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Mephistopheles.

Du wirst, mein Freund, für deine Sinnen
In dieser Stunde mehr gewinnen
Als in des Jahres Einerlei.
1085 Was dir die zarten Geister fingen,
Die schönen Bilder, die sie bringen,
Sind nicht ein leeres Zauberspiel.
Auch dein Geruch wird sich ergehen,
Dann wirst du deinen Gaumen legen,
1090 Und dann entzückt sich dein Gefühl.
Bereitung braucht es nicht voran,
Beisammen find wir, fanget an!

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V. 1093 fgg. Im Faustbuch (1587) giebt Mephistopheles im dritten Gespräch ein ähnliches „Gaukelspiel“ zum Besten, ein „Geplärr', als wann die Münch' singen, und wußte doch Niemand, was es für ein Gesang war. Dem D. Fausto gefiel das Gaukelspiel wohl“ (Kühne S. 23). Auch in den Hexenprozessen wollten die Zeugen die feine,,quinkelirende Dämonen-Musik“ des Teufels gehört haben (Weim. Sonntagsbl. 1856, S. 269). Vischer (S. 69 u. 70) findet in obigem Geisterchor das herrliche Bild einer schönern, entzückenden Natur, wie ein freieres, göttergleiches Menschengeschlecht selig schwebt und schwelgt erweiterte Erinnerungsbilder dessen, was Faust so eben auf seinem Spaziergang gesehen hat.

Goethe's Fauft, L

5

1110

1115

1120

Und der Gewänder
Flatternde Bänder
Decken die Länder,
Decken die Laube,
Wo fich fürs Leben,
Tief in Gedanken,
Liebende geben.
Laube bei Laube!
Sprossende Ranken!
Lastende Traube
Stürzt ins Behälter
Drängender Kelter,
Stürzen in Bächen

Schäumende Weine,

Rieseln durch reine,

1125

1130

1135

1140

1145

Edle Gesteine,
Lassen die Höhen
Hinter sich liegen,
Breiten zu Seen
Sich ums Genügen
Grünender Hügel.
Und das Geflügel
Schlürfet fich Wonne,
Flieget der Sonne,
Flieget den hellen
Inseln entgegen,
Die sich auf Wellen
Gauklend bewegen,
Wo wir in Chören
Jauchzende hören,
Ueber den Auen
Tanzende schauen,
Die sich im Freien.
Alle zerstreuen.
Einige klimmen
Ueber die Höhen,
Andere schwimmen
Ueber die Seen,
Andere schweben;
Alle zum Leben,

1150

Alle zur Ferne,
Liebender Sterne

Seliger Huld.

Mephistopheles.

Er schläft! So recht, ihr luft'gen, zarten Jungen!

Ihr habt ihn treulich eingesungen!

Für dies Konzert bin ich in eurer Schuld.

1155 Du bist noch nicht der Mann, den Teufel fest zu halten!

Umgaukelt ihn mit süßen Traumgestalten,

Versenkt ihn in ein Meer des Wahns;

Doch dieser Schwelle Zauber zu zerspalten,
Bedarf ich eines Rattenzahns.

1160 Nicht lange brauch' ich zu beschwören,

Schon raschelt eine hier und wird sogleich mich hören.
Der Herr der Ratten und der Mäuse,

Der Fliegen, Frösche, Wanzen, Läuse,
Befiehlt dir, dich hervorzuwagen
1165 Und diese Schwelle zu benagen,
So wie er sie mit Del betupft

Da kommst du schon hervorgehupft!

Nur frisch ans Werk! Die Spiße, die mich bannte,
Sie fizt ganz vornen an der Kante.

1170 Noch einen Biß, so ist's geschehn.

Nun, Fauste, träume fort, bis wir uns wiedersehn!

V. 1162 fg. Wie in allen Mythologien gewisse Thiere den Göttern gewidmet und dadurch geheiligt sind, so hat folgerecht der Teufel auch seinen Antheil an der animalischen Welt. Außer bestimmten Thieren, wie Kaßen (Grimm, Mythol. S. 476, Note 4), Ottern (ebenda S. 870), Affen, Raben, Auerhähnen (Cholevins I, 100) u. a. m. ist im Allgemeinen alles Ungeziefer Organ des Teufels, also,,Schlangen, Nattern, Kröten, Spinnen, Raupen, Mücken“. Nach den Fliegen heißt der Teufel selbst Belzebub, und Ahriman durchfährt die Welt als Fliege (Grimm a. a. D. S. 950). Ganz besonders find die Mäuse spukhafter Natur, weshalb sie in der Walpurgisnacht (s. unten) „tausendfärbig, schaarenweise“ erscheinen, und durch Mäuse läßt der Böse am Harz ein Schloß bauen (Pröhle, Unterharzische Sagen, 1855, S. 154. Vergl. Bodinus S. 404, 381, und Grimm a. a. D. S. 1044). Im Märchen, im Epos und in der Fabel ist die Thierwelt der Germanen, wie der Perser, anthropopathisch entweder Gott oder dem Teufel gewidmet, eine den Alten fremde dualistische Anschauung.

B. 1171. Der im Mittelalter und später üblichen Latinisirung der Namen

A

Faust (erwachend).

Bin ich denn abermals betrogen?

Verschwindet so der geisterreiche Drang, Daß mir ein Traum den Teufel vorgelogen, 1175 Und daß ein Pudel mir entsprang?

Studirzimmer.

Faust. Mephistopheles.

Faust.

Es klopft? Herein! Wer will mich wieder plagen?

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der Gelehrten entsprechend, heißt Fauft im ältesten Fauftbuche,,Doktor Faustus“, und er wird hier und im Puppenspiel angeredet „mein Herr Fauste"; das lateinische faustus, der Glückliche, übernahm die Funktion dieses Namens; s. Grimm III, 1381 u. V. 2 der in Th. II, Akt 4 eingelegten Belehnungsscene.

V. 1173. Der geisterreiche Drang, das Gedränge der Geister und des Teufels selbst, nicht etwa das Streben Faust's nach einer Verbindung mit den Geistern.

V. 1177. Die Drei als zauberische Zahl, zur Profanirung ihrer heiligen Bedeutung (s. V. 3084 fg.).

V. 1181. Der Kobold erschien als Hausgeist in rothem Kleide (Kuhn); als Junker Teufel kennt ihn Luther; er wurde der Junker Satan, auf dem Hexensabbath wohl mit grünen Kleidern und rothen oder blauen Federn angethan (Grimm IV, 2402, Junker Nr. 9).

1185 Mit einem langen, spißen Degen,
Und rathe nun dir kurz und gut,
Dergleichen gleichfalls anzulegen,
Damit du losgebunden, frei

Erfahrest, was das Leben sei.

Fauft.

1190 In jedem Kleide werd' ich wohl die Pein Des engen Erdelebens fühlen.

Ich bin zu alt, um nur zu spielen,

Zu jung, um ohne Wunsch zu sein.
Was kann die Welt mir wohl gewähren?
1195 Entbehren sollst du! Sollst entbehren!
Das ist der ewige Gesang,

Der Jedem an die Ohren klingt,
Den unser ganzes Leben lang
Uns heiser jede Stunde singt.

1200 Nur mit Entsezen wach' ich Morgens auf,
Ich möchte bittre Thränen weinen,

Den Tag zu sehn, der mir in seinem Lauf

Nicht einen Wunsch erfüllen wird, nicht einen,
Der selbst die Ahnung jeder Lust

1205 Mit eigensinn'gem Krittel mindert,
Die Schöpfung meiner regen Brust
Mit tausend Lebensfraßen hindert.

Auch muß ich, wenn die Nacht sich niedersenkt,
Mich ängstlich auf das Lager strecken;
1210 Auch da wird keine Rast geschenkt,
Mich werden wilde Träume schrecken.
Der Gott, der mir im Busen wohnt,
Kann tief mein Innerstes erregen,
Der über allen meinen Kräften thront,
1215 Er kann nach außen nichts bewegen;
Und so ist mir das Dasein eine Last,

Der Tod erwünscht, das Leben mir verhaßt.

V. 1202. Nicht denjenigen Tag zu sehn, sondern den Tag, jeden Tag.
B. 1205 u. 1207. Krittel und Lebensfraßen, beides die von außen

kommenden täglichen Störungen (Vischer S. 288).

B. 1211. Bayard Taylor citirt zu diesem Verse Hiob 7, 14.

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