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die dritte festhalten ïnnathrò (ab intus), ïupathrô (deorfum), faírrathrô (zóógwder), woran sich das vereinzelt vorkommende allathrd (zartóder) schließt, während diese Form für das erstreihige, auf a ausgehende famana (statt fama?) fehlt, wo aber die zweite Reihe wieder die ursprüngliche Form famath ge währt'), wie das vom Hauptworte oder von einem adjectivischen dal abgeleitete dalath (deorfum, ze tal), dem nicht nur dalathrô (nútwder) zur Seite steht, sondern ein, wie samana auf n, so auf jeres th mit schließendem a (dalatha, infra) zur Seite steht.

Dieses th der zweiten Reihe verirrt sich, wie im leßtgenannten gothischen Worte in die erste, so im Altnordischen in die dritte Reihe: hier ist thadhan (hvadan, hëdhan?) in seinem dh aus der ursprüglichen zweiten Reihe hervorgegangen und neigt sich mit seinem n der althochdeusch, altsächsisch, angelsächsischen Weise zu. Umgekehrt hat das Angelsächsische und Altnordische, jenes n für die dritte Reihe verwendend, das ursprüngliche thrô der dritten in die zweite Reihe übertragen 2): altnord. thadhra (eo), hëdhra (huc), angels. thader (co), hvider (quo), hider (huc), welche Form auch in der althochdeutschen, nur umgestülpten Nebenform tharôt, hvarôt, hërôt zu Tage tritt, während dieses (das Althochdeutsche) daneben durchgreifend nach dem Mittel griff, welches das Gothische zum Theil schon in der zweiten Reihe verwendete: es bildet nåmlich vokalisch thara (eo), hvara (quo), hëra (huc), während die erste Reihe auf -r den vorausgehenden Vokal verlängert thâr, hvár, hiar (für welches lettere auch das Gothische, Altsächsische, Angelsächsische und Altnordische die gleiche Länge hêr gewähren, dagegen für die beiden übrigen thar, hvar die Kürze festhalten. Das Mittelhochdeutsche läßt in der zweiten Reihe jenes althochdeutsche -a durch Abstumpfung fallen und stößt dafür in der ersten unter Beibehaltung des langen Vos kals das r ab: dâ (ibi), dar (eo); hvâ (ubi), hvar (eo); hie (hic), hër (huc).

1) Vgl. das Adi. framath-eis (vremede, fremd) von der Präposition fram. 2) Hier liegt vielleicht noch eine Form wie das gothische vithra (contra, verlus) zwischen inne, welcher Form die aus der zweiten Reihe gebildeten altnordischen Formen eystra, vëftra, nyrdhra, fydhra ähnlich sind.

Für die dritte Reihe hat nun das Alt und Mittelhochdeutsche und mit ihm das Altsächsische, Angelsächsische und Altnordische (leßs teres selbst in dem eigen gebauten thadhan c.) durchweg das -n in der Silbe -anana oder -enân und noch mehr verkürzt -ana an: genommen; somit für inde: thanana, thanân, dana, mittelhd. dannen (alts. thanan, ags. thanon, thonan; altn. thadhan); fúr unde: hvanana, hvanân, hvana, mhd, wannen (alts. hvanan, ags. hvonan, altn, hvadhan); für hinc: hinana, hinân, hina, mhd. hinnen (alts. ags. hënan, altn. hëdhan) und ihnen gleich nicht nur ënnan für illine, sondern auch die präpositionellen altn. innan (ab intus), mhd. innen; altn. útan (extra), mhd. ûzenân, ûzene; altn. ofan (deorfum); althd. fërrana, ferrênân (nógów✪ev); altn. fruman (antrorfum) neben dem alten frumar (anterius) der zweiten Reihe; altn. hindan (őriodev) nes ben dem zweitreihigen hindr (retro); ahd. hindene; altn. aptan (a tergo) neben aptr, retro der zweiten Reihe; weiter nord. nëdhan (deorfum), ags. nidhan, ahd. nidana, mhd. nidene, neben, altn. nëdhar, nidhr, ags. nidher; althd. oben ân, obana, mhd. obene; altn. fidhan (poftea); altn. undan (ab imo), mhd. unden; mhd. vornan (a capite), alts. voran, ahd. forna (a capite); endlich althochd. vom adverbialen rûmo (longe) rûmana (e longinquo); åhnlich hôhana (de alto) und substantis visch heiminan (oïxoðér, domo); mittelhd. wëgene.

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Auf diesem Gebiete zeigt nun auch das Gothische neben der thrô Form bereits die uns oben in famana schon begegs nete Form -ana in den Nebenformen innana (intus), útana (extra), vielleicht auch fairrana. Aber wie hier auch das Alts nordische schon näherer Kennzeichnungen bedarf, so auch das Alts hochdeutsche (fon nidana, fon obana, mittelhochd von dannen, von wannen 2c.), welches bei den pråpositiollen Adverbien die dritte Reihe schon gånzlich für die erste herüber verbraucht, wofür auch das Gothische, außer jenem famana, neben hindar (els to níqav) schon hindana zeigt, wie aftana (ags. äftan) für öxioder. Das Althochdeutsche bildet und gebraucht nur in jenem Sinne innana, innenân, innân, mhd. inne für intus; eben so auch das Altsäch sische und Angelsächsische innan; althd. ûzana, úzán, ûzane, mhd. ûzen, alts. ags. ûtan (foris); althd. hindana, hindenân (ultropetro); althochd. nidana (infra); das Angels. fëorran

(longe), wo das Althd. treuer dem Gothischen fairra — fer für procul bewahrte, ags. nean (prope), mhd. nâhene.

Die ursprüngliche -r-Form aber greift immer mehr bei den Präpositionen Platz. Das Altnordische behielt noch framar (anterius) für die zweite Reihe, wie auch innar, idhar neben ïnn (intro), utar neben ût (extrorfum); nicht minder fidhar (pofterius). Aber aptr, ags. äfter, ahd. aftar; altn. hindr, ahd. hintar; ahd. untar; ahd. nidar (wofür sich für Reihe 1. nidare, infra bildet); ags. nidher (dagegen altnord. nidhr, nedhar für inferius); ags. ofar, ahd. obar, upar, wovon das Angelsächsische obar-werthan (für superne), das ahd. after-wartûn, åhnlich dem Altnord., das neben den einfachen zweiter Reihe auch nëdar-la, fidh(ar)la, frammar-la, aptar-la, bildet.

Nach diesen mannigfachen Durchkreuzungen der Reihen, die natürlich sind, da die Begriffe woher und wohin (Reihe 2 u. 3), herüber und hinüber so leicht in einander gehen, nicht minder die Begriffe von Bewegung und Ruhe überhaupt (also Reihe 3 und 1), dürfte wohl für unsre Windnamen auch schon im Gothischen die Form -r, -th, thrò (áuftr; áuftath, áuftathrô?) verlaßen und für Reihe 2 jene erste (áuftr, viftr, naúrthr, funthr), für Reihe 3 aber -ana (áustana, viftana 2c.) verwendet worden sein. Dafür sprechen Formen wie Oftro-Gotthi, Oftro-gothus in den gothischen Stammbau men, Ovargıyor dos ein Gepide (Procop. de b. g. 4, 27), Oftrogotha, Tochter König Theodorich's (Jorn. 17), denen sich anreihen Auftrigildis (Greg. Tur.), Auftrobertus a. 653 (Marini n. 64; Graff I, 498), Auftregifil (epifc. Biturig., vita bei Bouquet; Graff I, 498), Oftro-bërht, Oftar-palt, wie die alts hochd. Ortsnamen Ôfter-awa, -falz, -mundinga, -rîchi, -francun, -lant, -halb(a), -liut, und die Namen Viftri-mund, Weftralpus (Graff 5, 740), Weftra-hilt (1, 1086), Weftar-foldan, - liut, richi; Sundar-olt, aber Nord-bëraht u. f. w.

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Maßmann.

IX.

Dornenkrone und Geißelung.
(Zu Nr. XIX. des sechsten Bandes der Germania.)

Wilhelm Grimm hat Veranlassung gefunden im fünften Bande der Zeitschrift für Deutsches Alterthum von Haupt S. 381 2. über die beiden Stellen in Walthers Gedichten 15, 18 und 37, 6 sich näher auszusprechen. Auch er erklärt, daß 15, 18 unzweifelhaft die Dornenkrone gemeint sei"); nur in den Worten:,, sin lip wart sei*);

*) Wenn ich Grimm eine andere Auffassung des Wortes dorn in dieser Stelle zugeschrieben habe, so darf ich mich doch von einem leichtsinnigen Frren frei sprechen. Die Worte: (Christusbilder S. 44),,Damit stimmt zusammen, daß, soviel ich mich erinnere, unter allen Deutschen Dichtern des Mittelalters bis zum vierzehnten Jahrs hundert Wolfram der einzige ist, der ihrer“ (der Dornenkrone, des Zeichens der Er: niedrigung und Verspottung) „und zwar in seinem leßten, zwischen 1215–1220 ge: dichteten Werk, in dem Wilhelm von Orange, Erwähnung thut“, sagen zu bestimmt, daß nach Grimms Erinnerung bis zum vierzehnten Jahrhundert außer Wolfram kein einziger Deutscher Dichter der Dornenkrone erwähne, als daß ich sie anders hätte ver: stehen können. Um so weniger durfte ich mich berechtigt glauben, dem bald darauf folgenden Saße: „Walther dagegen, der (37, 6-8. 28) von der Geiselung svricht, von den Martern am Kreuz, den drei Nägeln und dem Sveer des Longinus, nennt die Dornenkrone nicht“, eine Beschränkung beizulegen, welche von den Worten selbst und ihrem nächsten Zusammenhange nicht begünstigt wurde. Ich konnte nur anneh; men, es sei die Meinung, Walther erwähne der Dornenkrone überhaupt nicht. Da nun Grimm die eine der beiden Stellen, in welchen allein des Dorns neben Kreuz und Sveer Erwähnung geschieht, ausdrücklich von der Geißelung erklärt, so war für die andere 15, 18 entweder dieselbe Erklärung vorauszuseßen, oder anzunehmen, fie fei Grimm nicht gegenwärtig gewefen. Für diese Annahme aber war in dem zweiten Saße: Walther dagegen“ 2c., kein Raum gegeben durch ein so viel ich mich erin: nere", wie bei dem zuerst angeführten. Außerdem schien das Citat (37, 6—8. 28) beide Stellen zu berücksichtigen und mit der verdruckten Zahl 28 auf 15, 18 hinzu weisen.

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mit scharpfen dornen gar verfêret" 37, 6, sieht er die Geiße lung bezeichnet.

Mit dieser Auffassung v. 37, 6 konnte ich mich nicht befreunden, zuerst weil ich beide Stellen 37, 6 und 15, 18 als Darlegun gen derselben Anschauung desselben Dichters betrachtete; ferner weil mir der erforderliche geschichtliche Nachweis zu fehlen schien, daß im Mittelalter die Geißelung der Herrn auch als ein Schlagen mit Dornenruthen gedacht sei, und weil endlich auf jeden Fall die Vor stellung des dornengekrönten Heilandes so geläufig war, daß die Erwähnung des Dorns neben Kreuz und Speer bei einer Darstel lung des Leidens Christi zunächst an die Dornenkrone erinnern mußte. Der erste Grund hat auch für mich seine Kraft verloren, da Grimm a. a. D. mit Lachmann annimmt, daß das ganze Ges dicht, welches die fragliche Stelle 37, 6 enthält, nicht von Walther herrühre. Der zweite ist beseitigt durch Anführung der einen *) Stelle (Fundgruben I, 173, 39 c.) si hiezen den wifen villen mit dem rife; mit durnînen befemen sluogen si daz unser leben, der ich jetzt noch eine andere aus dem von Haupt in seiner Zeitschrift Th. I. S. 439 2c. mitgetheilten Gedichte des dreizehnten Jahrhunderts hinzufügen kann. Sie lautet v. 3567 c. Sa ze kurzen stunden zeiner sûl wart er gebunden. đô nâmen si dorn und den hagen, dâ wart der herre mite geflagen vil

*) Daß auch mit den scharfen besemrisen, welche neben den riemen herten im alten Passional (Ausgabe von Hahn 65, 32) genannt werden, Dornenruthen gemeint seien, ist mir nach Vergleichung aller dahin dahin gehörigen Stellen dieses Gedichtes jehr zweifelhaft geworden. Für diese Auffassung würden freilich die Worte 76,91 sich minen lib uberal - wie er mir ist zustochen sich wie min heubet zubrochen ist mit dem fcharphen dorne, bestimmt svrechen, wenn es nicht an sich deutlich wäre, was auch durch eine handschriftliche Lesart (wovon sogleich) bestätigt wird, daß hier die Wörter zustochen und zubrochen ihre ursprünglichen Stellen gewechselt haben. Das angeführte Bild in der Pergamenthandschrift der Berliner Bibliothek (ms. theol. lat. in 4. 9) jeigt zwar den Herrn, wie er von drei Kriegsknechten mit Staubbesen geschlagen wird; allein die Besenreiser unterscheiden sich so wesentlich sowohl von den Dornen, aus welchen die Krone auf demselben Bilde geflochten wird, als auch von de: nen, mit welchen der Herr auf andern Bildern eben dieser Handschrift gekrönt ist, daß ich sie der Absicht des Darstellers nach nicht für dornenartig halten kann. Vgl. Zerb, Her Procession in der Zeitschrift v. Hauvt Bd. II. S. 288. 289. Es sei erlaubt, hier anzufügen, daß auf einem Gemählde der hiesigen Klosterkirche, welches die Umschrift führt; Nach chris, geburt, virzehenhundert. iar. und. in. dem. zwelften. iar. an. fant. Columbans. tage. verschied. der. hochgeborn, graf, herre. Johans, von, hohenloch. dem got. genade., Christus mit Dornen gekrönt, in der rechten Hand eine Geißel, unter dem linken Arm einen Staubbesen tragend, dargestellt ist; aber auch auf diesem Bilde find die Besenreiser nicht Dornen.

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