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Erstes Kapitel.

Die heilige Taufe.

Die Konfirmation steht in engster Beziehung zur h. Taufe. Das Konfirmationsgelübde ist ja gar nichts anderes, als eine Erneuerung des Taufgelübdes. Darum ist es billig, daß wir am Anfang dieses Büchleins zu allercrst und vornehmlich des großen Gnadengutes gedenken, das der HErr uns in unserer Kindheit in der h. Taufe gegeben hat. Das ist die große Gnade, die der Herr uns lutherischen Christen gegeben hat, daß wir die unaussprechliche Gabe des himmlischen Gutes der h. Taufe erkennen.

Denn das dürfen wir von der h. Taufe bekennen: Gott der HErr hat seinen ganzen Segen, den er für uns hat, seinen ganzen Himmel, seine ganze Seligkeit in eine Handvoll Wasser zusammengefaßt, um es uns in der h. Taufe mit einem mal alles mit einander zu schenken. In einer der Ansprachen, welche nach dem Brauch der luth. Kirche der Taufhandlung vorangehen, heißt es: „Daß doch dies hochwürdige Sakrament der Taufe unser einiger Trost und Eingang zu allen göttlichen Gütern und zur Gemeinschaft aller Heiligen ist.“ Und das ist nicht zu viel gesagt, son= dern die lautere, ewige Wahrheit. Wie ein Gebäude

in allen seinen Teilen auf dem Fundamente ruht, auf welchem es erbaut ist, so ruht das ganze christliche Leben, so ruhen alle weiteren Gaben Gottes auf dem Fundament der h. Taufe. Wie ein Baum mit all seinen Zweigen, Ästen, Blättern und Früchten aus der Wurzel herauswächst, so wachsen alle Gaben und Gnadenmitteilungen Gottes, so wächst alles, was zum christlichen Leben gehört, aus der Taufgnade hervor. Dort sind die Wurzeln von allem miteinander. Ja, wenn wir uns die ganze Seligkeit des Himmels im ewigen Leben vor uns ausgebreitet denken, was kein Auge geschen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, vorstellen, müssen wir doch sagen, das alles ist uns im Keim schon in unserer Taufe geschenkt worden und wächst aus ihr heraus, gleich wie der große, riesige Baum aus dem kleinen Samen herauswächst, der in die Erde gesenkt wird. Da genießen wir an jedem Tag unseres Lebens fort und fort den Segen der h. Taufe. In ihr hat uns unser Herr schon die ganze Seligkeit geschenkt.

wer kann den unermeßlichen Reichtum des Segens der h. Taufe genügend rühmen und loben? Höre nur, wie die H. Schrift davon redet! Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden. Mrk. 16, 16. Wahrlich, wahrlich ich sage dir, es sei denn, daß Jemand geboren werde aus dem Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Joh. 3, 5. Stehe auf und laß dich taufen und abwa

schen deine Sünden. Ap. Gesch. 22, 16. Wiffet ihr nicht, daß alle, die in Jesum Christ getauft sind, die sind in seinen Tod getauft. So sind wir je mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod. Röm. 6, 3. 4. Denn wie viele euer getauft sind, die haben Christum angezogen. Gal. 3, 27. Ihr seid mit ihm begraben durch die Taufe, in welchem ihr auch seid auferstanden durch den Glauben. Col. 2, 12. Er hat sich selbst für sie gegeben, auf daß er sie heiligte und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort. Eph. 5, 26. Thut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfahen die Gabe des H. Geistes. Apg. 2, 38. Nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des h. Geistes, welchen er ausge= gossen hat über uns reichlich durch Jesum Christum unsern Herrn. Tit. 3, 5 f. Welches Wasser auch nun uns selig macht in der Taufe. 1. Pet. 3, 21. Die sein Wort gerne annahmen, ließen sich taufen, und wurden hinzugethan an dem Tage bei dreitausend Seelen. Der Herr aber that hinzu täglich, die da felig wurden, zu der Gemeinde. Apg. 2, 41, 47.

O wie unaussprechlich Großes ist uns da in unserer h. Taufe geschenkt worden. Da sind wir in seinen Tod getauft worden, teilhaftig gemacht seines Todes, seines ganzen blutigen Verdienstes; alles, was er durch seinen Tod erworben hat, ist uns da zu eigen gemacht wor=

den. Da sind wir reingewaschen werden durch sein Blut, das im Taufwasser verborgen ist; da dürfen wir wohl sagen: das Blut Jesu Christi des Sohnes Gottes macht uns rein von allen unsern Sünden; da dürfen wir jetzt wohl fröhlich jubeln, wie wir als kleine Kinder schon lernten: Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkieid; da dürfen wir nun getrost jubeln: So ist nun nich t s Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind; wir dürfen singen: Ich bin gar rein und klar aller meiner Sünden. Da dürfen wir auf uns beziehen, was der h. Apostel Paulus sagt: Jhr seid abgewaschen, ihr seid gereinigt, ihr seid geheiligt. Da sind wir in Jesum getauft", in ihn, unsern Heiland, hineingesenket worden, daß wir nun find als die Reben an ihm, dem Weinstock, als die Glieder an seinem Leibe, daß, wie der Weinstock den Reben mit seinem Saft durchdringt, das Leben des Sohnes Gottes uns erfüllt, daß wir sagen können: ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebet in mir. Da haben wir so Christ um angezogen. Da ist, wie ein edles Pfropfreis auf einen wilden Baum gepflanzt mit diesem zu Einem Leben zusammenwächst, Christus unser Heiland in uns sündige Menschen hineinge= pflanzt worden, sein Leben ist unser Leben geworden, wir sind im Geiste eine neue Kreatur geworden. Ich kann nun sagen: Christus ist mein

Leben. Mein Freund ist mein und ich bin sein. Da sind wir wiedergeboren worden zum ewigen Leben. Da hat er uns geschenkt Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit. Da können wir mit dem h. Paulus sagen: Er hat uns schon selig gemacht durch das Bad der Wiedergeburt, und mit dem h. Petrus: welches Wasser auch jegt uns selig macht in der Taufe. Da können wir wohl fröhlich sagen: er schenkt uns alle Seligkeit, und wir können mit dem lieben Nambach in seinem Tauflied singen: Mir ist der Himmel eingesenket, ich bin mit seinem Geist beschenket. Da hat uns der Vater im Himmel in der h. Taufe zu seinen Kindern und damit zu seinen Erben, zu Erben des ewigen Lebens gemacht. Da hat er uns das Anrecht ge= schenkt an alle Güter des Himmelreich 3, so daß Gott in seinem ganzen Himmel nichts hat, das er nicht mit uns, als seinen Kindern und Erben, zu teilen bereit wäre. Da hat er uns zu Gliedern der himmlischen Familie gemacht, der wir nun schon durch unsere Taufe qugehören sollen.

Ja, ich wiederhole, alles miteinander ohne Ausnahme, was wir einst im Himmel in unaussprechlich ewiger Herrlichkeit besigen werden, das ist uns im Keim, im Anfang schon hier in der h. Taufe gegeben worden.

Da hat Gott der Herr einen Bund der Gnade mit uns geschlossen, viel tausendmal herrlicher als der

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