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Zeitschrift für Theologie.

Unter Mitwirkung mehrerer Gelehrten,

namentlih

(der Mitglieder der evangelisch-theologischen Fakultät

D. Kern, D. Baur, D. Schmid,

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D. Joh. Christian Friedr. Steudel,

ordentlichem Profeffer der Theologie.

Jahrgang 1831.

Erstes Heft.

DIVINITY SCHOSE

LIBRARY

VARD UNIVERS
Tübingen,

bei Ludw, Friedrich gues

Mein Verhältniß zu den Rationalisten und zu der Evans

gelischen Kirchenzeitung.

Eine zulezt abgenöthigte Erklärung
von D. Joh. Christi. Fried. Steudel.

Als Vorwort zu dem Jahrgang 1831. der Tüb. Zeitschrift f. Theol.

Allbekannt und bis zur Uebersättigung besprochen ist der Kampf, aufgeregt durch die ernste Rüge, welche im Beginne des vorigen Jahrs die Evang. K. 3. gegen den Geist der theologischen Vorlesungen D. Wegscheiders und D. Gesenius's zu Halle öffentlich auszusprechen sich gedrungen fühlte. Kaum ist ein nahmhafter Theologe, dessen Feder nicht in Bewegung gesezt worden wäre, welcher nicht geglaubt hätte, zu Gunsten der Angreifenden oder der Angegriffnen das Gewicht seines Wortes geltend machen zu müssen. Ja, man glaubte den Grundsaz, daß in Bürgerkriegen keine Neutralität anerkannt werde, auf das Gebiete der Theologie übertragen zu dürfen; und man bemühte sich wirklich), die Stimmen der Theologen, welche auf jeder Seite sich vernehmen ließen, abzuzahlen, um - gewiß unprotestantisch genug - damit die Gerechtigkeit der einen streitenden Parthie zu belegen. Was Wunder, wenn wirklich auch an mich-gewiß in bester Meinung Ansinnen kamen, dem entbrannten Streite nicht unthätig zuzusehen! Ich hatte geglaubt, mich ihm, so wie er geführt wurde, fremde erhalten zu dürfen, — nicht als ob ich irgend einen Grund zu einiger Scheue gehabt hätte, bei diesem Anlaß ein offenes Bekenntniß für die Sache abzuI. Heft. 1831.

legen, welcher ich zugethan bin. Hierüber liegen wohl der theologischen Welt von meiner Seite so bestimmte und unzweideutige Erklärungen vor, daß ein Ruf, welchen ich ge= rade bei diesem Anlaße gethan håtte, für diejenigen, welche ihn hätten berücksichtigen wollen, eben keine besondre Wirkung sich versprechen durfte. Ueberdieß je mehr Specielles und Persönliches gleich vom Anfang mit in die Fehde gezogen wurde, dessen Berichtigung für den, welcher nahe stund, ohne Zweifel heilige Pflicht war, um so weniger durfte dem Räumlich entferntern scheinen, etwas die Frage zu erfreuli chem Ende führendes mit darein zu reden zu wissen. In dem Geiste, in welchem mir gegeben ist, einen Gegenstand dieser Art zu behandeln, und mit der Dringlichkeit, welche die Erz wägung der zur Sprache gebrachten Hauptfrage mir von jes her anzusprechen schien, hatte ich schon vor dem Erscheinen der evangel. K. Z. aus einem Anlasse, welcher damals von Einfluß werden zu können versprach, die Aufmerksamkeit auf das auch vorzüglich in praktischer Hinsicht Wichtige der von der kirchlichen Lehre abweichenden Ansichten des Rationalismus und auf das Recht der Gemeinden in dieser Beziehung zu lenken gesucht in einem Auffaze, welchen die allgem. K. 3. aufnahm *). Ich wüßte wirklich auch heutiges Tages, *) Jahrg. 1826. Nro. 154.,,Mittheilung von D. Steudel in Túbingen in Bezug auf die zur Beachtung für den evangel. protestantischen Verein vorgeschlagene Frage: Im Innern der evans gelischen Kirche selbst währt ber Streit zwischen Nationalismus und Supranaturalismus fort, und bleibt nicht ohne mannichfache, nachtheilige Folgen für das Leben. Was kann und soll daher geschehen, das Allgemeingültige des Christenthums und das. den Streitenden Gemeinsame hervorzuheben, geltend zu mas chen und in's Leben einzuführen, die Streitpunkte hingegen dahin zu verweisen, wohin sie allein gehören, in das Ge biet der Wissenschaft? An ein paar Stellen dieses Auffazes dürfte es nicht ungelegen seyn zu erinnern, um es zu belegen, daß die Evangel. K. 3., wenn sie zu glauben scheint, zuerst u. allein das Interesse für die Erwägung des Einflußes des Ra= tionalismus auf das Heil oder Unheil der Kirche in Anspruch

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nachdem es eine solche Ueberfülle von Streitschriften zu lesen gegeben hat, zu keinen andern als dén dort warm und un

genommen zu haben, sich von Genoßen in diesem Streben nicht für so ganz verlaßen nehmen darf. Sie lauten:,,Sollen wir alles Antegende, alles für die zarteste und reinste Tugend Bildende, alles einem selbstgefälligen Stillstande niemals Raumge= bende, alles zu getrostem Muthe Waffnende, alles die Schreden des Todes mit Freuden Besiegende, was in diesem Glauben an Christus liegt, allen den Millionen entziehen, welche es nicht hätten, so sie es nicht an Christus, und an Christus ́ als den durch Leiden und Tod geweihten Urheber der Seligs keit knüpften? Sollen wir es denen, welche Rechenschaft da= von zu geben wissen, daß sie es in Christus finden, wehren, es als in Christo zu finden zu predigen? Gewiß ist solches nicht etwas, das in's Gebiet der Wissenschaft zu verweisen ist; sondern was, wenn wir es dahin verweisen wollten, für das christliche Leben in unzähligen den Untergang fürchten ließe, wie denn auch an dem Geltendmachen dieses Inhaltes des christlichen Glaubens die Menschheit zu der höhern Stufe von sittlicher Werthe sich ge= hoben hat, zu welchem wir sie gehoben finden.. Ich gestehe nun wirklich nicht einzusehen, was der Nationaliste hat zum Ersaze für diesen Christus? oder welches Gemeinsame aufzu finden wäre, welches diesen Segen des Glaubens an Christus als den Erlöser ohue Nachtheil mißen ließe? u. 1. w. Ich glaube nicht zu andern als treugewissenhaften Männern reden zu dür fen, welche nicht, wo es der Heiligung, dem Standhalten des Trostes im Leben und Sterben gilt, mit Redeweisen aushelfen wollen, welche dem Schwächeren gestatten, etwa in seinem Sindem vollen genommen zu werden, während der Vernünftige nur in halbem oder andrem Sinne sie sich aneignet. Ich glaube nicht mahnen zu dürfen, daß wir nicht Vormúnder des Volks, sondern Prediger der Wahrheit find, und daß das Volk Anspruch hat auf die volle, einfache Wahrheit des Christenthums. Bei ge= nauerer Erwägung dürfte sich zeigen, daß im Grunde das verschieden gerichtete praktische Bedürfniß die Wurgel der verschiedenen Richtungen des Glaubens ist. Die Einen bringen es zu einer Begnügsamkeit mit dem, wozu der Mensch

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