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Paulus verlangte, daß seine Untersuchung vor dem Gerichte des Kaisers geschehe, und er bis dahin in Verwah rung bleibe, entschied ich: ihn in Verwahrung zu halten, bis ich ihn zum Kaiser senden werde. (22) Da sprach Agrippa zu Festus: wir möchten die sen Menschen auch hören, er aber sprach: morgen sollst du ihn hören.

(23) Des andern Tages nun kam Agrippa und Bernice mit vielem Ge: pränge, und traten in den Verhörsaal sammt den Obersten und den Män nern, welche das Regiment der Stadt führten; und auf Befehl des Festus wurde Paulus herbeigeführt. (24) und Festus sprach: König Agrippa und alle ihr hier versammelten Män

ner, ihr sehet diesen, wegen dessen das ganze Volk der Juden zu Jerusalem und hier mit großem Geschrei mich angegangen, daß er nicht leben dürfe. (25) Da ich aber in Erfahrung gebracht habe, daß er nichts gethan, was den Tod verdient, und er selbst deshalb den Kaiser anrief, habe ich be= schlossen, ihn abzusenden. (26) Darüber weiß ich aber dem Herrn nichts Zuverlässiges zu schreiben, darum habe ich ihn auch und besonders dir, König Agrippa, vorgeführet, damit ich nach geschehenem Verhöre etwas zu schreiben wisse, (27) denn es scheint mir unangemessen, einen Gefangenen zu schicken, und nicht auch die Klagen gegen ihn anzugeben.

Kapitel 26.

(1) Agrippa sprach zu Paulus: Es

wird dir erlaubt, für dich zu re= den. Da streckte Paulus die Hand aus und verantwortete sich also: (2) Ueber alles, deß ich von den Juden beschuldigt worden, König Agrippa, vor dir mich verantworten zu dürfen, schäße ich mich glücklich. (3) Beson: ders weil du aller unter den Juden bestehenden Geseze und Streitfragen kundig bist, darum bitte ich dich, mich geneigtest anzuhöreu: (4) Meinen Le benswandel von Jugend auf, den ich von Anfang an unter meinem Volke zu Jerusalem geführet, wissen alle Ju den, (5) da fie mich von jeher ken nen, wenn sie es bezeugen wollen, daß ich nach der strengsten Seite unseres Gottesdienstes als Pharisäer gelebt habe, (6) und nun stehe ich wegen der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter geschehene Verheißung angeklagt, (7) welche unser ganzes zwölfstämmiges Volk, Tag und Nacht innigst betend, zu erlangen hoffet, we gen dieser Hoffnung, o König Agrippa,

bin ich von den Juden angeklagt.

(8) Warum wird es bei euch für unglaublich gehalten, daß Gott Todte auferwecke? (9) Ich selbst meinte zwar auch, dem Namen Jesu von Nazareth vieles zuwiderthun zu müssen, (10) was ich auch in Jerusalem gethan habe, und ich schloß viele der Geweihten in's Gefängniß mit der von den Hohenpriestern erhaltenen Gewalt und gab meine Stimme zu ihrer Vernichtung ab. (11) Und in allen Synagogen strafte ich fie oft und zwang sie zu lästern, und übermüthig wüthete ich gegen sie und verfolgte sie auch bis in auswärtige Städte. (12) In dieser Angelegenheit reiste ich auch, mit Gewalt und Vollmacht von den Hohenpriester versehen, nach Damas kus. (13) Da sahe ich, o König, Mittags, auf dem Wege, vom Himmel ein Licht, glänzender als die Sonne, mich und meine Begleiter umleuchten. (14) Und da wir alle auf die Erde gefallen waren, hörete ich eine Stimme zu mir in hebräi

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scher Sprache sagen: Saul, Saul, was verfolgest du mich? es wird dir schwer werden, wider den Stachel auszuschlagen. (15) Ich aber sprach: Herr, wer bist du? er aber sprach: ich bin Jesus, den du verfolgest, (16) aber stehe auf und tritt auf deine Füße, denn dazu bin ich dir erschienen, dich auszuersehen zum Diener und Zeugen deß, was du gesehen und was ich dir noch offenbaren werde, (17) indem ich dich aus deinem Volke und den Heiden auserwähle, unter welche ich dich sende, (18) aufzuthun ihre Augen, daß sie umkehren von der Finsterniß zum Lichte, und von der Gewalt des Satans zu Gott, damit sie Abthun und Vergebung der Sünden empfangen, und Erbtheil unter allen Geheiligten in dem Glauben an mich. (19) Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht uns gehorsam, (20) sondern zuerst de nen in Damaskus und Jerusalem, und im ganzen Lande der Juden, und den Heiden verkündigte ich, Buße zu thun und sich zu Gott umzukehren, und der Buße würdige Werke zu thun. (21) Deswegen griffen mich auch die Juden im Tempel und suchten mich zu tödten. (22) Da mir nun Gott Beistand verliehen hat, so stehe noch bis auf diesen Tag, und lege Zeugniß ab vor Klein und Groß, nichts anderes lehrend, als was die Propheten und Moses geredet haben, daß es geschehen werde. (23) Daß der Christus (Gesalbte) Leiden ertrage, daß er

zuerst aus der Auferstehung der Tod= ten Licht verkündigen müsse dem Volke und den Heiden.

(24) Da er aber sich also verantwortete, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du bist verrückt, deine große Gelehrsamkeit hat dich ver dreht gemacht. (25) Er aber sprach: ich bin nicht verrückt, verehrtester Festus, sondern ich spreche nur Worte der Wahrheit und Besonnenheit aus; (26) denn der König weiß von diesen Dingen, zu welchen ich auch mit Freimüthigkeit rede, denn daß ihm von diesen Dingen nichts unbekannt sein kann, bin ich überzeugt, denn dieses alles ist nicht im Winkel geschehen. (27) Kö nig Agrippa! glaubest du dem Propheten? ich weiß, daß du glaubest. (28) Da sprach Agrippa zu Paulus, bald überzeugest du mich, um christlich zu werden: (29) Paulus aber sprach: möchte es Gott gefallen, daß über kurz oder lang nicht nur du, sondern alle, die mich heute höreten, solche werden mögen, wie ich bin, ausgenommen diese Fesseln.

(90) Es stand nun der König und der Landpfleger und Bernice, und die bei ihnen gesessen hatten, auf, (31) und da sie weggegangen, redeten fie mit einander und sprachen: dieser Mensch hat nichts gethan, was Tod oder Fesseln verdient. (32) Aprippa aber sprach zu Festus: dieser Mensch könnte losgelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.

Kapitel 27.

(1) Als es nun bestimmt war, daß wir nach Italien abreisen sollten, wurde Paulus und etliche andere Gefongene dem Hauptmann der kaiserl. Schaar, Namens Julius, übergeben. (2) Wir bestiegen aber ein adramyttenisches Schiff, mit

dem wir nach den Seestädten Afiens fahren sollten; wir fuhren ab, beglei tet von Aristarchus, einem Macedonier aus Theffalonich. (3) Am folgenden Tage liefen wir in Sidon ein, und da Julius dem Paulus menschen

freundlich entgegen kam, erlaubte er ihm, zu seinem Freunde zu gehen, Pflege anzunehmen. (4) Von da fuh ren wir ab und segelten bei Cypern vorbei, weil uns die Winde zuwider waren. (5) Nachdem wir das Meer von Cilicien und Pamphylien hinter uns hatten, kamen wir nach Myra in Lycien. (6) Und als der Hauptmann daselbst ein alexandrinisches Schiff fand, das nach Italien fuhr, brachte er uns auf dasselbe. (7) Da wir aber lange Zeit langsame Fahrt hatten, und mit Mühe nach Knidus gekommen waren, wo uns der Wind nicht anließ, so segelten wir unter Kreta hin, bei Salmone vorbei. (8) Mit Mühe fuhren wir an der Küste hin und kamen an einen Ort, SchönHafen genannt, nahe der Stadt Lasåa. (9) Als aber unterdessen schon geraume Zeit vergangen und die Fahrt schon unsicher war, weil auch die Fasten schon vorüber waren, ermahnete Pau lus (10) und sprach zu ihnen: ihr Männer, ich sehe, daß die Fahrt mit Anstrengung und Gefahr und vielem Verluste nicht nur der Ladung und des Schiffes, sondern auch unseres Lebens verbunden sein wird. (11) Der Hauptmann aber gehorchte dem Steuermanne und Schiffsherrn mehr, als dem, was Paulus fagte. (12) Und (12) und da der Hafen zum Ueberwintern nicht gut gelegen war, so beschloß die Mehrzahl, abzufahren, damit sie nach Phönizien kommen könnten, einem Hafen von Kreta, der gegen Süd-Südwest hinliegt, um da zu überwintern. (13) Da nun ein sanfter Südwind wehete, meinten sie ihren Vorsaß schon erreicht zu haben, lichteten die Anker und fuh ren näher an der Küste von Kreta hin. (14) Nicht lange nachher aber trieb ein Sturmwind gegen die Insel, die Euroklyden (Breitwoge) heißt, (15) und da das Schiff dahin geris

sen, dem -Winde nicht widerstehen konnte, gaben wir uns preis und trieben dahin. (16) Nachdem wir nun an einer kleinen Insel (Namens Klauda) vorbeigetrieben waren, konnten wir kaum des Bootes mächtig werden, (17) nachdem sie dieses heraufgezogen, such ten sie das Schiff mit Bogen zu unterbinden; da sie fürchteten, auf die (afrikanische) Sandbank geworfen zu werden, ließen sie alle Segel herab, und trieben so hin. (18) Da wir aber entseßlich vom Sturme hin und hergeworfen wurden, machten sie am folgenden Tage eine Ausladung (19) und am dritten Tage warfen wir eigenhändig das Schiffsgeräthe aus. (20) Da aber mehrere Tage weder Sonne noch Sterne schienen, und der Sturm anhielt, verschwand alle Hoffnung auf unsere Erhaltung.

(21) Da nun Niemand Nahrung zu sich nahm, trat Petrus unter fie und sprach: Ihr Männer, ihr hättet mir freilich Gehör geben und nicht von Kreta abfahren und dieses Ungemach und den Verlust ersparen sollen. (22) Aber jezt ermahne ich euch, guten Muthes zu sein, denn keine Seele von euch wird verloren gehen, sondern nur das Schiff; (23) denn in dieser Nacht erschien mir ein Engel des Gottes, dem ich angehöre, und dem ich diene, und sagte: (24) Fürchte dich nicht, Paulus: du sollst vor den Kaiser treten, und siehe, Gott hat dir alle ge= schenkt, die mit der reisen, (25) darum seid guten Muthes, ihr Männer, denn ich vertraue Gott, daß es so sein werde, wie mir gesagt worden ist; (26) wir werden aber an eine Infel getrieben werden.

(27) Als es aber die vierzehnte Nacht war, daß wir auf dem adriatischen Meere herumgetrieben wurden, vermuthete der Schiffer um Mitternacht, daß wir uns Land näherten,

(28) und da ste das Senkblei aus: warfen, fanden sie zwanzig Klaftern tief, und da fie es in einiger Entfer: nung wieder auswarfen, fanden fie fünfzehn Klaftern, (29) und weil wir fürchteten, auf Klippen zu stoßen, so warfen fie vom Hintertheile einen Anker aus, und wünschten, daß es Tag werden möchte. (30) Da aber die Schiffer entfliehen wollten aus dem Schiffe, und das Boot in's Meer lie ßen unter dem Vorwande, auch vom Vordertheile aus Anker werfen zu wollen, (31) sprach Paulus zum Hauptmanne und den Kriegsknechten: wenn diese nicht im Schiffe bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden. (32) Da hieben die Kriegsknechte die Seile des Bootes ab, und ließen es fallen. (33) Bis es nun Tag wurde, ermahnete Paulus alle, Speise zu sich zu nehmen, indem er sprach: vierzehn Tage habt ihr gewartet und nichts zu euch genommen, (34) darum ermahne ich euch, Speise zu euch zu nehmen, denn dieses ist zu eurer Rettung nothwendig; denn Keinem von euch wird ein Haar vom Haupte verloren gehen. (35) und nachdem er solches gesprochen, nahm er Brot, sprach ein Dankgebet zu Gott vor den Augen Aller, brach es und begann zu essen. (36) Da fasseten alle Muth und nahmen Speise zu sich. (37)

Es waren aber unser zweihundert sechsundsiebenzig Seelen im Schiffe. (38) Nachdem sie sich gesättigt, er leichterten sie das Schiff, und warfen die Lebensmittel in's Meer. (39) Da es nun Tag wurde, erkannten sie das Land nicht; aber einen Meerbusen bemerkten sie mit bequemem Strande, auf welchen sie das Schiff wo möglich treiben lassen wollten. (40) Und so kappten sie die Anker und ließen sie in's Meer, indem sie zugleich das Steuerruder losbanden, und die Segel nach dem Winde gerichtet, hielten sie auf den Strand; (41) fie trieben aber auf eine Erdzunge und stießen mit dem Schiffe auf, so daß das Vordertheil unbeweglich fißen blieb, und das Hintertheil von der Gewalt der Wellen auseinanderging. (42) Die Kriegsknechte faßten nun den Entschluß, die Gefangenen zu tödten, da: mit nicht Jemand herausschwimme und entfliehe. (43) Der Hauptmann aber, welcher den Paulaus erhalten wollte, hinderte sie an ihrem Vorhaben, und befahl, daß, wer schwimmen könne, sich zuerst in's Wasser stürzen und an's Land zu kommen suchen solle. (44) Und die Uebrigen theils auf Brettern, theils auf andern Stücken des Schiffes; und also geschah es, daß fich Alle an's Land retteten.

Kapitel 28.

(1) A18 fie nun gerettet waren, ALB erfuhren sie, daß die Insel Melite heiße; (2) die fremden Einwohner aber bewiesen uns ungewöhnliche Menschenliebe, denn sie zündeten ein Feuer an, und nahmen uns Alle zu sich wegen der Kälte und des Regenwetters. (3) Da Paulus eine Menge Reiser zusammengerafft und auf das Feuer warf, kam, durch die Hiße ver: trieben, eine Otter heraus und hing

sich an seine Hand. (4) Als die Fremden das Thier an seiner Hand hängen sahen, sprachen sie unter einander: dieser Mensch ist gewiß ein Mörder, den, da er sich aus dem Meere ge= rettet, das göttliche Strafgericht nicht leben lässet. (5) Er aber schleuderte das Thier in das Feuer, und erlitt keinen Schaden. (6) Sie aber er: warteten, er werde anschwellen, oder sogleich todt niederfallen. Da sie aber

lange warteten und sahen, daß ihm nichts Uebels geschah, dachten sie anders und sagten: er müsse ein Gott sein.

(7) In der Umgebung dieses Ortes waren die Landgüter des Vornehmsten der Insel, Namens Poplius, dieser nahm uns auf und bewirthete uns drei Tage freundlich. (8) Es geschah aber, daß der Vater des Poplius am Fieber und an der Ruhr krank dar niederlag: zu diesem ging Paulus hinein, betete, legte die Hände auf ihn und heilete ihn. (9) Als dies geschehen war, kamen auch die übrigen Kranken auf der Insel herbei und wurden geheilet. (10) Diese erwiesen uns viele Ehre, und als wir abfuhren, versahen sie uns mit dem Nöthigen. (11) Nach drei Monaten fuhren wir auf einem alexandrinischen Schiffe ab, das auf der Insel überwintert hatte und die Dioskuren (Söhne des Zeus, das Gestirn der Zwillinge) als Zeichen führete. (12) Und wir liefen zu Sy rakus ein und blieben drei Tage da selbst. (13) Von da segelten wir herum und kamen nach Rhegium, und da am nächsten Tage sich Südwind erhob, kamen wir den zweiten Tag nach Potiolus, (14) wo wir Brüder fan den und wurden gebeten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben. Und auf diese Art kamen wir nach Rom. (15) Von da kamen Brüder, die von uns gehöret, uns entgegen bis nach Apium Forum und Trion Tabernon. Als Paulus diese sahe, dankete er Gott und fassete Muth.

(16) Da wir nun nach Rom kamen, übergab der Hauptmann die Ge fangenen dem Befehlshaber der Leibwache. Dem Paulus aber wurde er laubt, für sich zu bleiben, mit dem ihn bewachenden Soldaten. (17) Es ge= schah aber nach drei Tagen, daß er die vornehmsten Juden zusammenrief,

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und da sie zusammengekommen wa ren, sagte er zu ihnen: Ihr Männer, lieben Brüder! Obgleich ich nichts dem Volke oder den väterlichen Ges seßen zuwider gethan habe, bin ich gebunden von Jerusalem in die Hände der Römer übergeben worden, (18) welche, da sie mich verhöret, loslassen wollten, da sie keine Schuld des Todes werth an mir fanden. (19) Da aber die Juden Widerspruch erhoben, wurde ich gezwungen, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich etwas gegen mein Volk zu klagen. (20) Aus dieser Ursache habe ich euch herbeigerufen, um euch zu sehen und zu euch zu sprechen. Denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Kette. (21) Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben über dich weder Briefe aus Judäa empfangen, noch ist irgend ein Bruder gekommen, der Böses von dir verkündigt oder geredet hätte. (22) Wir wünschen aber von dir zu hören, was deine Meinung ist, denn es ist uns zwar von dieser Sekte bekannt, daß sie überall Widerspruch findet. (23) Nachdem sie ihm nun einen Tag festgeseßt, kamen mehrere zu ihm in seine Herberge, welchen er die Lehre vom Reiche Gottes vortrug und bezeugete, und sie mit Gründen aus dem Geseze Mosis und den Propheten überführete über Jesus vom Morgen bis zum Abend. (24) Und einige wurden von dem, was er sagte, überzeugt, die anderen aber blieben ungläubig. (25) Als sie aber, unter einander verschiedener Meinung gewor den, ihn verließen, sprach Paulus noch das eine Wort: der heilige Geist hat richtig zu unseren Vätern geredet durch den Propheten Jesaias: (26) indem er spricht: Gehe hin zu diesem

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