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Christen halten. Billig müßte ein Christ ja viel öfter gehen, wenn er seines Heilands Liebe im Abendmahl bedenkt, aber wenn nicht öfter, so muß doch wenigstens an den großen Festen des Kirchenjahrs die ganze Gemeinde sich um den Tisch des Herrn scharen. Nimm du dir, mein Sohn, meine Tochter, die Mahnung Luthers, ja die viel tausendmal höhere Mahnung deines Heilandes zu Herzen. Erscheine fleißig und oft beim Tisch des Herrn. Es hat für das Wachstum deines geistlichen Lebens, für die geistliche Erfrischung eine unermeßlich hohe Bedeu= tung. Dein inneres Leben wird in demselben Maß sich vertiefen und gekräftigt werden, als du in rech= tem Sinn fleißig zum Abendmahl kommst. Erfülle auch in diesem Stück dein Konfirmationsgelübde: Bei dir, Jesu, will ich bleiben.

7. Bleibe auch ein eifriger Katechismusschüler dein Lebenlang.

Das ist eine ganz falsche Meinung, wenn einer denkt, nun, weil er konfirmiert sei, sei er mit dem Katechismus fertig und könne ihn bei Seite legen. So denken freilich leider viele, aber so kann nur der Unverstand denken. Den Katechismus lernt man nicht für die Schule, sondern fürs Leben. Und einen größern Ruhm kann es für einen Christen gar nicht geben als den, ein rechter fester Katechismuschrift zu sein, der in seinem Katechismus recht gut beschlagen ist. An ihrem lutherischen Katechismus hat die lu=

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therische Kirche und jeder einzelne lutherische Christ ein unschäßbares Juwel. Wohl können wir es verstehen, wie als zur Zeit Luthers der kleine Katechismus ohne Luthers Namen in Venedig gedruckt wurde, ein Theologe ausrief: Selig sind die Hände, welche dies h. Büchlein geschrieben haben.“ Wohl können wir es begreifen, wie Justus Jonas, ciner der Mitarbeiter Luthers am Werk der Reformation, sagte: Der Ka= techismus sei zwar nur ein kleines Büchlein, das man um sechs Pfennige kaufen könne, das aber sechstausend Welten nicht genügend zu bezahlen vermöchten. Wohl hat der gute alte Mathcfius Necht, der Luthers Le=' ben beschrieben hat und sagte: Und wenn Luther gar nichts weiter gethan hätte in seinem ganzen Leben, denn daß er dem Volk den Katechismus geschenkt, so könnte es ihm die Welt in alle Ewigkeit nicht verdanken. Mit Recht hat die dankbare lutherische Kirche den Katechismus eine Laienbibel genannt, weil darin wie in einer Summa aufs schönste alles zusammenge= faßt ist, was ein Christ zu seiner Seligkeit zu wissen nötig hat. Die größten Gelehrten beugen sich willig vor der Höhe der Weisheit und Gnade in diesem kleinen Büchlein. Der größte Geschichtsschreiber unseres deutschen Volkes (Leopold Ranke) hat das schöne Wort gesprochen: „Der Katechismus, den Luther im Jahr 1529 herausgab und von dem er sagt, er bete ihn selbst, so ein alter Doktor er auch sei, ist eben so kindlich wie tiefsinnig, so faßlich wie unergründlich, einfach und erhaben. Glückselig wer seine

Seele damit nährt, wer daran festhält. Er besigt einen unvergänglichen Trost in jedem Moment, nur hinter einer leichten Schale den Kern der Wahrheit, der dem Weisesten der Weisen genug thut.“ Bekannt ist, wie Luther von sich selbst sagt, daß er nie aufhöre, den Katechismus zu lernen. Er fragte einmal sein Söhnchen: Was hast du gelernt? Und der antwortet ganz fröhlich: Den ganzen Katechismus. Da sprach Dr. Luther: Mein Sohn, hast du den ganzen Katechismus gelernt, so bist du gelehrter als ich u. s. w. Und in der Vorrede zum großen Katechismus sagt Luther selbst: „Ich bin auch ein Doktor und Prediger, ja so gelehrt und erfahren als sie alle sein mögen, die solche Vermessenheit und Sicherheit haben, noch thue ich wie ein Kind, das man den Katechismus lehrt, lese und spreche auch von Wort zu Wort des Morgens und wenn ich Zeit habe, die zehn Gebote, Glauben, das Vater Unser, Psalmen u. s. w. und muß noch täglich lesen und studiren, und kann dennoch nicht bestehen, wie ich gerne wollte, und muß ein Kind und Schüler des Katechismus bleiben und bleibs auch gerne." Da halte du von dem thörichten Wahn dich ferne, als sei der Katechismus nur für die Jugendzeit da und als seiest du nun mit ihm fertig und könntest ihn nun dahinten lassen, sondern versenke dich immer mehr in seinen reichen und tiefen Inhalt, benüße auch den Katechismusunterricht in der Christenlehre treulich und bleibe auch ein fleißiger Katechismusschüler dein Lebenlang.

8. Nimm vollen Anteil an dem Leben der Gemeinde, welcher du angehörst.

Du bist in der Gemeinde nicht blos ein Anhängsel. Du bist ein volles, vollgiltiges Gemeindeglied. Du bist als ein konfirmierter Christ aufgenommen in die Gemeinde der Mündigen. Alles was das Leben der Gemeinde bewegt, soll dir nicht fremd bleiben, sondern du sollst mit deinem Herzen an allem Wohl und Wehe, an jedem Fortschritt, an jedem Werk der Gemeinde, an allem was sie thut und treibt und leidet, innigen Anteil nehmen. Und eines laß mich dabei nicht vergessen: Auch an den Opfern, die die Ge= meinde bringt, zur Bestreitung der gemeindlichen La= sten, zur Übung der Werke der Barmherzigkeit, zur Ausbreitung des Reiches Gottes sollst du in deiner Weise und an deinem Maße teilzunehmen dir eine hei:lige Ehrensache sein lassen. Es ist das Opfer in der Kirche Christi eine gar wichtige Sache, es ist ein Stück des Christentums, es ist ein Teil des christ= lichen Lebens, es gehört mit zum Gottesdienst, es ist ein göttliches Gebot, es kann kaum ein Christ ein wahrer Jünger des Herrn sein, der sich von dieser Pflicht ausschließen will. Christus steht schon am Gotteskasten und sieht seinen Christen auf die Finger and sieht, was die Leute einlegen. Er will daran den Ernst ihres Glaubens und ihrer Liebe prüfen. Und er will, daß alle einzelnen Christen, nicht bloß die Verheirateten und Familienväter, für ihn opfern.

Ist's doch schön, wenn die Kinder schon angeleitet werden, ihre Scherflein für Christi Reich darzubringen. Wie schön ist's, wenn wir hören, daß da oder dort ein Missionsschiff segelt, welches ganz und gar von Gaben von christlichen Sonntagsschülern erbaut wurde! Wie schön ist's, wenn da Eltern den Kindern die kleinen Händchen füllen, daß sie von früh an die Seligkeit des Wohlthuns genießen und lernen miteintreten in die Arbeit am Reiche Gottes! Und wenn die jungen Christen konfirmiert und in die Gemeinde der Mündigen eingetreten sind, und wenn sie selbst etwas verdienen, ist's billig und recht, daß sie nach Verhältnis von dem Ihren, wie es allgemeine Christenpflicht ist, etwas opfern. Ist auch für die Vernunft so einleuchtend. Wie kann ein junger Mann bei dem schönen Verdienst, den er oft hat, da er noch nicht, wie ein Familienvater, für eine Familie zu sorgen hat, noch viel leichter und besser als ein Familienvater seinen Beitrag geben. Was für eine Vernunft liegt dahinter, wenn er mit seinen Beiträgen an den Lasten der Gemeinde warten will, bis er erst 21 Jahre alt geworden ist? Ei, wenn da der Herr Christus neben einander hinstellt, was da ein junger Mensch von seinem Lohn für Cigarren das Jahr hindurch, ein junges Mädchen für Hut uud Kleiderpuß ausgiebt, und dagegen die Summe hält, die sie für den Herrn Christus und sein Reich opfern, wie müssen sie da so schamrot werden, und wie hat der Herr Jesus wieder zu klagen, wie dort bei dem

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