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vor sich nimmt. Er darf sie nicht bloß in Beziehung auf die Idee der Religion überhaupt prüfen, sondern hauptsächlich darin, wie das christliche Princip in ihr beschaffen ist. Ich habe diese Arbeit unternommen, theils weil man Hegel zu einem literarischen Gott gemacht hat, der selbst nichts dafür kann, daß man ihn anbetet, theils weil dieser Gegenstand schon längst mein ernstestes Studium ist.

Schon früher habe ich in meinen Aphorismen ( Blåtter von Prevorst) eine Menge Zweifel geäussert, bin `aber erst über dieses System ganz ins Klare gekommen, seitdem ich die Religions- Philosophie in ihren Hauptsähen durchgegangen und mit dem christlichen Princip verglichen habe.

Die Hegel'sche Lehre hat mit ihrem Ansich, Fürsich, und An und für sich Vieles mit dem delphischen Orakel gemein, so daß Alle, welche sich auf diesen Dreifuß sehen, vom gleichen Wahrsager - Geist ergriffen werden. Wie aber einst der Hebraeus Puer das Drakel zum Schweigen brachte, so möge das ächte christliche Princip hier auch das Seinige thun.

Alles liegt an der Philosophie des Geistes. Wird der Geist so gestellt, daß er der Herrscher bleibt über die Seele und ihre Functionen, alsdann lösen sich Denken, Fühlen und Wollen im Schauen auf, die Ideen des Wahren, Schönen und Guten werden in eine höhere

Einheit erhoben, das Nothwendige, das der Creaturlichkeit anhängt, macht der Freiheit und das Gesez des Absoluten der Fülle der Liebe Plak, das Heilige wird nicht mehr unter Begriffe, Gefühle und Eigenschaften gemischt, und das Göttliche bleibt in seinem transzens denten Werth.

Dieser Aufgabe kann aber unsere bisherige Philosophie, und besonders die Logik, welche innerhalb des Gebietes der speculativen Vernunftformeln stehen bleibt und ihre Processe an einer Idee vornimmt, nicht mehr genügen. Sie muß ihre Kreise über das Selbstbewußts seyn hinaus erweitern und sich den Strahlen der Offenbarung öffnen, die der Geist nicht in sich erzeugt, sons dern empfängt.

Erfüllt die Lehre vom Geiste diese Forderungen, so wird sie zugleich christliche Philosophie, weil sie gerade, wie das Evangelium, das menschliche Selbsts bewußtseyn mit den geoffenbarten Wahrheiten vermittelt, ohne das Eine in dem Andern aufgehen zu lassen. Das Höhere soll nicht herabgezogen werden ins Niedere, sondern umgekehrt, die wahre Integration des Geistes besteht darin, daß das Niedere zum Höhern emporgehoben wird, und zwar nicht bloß in der speculativen Idee, sondern in der Reinigung und Läuterung des Lebens felbst.

Darin liegt die Macht und die Wahrheit des christs lichen Princips, daß es dem Menschen nicht nur die Sünde zur Erkenntniß bringt, sondern auch ihm die Richtung zum ewigen Leben giebt. An der Idee und ihren Proceffen liegt wenig, aber daran, daß die Idee durch den Willen zur Macht wird, und nicht bloß Sache des Wissens bleibt, sondern das Herz, Gewissen und Glauben aufs innigste ergreift, liegt Alles. Diese Integration vermag keine Philosophie in der Welt zu geben, aber das christliche Princip vermag es, weil es durch die Wahrheit den Willen des Mens schen frei macht, und ihm die Stärke verleiht, wels che nöthig ist, um sich das ewige Leben zu erwerben. Die freimachende Wahrheit ist das Wort (Logos), und in ihm nur liegt die Integration des menschlichen Selbstbes wußtseyns zu den Momenten der Offenbarung; alles Andere ist Land und nichts besagendes Gedankenspiel, das zu nichts führt, als zum eitlen Ruhm des Wissens, den das christliche Princip gänzlich verschmäht.

Dieß durchzuführen, und zwar an dem Leitfaden der. Hegel'schen Religions- Philosophie, ist das Geschäft und die Angelegenheit dieser Abhandlung.

Beleuchtung

der

Hegel'schen Religions - Philosophie.

Erster Theil. Begriff der Religion.

Erster Abschnitt.

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Von Gott.

S.

Hauptsäte Hegels:

Gott ist die absolute Wahrheit.

ist die konkrete Allgemeinheit.

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Einer. Gott ist die absolute Substanz.

Die Substanz konkret in sich gefaßt ist Geist. Gott ist Gegenstand für das Denken und das Bewußtseyn.

Schöpfung ist der sich offenbar werdende Gott. Er ist Manifestation Seiner Selbst, als Sohn Gottes, der Mensch nach dem göttlichen Ebenbilde, der Adam Kadmon.

Das

Sichoffenbaren Gottes ist Erzeugen des Geis stes zugleich; Darum kann Gott gewußt und erkannt werden.

Das Urtheil geht absolut von Gott aus. Der Geist ist dieß Urtheil; Es ist Erscheinung einer Welt und des subjectiven Geistes. Der Geist ist absolute Manifestation, Segen und Seyn für Anderes, Schaffen des subjectiven Geistes, für welchen er ist. “

Erläuterung dieser Såße.

S. 2.

Was den Sat: „Gott ist die absolute Wahrheit," betrifft, so hat der Philosoph keine Befugniß, ihn auf diese Weise auszusprechen. Wir können Gott nur als die Quelle aller Wahrheit betrachten, und dann heißt der Sah: Von Gott kommt alle Wahrheit, Er hat sie dem menschlichen Geiste als Idee eingepflanzt, damit sie dieser in seinem Zeitleben entwickle. Die Wahrheit ist nicht Er selbst, sondern sein Werk, das Er erst schuf und ordnete. Das Evangelium hat diesen Sah weit richtiger:,, Dein Wort," sagt Christus, als er zum Vater betet,,,ist die Wahrheit." Eben so sagt Christus nicht: „Du sollst die absolute Wahrheit anbeten, sondern, Du sollst Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten." Dieß will sagen, du sollst den Geist, den dir Gott gegeben, und die Wahrheit, die er dem Geist anvertraut, dazu benützen, um Gott anzubeten. Wenn Christus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, Niemand kommt zum Vater, denn durch mich,“ so unterscheidet er eben dadurch sich nicht nur vom Vater, als der absoluten Quelle der Wahr

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