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Sünden bekannten*. (7) Da er aber viele Pharisäer und Sadducäer zu sei ner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Ihr Otternbrut*, wer hat euch gelehret, dem kommenden Zorne zu entfliehen? (8) Bringet nun die sich gebührende Frucht der Buße (Aenderung des Sinnes nach erlangter bes= serer Ueberzeugung) hervor, (9) und wähnet nicht, bei euch selbst sprechen zu dürfen: wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch, daß Gott aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken kann. (10) Schon ist aber auch die Art den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeglicher Baum nun, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und in's Feuer geworfen*. (11) Ich taufe euch zwar nur mit Wasser zur Buße, der aber nach mir kommt, ist mächtiger, dessen Schuhe wegzutragen ich nicht genügend bin, dieser wird euch mit dem heiligen Geiste und mit Feuer taufen (übergießen). (12) Er

hält seine Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne reinigen, und den Weizen in seine Scheuern sammeln, die Spreu aber verbrennen mit unauslöschlichem Feuer*.

(13) Alsdann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich taufen zu lassen. (14) Johannes aber wehrete ihm und sagte: ich habe nöthig, mich von dir taufen zu lassen, und du kommst zu mir? (15) Jesus aber antwortete: Lasse es jeßt, denn also geziemt es uns, alles Gesezmäßige zu erfüllen. Alsdann ließ er ihn. (16) Und da Jesus ge= tauft war, stieg er alsbald vom Wasser herauf, und siehe! die Himmel wurden ihm eröffnet, und er sah den Geist Gottes herabkommend, wie eine Taube, und auf ihn kommend, (17) und siehe! eine Stimme aus den Himmeln sprach: Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an welchem ich Wohlgefallen habe*.

Kapitel 4.

(1) Alsdann ward Jesus vom Geiste

in die Wüste geführet, um vom Teufel versucht zu werden, (2) und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn hinterher. (3) Und der Versucher kam zu ihm und sprach: Wenn du ein Sohn Got tes bist, so sprich: daß diese Steine Brot werden. (4) Er aber antwor= tete und sprach: Es stehet geschrieben:

Zu V. 7. Er nennt sie Ottern- oder Schlangenbrut, sowie Moses die Schlange zur Eva reden läßt als das Böse.

Zu V. 10. Von diesem Feuer spricht auch Jesus oft.

Zu V. 12. d. h. eine reine Gemeinde herstellen.

Zu V. 17. Evdozéw (spr. cudokeo), womit zufrieden sein, einwilligen, beistimmen, genehmigen.

der Mensch lebet nicht vom Brote

allein, sondern von einem jeglichen Worte, das aus dem Munde Gottes hervorgeht (5.. Mos. 8, 3). (5) Dann nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellet ihn auf die Zinne des Tempels, (6) und spricht zu ihm: wenn du Gottes Sohn bist, so stürze dich hinab, denn es stehet ge= schrieben: daß er seinen Engeln wegen dir befehlen wird und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stoßest (Ps. 41, 11. 12). (7) Jesus sprach zu ihm: wiederum stehet ge=

Zu V. 5. diάßolos (spr. diabolos), verleumdend, angebend, beschuldigend, verlästernd, und auch subst. Verleumder, Verlästerer, Teufel (das Böse).

schrieben: du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen (5. M. 6, 16). (8) Wiederum nimmt ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, (9) und spricht zu ihm: das Alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. (10) Da sprach Jesus zu ihm: weiche von mir, Satan, denn es stehet ge= schrieben: du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen (5. Mos. 6, 13). (11) Dann verließ ihn der Teufel, und siehe, Engel ka men zu ihm und dieneten ihm.

(12) Da aber Jesus gehöret hatte, daß Johannes überliefert worden war, entwich er nach Galiläa, (13) und verließ Nazareth und kam und wohnete zu Kapernaum, das am See liegt, in den Grenzen Zebulon und Nephtha= lim, (14) auf daß erfüllet würde der Ausspruch des Propheten Jesaias, der da sagt: (15) Land Zebulon und Land Nephthalim, Strich am See, jenseit des Jordan, Galiläa der Heiden, (16) das Volk, das im Finstern wohnet, sah ein großes Licht, und die da saßen im Lande und Schatten des Todes, Licht ging ihnen auf (Jes. 8, 23 u. 9, 1). (17) Von da ab fing Jesus an zu verkündigen und zu sagen: thut Buße", denn das Reich der Himmel hat sich genahet.

(18) Als er aber am See von Galiläa laa umherwandelte, sahe er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und Andreas, deffen Bruder, wie sie das Neß auswarfen in den See, denn sie waren Fischer. (19) Und er sprach zu ihnen: folget mir nach, und ich werde euch zu Menschen fischern machen. (20) Sie aber ver

Zu V. 17. pɛtavoɛite (spr. metanoeite), thut Buße, ändert euern Sinn nach der erlangten bessern Ueberzeugung.

Zu V. 19. Das Wort ist der ganze Inhalt der Berufung eines Christen..

ließen bald ihre Neße und folgten ihm nach. (21) Und als er von dannen weiter ging, sahe er zwei andere Brüder, Jacobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, wie sie im Schiffe mit ihrem Vater Zebedäus ihre Neße wieder zurecht machten; und er rief fie. (22) Sie aber verließen alsbald das Schiff und ihren Vater und folgeten ihm nach.

(23) Und Jesus zog umher in ganz Galiläa, lehrete in ihren Synagogen, und predigte das Evangelium des Reiches, und heilete* allerlei Krankheit und Gebrechen im Volke. (24) Und sein Ruf ging aus über ganz Syrien, und man brachte zu ihm alle mit Uebeln Behafteten, die mit mancherlei Krankheiten (vóσos) und

Zu V. 23. dεоaлevo (spr. therapeuo), dienen, bedienen, pflegen, besorgen; einen Menschen schüßen, achten, ehren, oder auch schmeicheln, fröhnen, den Hof machen; Kranke pflegen, warten, bedienen, ärztlich stellen. Das Reich, das Reich der Himmel, behandeln, heilen, lindern, mildern, her. das Gottesreich herstellen; das Reich, wo Gott als König, Herr und Richter regieret, und von jedem Unterthan im Geiste durch willigen Gehorsam und Befolgung seiner Ge Friede und Gerechtigkeit wohnet und Liebe bote geehrt und anerkannt wird; das Reich, wo Alles durchdringt, wo überall Licht, heller Tag ist und keine Macht der Finsterniß, keine rohe Gewalt. Dies Reich soll hier auf Erden sein und uns fähig machen, einst Bürger des Himmels jenseits des Grabes zu werden; das ist der Wille Gottes, darum sein Hauptgebot: liebe Gott über Alles und deinen Nächsten wie dich selbst.

palaxia (spr. malakia), Weichheit, Zartheit, Weichlichkeit, Schwächlichkeit, Gebrechen, Zaghaftigkeit, Muthlosigkeit, unent schlossenheit, Abhängigkeit von Sinnen

eindrücken.

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vóoos (spr. nosos), Krankheit, Seuche, Unglück, Elend, Drangsal, Leid, Trauer, Uebel, Gemüthskrankheit, Seclenübel; da. her von jeder Leidenschaft, Liebe, Haß, Wuth 2c.; Untugend, Fehler, Laster; über.

Prüfungen Geplagten, und Besessene* und Mondsüchtige*, und Gichtbrüchige (Gelähmte), und er heilete sie. (25) Und es folgete ihm viel Volks aus

Galiläa und den zehn Städten und Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordans.

Kapitel 5.

(1) Da er aber das Volk sah, stieg er auf einen Berg, und er seßte sich, und seine Jünger* kamen zu ihm, (2) er that seinen Mund auf, lehrete fie und sprach: (3) Selig sind, die sich dem Geiste unterwerfen, denn ihrer ist das Reich der Himmel. (4) Selig find, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. (5) Selig sind die Sanftmüthigen*, denn sie werden das Land (die Erde) zum Erbtheil ba= ben. (6) Selig sind die Hungern den und Dürstenden nach der Ge

haupt Veränderung eines ursprünglich ge funden Zustandes in einen schlechten, auch das eine solche Zerrüttung Hervorbringende. Die Bedeutung der mit Krankheit und Gebrechen überseßten Worte ist sehr umfassend und giebt viel Veranlassung zum Nachdenken.

3u V. 24. Báoαvos (spr. basanos), Probirstein, Prüfung, Untersuchung, beson ders durch die Folter, Marterung, Aenfti

gung.

damovízouar = daroviáo (spr. daimo niao), in der Gewalt eines Dämon, einer Gottheit sein; von einem Dämon getrieben werden, besessen sein; besonders: begeistert, verzückt, verrückt, wahnsinnig sein.

selnviago (pr. seleniazo), mondsüchtig sein, die Mondsucht haben und darinnen wahrsagen.

Zu V. 1. μadytys (spr. mathätes), der Lernende, Lehrling, Schüler, Jünger.

Zu V. 3. лтшyol (spr. ptocoi), kommt von Tooow (pr. ptosso), in Furcht, Schreck oder Bestürzung sein, sich fürchten, sich aus Furcht verbergen oder niederducken, sich als Bettler herumdrücken, sich furchtsam oder unterwürfig zeigen, unterwerfen.

Zu V. 4. Nämlich in dem Reiche der Himmel, das Jesus gebracht hat.

Zu V. 5. поαvs (spr. praüs), Sanftmüthiger, Freundlicher, Gelinder.

rechtigkeit, denn sie sollen satt werden. (7) Selig sind die Barmherigen, denn sie werden Barmherigkei, finden. (8) Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen, (9) Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. (10) Selig sind, die wegen Gerechtigkeit verfolgt werden, denn ihr ist das Reich der Himmel. (11) Selig seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft und verfolgt, und redet lügenhafter Weise allerlei Uebels* wider euch. (12) Freuet euch und seid stolz darauf, denn eures Lohnes wird viel sein, in den Himmeln, denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. (13) Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz abgeftumpft worden ist, womit soll man salzen? Es taugt zu nichts weiter, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten werde. (14) Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen bleiben, (15) noch auch zündet man eine Leuchte an und seßet fie unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, und so leuchtet sie Allen im Hause. (16) Also leuchte euer

Zu V. 11. лоvηgós (sp. ponäros), eigent lich Arbeit, Mühe, Drangsal habend oder machend, daher 1) im physischen Sinne : schlimm, lästig, Noth machend, Noth leidend, schlimm daran, unglücklich, in schlim, mem Zustande, in schlimmer Lage, mühselig, mühsam; 2) im moralischen Sinne: schlecht, böse, boshaft, schurkisch, verbrecherisch, lasterhaft, und 3) subst. das Uebel, Böse, Bedrückende, Schurkische, Schlechte.

Licht vor den Leuten, daß sie eure gu ten Werke sehen, und euren Vater preisen, den in den Himmeln. (17) Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, das Gefeß oder die Propheten aufzu= heben; ich bin nicht gekommen, aufzu heben, sondern zu erfüllen; (18) denn wahrlich, ich sage euch, bis daß der Himmel und die Erde vergehet, wird kein Buchstabe oder Strichlein vom Geseße vergehen, bis daß Alles geschehen. (19) Wer nur irgend eines dieser Gebote, auch der geringsten, aufhebt, und die Menschen also lehret, wird der Kleinste heißen im Reiche der Himmel; wer sie aber thut und lehret, dieser wird groß genannt werden im Reiche der Himmel. (20) Denn ich sage euch wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist, als die der Pharisäer und Schriftgelehrten, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen,

(21) Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: du sollst nicht tödten; wer aber tödtet, der soll der Ausschei dung* schuldig sein; (22) ich aber sage euch: daß, wer mit seinem Bruder nur im Geringsten ohne Grund zür net, sei schuldig der Ausscheidung; der jenige, welcher zu seinem Bruder etwa spräche: du Lump! sei schuldig des Synedrii; derjenige, welcher etwa svräche: du Bösewicht! sei schuldig der Gehenna des Feuers. (23) Wenn du nun deine Gabe zum Altare bringst, und dich daselbst erinnerst, daß dein Bruder etwas wider dich hat, (24) so lasse daselbst deine Gabe vor dem Altare, und gehe hin und versöhne dich zuvor mit deinem Bruder, und dann komme und bringe deine Gabe. (25)

Zu V. 21. zquois (spr. krisis), Tren nung, Scheidung, Ausscheidung, Entschei dung, Urtheil, Urtheilsspruch, Ausgang einer Sache, Beurtheilung, Auslegung.

Sei zuvorkommend deinem Widersacher bald, so lange du noch mit ihm auf dem Wege bist, damit nicht etwa der Widersacher dich dem Richter überliefere, und der Richter dich dem Diener übergebe, und werdest in den Kerker geworfen. (26) Wahrlich, ich sage dir: du wirst nicht von darinnen herauskommen, bis du den leßten Heller bezahlt hast.

(27) Ihr habt gehört, daß (zu den Alten) gesagt ist: du sollst nicht ehebrechen. (28) Ich aber sage euch: daß, wer ein Weib nur ansiehet, ihrer zu begehren, schon mit ihr die Ehe gebrochen hat in seinem Herzen. (29) Wenn aber dein rechtes Auge dir einen Fallstrick abgiebt, so reiß es aus und wirf es von dir, denn es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verloren gehe, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. (30) Und wenn deine rechte Hand dir zum Fallstrick wird, so haue sie ab und wirf sie von dir, denn es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verloren gehe, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. (31) Es ist aber gesagt, daß der, welcher sein Weib entläßt, derselben einen Scheidebrief gebe; (32) ich aber sage euch: daß der, welcher sein Weib entlässet, außer wegen Hurerei, der macht sie zur Ehebrecherin, und auch wer eine Entlaufene freiet, der bricht die Ehe. (33) Weiter habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: du sollst nicht meineidig werden, sondern dem Herrn deinen Eid erfüllen. (34) Ich aber sage euch: schwöret gar nicht, weder beim Himmel, denn er Gottes Thron; (35) noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs; (36) noch auch sollst du bei deinem Haupte schwören, denn du vermagst kein Haar weiß oder schwarz zu machen; (37) es sei aber

euer Ja, ja und euer Nein, nein, was ich aber sage euch: liebet eure Feinde; darüber ist, das ist vom Bösen.*

(38) Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge, und Zahn um Zahn; (39) ich aber sage euch: sich dem Bösen nicht zu widerseßen*, sondern wer dir einen Streich giebt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar, (40) und dem, der mit dir rechten und deinen Rock nehmen will, dem lasse auch den Mantel, (41) und wer dich nöthigt eine Meile, mit dem gehe zwei; (42) gieb dem, der dich bittet, und den, der von dir borgen will, weise nicht ab. (43) Ihr habt gehört, daß gesagt ist: du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen; (44)

fegnet, die euch fluchen; thut wohl de nen, die euch hassen; betet für die, welche euch mißhandeln und verfolgen; (45) auf daß ihr Söhne eures Vaters werdet, dessen, der in Himmeln* ist; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute, und lässet regnen über Gerechte und Ungerechte. (46) Denn so ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr; thun nicht dasselbe auch die Zöllner? (47) und wenn ihr nur euern Brüdern freundlich entgegenkommt, was thut ihr Vorzügliches? Thun nicht die Heiden auch also? (48) So sollt ihr nun vollkommen sein, wie euer Vater in den Himmeln vollkommen* ist.

Kapitel 6.

(1) Hütet euch, eure Gerechtigkeit ihnen gesehen zu werden; wo nicht, nicht zu üben vor den Leuten, um von

novnoós (pr. ponäros), Böses, Uebel; siehe Kap. 5, 11.

3u V. 39. novηgós ([pr. ponäros), das Böse; siehe Kap. 5, 11.

avriodnu (spr. antisthemi), entgegenstel len, besonders zum Kampfe, sich zum Kampfe entgegenstellen, sich widersehen, Wider stand leisten, widerstreben. Die Feindschaft hauptsächlich ist das Böse, die Lieblosigkeit, sie läßt sich nur durch aufopfernde Liebe bestegen, durch Entgegentreten wird es nur schlimmer. Zu V. 45. oveɑvós (spr. uranos), Zustand der Seligkeiten. Der Himmel in der cigenen Brust.

Zu V. 48. Teleios (spr. teleios), was sein Ende oder Ziel erreicht hat, vollendet, daher vollkommen, zweckentsprechend, vollständig, woran nichts fehlt, ganz unversehrt, unverlegt, tadellos, geendigt, vollbracht; und von Gebeten, Wünschen oder Hoffnun gen: erfüllt, erhört; von Vorzeichen oder Vorhersagungen: erfüllt vollbringend, vollendend, erhörend.

Dies Wort bezeichnet daher nicht nur, daß die Christen vollendet, zweckentsprechend, tadellos, sondern auch thätig, zum Ziele führend, vollbringend, vollendend sein sollen,

so habt ihr keinen Lohn bei eurem

wie es der Vater ist; sie sollen nach ihrer Art das sein, was Gott nach seiner Art ist. Sie sollen das Reich Gotttes herbeiführen und ausbreiten, daher Gerechtigkeit und Frieden förden. Wenn sie sich aber dem Bösen selbst widerseßen, so entsteht Zank, Streit, Krieg, und sie erkennen Gott nicht an als Herrn und Richter, sondern sie verschaffen sich selbst Recht in der eigenen Sache. Der wahre Christ ist ein Streiter Jesu Christi, und dieser kämpft nicht mit den Menschen, sondern mit dem Bösen in den Menschen, damit dies vernichtet und der Mensch für das Reich Gottes, für Recht und Gerechtigkeit gewonnen werde. Es ist keine Möglichkeit, das Gute, das Recht, das Reich Gottes anders zur Herrschaft zu bringen, als dadurch, daß man sich das Unrecht gefallen läßt und Gott das Richteramt überläßt, so wie Jesus Christus gelehrt und gethan hat. Die Kinder dieser Welt können dem nicht beistimmen, weil sie auf Gott kein Vertrauen haben, sondern fie meinen, sie selbst müßten sich Recht verschaffen, Gott werde dies nicht thun, sondern sie untergehen lassen. Sie kennen Gott nicht, noch sein Weltgericht, die das thun,

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