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nichts, denn dann werden die Unverheiratheten noch mehr dahin getrieben, zu heirathen, und wenn ich das Lohn erhöhe, muß mein Nachbar, der Le= bensmittel erzeugt, es auch thun, denn sonst laufen ihm die Leute weg und drängen sich in mein Gewerbe, und dann müssen alle Lebensbedürfnisse eben soviel theurer werden, als das Lohn erhöhet worden ist, und der Arbeiter kann sich für das höhere Lohn nur eben soviel kaufen, als vorher. Die Erfahrung aber zeigt, daß die Lebensmittel, Miethen c. in noch größerem Verhältniß steigen. In den Jahren 1832 bis 1833 kostete der Sack Korn etwas über einen Thaler, und der Arbeiter hatte drei Thaler Lohn, der heute vier Thaler bekommt, wo der Sack Korn vier Thaler kostet, und das muß auf dem jeßigen Wege auch so fortgehen, denn die selbe Ursache behält dieselbe Wirkung. Der Mensch hat `als Jüngling zu viel, und wird dadurch meistens liederlich, und als Mann zu wenig, und es läßt sich durch nichts ausgleichen, als daß wir Familien bilden. Man könnte nun sagen: der junge Mensch mag etwas zurücklegen und sparen, das thun sie nicht nur nicht, sondern sehr viele bezahlen in der Ehe noch lange an den Schulden, die sie als Jüngling gemacht haben, und selbst wenn man sie zum Sparen zwänge, so fehlt ihnen doch eine Heimath, und die Erziehung, die ihnen die Fähigkeit giebt, Familienvater sein zu können. Wenn wir aber Familien bilden und in Familien leben, so erhalten die jungen Leute Aufsicht, Erziehung, Pflege und eine Heimath, und die Familien erhalten die Mittel zur Erhaltung. Nimmt man an, der Mann verdient wöchentlich vier Thaler und er habe fünf Kinder, so müssen sieben Menschen von den vier Thlrn. leben. Giebt man dieser Familie aber noch 3 Gesellen und 2 Lehrlinge hinzu, so hat die Familie, die nun aus 12 Personen besteht, 4 + 3 . 4 + 2 . 1 19 Thlr., und damit kann sie eine größere gesunde Wohnung und viel bessere Ernährung beschaffen. In einer solchen Familie von 12 Personen hat ein alter Großvater oder eine Großmntter eine gute Beschäftigung und Unterhalt, und ihre Lebens-Erfahrungen gehen schon auf den Enkel über; sie selbst können noch als Mensch ihre Pflicht erfüllen, und sind nicht nußlos da, wie in einer Alter-Versorgungs-Anstalt. Die Mutter hat im Hauswesen volle Beschäftigung und kann bei den Kindern bleiben, und ihre Mutterpflichten erfüllen; auch ein erwachsenes Mädchen ist nothwendig, und selbst die kleineren Kinder haben nüzliche Beschäftigung, welche in der Schlafstellenwirthschaft von Jugend auf an Müßiggang gewöhnt werden, weil für fie keine Arbeit vorhanden ist. In der Schlafstellenwirthschaft hat die Familie jährlich 50. 4 = 200 Thlr. und im natürlichen Verhältnisse 50.19 = 950 Thlr., mithin mehr als das Doppelte pro Person. Eine Familie,

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die für 200 Thlr. leben und wohnen muß, kann selbstverständlich keine solche Wohnung beziehen, als eine andere, die 950 Thlr. hat. Der Kaiser Napoleon hat das Nachtheilige der kleinen Wohnungen eingesehen und in Paris eine Anzahl Häuser mit schönen gesunden Wohnungen bauen lassen. Als ich dieselben besuchte, fand ich die Treppengeländer zerbrochen, die schön angelegten kleinen Gärten zertreten, das Gesträuch zerbrochen, die Fenster mit Lumpen zugestopft und überall Schmuß und schmußige zerlumpte Kinder, sowie ich es in Manchester, Leeds, London, Bradford, Birmingham 2c. in den elenden stinkenden Arbeiterwohnungen gesehen hatte. Solange die Frau des Arbeiters es noch erzwingen kann, hält sie Kleider und Wohnung rein, wenn sie es aber troß aller Anstrengung nicht mehr erzwingen kann, dann läßt sie es auch ganz liegen, und wenn erst mehrere im Schmuße leben, macht es sich eine so bequem, wie die andere, der Schmuß wird Mode, und es hilft dann auch eine schöne Wohnung nicht, sondern sie wird wie ihre Bewohner. Unsere Häuserbau-Gesellschaften meinen es gewiß recht gut, allein es kann damit nichts gebessert werden, so lange sie der Frau nicht die ihr von Gott und Rechtswegen zukommende Gehilfin verschaffen. Mit den unsaubern Wohnungen nehmen die Ehen ab, und es erzeugt sich, was Jemand vor Kurzem in der Zeitung schrieb:,,Das Journal des Debats giebt aus einem Werke des Directors der öffentlichen Wohlthätigkeits-Anstalten von Paris verschiedene Auszüge, die ein grauenhaftes Licht auf die Sterblichkeit der jährlich von Paris aus in die Departements ge= schickten Säuglinge werfen. Im Allgemeinen ist in Frankreich das Sterblichkeitsverhältniß der Kinder unter einem Jahre wie 1:6, d. h. von 100 Neugeborenen starben im Laufe des ersten Jahres etwa 18. In Paris ist das Verhältniß noch geringer, ungefähr 17. Es bezieht sich dies aber nur auf die in der Stadt selbst erzogenen Kinder; die, welche jährlich den Ammen auf dem Lande übergeben werden, belaufen sich auf die Zahl von 18,000. Von den Kindern, welche durch Vermittelung der Behörden in fünf Departements untergebracht werden, sind nach einem officiellen Bericht von 1859-1864 jährlich durchschnittlich 34 pCt., also von je 3 Kindern eins gestorben. Noch schrecklicher ist das Sterblichkeits-Verhältniß unter den pariser Waisen- und Findelkindern, die auf Kosten der Stadt in ver schiedenen Departements in Pflege gegeben werden. Es starben, wie ein officieller Bericht an den Minister des Innern nachweist, von diesen unglücklichen Wesen vor nicht erreichtem einjährigen Lebensalter während des Jahres 1862 die größten Procentfäße in folgenden Departements: LoireInférieure 90,5 pCt., Seine-Inférieure 87,36 pCt., Eure 78, pCt., Cal: vados 78709 pCt., Aube 70,77 pCt., Seine et Dise 69,23, Côte d'Or

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66,46 pCt., Indre et Loire 62,16 pCt. Im Allgemeinen war die Sterblichkeit der Findelkinder des Seine-Departements früher in einem Zeitraume von 20 Jahren durchschnittlich im Jahre 58 pCt., heute ist sie noch auf 39 pCt. Wie die Denkschrift des Herrn Hussen hervorhebt, wird diese Sterblichkeit noch viel bedenklicher, gegenüber der steten Abnahme der ehelichen Geburten. Früher, heißt es, zählte man auf ein rechtmäßiges Ehebündniß 5 Kinder, im Anfange dieses Jahrhunderts noch 4, heute in ganz Frankreich nur noch 3 und in Paris nur 2 und einen geringen Bruchtheil."

Man sieht hieraus: die Auflösung der Familie erzeugt die Schlafstellen wirthschaft und diese die Hurenwirthschaft, wonach der junge Mann seine Grisette behält, so lange es beiden gefällt, und dann wechselt er wieder, bis er endlich zur Heirath schreitet, und daraus entsteht diese Abschwächung und Entnervung des Volks, das dann untergehen muß, wie alle Völker des Alterthums, die solche Wirthschaft trieben, nach Gottes Weltgericht.

Nun sagen französische Zeitungsschreiber: das Volk werde durch den langen Frieden erschlafft, man müsse Krieg anfangen, damit das Volk wieder Anstrengungen machen müsse, man müsse den Ehrgeiz wecken, damit das Volk für gloire (Ruhm) begeistert werde.

Hieraus kann man entnehmen, wie tief ein Volk sinken kann, daß man ihm alles Ernstes vorschlagen kann, daß es durch Blut und Thränen seines eigenen Volkes und fremder Völker, daß es durch Krieg und Gewalt= that sein Heil und Gesundheit suchen solle, daß es auf Ruinen und Leichen sein Glück bauen und daß es sich durch Unterdrückung erheben könne, daß es Freiheit bringen solle, während es Sklaven und Unterdrückte zu machen beabsichtigt. Ein solches Volk steht noch nicht auf der Stufe der Menschheit, sondern auf dem der Notionalität; es stellt das Niedere über das Höhere, den Theil über das Ganze, und kennt Mal. 2, 10 nicht. Statt durch Ehre und Achtung bei andern Völkern suchen sie sich durch Furcht ein Ansehen zu geben; sie sind nicht Menschenfischer, sondern Menschenverderber, und ehren das königliche Gebot nicht (Mark. 12, 29–31), noch weniger das chriftliche (Matth. 5, 44).

Auch die Spartaner suchten durch Abhärtungen, Strapazen und kräf tige Speisen ein starkes Volk zu erziehen, es ist ihnen aber nicht gelungen und wird keinem Volke gelingen.

Man denke nur so eine Mutter, die ihr neu gebornes Kind auf das Land hinausthut, weil es ihr zu unbequem ist, ihre Mutterpflichten zu erfüllen, oder weil es so Mode geworden ist. Das arme Kind schreit nach seiner Mutter, die Gott ihm gegeben hat, und wodurch Gott für das

Kind gesorgt hat; sie aber höret es nicht, sie mag oder kann es nicht hören und eine fremde Frau, welcher es zur Pflege für Geld übergeben ist, läßt sich im Schlafe nicht stören, denn sie thut ja genug, wenn sie dem Kinde etwas zu essen und zu trinken giebt, wenn es ihr genehm ist, aber nicht, wenn es dem Kinde Bedürfniß ist. Das Kind wird schwach, es wird krank, aber keine Mutterliebe pflegt es und lindert die Schmerzen, und im Elende kommt es um, während seine Mutter vielleicht einem Balle beiwohnt oder ein Konzert anhört. Seine Mutter hat Ohren und hört es nicht, sie hat eine Bruft und säugt es nicht, und wenn auch das Kind wirklich am Leben bleibt, wird es niemals kennen lernen, was ein Kind gegen seine Mutter fühlt; es wird, ja es kann seine Eltern niemals ehren, denn sie sind keiner Ehre werth und wenn sie Millionen für die Ernährung und Erziehung hingegeben hätten; denn Liebe kann nur durch Liebe und Aufopferung erworben werden, für Geld kann man sie nicht kaufen. Welche Mutter ist wohl grausamer und unmenschlicher, die, welche das Kind nach der Geburt sofort tødt macht, oder die, welche es solchem Elende ausseßt, so daß es nach und nach umkommt? Gott ist gerecht! Die Mutter, die das Schreien des Kindes nicht hören will, sie wird es zu hören bekommen, sie wird es hören müssen, ja sie wird das Geschrei nicht von sich abwenden können, wenn das Gewissen erwacht, und sie vor dem Richter der Gerechtigkeit stehen wird, und dann wird sie dem fluchen, der Vater sein sollte, und sie vielleicht dahin brachte, daß sie nicht Mutter sein konnte, und dieser muß wieder dem Ganzen fluchen, das ihn nöthigte, oder ihm wenigst einen Entschuldigungsgrund abgab, daß er so unmenschlich handeln konnte. Es erfüllt sich hier, was 1. Mos. 3, 1-19 gesagt ist. Die Pflichtverleßung, die Abwälzung der Mühe verführt das Weib und dieses den Mann, und darum verfallen beide der Strafe, in Armuth und mühevolles Dasein. Ein Volk, das seine Kinder nicht erzieht und sie selbst pflegt, kann wohl Junge haben, aber wird niemals Kinder erziehen, und auf einem solchen Volke kann Gottes Segen nicht ruhen, sondern der Fluch bleibet auf ihm, und nichts wird ihn abwenden können. Das arme bekla: genswerthe Volk weiß die rechten Mittel nicht. Möge Gott ihm bald erleuchtete Führer senden!

Werden wir in Deutschland nicht auch zu demselben Ziele kommen, wenn wir dieselben Wege wandeln? ganz gewiß! darum, wer ein wirklicher Freund unseres Volkes sein will, er beweise es, daß er diese Wirthschaft der Unvernunft, diese gefeßlofen französischen Freiheiten von deutschem Boden vertreiben helfe, damit diese Finsterniß nicht auch über uns komme. Unsere eigene Sicherheit erfordert es auch, daß wir dem armen französischen

Volke zu besserer Einsicht helfen, denn auf seinem Wege muß es dahin kommen, daß es sein Heil im Kriege suchen muß, denn bekommt es nicht Krieg, so macht es Revulotion. Der Zustand ist unnatürlich, darum muß er aufhören.

Doch kehren wir zu unsern Verhältnissen zurück, so finden wir: wir haben so viel Tuch, daß wir fremde Märkte suchen müssen, und unser Volk geht in abgeschabten Röcken; wir haben so viel Leinwand, daß wir sie versenden müssen, und unsere Kinder haben zerrissene Hemden; wir haben keinen Mangel an Baumaterial, und doch fehlt es vielen an einer guten Wohnung; wir haben so viel junge Mädchen, die nicht wissen, wie sie sich ernähren und beschäftigen sollen, und Tausende von armen Müttern, denen es an der Hilfe eines solchen Wesens mangelt; wir haben Ueberfluß und Mangel in allen Dingen zugleich. Gott hat uns die Fülle gegeben, und wir hungern. Es kann demnach nur darauf ankommen, daß wir unsere Verhältnisse so ordnen, daß wir zum Genusse gelangen können.

Wenn man an einem armen Orte Fabriken anlegt, so erzeugen ste zuerst Wohlstand und Reichthum, dann geht es zurück, und meist schon in der dritten Generation kommt das Fabriken-Elend, das im fortwährenden Wachsthum bleibt; einzelne Reiche und große Massen armer Leute, und zulegt Verbrechen. Daran sind aber die Fabriken nicht schuld, sondern die Schlafstellenwirthschaft in Verbindung mit der Gewerbefreiheit oder der freien Concurrenz. Die Fabriken mißbrauchen den Menschen, sie benußen ihn nur, um Industrie zu treiben; wenn sie das nicht thun, und die Industrie benußen, um Menschen zu erziehen und das natürliche Verhältniß der Men= schen aufrecht erhalten, werden sie eben so nüßlich sein, wie sie heute verderblich find.

Inzwischen habe ich noch viele Schriften der Socialisten und Com: munisten gelesen, was nach meiner Ueberzeugung aber alles Verrirungen find, die das Uebel, was sie heilen wollen, niemals heilen können, denn sie sehen nicht auf den Menschen und seine Natur, und deshalb kommen sie zur Unnatur.

Am Pfingstsonntage 1848 war ich in Landshut und wollte in die Kirche gehen. Auf dem Wege dahin sah ich viele ärmlich aber reinlich gekleidete Weber mitgehen, und ich fing wieder an, darüber nachzudenken: wie kann das Elend abgewendet werden? oder ist es Gottes Weltordnung, daß der Mensch mit Mangel und Noth kämpfen muß? Solchen und ähnlichen Gedanken nachhängend, lief ich dem Wege nach, und kam zuleßt in

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