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Pferd geschlossen, dem Pfalzgrafen das Generalat,
Anspach das Vice: Generalat, Baden das Feld-
Marschalk- Amt aufgetragen und daß man die
Böhmische Gränze an der Ober-Pfalz und die Páß
am Rhein in acht sollte nehmen.

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Als er wieder nach Heidelberg kommen, schickt er seine Gesandten nach Frankfurt, mit Befehl und Vollmacht, die Böhmische Sachen zu com poniren und dann erft zur Wahl zu schreiten.

Wie dieselbe nun ihrem Befehl gemäß mit den Sächsischen und Brandenburgischen correspondirt, conformirten sich auch in Kraft ihres Befehls die Brandenburgische, die Sächsische aber eröfneten. ihnen ihre Instruction nit weiters, als wegen der Böhmischen Sach, aber nicht, was sie wegen der Wahl zu thun gesinnet und hielten mit ihrer Communication innen.

Nun beriefen die Geistliche die Gesandten zu fich, ihre Vollmachten zu sehen, welche es nit wegerten, wiewohl sie anregten, daß es wider das Herkommen, den Gewalt privatim und nit in pleno zu ersehen. Und als der Sächsischen Gewalt auf keine Wahl gerichtet, wurde ihnen folches von den Geistlichen verwiesen, welches sie verdroß, also, daß sie die Schuld auf die Pfälzis schen legten, welche auf die Wahl gevollmächtigt und en diesem Verweis Ursach wären, so gar sot

ches ihrem Herrn in der Hiz berichtet und der hins füro fein Communication mehr mit Pfalz pflegeit wollte. Auch hernach, als der Churfürft, nachs dem ihn der Kaiser und Churfürsten innständig gés beten, nach Frankfurt zu kommen, durch den Herrn Grafen von Dhona um Rath fragen ließ, er sich beschwerte, daß man nit in acht genommen, was er sich vor diesem gegen Camerario erklärt. Er hätte einmahl einen Kaiser helfen wählen und einen schweren Eyd gethan, wolle das hinfüró durch andere verrichten lassen, gab auch zu verstes hen, daß er mit Pfalz und Fürst Christian, als fürnehmsten Rathgebern, nit zufrieden; da man doch bey Pfalz nichts als Correfpondenz und ges sucht, daß sich die Sächsischen nur mit Einem Wort wegen der Wahl hätten herausgelassen, in welchem Fall sie den Gewalt nit würden aufgewies fen haben.

Unterdessen geschahe, daß die 500. Reuter, so Hans von Leden aus Niderland für Ferdinando gegen die Böhmen durch Anspach und Eichstett führen wollte, welche aber, weil die Unirten schon gegen Matthia fich erklärt, daß sie keinen Paß einigem Volk, so wider die Böhmen ihres Glaus bens Genoffen geführt würden, verstatten könn. ten, auch zu Rothenburg dieselbe Sach für eine

Religions-Sach erkennet hatten, aufgeschlagen und getrennet worden.

Zu dem Wahltag schickten die Böhmen ihre Gesandten mit Schreiben an die Churfürsten, so aber, wie auch der Englische Gesandte, nicht eins gelassen, wiewohl die weltlichen solches getrieben, auch die Böhmen eine Proteftation Mainz insis nuiren laffen, und auf seine Verantwortung, so er wegen gethaner Beschreibung Ferdinandi aus gehen lassen, eingewendet, weil man Ferdinandum für einen König erkennete und also bekennes te, daß sie das Jus eligendi und einen Churfürs ften zu machen, daß man sie derwegen nit als Fremde, sondern als die eine Klag fürbrächten, die das ganze Reich concernirte, hören soate, und ob dann die Stände, so Macht haben, den König zu wählen, nicht auch Macht haben, den übrigen Churfürsten anzudeuten, ob derjenige, so sich für einen König ausgiebt, es auch rechtmäßiger Weise sey oder nicht?

Als nun die Pfälzische gesehen, daß die Böh mische Sachen zu Frankfurt nit konnten geschlich. tet werden, und daß man zur Wahl gefaßt ware, auch die Sächsische deßwegen Befehl bekommen, haben sie sich dahin erklärt, einen Kaiser wählen zu helfen, aber mit Proteftation, daß fie den Böhmen nit pråjudicirt haben wollten, sondern

einem jeden sein Recht ungeschwächt per expreffum vorbehalten thåten. Und dieweil Pfalz Zweck, die Succeffionem im Reich zu verhüten, so erz innerten sie die Geistlichen, daß, woferne sie ents schlossen, jemand aus dem Haus Oesterreich zu. wählen, fie doch in ihren Voris unterschiedliche Subjecta nenneten, aller Prætension zuvorzus kommen, welches sie denn auch thåten.

Demnach aber die Stände gesehen, daß man ihrer zu Frankfurt nit geachtet, publicirten fie eine offentliche Abdication, welche, als sie dem Churs fürsten zu Amberg gesagt wurde, sprach er ohnges fähr also: Ich hätte nimmermehr gemeint, daß es so weit kommen sollte, das ist ein gewagtes: nun halte ich dafür, daß die Böhmen einen andern König werden erwählen: wollen: mein Gott! wenn sie mich etwan erwehleten, was wollte ich immer thun. Darauf Fürst Christian (von Anhalt) antwortete: Mein Herr, auf fol chen Fall würde die Zeit Rath bringen.

Kurz vor angeregter Abdication hatten bes meldte Stände in Böhmen den von Anhalt zu ih rem General erfordert und gebeten, jemand, mit Bollmacht nach Prag zu schicken, darauf Herr Achatius von Dhona abgefertigt worden ist, wels cher ihm bald darnach zuschrieb: Er hätte so viel

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vermerkt, daß die Böhmen zur neuen Wahl res solviert und daß er muthmaßete, etliche zu dem Churfürsten lust hätten; darauf rieth Fürst Chris ftian, den Herrn Christof von Dhona in Engels tand zu schicken und zu vernehmen, wessen man sich in dergleichen Fall von dannen zu versehen, und gab demselben Fürst Christian selbst die Ins struction mit.

Fünf oder sechs Tag hernach kam die zweite Post aus Prag und berichtet Herr von Dhona, daß die Böhmen den 17. (27.) Aug. 1619, den Churfürften erwehlet und daß er sie gebeten hätte, daß diese unversehene Königliche Wahl nit publiciret würde, biß er den Churfürsten dessen avisiret háts te. Er hätte aber es nit verhindern können. Im Postscript sezt er: Gnådigster Herr, je mehr ich mich bemühe, die in meinem Schrei ben angeregte Publication fufpendiren zu lassen, je mehr dieselbe ausbricht, und ich höre jezunder, wie man droben int Schloß das grob Geschùz zu einem Freu den Zeichen losschieße. Ich weiß nit, was ich darzu sagen solle, darum befehl ich alles Gott, der alles regieret.

Eben auf denselben Tag, da die Bottschaft einkam, war Marggrave Joachim Ernst zu Ans spach beym Churfürsten zu Amberg. Nun hatte

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