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samkeit des Vereins nach innen nachteiligen Einfluß ausüben würden. Ein solches Blatt, von uns ausgehend, würde ganz bestimmt mit Mißtrauen aufgenommen werden; denn allenthalben würde daraus gelesen: ‚Die Schullehrer wollen uns ihre Ansichten aufdrängen' und wir würden so die Sympathie, deren wir uns in anderen Kreisen zu erfreuen haben, sicher verlieren. Der Verein hat eine viel wichtigere Aufgabe: er muß durch seine Bestrebungen auf pädagogischem und methodischem Felde die öffentliche Meinung zu gewinnen suchen“.)

ad 6. Die in der Schulzeitung bis dahin gegebenen Preisfragen werden abgeschafft.

Nachdem die Satzung*) beraten und die Verhandlungen beendigt waren, legte Heiß den Anwesenden mit dringenden Worten ans Herz, die Bildung von Bezirksvereinen in der Heimat zu betätigen, worauf Höchstetter beantragte, die Versammlung möge zur Bekundung, daß sie den Bayerischen Lehrerverein als begründet erachtet, dies auch erklären, was unter allgemeinem Jubel auch geschah.

Die hierauf nach §§ 6-11 der Satzung sofort vollzogene Wahl des Hauptausschusses ergab folgendes Resultat: (Marschall und Blumberger, die zu Vorstandsmitgliedern ausersehen waren, hatten. sich eine Wahl verbeten): 1. Vorstand: Karl Heiß - Achdorf; 2. Vorstand: Höchstetter - Fürth; Kassier: Völckel - Nürnberg; Schriftführer: Tischler - Landshut; Beisizer: Mändel - Weilheim, Sittig - Kirchenlamitz, Strauß - Altdorf, Gerlinger-Straubing, Sturm - Stadtamhof; Ersatzmänner: Stöckl - Landsberg, Blumberger - Freising,

Weiß- Friedberg.

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Als Ort für die 1. Generalversammlung, welche für September 1862 bestimmt wurde, gingen Landshut und Nürnberg mit gleichviel Stimmen aus der Wahl hervor, weshalb dem Hauptausschusse die Entscheidung überlassen wurde.

Zum Schlusse äußerte der ehrwürdige Nestor der Versammlung, der 78 jährige Lehrer und Inhaber des Königl. Bayer. Ludwigsordens, Wolfgang Schultheiß aus Nürnberg, mit vor Rührung zitternder Stimme seine Freude, daß es ihm vergönnt gewesen, an dem Werke der Eintracht und Liebe mitzubauen und brachte nach heißen Segenswünschen für das zarte Pflänzlein, den neugegründeten Verein, ein Hoch auf Seine Majestät den geliebten König Maximilian II. aus, in welches die Versammlung begeistert einstimmte.

So hatte die Versammlung ihre Aufgabe in würdevoller Weise gelöst. ,,Sämtliche Anwesende“, heißt es in einem Berichte von damals,,,haben nur den Zweck im Auge behalten und das taktvollste Benehmen bewiesen.“ Der Hauptausschuß begab sich hierauf zu dem Vertreter des Bürgermeisters, Rechtsrat Mayr, um ihm die Gründung des Landesvereines zu melden. Am Abend waren die Teilnehmer vom rühmlichst bekannten Regensburger Liederkranz zu einer von ihm veranstalteten Produktion eingeladen. Marschall dankte in einem schwungvollen Toast für die ehrende Aufmerksamkeit, welchen Trinkspruch der Vorstand des Vereins, Regierungsassessor v. Steffanelli, in freundlichster Weise erwiderte.

*) S. Kap. XII.

Am Morgen des 28. Dezember versammelten sich die noch Anwesenden. im Gasthofe zum Wist zu einem gemütlichen Abschieds-Kommers, bei welchem die Zeit in heiterster Stimmung verstrich. Man toastete auf die Kammer der Abgeordneten, den Stadtmagistrat Regensburg usw.; Abgeordneter föderer in Vilshofen ließ Grüße übermitteln, wofür ihm telegraphisch gedankt wurde. Endlich nahte die Stunde der Trennung und nur schwer ging man voneinander. Man hatte sich in den wenigen Tagen ineinandergelebt und nicht bloß das Band der Amtsbrüderlichkeit, auch das der Männerfreundschaft umschlang die Herzen: im vertraulichen ,,Du" verkehrten alle, ob ihnen,,im harten Dienst das Haar ergraut, ob es noch jugendlich das Haupt umwallte". Jeder schied jedoch von der alten Ratisbona und den wackeren Amtsbrüdern mit dem herrlichen Gefühle, für eine edle Sache gearbeitet und unvergeßliche Tage verlebt zu haben. Der an Neujahr 1862 in der Bayerischen Schulzeitung in Verse gekleidete Wunsch W. Urbans aber:

,,Das Werk, erst kurz zu Regensburg begonnen,

Es sei der Quelle gleich! Obwohl noch klein,

Wenn fortgebaut nur mutig und besonnen,
Wird Heil und Glück bald blühen im Verein.

Drum laßt nur unverzagt uns vorwärtsschreiten
Treu, an der Eintracht und der Liebe Band.

Dies Werk wird gleich der Quelle dann verbreiten
Viel Segen übers ganze Bayerland!“

er

ging reichlich in Erfüllung. Unter dem förderlichen Einfluß schulfreundlicher Volksschichten, dem wohlwollenden Entgegenkommen der Staatsregierung, der eifrigen Pflege der bestellten Gärtner und genährt von dem Himmelstau der Liebe ist die junge Pflanze aufgesprossen und zu einem schönen, herrlichen, heilbringenden, segenspendenden Baum wachsen. Zwei Monate nach der Gründung zählte der Verein bereits 2000 Mitglieder und überall bildeten sich unter Führung berufstreuer und tatkräftiger Kollegen Bezirksvereine, in denen man das freie Wort als Palladium hoch hielt und Berufseifer und Standesehre sorgjam pflegte.

,,Die Gründung des Bayerischen Lehrervereins war ein Einigungsund Friedenswerk im hervorragendsten Sinne des Wortes. Oder ist es etwas anderes, wenn die zerstreuten und ohnmächtigen Glieder eines hilfsbedürftigen und vernachlässigten Standes zum Zusammenschluß veran lagt werden, nicht achtend den Unterschied des Stammes, der Konfession, gleichwiel ob alt oder jung, ob in der Stadt oder auf dem Lande, ob in bescheidenen Verhältnissen oder in bevorzugteren Stellungen lebend ?"

Kaum aber war der Grundstein zur Einigung des bayerischen Lehrerstandes gelegt, so traten schon Feinde teils offen teils verkappt hervor, die in den Bestrebungen des neugegründeten Vereins schlimme Tendenzen witterten oder glaubten, daß die Lehrer nur die Sorge um Verbesserung der äußeren Lage zu einer Gesamtvereinigung führte. Im Münchener,,Bayerischen Schulfreund" erfuhr die Satzung eine herbe Kritik, manche Kollegen, voran die Münchener, verhielten sich

ablehnend. Die damalige Lage unter den Lehrern wird uns durch folgenden Artikel der Allgemeinen Deutschen Lehrerzeitung“ klar:,,Von allen Lehrern, die in und mit der Gesamtheit leben und am Gedeihen des Ganzen redlichen Anteil nehmen, ist die Geburt des Bayerischen Lehrervereins mit großer Freude begrüßt worden. Alle Schulblätter haben die frohe Nachricht den deutschen Standesbrüdern mitgeteilt. Wie möchten sich die Lehrer Münchens vor dem deutschen Lehrerstande verantworten, wenn sie den Stein des Zerwürfnisses in ein gewiß mit Mühe errungenes Werk werfen und den bis jetzt so glücklichen Bau wieder zertrümmern wollten? Hoffen wir, daß in jedem Falle bald von beiden Seiten die Hand zu einer friedlichen Vereinigung geboten wird. Wir andern Lehrer unseres großen und herrlichen Vaterlandes werden das Vereinigungsfest im Geiste jubelnd mitfeiern."

Im Jahre 1863 traten die schwäbischen Lehrer in corpore dem Landesvereine bei, dessen Mitgliederzahl hiedurch eine erhebliche Mehrung erfuhr. Mit dem Großteil der Münchener Lehrerschaft Öchsner an der Spitze - hatte der Verein noch längere Zeit unerquickliche Kämpfe zu führen und erst im November 1867 wurde — unabhängig vom Münchener Lokal-Lehrerverein der,,Bezirkslehrerverein München" durch die Initiative einiger wackerer, für die edlen Ziele des Landesvereins begeisterter Kollegen, Fernberg und Jlling an der Spitze, in der heutigen form mit zirka 40 Mitgliedern gegründet. Von der Zeit datiert die ersprießliche Wirksamkeit der Münchener Lehrer für die Zwecke. unseres Vereins.

Verzeichnis

der bei der Gründung des Bayerischen Lehrervereins anwesenden

Lehrer.*)

(Nach dem Original der damals aufgelegenen Präsenzliste.)

A. Bevollmächtigte.

Oberbayern.

Joseph Stöd 1, Schullehrer in Landsberg.

Blumberger, Seminarlehrer in Freising.

Burger von Pfaffenhofen.

May Koppenstätter, Lehrer in Geisenfeld (später I. Vorstand des Bayerischen Volksschullehrervereins).

Joseph Mändl, Lehrer in Weilheim.

Johann Weiß, Lehrer in Friedberg (später Seminarlehrer in Freising).

*) In der am 10. Februar 1878 zu Regensburg abgehaltenen Hauptausschußsitzung übergab Lehrer und Kreisscholarch Reisinger von Regensburg eine sehr hübsch ausgestattete Mappe, auf welcher die Worte stehen: Der Bayerische Volks schullehrerverein am Abende des 26. Dezember 1861." In dieser Mappe sind die Namenszüge sämtlicher Gründer des Lehrervereins aufbewahrt. Den noch Lebenden derselben wurden anläßlich der Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens des Vereins (1887) vom Bezirkslehrerverein Regensburg silberne Denks münzen überreicht. Das Vereinslokal des Regensburger Bezirkslehrervereins schmückt ein großes Tableau der Gründer und Mitbegründer.

Niederbayern.

F. X. Wild, Lehrer in Rotthalmünster.
Ignaz Tischler, Lehrer in Landshut.
J. B. Stoll aus Kelheim.

Rutschmann, Lehrer in Vilshofen.

Karl Heiß, Schullehrer in Achdorf (später Kreisschulinspektor in Augsburg). A. Haindl, Schullehrer in Unterkreuzberg, Landgericht Wolfstein.

J. Stiegler, Schullehrer in Mallersdorf.

Joh. Nep. Kapfhammer, Schullehrer in Pilsting, Bezirksam: Landau. Ignaz Gerlinger, Lehrer in Straubing.

Joseph Freundorfer, Lehrer in Siegenburg, Bezirksamt Abensberg. Haid, Lehrer in Abbach.

Kapfenberger, Lehrer in Rottenburg.

Emmeran Ausserbauer aus St. Nikola bei Passau (später Lehrer in Passau und Hauptausschußmitglied).

Franz Heißer aus Reisbach.

Mader, Lehrer in Geltolfing.

Joseph Anton Bledl, Schullehrer in Waltendorf, Landgericht Bogen. Schwarz, Lehrer in Kötting.

May Ertl, Lehrer in Klingenbrunn (später Kreisvereinsvorstand für
Niederbayern).

Karl Fener, Lehrer von Frontenhausen, Landgericht Vilsbiburg.
Ignaz Schmid, Schullehrer in Simbach am Inn (später in Osterhofen).

Oberpfalz.

Adam Schepp, Schulverweser in Schönau für Oberviechtach I (später Lehrer in Oberbayern), lebt pensioniert in München.

Gihl, Schullehrer in Neumarkt.

Plaß von Lauterhofen für den Bezirk Kastl.

Hebensperger, Oberlehrer und Stud. Kalligr. Lehrer in Amberg. Sturm in Stadtamhof für Regensburg und Stadtamhof.

Wachter, Schullehrer und Distriktsbevollmächtigter von Waldmünchen. Prunner, Schullehrer in Furth, Landgericht Cham (später in Stadtamhof).

Joseph Roll, Schullehrer in Schwarzenfeld, Bezirksamt Nabburg (später Cehrer in Neuhausen bei München).

Franz Huber, Schullehrer von Ettmannsdorf, Landgericht Burglengenfeld. Heinrich, Schullehrer in Mühlbach, Distrikt Riedenburg I. Schidler von Arrach bei Falkenstein (später in Aufhausen).

J. C. Lehner, Schullehrer und Organist aus Weiden, bevollmächtigt für Weiden und Neustadt W. N.

C. Joseph Hauer, Bevollmächtigter für Waldsassen und Tirschenreuth.

Oberfranken.

Franz L. Reiser, Knabenlehrer in Hollfeld, Vertreter des Distrikts Hollfeld.

Franz Maria Bauer, Lehrer in Drosendorf, Vertreter des Distrikts Ebermannstadt.

Sittig, Kantor in Kirchenlamiß, Vertreter des Bezirks Kirchenlamitz (später Lehrer und Landtagsabgeordneter in Bayreuth und Vorstand des Oberfränkischen Kreisvereins).

Mittelfranken.

J. G. Höchstetter, Oberlehrer und Kantor aus Fürth, Vertreter des Bezirksvereins Fürth (später städtischer Schulrat, Kgl. Schulinspektor und Kreisscholarch in Fürth).

Wolfgang Schultheiß aus Nürnberg.

M. Völckel, Oberlehrer aus Nürnberg.

F. Hingkeldey, Kantor in Pappenheim.

Martin Prager, Knabenlehrer (später Bezirkshauptlehrer) in Eichstätt.

Unterfranken.

Gg. N. Marschall für Würzburg (später Kgl. Rektor der Realschule in Neumarkt).

Schwaben und Neuburg.

Kaspar Mayer in Riedensheim (später in Westheim).

B. Andere Teilnehmer.

Franz Datterer, Gründer, Drucker und Verleger der Bayerischen Schulzeitung" aus Freising.

Ferdinand Schmidt, Hilfslehrer in Essenbach bei Landshut (später Schullehrer in Steinach bei Straubing).

J. Frohnauer, Schulprovisor (später Schullehrer in Rettenbach, Landgericht Deggendorf).

August Wild, Schulverweser (später Lehrer) in Regensburg.

August Fröhlich, Hilfslehrer in Regensburg.

M. Schinhammer, Institutsinhaber und Präparandenlehrer (später Hauptlehrer und Inspektor der Kgl. Präparandenschule) in Regensburg.

Joseph Schätz, Schullehrer in Regensburg.

Leonhard Reisinger, Hilfslehrer (später Lehrer und Kgl. Kreisscholarch) in Regensburg.

Matthias Befelein, Schullehrer in Regensburg.

Wolfgang Urban, Lehrer in Stadtamhof (später Kgl. Reallehrer in Regensburg).

Frankenburger, Schullehrer in Regensburg.

Johann Sturm jun., Lehrer in Regensburg.

Meyer, Oberlehrer in Regensburg.

Ludwig Renner, Institutslehrer in Regensburg (später Lehrer in München).

Georg Ruppert, Hilfslehrer in Rainhausen (später Lehrer in München). Fridolin Weiß, Schulgehilfe in Regenstauf (später Lehrer in Altötting). Johann Peißner, Schullehrer in Tegernheim (verließ freiwillig den Schuldienst und lebte als Privatier in Regensburg).

Vollnhals, Lehrer (später Bezirkshauptlehrer und Kgl. Kreisscholarch) in Amberg.

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