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der Fall ist, das Fluchen dem Vieh gegenüber für klein und geringfügig, als wäre das keine Sünde, ansahest. Er fragt dich, ob du nicht des Misbrau= ches des teuren Jesusnamens dich schuldig machtest und des Gebotes nicht vergessen hast: Der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen vergeblich führt. Er fragt dich, ob du dagegen seinen Namen anwendest, wie er ihn angewendet wissen will, zum Beten, Loben und Danken, ob du dein Morgen- und Abendgebet nicht versäumtest, des Tischgebetes dich nicht schämtest, ob du das einsame Gebet im Kämmerlein treulich und gewissenhaft pfleg= test. Erfragt dich, ob du in der Not dich immer zuerst an Menschen statt an ihn, den treuen Helfer in jeder Not, gewendet hast, ob du, wenn er dir gnädig geholfen hatte, wie die Menschen so gerne thun, des Dantes vergessen hast und der Herr auch über dich klagen mußte: Wo sind denn aber die Neune? Wo ist der Dank, der mir gebührt? Er fragt dich, ob du den Tag des Herrn heilig hieltest. Er fragt dich, ob du ohne Not den Gottesdienst versäumtest, ob von andern Gängen nicht so leicht, von dem Gang in das Haus des Herrn aber gar so leicht das Wetter dich abhielt. Er fragt dich, ob du fleißig zum Tisch des Herrn kamst, und auch in diesem Stück dein Konfirmationsgelübde: „Bei dir, Jesu, will ich bleiben“ erfülltest, ob du den Tag des Herrn durch sündliche, weltliche Vergnügungen und Lustbarkeiten entheiligtest, ob du fleißig mit Gottes Wort dich beschäftigtest, deine Bibel und an

dere gottielige Schriften fleißig lasest und überhaupt Gottes Wort reichlich bei dir wohnen ließest. Er fragt dich, ob du den Segen oder den Fluch des für die Jugend so unendlich wichtigen vierten Gebotes auf dich herabgezogen hast, ob du deiner alten Eltern dich etwa schämst, ihrer Eigentümlichkeiten und Schwächen spottetest, ob du thatest, was du ihnen an den Augen absehen konntest, oder ob du widerspenstig, unfreundlich gegen sie warest und ihnen Seufzer auspreßtest, die wie Centnersteine der Schuld auf die Gewissen der Kinder fallen müssen, ob du auch zu denen gehörst, welche die gottlose Meinung haben, wenn sie 21 oder 18 Jahre alt geworden sind, brauchten sie sich um den Willen und Gebot der Eltern nicht mehr zu kümmern, ob du auch in jene lästerlichen Reden mit einstimmtest, wie man sie in diesem Land so vielfach gegen die Obrigkeit ausstoßen hört, die doch an Gottes statt steht. Er fragt dich, ob Sünden gegen deine Eltern begangen, dir in ihrer ganzen Schwere auf Herz und Gewissen fallen, und ob du das wohl erkennst, wie für junge Christen, für ihr zeitliches und geistliches Wohl und ihr ganzesLeben geradezu alles miteinander darauf ankommt, wie sie sich zum vierten Gebote stellen. Er fragt dich, ob du niemanden an seinem Leib Schaden und Leid gethan, oder auch an Hab und Gut Schaden zugefügt hast, ob du allezeit deinem Nächsten zu helfen und zu dienen bereit warest, ob du der Araten und Notleidenden dich willig angenommen hast, ob dir zu opfern und zu helfen leicht zu viel wird, ob

du immer zu helfen bereit warest, wo dir Gott eine Gelegenheit in den Weg warf. Er fragt dich, ob du nicht durch zornige Schelt- und Schimpfreden, durch Bitterkeit und Feindschaft gegen andere dich versündigtest, ob du mit jemand in Feindschaft lebst, so daß du kein erhörlich Vater Unser beten kannst, ob du den Jähzorn, zu dem du dich hinreißen ließest, für eine geringe Sünde hältst. Er, der heilige Herr, steht vor dir und fragt dich, ob du keusch und züchtig gewesen bist in Worten und Werken, ob du einen h. Abscheu hast vor aller Unreinigkeit in Gedanken, Worten und Werken, ob du wollüstigen Gedanken nachhingest, in deiner Phantasie nicht unreine Bilder hegtest und pflegteft, ob du aller schandbaren Worte und des faulen Geschwäßes dich enthieltest und es verabscheutest, ob du von dem h. Josephssinn erfüllt warest: Wie sollte ich ein so groß Übel thun und wider Gøtt sündigen? Er fragt dich, ob kein unrechtes Gut an deinen Händen klebt, ob du im Dienst nichts veruntreu= test, ob du nicht durch jene gottlose amerikanische Smartheit da und dort deinen Bruder übervorteilt hast, ob du die Not und Verlegenheit der andern nicht zu deinem Vorteil ausbeutetest, ob du nicht auf eine der tausenderlei Weisen unrechtes Gut dir zugewendet hast. Er fragt dich, ob du die Lüge von Herzen allezeit verabscheutest, wahrhaftig gewesen bist in Worten und Werken, ob du nicht gerne von andern das Böse redetest und gerne alles zum Schlimmsten kehrtest statt es zum Besten zu kehren. Er fragt dich, ob Theophilus-6

du, wenn irgend eine böse Lust in dir aufstieg, du ihr in Kraft des h. Geistes entgegentratest und sie zu überwinden suchtest, oder ob du ihr nachhingst, daß fie größer und stärker wurde, wie ein Feuer, welches zuerst flein ist, aber wenn man es größer werden läßt gar nicht mehr gedämpft werden kann.

Siehe, da steht der Herr vor dir und blickt aus seinen heiligen zehn Geboten dich gar ernst an und tritt mit tief in Herz und Gewissen einschneidenden Fragen vor dich, und hält dir zur Selbstprüfung einen Spiegel vor. Und du eile nicht zu schnell hinweg von dem Anblick. Nimm dir Zeit dazu, ernst, gewissenhaft, anhaltend hineinzuschauen. Stell dein ganzes Leben ins Licht vor seinem Angesicht. Sei wahrhaftig und nimm es ernst mit dieser Prüfung. Handle nach dem Wort: Suchet und forschet euer Wesen. Prüfe dich, ob du als ein Theophilus in der Gottesfreundschaft stehst, ob du in deinem Tauf- und Konfirmationsgelübde geblieben. Und wo sich eine Scheidewand zwischen dich und deinen Gott einge= schoben hat, da räume sie aus dem Weg. Knüpfe das Band der Gottesfreundschaft wieder um so fester an. Kehre immer wieder aufs neue zu deinem Tauf- und Konfirmationsgelübde zurück, da du aufs neue allen Sünden und allem Wesen des Satans absagst und aufs neue dich ihm zum Eigentum ergiebst und den Bund erneuerst: Bei dir, Jesu, will ich bleiben. Laß insonderheit jeden Beicht- und Abendmahlsgang solch eine Erneuerung deines Konfirmationsgelübdes sein.

Sechstes Kapitel.

Die Erinnerung.

Laß dir eine Geschichte erzählen. Es war an einem Montagmorgen im Jahr 1787, da hatte ein hannöverischer Schulmeister seine Jungen vor sich und examinierte sie nach guter, alter Gewohnheit, was sie aus der Predigt des vorigen Sonntags gemerkt hatten. Da war ein Junge darunter, den schalt der Schulmeister ganz gehörig aus, weil er aus der ganzen Predigt sich nicht mehr gemerkt hatte, als einen Spruch und der lautete: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.“ Der Knabe war sehr traurig darüber, aber, wie es denn zu gehen pflegt, gerade um des angegebenen Um= standes willen prägte sich dieser Spruch seinem Gedächtnis tiefer ein als andere und an ihn knüpfte sich später durch das wunderbare Wirken des h. Geistes die entscheidende Wendung seines Lebens. Jansen - das war der Name des Knaben - entfernte sich in seiner Jugend weit von Gott und seinem Heil, er wurde ein Verschwender, so sehr, daß er selbst sein

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