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Diese Reiß konnte er desto ficherer verrichten, weil Bethlem Gabor in Ungarn und Defters reich fiel und zugleich den Böhmen in die zehen tausend Mann biß an die Mährische Gränzen zu Hülf schickte, deßwegen Buquoy aus Böhmen in Desterreich mußte und Dampier dem Succurs ent gegen schickte, darauf denn die Böhmische Armada dem Buquoy nachfolgte, fich auf eine Tagreise ober Wien verschanzte und der Orten eine lange Zeit gegen ihn sich aufhielte.

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Im November wurde der Unions - Tag zu Nürnberg gehalten, auf welchem alle Unirte, keis nen ausgenommen, ihm gratulirt. Dahin schickte der Kaiser den Grafen von Hohenzollern, Reichs. Hof-Raths-Präsidenten, die Unirten zu sinceriren, daß wegen der Böhmischen Sachen keinem Unir ten mit Durchzügen oder anderst Beschwerung zugefügt sollte werden. Was aber Pfalz anbelangte, dieweil dieselbe wider Verhoffen und beschehenes Abmahnen Ihrer Kaiserlichen Majestät Cron uns rechtmäßig angenommen, so gedächten Ihre Mas jestät, Sich derselben auf alle Mittel wieder fähig zu machen, håtte auch das Vertrauen zu den Unirs ten, daß sie ihm die hülfliche Hand bieten würden; bey welchem Anbringen der Gesandte ziemlich stare ke Worte mit unterlaufen ließ. Der Unirten Ere klärung ward Ihm am dritten Tag in offentlicher

Versammlung vorgelesen und folgends zugestellt, darinnen die Unirten dem Kaiser der Gebühr zu erkennen geben, was hiebevor im Reich vorgegans gen wäre, führten ihre Gravamina aus und wie man gleichwohl mit den Stånden in Böhmen, mit dem Evangelischen Wesen und sonsten gehandelt håtte; daß die Unirten zwar nicht gedächten, sich der Böhmischen Strittigkeiten theilhaft zu machen, erklärten sich auch hiemit, daß sie mit denselben nichts zu thun wollten haben: was aber die Oberz und Unter-Pfalz belangte, im Fall dieselbe, uns ter was Schein es auch sehe, feindlich angegriffen oder angetastet würde, so könnten sie, aus denen daben angezeigten Ursachen, dieselbe nicht hülflos laffen.

Weiter schickten die Unirten aus dieser Vers fammlung zu dem Herzogen in Bayern, ihn zu ers suchen, daß er, als Director des Römisch-Catho lischen Bunds, es bey seinen Mitgliedern dahin richten wollte, damit die hiebevor von Kaiser Matthia vertröstete Compofition zu Werk gerich tet, die Evangelische Gravamina erörtert, das Mißtrauen im Reich aufgehoben, das Kriegswez sen abgeschaft und der werthe Friede bestättiget werden möchte; wie solches in der Gesandten Ins struction ausgeführet, mit angehenktem Befehl, fie sollten einen Termin von zwey Monathen anses

zen, nach dessen Ausgang fie bey gedachtem Herzos gen eine endliche Resolution haben möchten. Der Herzog ließ zwar diß Ansuchen an die damahls zu Würzburg versammelte geistliche Chur- und Fürs sten gelangen, aber fie ließen sich daßelbe sehr übel gefallen, nahmen den Termin für eine Drohung an, gaben von sich eine solche Antwort, daraus man zu verspüren, daß sie sich ihres theils nicht würden weich finden lassen, sondern standhaftig in ihrem propofito gedächten zu verharren.

Von Nürnberg wurde Herr Achatius von Dhona in Engelland geschickt mit begehrter Infors mation, der aber über ein ganz Jahr lang den Kös nig mit keinem Argument überreden konnte, daß die Böhmen Ursach genug, ihren König zu verz werffen, weil er in dem Wahn, es möchte sols ches Exempel Ihm und andern Königen zu Schmås lerung des monarchischen Standes gereichen, darum er auch hernach An. 1622. Parei Buch vorkommen lassen, und seine Meinung gewesen? die Macht des Königs erstrecke sich so weit, als sein Wille und daß seine Unterthanen ihm kein Ziel zu stecken haben.

Der König zog bey Nacht von Nürnberg' und bey seiner Wiederkunft vor Weyhnachten ges schahe die Abschaffung der Bilder, wider welche auch von D. Hoe schändlich geschrieben worden.

Um aber wieder auf das vorige zu kommen, so hatte lange zuvor, ehe obgemeldte Kaiserliche Wahl zu Frankfurt und die Königliche zu Prag fürgangen, der Churfürst Pfalzgraf seine unters schiedliche Gesandten bey vielen Chur - und Fürs sten, auch Chur-Sachsen, gehabt, von denen das mahls im Reich fürlaufenden Begebenheiten zu handeln, sonderlich aber wegen der gefährlichen Rathschlägen, damit man am Desterreichischen Hof von einer geraumen Zeit her umbgangen, die geista lichen Churfürsten dahin zu bringen, daß eine hæreditaria fucceffio im Kaiserthum möchte einges führet und solche Succeffion bey demselben Oesters reichischen Haus vermöge einer unentbehrlichen Arz mirung erhalten werden, welches aus einer Schrift, die man des Erzherzog Maximiliani Bedenken gez nennt, wenig Jahr zuvor an Tag kommen, und wurde solch Bedenken von Chur-Pfalz, unters schiedlichen Chur- und Fürsten, insonderheit aber an Chur-Sachsen, Chur-Brandenburg und Bayern zugeschickt, von denen es auch wohl aufgenom men worden, und hat zum selbigen mahl Churs Pfalz zu Bayern, als seinem nahen Verwandten und von einem Haus entsproffenen Fürsten, alles guten, wohlgeneigten und Vetterlichen Willens fich versehen. Auf dißmahl aber hat man bey Chur-Sachsen dieses wegen Chur: Pfalz gesuchet:

ob derselbe Herr bey denen confiliis, die zu Erhal tung des Evangelischen Wesens und Schwächung der großen Gewalt des Wiederparts möchten ge deyhen, umtreten und des vertheidigenden allgemeinen Zustands sich annehmen wollten?

Als dieses kund worden, hat eine Evangelis sche Fürstliche Person aus den Unirten mit dem Obristen Fuchs im Vertrauen davon geredet und unter andern über die geistliche Churfürsten geklagt: daß sie solche schädliche und der Freiheit des Reichs abbrüchige Rathschläge billigten, auch diese Wort gebraucht: Wir haben den Geistlichen die Hand im Sack ergriffen; ob nun vielleicht der Obrist solche Wort nicht verschwiegen, oder wie es ergangen, so bat ja Chur- Mainz daßelbe erfahren und im Zorn gesagt: Wir wollen es also machen, daß man sich nicht rühmen kön ne, man hat uns die Hand im Sack ergriffen. Zu dem Ende ist mit Chur-Sachsen in folgenden Jahren nach und nach gar vertraulich communicirt worden, von allem was auf dem Wahltage zu Frankfurt ex parte Chur-Pfalz zu proponiren und wie in allen Sachen zu procedia ren? Da hingegen Chur-Sachsen fast niemand zu Chur-Pfalz geschickt und die Gesandten, so zu Frankfurt gewesen, mit den Chur-Pfälzischen sich ganz in keine vertrauliche Communication einges

Гози

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