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diejenigen Eltern sich schuldig, welche wohl ihre Kindlein zur h. Taufe bringen, so sie einpflanzen in Christum und die Gabe der Wiedergeburt ihnen zuwenden, welche aber das alles sein lassen, welche nicht Sorge tragen, daß dies himmlische Leben auch erhalten und genährt werde, welche nicht sorgen, daß es durch christliche Erziehung im Haus und in der Schule wachsen und gedeihen könne, welche nicht es auferzie= hen in der Zucht und Vermahnung zum Herrn, welche nicht das Kindlein die Hände falten lehren und es zu Christo, dem Kinderfreund, hinführen, welche nicht helfen, daß der zarte Lebenskeim, in der h. Taufe geschenkt und mitgeteilt, zur gesunden fröhlichen Ent-faltung komme. Leben, himmlisches Leben, Leben des Sohnes Gottes kann durch Schuld der Menschen wieder verloren werden. Wenn eine Pflanze, die schon ganz kräftig aufgegangen war, ohne Sonnenschein und Regen bliebe, würde sie elendiglich verkümmern, vertrocknen und zu Grunde gehen, so kräftig und gefund auch der Keim gewesen sein mag. So muß eben auch dies in der h. Taufe gepflanzte Leben unter der treuen Pflege des christlichen Hauses in der christlichen Schule genährt und gepflegt werden, damit es ein fröhliches Gedeihen habe. Da können in dem Geist eines Menschen die schönsten, herrlichsten Anlagen zu schönen Künsten und Wissenschaften, die herrlichsten Geisteskräfte schlummern, aber wenn sie nicht durch die Erziehung entwickelt, entfaltet, zur Reife gebracht, sondern etwa durch Gleichgiltigkeit, Trägheit, ein

wüstes Leben vernichtet und zerstört werden, so helfen einem solchen Menschen auch die schönsten Anlagen, die vielversprechenden Keime nichts. Es geht alles elend zu Grund. So geht es auch mit dem in der h. Taufe empfangenen neuen Leben. Welchen Nußen haben Tausende und aber Tausende davon, daß sie in ihrer Kindheit getauft wurden, daß sie wahrhaftig in Christum eingepflanzt und zu Reben an dem himmlischen Weinstock, zu Kindern Gottes und Erben des ewigen Lebens gemacht worden waren, wenn sie doch den himmlischen Funken wieder ganz auslöschen, das nette Leben wieder ganz ersticken, und wenn so sie, die da schon Kinder des Himmels geworden waren, wieder Kinder der Hölle werden zwiefältig?

Da kommt wohl alles darauf an, daß die in der h. Taufe empfangenen Keime eines neuen Lebens wohl gehütet und gepflegt werden und im Sonnenschein der Liebe Gottes sich frisch und fröhlich entfalten können.

Wenn das Kind, welches die Taufgnade empfangen hat, auferzogen wird in der Zucht und Vermahnung zum Herrn, wenn eine fromme Mutter in früher Jugend wie die Hanna ihr Kind dem Herrn weiht, über dem Kinde und mit dem Kinde von klein auf betet, so daß etwa die Kleinen gar nicht einschlafen können und wollen, es habe denn die Mutter erst mit ihnen ihr Abendgebet gesprochen; wenn die Mutter oder die gute Großmutter den lauschenden Kindern mit den blizenden Kinderaugen die wunderschönen, das Kindesgemüt so tief ergreifenden biblischen Geschichten

erzählt, die nie lieblicher lauten, als wenn sie vom Mund der Mutter oder der Großmutter erzählt werden; wenn fromme Eltern früh das Kind die Händlein falten und die Lieder singen lehren zu Jesu, dem Kinderfreund und dem guten Hirten; wenn sie den Geist des Kindes von klein auf nähren mit dem Worte, der Kraft des ewigen Lebens; wenn der Katechismus, dieser schönste und edelste Juwel der Jugend, mit seinem unaussprechlichen Reichtum, seinen lebenskräftigen Samenkörnern für Zeit und Ewigkeit in Herz und Gemüt des Kindes gelegt wird, und wenn so von ihm gesagt werden kann wie von Timotheus, an dem auch die Mutter Eunike und die Großmutter Lois ihren Dienst gethan haben: Weil du von Kind auf die heilige Schrift weißest; wenn einem Kind die große Gnade beschieden ist, daß es in einer wahrhaft christlichen Familie heranwachsen konnte, in welchem die Lebensluft des h. Geistes weht, in welchem die Losung ist: Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen; wenn so das christliche Haus an dem Kind seinen Dienst gethan hat; wenn dann die christliche Schule, nicht die heidnische, religionslose, sondern die christliche Schule, in welcher der ganze Unterricht durchweht ist von der Lebensluft der Kirche Jesu Christi, von dem Odem des heiligen Geistes, ihr Werk thut, und die ganze christliche Erziehung das in der h. Taufe geschenkte Gut zur gesunden weiteren Entwickelung und Entfaltung, zu immer tieferer Aneignung bringt,

siehe, da baut sich aller Segen

Gottes im Kindesleben auf dem Gnadengut der em= pfangenen Taufgnade auf, gleich wie die Pflanze und das Blümlein allmählich wächst und zunimmt.

Das ist so recht insonderheit die Aufgabe des Konfirmandenunterrichts, diesen Segen der Taufgnade zur reicheren, volleren, tieferen Entfaltung zu bringen. Darum ist, wo anders es richtig steht, die Zeit des Konfirmandenunterrichts für das jugendliche Gemüt solch eine liebliche Segenszeit. Da tritt Gott dem Herzen und Gemüt des Kindes näher als zuvor. Da wird das Herz weich und empfänglich. Das sind Stunden besonderer Gnadenheimsuchung. Da schmeckt die junge Seele die Kräfte der zukünftigen Welt. Da schmeckt sie den Frieden Jesu. Da werden die Keime lebendig und blühen fröhlich auf, welche durch die Taufgnade in das kindliche Herz gelegt sind. Dann hat der Konfirmandenunterricht seinen Zweck erreicht, wenn er dem Kinde zum lebendigen Bewußtsein, zur geistlichen Erkenntnis, zur neuen Aneignung, zur seligen Erfahrung des in der h. Taufe ihm geschenkten Gutes der Taufgnade gedient hat, wenn seine Taufe sich ihm innerlich in ihrer reichen Fülle erschließt, gleichwie die Knospe sich zur schönen Blüte entfaltet.

Wohl dir, mein Sohn, meine Tochter, wenn dir dein Konfirmandenunterricht eine solche Segenszeit gewesen ist, wenn dir deine Konfirmation diese innere reiche, tiefe Erschließung und erneute selige Aneignung deiner Taufgnade gebracht hat.

Drittes Kapitel.

Die Konfirmation als Erneuerung des Taufgefübdes.

Die Konfirmation ist freilich nicht ein Sakrament, eine von Gott selbst befohlene heilige Handlung, da durch irdische Zeichen ein himmlisches Gut mitgeteilt wird, wie das bei Taufe und Abendmahl der Fall ist, sie ist auch in der Schrift nirgends geboten; sondern sie ist nur eine gute, heilsame Ordnung der christlichen Kirche, aber eine reichgesegnete ki.chliche Ordnung und Einrichtung, so daß wegen des vielen mit ihr verbundenen Segens sie dem christlichen Volk tief ins Herz gewachsen und unaussprechlich wert und teuer ist.

Wir können die Konfirmation und den mit ihr verbundenen Segen bei der reichen Vielseitigkeit dieser Handlung von verschiedenen Seiten aus betrachten. Da kommt in ihr zur Entwicklung, zur Entfaltung, zum vorläufigen Abschluß das G nadenwerk Gottes, im Kind in der h. Taufe angefangen. Der junge Christ wird tiefer eingeführt in seine Taufgnade. Da wird ihm der Weg ge= bahut zum andern hochheiligen Sakra=

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