ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Erskämmerer.

Des Herren großen Sinn zu fördern bringt zu Gnaden:
Den Besten hülfreich seyn, den Schlechten selbst nicht schaden,
Dann klar seyn ohne List, und ruhig ohne Trug!

Wenn du mich, Herr, durchschaust, geschieht mir schon genug.
Darf sich die Phantasie auf jenes Fest erstrecken?
Wenn du zur Tafel gehst, reich' ich das goldne Becken,

Die Ringe halt' ich dir, damit zur Wonnezeit,

Sich deine Hand erfrischt, wie mich dein Blick erfreut.
Kaiser.

Zwar fühl' ich mich zu ernst auf Festlichkeit zu sinnen,
Doch sey's! es fördert auch frohmüthiges Beginnen.

(3um dritten.)

Dich wähl' ich zum Erztruchseß! Also sey fortan
Dir Jagd, Geflügelhof und Vorwerk unterthan!
Der Lieblingsspeise Wahl laß mir zu allen Zeiten
Wie sie der Monat bringt und sorgsam zubereiten.
Erзtruchseß.

Streng Fasten sey für mich die angenehmste Pflicht,
Bis, vor dich hingestellt, dich freut ein Wohlgericht.
Der Küche Dienerschaft soll sich mit mir verein'gen,
Das Ferne beizuziehn, die Jahrszeit zu beschleun'gen.
Dich reizt nicht Fern und Früh, womit die Tafel prangt;
Einfach und kräftig-ist's, wornach dein Sinn verlangt.

Kaiser (zum vierten).

Weil unausweichlich hier sich's nur von Festen handelt,
So seh mir, junger Held, zum Schenken umgewandelt.
Erzschenke, sorge nun, daß unsre Kellerei

Aufs reichlichste versorgt mit gutem Weine sey.
Du selbst sen mäßig, laß nicht über Heiterkeiten,
Durch der Gelegenheit Verlocken, dich verleiten!

Erzschenk.

Mein Fürst, die Jugend selbst, wenn man ihr nur vertraut, Steht, eh' man sich's versieht, zu Männern auferbaut.

Auch ich verseze mich zu jenem großen Feste;

Ein Kaiserlich Büffet schmück' ich aufs allerbeste

Mit Prachtgefäßen, gülden, silbern allzumal;
Doch wähl' ich dir voraus den lieblichsten Pokal:
Ein blank venedisch Glas, worin Behagen lauschet,
Des Weins Geschmack sich stärkt und nimmermehr berauschet.
Auf solchen Wunderschatz vertraut man oft zu sehr;
Doch deine Mäßigkeit, du Höchster, schüßt noch mehr.
Kaiser.

Was ich euch zugedacht in dieser ernsten Stunde,
Vernahmt ihr mit Vertraun aus zuverläss'gem Munde.
Des Kaisers Wort ist groß und sichert jede Gift,
Doch zur Bekräftigung bedarf's der edlen Schrift,
Bedarf's der Signatur. Die förmlich zu bereiten,
Seh' ich den rechten Mann zu rechter Stunde schreiten.

Der Erzbischof: Erzkanzler tritt auf.

Kaiser.

Wenn ein Gewölbe sich dem Schlußstein anvertraut,
Dann ist's mit Sicherheit für ew'ge Zeit erbaut.
Du siehst vier Fürsten da! Wir haben erst erörtert,
Was den Bestand zunächst von Haus und Hof befördert.
Nun aber, was das Reich in seinem Ganzen hegt,
Seh, mit Gewicht und Kraft, der Fünfzahl auferlegt.
An Ländern sollen sie vor allen andern glänzen;
Deßhalb erweitr' ich gleich jest des Besißthums Gränzen
Vom Erbtheil jener, die sich von uns abgewandt.
Euch Treuen sprech' ich zu so manches schöne Land,
Zugleich das hohe Recht, euch, nach Gelegenheiten,
Durch Anfall, Kauf und Tausch ins Weitre zu verbreiten;
Dann sey bestimmt vergönnt, zu üben ungestört
Was von Gerechtsamen euch Landesherrn gehört.
Als Richter werdet ihr die Endurtheile fällen,
Berufung gelte nicht von euren höchsten Stellen.

Dann Steuer, Zins und Beed', Leh'n und Geleit und Zoll,
Berg, Salz und Münzregal euch angehören soll.

=

Denn meine Dankbarkeit vollgültig zu erproben,

Hab' ich euch ganz zunächst der Majestät erhoben.

Erzbischof.

Im Namen aller sey dir tiefster Dank gebracht;

Du machst uns stark und fest und stärkest deine Macht.
Kaiser.

Euch Fünfen will ich noch erhöhtre Würden geben.
Noch leb' ich meinem Reich und habe Lust zu leben;
Doch hoher Ahnen Kette zieht bedächt❜gen Blick

Aus rascher Strebsamkeit ins Drohende zurück.

Auch werd' ich, seiner Zeit, mich von den Theuren trennen; Dann seh es eure Pflicht den Folger zu ernennen.

Gekrönt erhebt ihn hoch auf heiligen Altar,

Und friedlich ende dann, was jetzt so stürmisch war.
Erkanzler.

Mit Stolz in tiesster Brust, mit Demuth an Geberde,
Stehn Fürsten, dir gebeugt, die esten auf der Erde.

So lang' das treue Blut die vollen Adern regt,
Sind wir der Körper, den dein Wille leicht bewegt.

Kaiser.

Und also seh, zum Schluß, was wir bisher bethätigt,
Für alle Folgezeit durch Schrift und Zug bestätigt.
Zwar habt ihr den Besiß als Herren völlig frei,
Mit dem Beding jedoch, daß er untheilbar seh;
Und wie ihr auch vermehrt, was ihr von uns empfangen,
Es soll's der ält'ste Sohn in gleichem Maß erlangen.
Erzkanzler.

Dem Pergament alsbald vertrau' ich wohlgemuth,
Zum Glück dem Reich und uns, das wichtigste Statut,
Reinschrift und Sieglung soll die Kanzelei beschäft'gen,
Mit heil'ger Signatur wirst du's, der Herr, bekräft’gen.
Kaiser.

Und so entlass' ich euch, damit den großen Tag,
Gesammelt, jedermann sich überlegen mag.

(Die weltlichen Fürsten entfernen sich.)

Erzbischof

(bleibt und spricht pathetisch).

Der Kanzler ging hinweg, der Bischof ist geblieben,

Vom ernsten Warnegeist zu deinem Ohr getrieben!
Sein väterliches Herz von Sorge bangt um dich.

Kaiser.

Was hast du Bängliches zur frohen Stunde? sprich!
Erzbischof.

Mit welchem bittern Schmerz find' ich in dieser Stunde
Dein hochgeheiligt Haupt mit Satanas im Bunde!

Zwar, wie es scheinen will, gesichert auf dem Thron,
Doch leider! Gott dem Herrn, dem Vater Papst zum Hohn.
Wenn dieser es erfährt, schnell wird er sträflich richten,
Mit heil'gem Strahl dein Reich, das sündige, zu vernichten.
Denn noch vergaß er nicht, wie du, zur höchsten Zeit,
An deinem Krönungstag, den Zauberer befreit.
Von deinem Diadem, der Christenheit zum Schaden,
Traf das verfluchte Haupt der erste Strahl der Gnaden.
Doch schlag' an deine Brust und gieb vom freveln Glück
Ein mäßig Scherflein gleich dem Heiligthum zurück;
Den breiten Hügelraum, da wo dein Zelt gestanden,
Wo böse Geister sich zu deinem Schutz verbanden,
Dem Lügenfürsten du ein horchsam Ohr geliehn,
Den stifte, fromm belehrt, zu heiligem Bemühn;
Mit Berg und dichtem Wald, so weit sie sich erstrecken,
Mit Höhen, die sich grün zu steter Weide decken,
Fischreichen klaren Seen, dann Bächlein ohne Zahl,
Wie sie sich, eilig schlängelnd, stürzen ab zu Thal,
Das breite Thal dann selbst, mit Wiesen, Gauen, Gründen:
Die Reue spricht sich aus, und du wirst Gnade finden.

Kaiser.

Durch meinen schweren Fehl bin ich so tief erschreckt;
Die Gränze sey von dir nach eignem Maß gesteckt.

Erzbischof.

Erst der entweihte Raum, wo man sich so versündigt,
Sey alsobald zum Dienst des Höchsten angekündigt.
Behende steigt im Geist Gemäuer stark empor,
Der Morgensonne Blick erleuchtet schon das Chor;
Zum Kreuz erweitert sich das wachsende Gebäude,

Das Schiff erlängt, erhöht sich zu der Gläub'gen Freude;
Sie strömen brünstig schon durchs würdige Portal,

Der erste Glockenruf erscholl durch Berg und Thal,
Bon hohen Thürmen tönt's, wie sie zum Himmel streben,
Der Büßer kommt heran, zu neugeschaffnem Leben.
Dem hohen Weihetag er trete bald herein!

Wird deine Gegenwart die höchste Zierde seyn.

Kaiser.

Mag ein so großes Werk den frommen Sinn verkünd'gen,
Zu preisen Gott den Herrn, so wie mich zu entsünd’gen.
Genug! Ich fühle schon, wie sich mein Sinn erhöht.

Erzbischof.

Als Kanzler fördr' ich nun Schluß und Formalität.

Kaiser.

Ein förmlich Document, der Kirche das zu eignen,
Du legst es vor, ich will's mit Freuden unterzeichnen.
Erzbischof

(hat sich beurlaubt, kehrt aber beim Ausgang wieder um).
Dann widmest du zugleich dem Werke, wie's entsteht,
Gesammte Landsgefälle: Zehnten, Zinsen, Beed,
Für ewig. Viel bedarf's zu würd'ger Unterhaltung,
Und schwere Kosten macht die sorgliche Verwaltung.
Zum schnellen Aufbau selbst auf solchem wüsten Plaz
Reichst du uns ein'ges Gold aus deinem Beuteschat.
Daneben braucht man auch, ich kann es nicht verschweigen,
Entferntes Holz und Kalk und Schiefer und dergleichen.
Die Fuhren thut das Volk, vom Predigtstuhl belehrt;
Die Kirche segnet den, der ihr zu Diensten fährt.

Kaiser.

Die Sünd' ist groß und schwer, womit ich mich beladen,
Das leid'ge Zaubervolk bringt mich in harten Schaden.

Erzbischof

(abermals zurückkehrend mit tiefster Verbeugung).

Verzeih, o Herr! Es ward dem sehr verrufnen Mann
Des Reiches Strand verliehn; doch diesen trifft der Bann,

(Ab.)

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »