verdienst- und fegensvollen Leiden, und in der Ihn belohnenden Herrlichkeit.

Nach einer solchen Predigt läßt sich dann auch von solchen Zuhörern etwas von dem ers warten, was jene nach Emmaus wandelnden Freunde ) bey der Verkündigung des durch Leiden zur Herrlichkeit eingegangenen Heis landes empfanden, und worüber sie sich gegen einander so erklärten : ,,Brannte nicht unser Herz in uns, da Er uns die Schrift öffnete?// 2) Und dergleichen Eindrücke sind nicht bloß flüchtige Aufwallungen des erregten Gefühls, nicht nur eine bald wieder abfallende Blüthe, sondern eine bleibende Frucht des Geistes, die ihren Samen zu neuen Früchten in sich trågt 3).

Möchten solcher Zuhörer immer mehrere uns ter uns seyn! Denn an Zuhörern fehlt es dem evangelischen Prediger nicht leicht, schon um deßwillen, weil das Evangelium ein so allgemeines, ins Innerste des Menschen eingreifendes Ins teresse hat, so daß auch der Leichtsinnigste von Zeit zu Zeit (man denke nur an unsere Charfrei tagsfeyer) herbeygelockt wird. Von Angst und Unruhe getrieben, eilt er in die Kirche, um einen evangelischen Prediger zu hören, und für die

1) Luc. Kap. 24. 2) Luc. 24, 32. 3) vgl. Luc. 8, 18. ff. 11, 28. 2, 51. Rom. 1, 16. Ephef. 1, 17. ff. Joh. 15, 16. 8, 31. f.

brennenden Wunden seines Gewissens. wenigstens augenblickliche Kühlung, und (möchte man sagen) doch noch die Aussicht auf Begnadigung, Rettung und Beseligung sich offen zu erhalten. Wenn aber freylich der arme Sklave der Sünde sich nur eine Weile der angenehmen Aussicht erfreuen, sich höchstens mit raschen, in eigener Kraft gefaßten Vorsåßen, mit Rührungen, Seufzern und Thrånen begnügen will; wenn er immer hört und wieder vergißt, immer lernt und wieder verlernt: so muß freylich die fortgefeßte Untreue gegen die Wahrheit zuleht die, traurigsten Folgen nach sich ziehen.

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Aber wie? sollen denn evangelische Prediger: um deßwillen ihre Methode andern? Sollen sie den sanften Stab des guten Hirten mit dem harten Stecken des gesehlichen Treibers vertauschen ? Das sey ferne! Oder wissen denn jene, dem Evangelium aus Unverstand nud Mangel an Ers fahrung abgeneigten, bloß moralischen Prediger glänzendere Erfolge ihrer Arbeit aufzuweisen ? Und wenn auch? ist es der Glanz des Goldes, das im Feuer die Probe hält ? Doch davon ist eigentlich gar nicht die Rede. Denn kein dichtevangelischer Prediger wird je die Glaubens lehre auf Unkosten der Sittenlehre anpreisen. Wielmehr treten alle Evangelisten getrost mit dem Bekenntniß vor Jedermann auf Wie? her ben wir das Gefeß auf durch den Glauben? Das sey ferne, sondern wir richren das Geser auf (Rom. 3, 31.) *).

*), Brüder

fagte einst ein befehrter Indianer

Seyd uns daher alle von Herzen willkommen und gesegnet, ihr stillen Thäter des göttli= chen Worts, die ihr in friedsamer Zurückgezogen

in einer Versammlung,,ich bin ein Heide gewesen, und bin unter den Heiden alt worden, weiß also wohl, wie es mit den Heiden ist. Es kam einmal ein Prediger zu uns, der wollte und lehren; und fieng an uns zu beweisen, daß ein Gott, fey. Da sagten wir: Ey meynst Ein andermal du dann, daß wir das nicht, wiffen? kam ein Prediger, und wollte uns lehren. Ihr müßt nicht stehlen sagte er

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nicht saufen, nicht

Tügen u. f. w. Wir antworteten ihm: Du Narr, denkst du denn, daß wir das nicht wissen (vgl. Adm.2, 14. ff.)? Lerne das erst selbst, und leh Le es die Leute, zu begen du gehört, denn wer sauft, stiehlt, lügt mehr als deine eige nen Leute (vgl. ebend. 17. ff. 24. ff.). Und so schichten wir ihn fort. Nach einiger Zeit kam einer zu mirim meine Hütte und feste fich zu mir. Der Inhalt feiner Rede an mich war ungefähr dieser: Ich komme ju Bir im Namen des Herrn Himmels und der der läßt dich wissen, daß Er dich Erdens gern selig machen und aus dem Elend reißen will, in vem du liegest. Er ist zu dem Ende Mensch worden, hat Sein Leben für die Mens schen gegeben, und Sein Blut für sie vergoßen u. f. w. Er legte fich darauf in meiner Hütte auf ein Bret, und schlief ein; denn er war müde von seiner Reife. Da dachte ich: Ey was ist das für ein Ich Mann? er liegt da und schläft so sanft. Tonnte ihn ja gleich todtschlagen und in den Wald werfen wer würde darnach fragen? Aber er ist ohne Sorgen. Seine Worte aber konnte ich nicht los werden. Sie fielen mir immer wieder ein, und wenn ich auch einschlief, so träumte ich von dem

heit von der Welt 1) das Licht der Wahrheit in eurem häuslichen und Berufsleben leuchten lasset; die ihr jede Freude durch das Evangelium wür zet, und jedes Leiden durch dasselbe verfüßet. Bey euren meist unscheinbaren tåglid en und ges wöhnlichen Arbeiten seyd ihr vor Menschen nicht, aber desto mehr vor Gott ausgezeichnet, der euer Innerstes kennt, eure im Kleinen bewiesene Treue, mit Wohlgefallen bemerkt, und mit reichem Ses gen belohnt.

Doch sie sind auch noch unter uns vorhanden, je ne Thåter des göttlichen Worts, die von einem höhern Standpunkte aus das Licht ihrer christlichen Ueberzeugungen und Gesinnungen weit umher leuch ten lassen, und damit sich auf jenen Tag eine desto ehrenvollere Auszeichnung bereiten, mit je größern Schwierigkeiten und reißenderen Versuchungen zur

Blut, das Christus für uns vergossen. Da dachte ich: Das ist was anders! und verdollmetschte den andern Indianern die Worte, die Christian Heinrich (so hieß der Lehrer) noch ferner mit uns redete."

,,So ist die Erweckung unter uns durch Gottes Gnade entstanden. Daher sage ich euch: Brüder, prediget den Heiden Christum und sein Blut und feis nen Tod, wenn ihr unter ihnen wollt Segen schaffen." S. des feel. Bischof Spangenberg's: Bon der Arbeit der evangelischen Brüder une ter den Helden, S. 88.; und wie sich mit dieser Lehrmethode gar wohl Vollständigkeit im Vortrag der Evangel. Glaubens und Sittenlehre vereinigen laffe, darüber f. S. 91. f.

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1) Jat. 1, 19, 22, 27.~

Berleugnung oder Verschweigung der Wahrheit sie' zu kämpfen hatten.

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Die Wirkungen des Evangeliums sind übrigens meist stille Segnungen. Es ist daher oft, nebst den Predigern desselben, unwerth und gering geachtet. Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn uns scheinbar in seinem Anfang, bedrängt in seinem Fortgang, siegreich in seiner Vollendung 1). „Wirkt ruhig !ruft der Herr seinen Knechten zu. Sieh! der Ackersmann streut mit guter Zuversicht den Samen aus. Dem Schuß uud Segen des Vaters im Himmel empfohlen, feimt Still im Schooße der Erde die unscheinbare Ausfaat. Jest grunt: sie hervor wie zarte Gräschen, denen aber selbst der heftigste Wintersturm und Frost so wenig anhaben kann, daß sie vielmehr, diese schwachen Pflanzchen, immer lebendiger, frischer, lieblicher und geschmückter in der ringsum erstorbénen Natur da stehen. Allgemach emporgehoben stehen sie da in Halmen und zuleht in vollen gold nen Wehren. Und all dieß geschah ohne angstlis ches Treiben, ohne alles menschliche Zuthun. Von einer höheren Macht, Weisheit und Liebe ward es so veranstaltet. Seinem Gott vertrauend geht der fromme Landmann nach vollbrachter Aussaat Tag für Tag af seine Arbeit, und ohne Kummer legt er sich des Abends zum Schlaf nieder. So tornmen und gehen dahin in unvermerkter Eile Tage und Nächte, Wochen und Monden, bis

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1) Matth. 13, 25. vgl. Apostelgeschichte.

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