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Gott so oder so sagt, wenn er gleichgiltig ist gegen die reine Lehre des göttlichen Wortes. Bleibe du treu bei dem ganzen und vollen Bekenntais deiner Kirche. An der reinen Lehre deiner Kirche, wie sie in der Augsburgischen Konfession und deinem kleinen Kate= chismus zusammengefaßt ist, hast du den schönsten und kostbarsten Schaß deines Lebens. Da kann kein Mensch in der Welt auftreten, der dir darin in irgend einem Artikel des Glaubens einen Irrtum aus der Schrift nachweisen könnte. Es ist das reine, lautere Wort Gottes, es ist das reine, schriftgemäße Bekenntnis. Wenn du deinen Katechismus fleißig brauchst und fleißig in der Bibel forschest, wirst du immer heller und klarer, immer gewisser erkennen, wie diese Lehre die reine, gewisse, untrügliche Lehre des Wortes Gottes ist. Du sollst eine göttliche Gewißheit haben. Es ist ein köstlich Ding, daß das Herz fest werde. Du sollst dich nicht wiegen lassen von allerlei Wind der Lehre. Du sollst deines Glaubens unerschütterlich im h. Geiste gewiß sein. Der Glaube ist nicht ein Schwanken und Zweifeln, er ist eine gewisse Zuversicht. Du sollst mit unbeugsamer Festigkeit auf dei= nem Glauben stehen und sprechen: Von dem Wort meines Gottes, von dem reinen, schriftgemäßen Bekenntnis der Wahrheit soll nichts in der Welt mich abbringen. Christus spricht: So ihr bleibet an meiner Rede, seid ihr meine rechten Jünger. Da laß durch keinen Irlehrer und Sektierer dich abziehen. Be= wahre die schöne Beilage, die dir gegeben ist. Halte

fest das gute Bekenntnis, das du abgelegt haft vor vielen Zeugen. Halte was du hast, daß Niemand deine Krone raube. Bleibe deiner Mutterkirche treu. Gedenke an dein Konfirmationsgelübde, das du ablegtest und da die leyte Frage lautete: Begehret ihr bei demselben Glauben und bei der wahren, hier auf Erden evangelisch = lutherisch genannten Kirche, welche ihn unverfälscht hat, hält und bekennt, zu verharren und in demselben dermaleinst mit allen Gläubigen fröhlich und getrost zum ewigen Leben zu entschla= fen? und da du vor Gott und den heiligen Engeln und der heiligen christlichen Kirche mit einem feierlichen: Ja, Amen! das Gelübde der Treue gegen deine lutherische Kirche ablegtest.

Und noch eine Mahnung kann ich nicht unterlassent anzufügen, obgleich sie sich nicht unmittelbar auf den Glauben und die Kirche bezieht.

10. Halte das Kleinod deiner deutschen Sprache lieb und wert und pflege sie treulich.

Es giebt ja leider unter den Deutschen dieses Lan= des, besonders der heranwachsenden Jugend, so viele, welche sich, was man freilich für ganz unglaublich halten sollte, ihrer herrlichen deutschen Sprache schämen, die in lächerlichem Dünkel ihre deutsche Natio= nalität zu verbergen suchen, die auch selbst im 11mgang mit Deutschen nicht anders denn englisch reden

wollen. Es ist ja die wohlbekannte alte Unart des deutschen Michels, daß er so gerne in ungemessener Bewunderung das Fremde, Ausländische anstaunt, und das Eigene, das der eigenen Nation Angehörige dagegen, auch wenn es viel herrlicher und schöner ist als das Fremde, geringschäßt und verachtet, wie z. B. es eine Zeit gab, da die besten einheimischen Fabrikate nichts galten, wenn ihnen nicht fälschlich aufgeprägt war, in Paris oder London fabriziert zu sein, oder ein rechtfremdländisch klingender Name gegebenwar. Dann hatten sie auf einmal Wert. Aber diese krankhafte Bewunderung des Fremden und Geringschäßung der eigenen Nationalität tritt doch am lächerlichsten verzerrt auf, wenn da die jungen Leute hierzulande sich oft ihrer herrlichen, glorreichen, alle andern Sprachen an Schönheit weit übertreffenden deutschen Sprache schämen. Du mußt nämlich wissen, daß die dummen Gänse, wenn sie, auch im Verkehr mit Deutschen, immer ihr auf der Straße aufgelesenes, vulgäres, verdorbenes Englisch meinen an den Mann bringen zu müssen, sich dann viel vornehmer vorkommen, sie bilden sich da ein, etwas Höheres, etwas Rechtes zu sein und zeigen damit freilich nur, daß es ihnen an rechter, wahrer Bildung fehlt. Denn würden sie wahre Bildung haben, so wäre ihr Verhalten ein viel anderes. Wer nicht dem langsamen Gang der naturgemäßen Entwicklung folgt, sondern in leichtfertiger Hast und Eile in der angedeuteten dummstolzen Eitelkeit seine Nationalität und seine Sprache wegwirft, der giebt

das beste, edelste Teil seines geistigen Wesens auf, wird ein elender Zwitter, ein oberflächlicher, hohler Mensch, dem gerade die guten Eigenschaften der beiden Nationen fehlen, mit Recht verachtet auf beiden Seiten.

was hat uns Gott in unserer unvergleichlichen deutschen Sprache für ein herrliches, unbeschreiläich wertvolles Kleinod gegeben, und diese Menschen in ihrem lächerlichen Unverstand werfen den Edelstein von unvergänglichem Wert weg, als wäre er ein wertloser Kieselstein! Wie oft kann man einen Amerikaner sagen hören, daß er gerne Hunderte und Tausende von Dollars hingeben würde, wenn er der deutschen Sprache dadurch völlig mächtig werden könnte! Wie oftmals kann man einen Mann, der von deutschen Eltern abstammte, aber die deutsche Sprache verloren hat, dasselbe sagen hören und bekennen, daß diese Vernachlässigung seiner Muttersprache die größte Unvernunft seines Lebens gewesen sei, die er, so lange er lebe, nicht genug bereuen könne! Schon nach der äußerlichsten Betrachtung, schon nach Dollars und Cents berechnet, was die außerordentlichen Vorteile für das geschäftliche Leben anlangt, ist's ja sonnenklar, muß es ja auch selbst der Blinde mit Händen greifen können, wie unvernünftig der handelt, welcher seine deutsche Muttersprache hierzu» lande vernachlässigt, von den viel höheren, edleren, wichtigeren geistigen Vorteilen gar nicht zu reden. Daher finden wir auch z. B., daß verständige deutsche Eltern, die auf gute Ordnung im Hause halten, auch

solche, die gar nicht mit der Kirche im Zusammenhang stehen, es zu einer festen Regel machen, daß das Haus deutsch bleibe, im Hause deutsch geredet wird, daß die Kinder mit den Eltern nicht anders denn deutsch reden. Sie handeln nach dem Grundsaß, den einmal der selige, um die luth. Kirche Amerikas so hochverdiente Dr. Krauth in die Worte faßte: Take care of the German, the English will take care of itself.

Nimm du auch bei dieser Gelegenheit die Mahnung hin: Achte hoch das Kleinod deiner deutschen Sprache und pflege sie treulich. Gewiß, alle unsere jungen Leute, die in diesem Lande heranwachsen, sollen auch der englischen Sprache sich vollständig bemeistern, so daß sie in allen Lagen des Lebens sich durchhelfen können und ihnen nirgends die Thüren verschlossen find. Sie sollen eben den großen Vorteil haben, zu dem sie durch ihre Geburt und ihre Erziehung in diesem Lande berechtigt sind, daß sie einen doppelten Sprachschlüssel haben, durch welchen sie den Zugang zu den beiden Palästen, zu all den reichen geistigen Schäßen zweier so hochbegnadigter und hochbegabter Nationen, wie die deutsche und englische Nation sind, haben. Nimm du dich nur wohl in Acht, daß du das große Gut nicht verlierst, durch welches du an allen den herrlichen Vorzügen, reichen Gnadengaben, unvergleichlichem Schriftenreichtum, furz an allen Gnaden und Reichtümern teilnehmen kannst, mit welchen Gott unser deutsches Volk geziert hat.

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