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zur Beute werden, da der Mensch sündigt an seinem eigenen Leibe, jener Pest, die im Finstern schleichet. O daß ich tiefes Entseßen und heiligen Abscheu euch in die Seele hauchen könnte vor jenen stummen Sünden, da der Menschenmörder von Anfang Verderben bringt über Jünglinge, die sonst zu den schönsten Hoffnungen berechtigten, da der Wurm nagt am Marke ihres Lebens, da der Menschenmörder von Anfang leiblich und geistlich, für Zeit und Ewigkeit sie zu Grunde richten will, da er als seine Opfer sie ins Verderben schleppen möchte! O welch ein tiefes Wch ist es für den wahren Jugendfreund, wenn er ein solches armes unglückliches Opfer Satans mit den Merkmalen dieser finstern Sünde gezeichnet sieht, wenn der starre Blick der Augen, die eingefallenen Züge, die bleiche Farbe der Wangen, die scheue Ängstlichkeit, das dumpfe Hinbrüten die Befürchtung nahe legen, daß hier auch die Sünde am Mark des Lebens zehre und die schrecklichen Verheerungen an Leib und Seele begonnen habe, durch welche die leibliche Kraft gebrochen, der Mensch für das Höhere, Geistliche unfähig gemacht, der Sinn für edlere, reine Freuden abgestumpft, auch alles irdische Glück vernichtet und das ewige Leben verscherzt wird! O daß der heilige und reine Gott eure Herzen mit tiefem Grauen erfüllen möchte vor diesem Gifte Satans, vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht!

Laß mich aber auch diese Mahnung hinzufügen. Wenn es etwa geschehen ist, daß Satan Halt an dir gewonnen hat, dich verstrickt in sein Sündenneß, wenn

du mit Grauen hinabblickst in die Tiefe des Verder= bens an Leib und Seele, wenn deiner Seele bange wird und du sehnst dich, wieder aus der unheim= lichen Macht der Sünde los zu werden, o so schließe dein Herz deinem Seelsorger oder irgend einem väterlichen Freunde auf, laß ihn in deine Anfechtung und Gefahr hineinblicken, er wird mit herzinnigem Mitleid, mit einem Herzen voll lauter Liebe und Teilnahme freundlich mit dir reden, dich stärken, mit dir beten, und die finstere Macht der Sünde wird, wenn er so freundlich und liebevoll dir zur Seite steht und mit dir betet, abnehmen und schwinden. Das helfe Gott!

Es sind die unreinen Gedanken die besondere Anfechtung der Jugend. Da gilt es, auf der Hut zu sein und sie nicht zur Herrschaft kommen zu lassen. Gedenket an das, was Luther sagt: Du kannst freilich den Vogel nicht hindern, über dein Haupt hinzufliegen, aber das kannst du wohl hindern, daß er auf deinem Kopf sich niederläßt und sich ein Nest baut. Hüte dich, daß du unkeuschen Gedanken, von denen du angefochten wirst, nachhängst, innerlich an ihnen dich weidest und sie groß zichst, daß sie stärker und mächtiger werden und in dir die Herrschaft erlangen. O möchtet ihr alle, ihr heranwachsenden Jünglinge und Jungfrauen, die ihr eurer Eltern und Verwandten Stolz, Schmuck und Zier seid, und denen wir so von Herzen das edelste und reinste Glück der Jugend wünschen, den schönsten Schmuck der Jugend, die reine

Unschuld und Unverdorbenheit, bewahren! Möchtet ihr allezeit zurückbeben vor jeder Verlegung der Keuschheit in Gedanken, Worten und Werken! Wisset ihr nicht, sagt der h. Apostel, daß euer Lcib ein Tempel des h. Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott und seid nicht cuer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft. Darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes. O daß der h. Josephssinn in euren Seelen herrschte, da ihr sprechet mit h. Abscheu: Wie sollte ich ein so groß Übel thun und wider Gott sündigen! O laßt das euer tägliches Gebet sein: Schaffe in mir Gott, ein reines Herz! Ofolget der schönen Mahnung des Apostels: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach! O daß die reine keusche Unschuld durch eure ganze Jugendzeit euer lieblich Los und Erbteil sein möchte, welche allein eure Jugend wahrhaft glücklich machen kann! O daß ihr die Seligkeit der Verheißung erfahren möchtet: Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!

Dabei beobachte ja vor allem auch die Regel: Meide alle böse Gesellschaft. Denn ohne das kannst du ja unmöglich deine Unschuld und Reinheit bewahren. Nicht wahr, mit einem Blatternkranken, oder einem, der eine andere ansteckende ekelhafte Krankheit hat, in einem Bett zu liegen oder sonst in die nächste Berührung zu kommen, würde dir grauen?

Solcher Berührung gehst du ängstlich aus dem Weg. Aber der Umgang mit böser, schlechter Gesellschaft ist für die Seele noch viel gefährlicher. Das müßte ja ein reines Wunder sein, wenn einer durch den Umgang mit schlechter Gesellschaft nicht auch von dem Aussat angesteckt und von der Sünde verunreinigt würde. Denke an die Warnung der Schrift: Böse Geschwäge verderben gute Sitten.

Und meidet die Lust barkeit der Welt. O wir gönnen cuch die Freude der Jugend. Ihr sollt nicht eine mürrische, sauertöpfische, freudlose Jugend durchleben. Der heitere Frohsinn ist das Vorrecht, die Gnadengabe, die der Herr der Jugend insonderheit gegeben. Wir sehen gerne eine recht von Herzen fröhliche Jugend. Wir freuen uns mit ihr, sehen gern ihren fröhlichen, harmlosen Scherz. Wir rufen euch auch zu mit dem Prediger Salomo: Freue dich, Jüngling, deiner Jugend, laß dein Herz guter Dinge sein in deiner Jugend. Gott schenke euch eine fröhliche, vom Sonnenschein des Frohsinns und der Freude durchglänzte Jugendzeit. Er lasse euch alle edlen und reinen Freuden dieser Erde genießen. Aber es soll eine solche Freude der Jugend sein, bei der ihr euer Konfirmationsgelübde bewahren könnt: Bei dir, Jesu, will ich bleiben. Willst du ein Theophilus sein, ein Gottesfreund, so gilt dir auch das Wort: Der Welt Freundschaft ist Gottes Feindschaft. O weh, wo der Sinn eines Menschen, der sich einen Christen nennt, darauf gerichtet ist, daß er doch möglichst viel

von den Vergnügungen der Welt mitmache, wenn er immer fragt, wie viel er als Christ auch noch davon mitmachen darf, wenn er Gott möglichst viel von der weltlichen Lust und ihren Freuden abhandeln und abmarkten möchte, wenn einer, wie der sel. Scriver einmal sagt, sich der weltlichen Lustbarkeiten enthält, wie der Kranke einer Melone, die er gar zu gerne essen möchte, aber leider nicht darf, wenn er sehnsüchtig wie nach einer verbotenen Frucht hinüberschielt, wenn er, wie Loths Weib vor Verlongen nach Sodom, wie die die Israeliten in der Wüste murrend, daß ihnen diese Freude versagt ist, nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurückblickt. Da ist es anders bei einem wahren Kinde Gottes, welches wirklich in der Freundschaft Gottes steht. Da heißt es:

Was andern noch unschuldig scheinet,

Ist solchem Herzen schon zu viel.

Da kannst du auch mit leichter Mühe herausfinden, was für Christen sich wohl schickt und ziemt, brauchst nicht hundert und tausend Geseße, die dir im Einzelnen aufzählen, was einem Christen in weltlichen Dingen verboten ist. Wo du deinen Herrn Jesum nicht mit hineinnchmen, sondern draußen lassen mußt — und kannst du ihn etwa mit hinneinnehmen zu der wilden weltlichen Lustbarkeit, zu den rohen Trinkgelagen, zu den rauschenden Tanzvergnügungen, zu den Maskenbällen, zu den Theatervorstellungen u. s. w. ? — da kannst auch du nicht hineingehen, wenn du nach dem Gelübde handeln willst: Bei dir, Jesu,

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