ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Und Neugier nur beflügelt jeden Schritt;

Die Damen geben sich und ihren Puß zum Besten
Und spielen ohne Gage mit.

Was träumet ihr auf eurer Dichterhöhe? 90 Was macht ein volles Haus euch froh? Beseht die Gönner in der Nähe!

Halb find sie kalt, halb sind sie roh.

Der, nach dem Schauspiel, hofft ein Kartenspiel
Der eine wilde Nacht an einer Dirne Busen.
Was plagt ihr armen Thoren viel

Zu solchem Zweck die holden Musen ?

Ich sag' euch, gebt nur mehr, und immer, immer mehr,

So könnt ihr euch vom Ziele nie verirren.

Sucht nur die Menschen zu verwirren,

100 Sie zu befriedigen ist schwer—

Was fällt euch an? Entzückung oder Schmerzen ?

Dichter.

Geh hin und such' dir einen andern Knecht!

Der Dichter sollte wohl das höchste Recht,
Das Menschenrecht, das ihm Natur vergönnt,
Um deinetwillen freventlich verscherzen!
Wodurch bewegt er alle Herzen?

Wodurch besiegt er jedes Element?

Ist es der Einklang nicht, der aus dem Busen dringt,
Und in sein Herz die Welt zurücke schlingt ?
110 Wenn die Natur des Fadens ew'ge Länge,
Gleichgültig drehend, auf die Spindel zwingt,
Wenn aller Wesen unharmon'sche Menge
Verdrießlich durch einander klingt,

Wer theilt die fließend immer gleiche Reihe
Belebend ab, daß sie sich rhythmisch regt?
Wer ruft das Einzelne zur allgemeinen Weihe,
Wo es in herrlichen Accorden schlägt ?

Wer läßt den Sturm zu Leidenschaften wüthen?
Das Abendroth im ernsten Sinne glühn?
120 Wer schüttet alle schönen Frühlingsblüthen
Auf der Geliebten Pfade hin?

Wer flicht die unbedeutend grünen Blätter
Zum Ehrenkranz Verdiensten jeder Art?
Wer sichert den Olymp, vereinet Götter ?
Des Menschen Kraft, im Dichter offenbart.

Lustige Person.

So braucht sie denn, die schönen Kräfte,
Und treibt die dicht'rischen Geschäfte,

Wie man ein Liebesabenteuer treibt!
Zufällig naht man sich, man fühlt, man bleibt,
130 Und nach und nach wird man verflochten;

Es wächst das Glück, dann wird es angefochten,
Man ist entzückt, nun kommt der Schmerz heran,
Und eh man sich's versieht, ist's eben ein Roman.
Laßt uns auch so ein Schauspiel geben!
Greift nur hinein ins volle Menschenleben!
Ein jeder lebt's, nicht vielen ist's bekannt,
Und wo ihr's packt, da ist's interessant.
In bunten Bildern wenig Klarheit,
Viel Frrthum und ein Fünkchen Wahrheit,

140 So wird der beste Trank gebraut,
Der alle Welt erquickt und auferbaut.

Dann sammelt sich der Jugend schönste Blüthe
Vor eurem Spiel und lauscht der Offenbarung,
Dann sauget jedes zärtliche Gemüthe
Aus eurem Werk sich melanchol'sche Nahrung,
Dann wird bald dieß, bald jenes aufgeregt,
Ein jeder sieht, was er im Herzen trägt.

Noch sind sie gleich bereit, zu weinen und zu lachen,

Sie ehren noch den Schwung, erfreuen sich am Schein.

150 Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen; Ein Werdender wird immer dankbar sein.

Dichter.

So gieb mir auch die Zeiten wieder,
Da ich noch selbst im Werden war,
Da sich ein Quell gedrängter Lieder
Ununterbrochen neu gebar,

Da Nebel mir die Welt verhüllten,
Die Knospe Wunder noch versprach,
Da ich die tausend Blumen brach,
Die alle Thäler reichlich füllten.

160 Ich hatte nichts, und doch genug!

Den Drang nach Wahrheit und die Lust am Trug.

Gieb ungebändigt jene Triebe,

Das tiefe schmerzenvolle Glück,

Des Haffes Kraft, die Macht der Liebe,

Gieb meine Jugend mir zurück!

Lustige Person.

Der Jugend, guter Freund, bedarfst du allenfalls,
Wenn dich in Schlachten Feinde drängen,

Wenn mit Gewalt an deinen Hals

Sich allerliebste Mädchen hängen,
170 Wenn fern des schnellen Laufes Kranz
Vom schwer erreichten Ziele winket,
Wenn nach dem heft'gen Wirbeltanz
Die Nächte schmausend man vertrinket.
Doch ins bekannte Saitenspiel
Mit Muth und Anmuth einzugreifen,
Nach einem selbstgesteckten Ziel
Mit holdem Frren hinzuschweifen,
Das, alte Herrn, ist eure Pflicht,

Und wir verehren euch darum nicht minder.

180 Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

Director.

Der Worte sind genug gewechselt,

Laßt mich auch endlich Thaten sehn !
Indeß ihr Complimente drechselt,
Kann etwas Nügliches geschehn.

Was hilft es, viel von Stimmung reden?
Dem Zaudernden erscheint sie nie.
Gebt ihr euch einmal für Poeten,
So commandirt die Poesie.

190 Euch ist bekannt, was wir bedürfen,

Wir wollen stark Getränke schlürfen;

Nun braut mir unverzüglich dran!

Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht gethan,

Und keinen Tag soll man verpassen :

Das Mögliche soll der Entchluß

Beherzt sogleich beim Schopfe fassen,
Er will es dann nicht fahren lassen
Und wirket weiter, weil er muß.
Ihr wißt, auf unsern deutschen Bühnen
200 Probirt ein jeder, was er mag;
Drum schonet mir an diesem Tag
Prospecte nicht und nicht Maschinen!
Gebraucht das groß' und kleine Himmelslicht,
Die Sterne dürfet ihr verschwenden;
An Wasser, Feuer, Felsenwänden,
An Thier und Vögeln fehlt es nicht.
So schreitet in dem engen Bretterhaus
Den ganzen Kreis der Schöpfung aus,
Und wandelt mit bedächt'ger Schnelle
210 Vom Himmel durch die Welt zur Hölle!

PROLOGUE IN HEAVEN.

The three Archangels advance in the order of their dignity. Raphael, the inferior, leads the chant in praise of the sun; Gabriel sings of the revolving earth, its day and night and tides; while Michael, the chief, celebrates the lightning and the thunder, and their all-pervading power; the three then unite to hymn the unfathomable greatness of God, the source of their strength, and the enduring excellence of his works. The spirit of the whole chant may perhaps be best summed up by the verse of the Canticle, “O all ye works of the Lord, bless ye the Lord, praise Him and magnify Him for ever.” Its effect is heightened by the speech of Mephistopheles which immediately follows it. He addresses the Lord in a tone of impudent banter, apologising for his own homely words as compared with the Archangels' hymn. He cannot talk of sun and moon, but only of man, the little god of the world; him he finds as odd as he was on the morning of creation; the very gift of reason is his curse, in that he uses it to be more brutish than the brutes; he is like a restless grasshopper, ever up and down, and meddles with all the filth he can find. The Lord thereupon reproves Mephistopheles for his neverending complaints and discontent, to which the latter rejoins that he is really sorry for suffering mankind, and that even he has hardly the heart to plague them. In answer to the query whether he knows Faust, the Lord's servant, he replies that Faust's service is of the strangest sort, that the poor fool hardly belongs to earth, that he is the victim of "Gährung in die Ferne," ever reaching after that which is beyond his reach, and ever unsatisfied. The Lord replies that though Faust's course may be for a time devious, yet that he will finally be brought to the light; whereupon Mephistopheles offers to wager that if he be permitted to lead Faust gently along his path, Faust will be lost to Heaven. Leave is given to Mephistopheles to make the attempt, the time of trial to extend over the whole of Faust's life on earth, and the Lord proclaims that in the end Mephistopheles will be compelled to confess that a good man, though he may grope on long in darkness, never really loses his sense of the right way. Mephistopheles, on the other hand, rejoices at the prospect, if not of ultimate triumph, at any rate of making Faust eat dust and enjoy it. The

13

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »