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stellung und Einbildung zu einem Bilde in uns macht. Der Philosoph hat fich zu hüten, das Heilige und Göttliche, welches bloß mit den Ideen eine Gemeinschaft eingeht, nicht mit diesen zu verwechseln. Das Wahre, Schöne und Gute sind bloße Coefficienten, während das Heilige der unveränderliche Exponent bleibt. Auch daraus erhellt, daß Gott nicht der absoluten Wahrheit gleichgesezt werden kann.

S. 12.

Eben so verhält es sich mit dem Gottesbewußtseyn. Nur die Idee von Gott fållt in unser Bewußtseyn. Behauptet sie nun in ihm ihre Würde, so bringt sie das Ich des Bewußtseyns zur Demuth und Gottesfurcht. Die Philosophie hingegen multiplicirt das Ich mit der Idee von Gott und dadurch wird Gott nichts anders, als die Potenz des Ichs, und dieß ist der Vernunft-Gdhe, dem die moderne Philosophie huldigt. Die Idee von Gott ist nicht gleich Gott, wie er an sich ist, so wenig als der Strahl, der aus der Sonne in unser Ang gelangt, gleich der Sonne ist. Der Unterschied zwischen der Unmacht der Idee von Gott und der Macht seiner Existenz ist unermeßlich. Die Idee können wir wohl ertragen, würde sich aber Gott uns zeigen, wie Er an sich existirt, der Mensch müßte vergehen, wie ein Sonnenstäubchen.

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Hegel: Schöpfung ist das Sichoffenbaren Gottes. Die höhere Form dieser Manifestation ist, daß das, was Gott ers schafft, Er selbst ist. Er ist Manifestation Seiner selbst, als Sohn Gottes, der Mensch

nach dem göttlichen Ebenbilde, der Adam Kadmon."

Das, was Gott erschafft, ist nicht Er selbst. Nie dürfen wir das Werk mit dem Méister, das Geschöpf mit dem Schöpfer, die Natur des Erschaffenen mit dem Unerschaffenen verwechseln. Das Wesen der Dinge stammt einzig und allein aus dem Willen und Wohlgefallen des Schöpfers, wie die Schrift sagt: Du hast alle Dinge geschaffen und durch Deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen." Die absolute Freiheit, für uns ein Mysterium, geht Allem voraus. und Macht und alle Ideen, das Wahre, Schöne und Gute, Bewegung, Leben und Handlung sind erst von Gott erschaffen und geordnet, und sind Nichts ohne seinen Willen.

S. 14.

freilich Weisheit

Der Wahn der Philosophie, es liege in Gott ein nothwendiges Gesek, sich zu manifestiren, oder, wie Hegel sagt, sich in einem absoluten Urtheil zu dirimiren, ist aus der Creatürlichkeit genommen. Gesetz und Nothwendigkeit find der Creatur anerschaffen und gelten nichts ohne den absoluten Willen. Wäre ein vom Willen Gottes unabhängiges Gesetz in seiner Natur, so müßten wir fragen,` wer dieses Gesetz erschaffen habe, da es kein Gesetz an fich giebt ohne einen freien Gesetzgeber. Der Unterschied zwischen Gott und Mensch besteht eben darin, daß im Menschen die Idee dem Willen, der Zweck der Handlung vorausgeht, in Gott aber der Wille die Idee und den Zweck erst erschafft.

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S. 15.

Es ist ein mächtiger Unterschied zwischen Erschaffen und Zeugen. Das Wort, der Sohn, ist gezeugt und zwar von Ewigkeit, d. h. vor dem Anfang der Schöpfung, wie Christus selbst sagt:,,Ich war, ehe die Welt war.“ Die Welt aber ist erschaffen. Zeugen ist Ausfluß und Mittheilung des Wesens, das im Erzeuger ist, Erschaffen aber ist das Hervorbringen beliebiger Werke. Schon der Mensch kann jeden Tag ein neues Project ins Werk sehen, ohne daß sein Wesen die geringste Aenderung erlei= det, so wenig, als die beliebige Form des Topfes das Wesen seines Meisters enthält.

S. 16.

Der Sohn Gottes ist daher nicht der Adam Kadmon. Die biblischen Stellen geben uns ein ganz anderes Ver= hältniß. Im Wort (Logos) liegt die Allweisheit und Allmacht und darin personificirt sich Christus, wie Johannes sagt: „, Durch das Wort find alle Dinge gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ Nicht Gott als Vater ist das Wort. Was Er ist, wissen wir nicht und können es auch nicht begreifen, sondern Chriftus ist das Wort, und ihm ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. Christus verhält sich daher zum Vater, wie das offenbar gewordene Wort zu dem im Ewigen bestehenden Urquell des Worts. Dieser Unterschied ist in so fern wesentlich, als der Sohn von dem Wohlgefallen Gottes, sein Wort zu offenbaren, abhängig ist.

S. 17.

Aus der Weisheit stammt das Wissen und zwar nach den drei Ideen der Wahrheit, Schönheit und Tugend.

Aus der Macht bildet sich das Seyn und zwar nach den Ideen, welche sich im Seyn substantialisiren. So ent= stehen Idealität und Realitåt.

Es giebt ein unendliches Verhältniß in Macht und Weisheit, und ein endliches. Unendlich ist es im Logos und unabhängig von Raum und Zeit und von den Kates, gorien. Die Weisheit erhebt sich zum reinen Schauen der Ideen, und die Macht substantialisirt sich in Myriaden von Sphären. Verendlicht ist aber ihr Verhältniß im menschlichen Geist, wo sich Wissen und Seyn zur Einheit des Selbstbewußtseyns gestalten. Das Wissen ist Stückwerk und das Seyn ist Stückwerk, und die Ideen sind nur in ihren Reflexen erkannt. In dieser Verendlichung von Weisheit und Macht in Wissen und Seyn stellt sich das individuelle Selbstbewußtseyn der unendlichen Weisheit und Macht gegenüber. So entsteht der Gegensag von Unendlichem und Endlichem.

·S. 18.

Die Frage, welche die Philosophie bisher versäumte, ist folgende: Ist Weisheit und Macht schon an sich in Gott gesezt, oder hat Gott erst bestimmt, was Weisheit und Macht seyn sollen? Es giebt in und für Gott kein Ansichgeseztseyn oder ein Gesetz an sich, das in seiner Natur liegt; Er ist vielmehr der Urheber alles Sezens. Alles stammt aus dem absoluten Wohlgefallen, wie der Vater selbst vom Sohne sagt:,,Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." Darin möge die Philosophie ihre Beschränkung erkennen. Sie hat den Karakter der Nothwendigkeit in sich, um an ein Ansichgeseßtes, das keines Andern mehr bedarf, alle ihre Folgerungen anzuknüpfen und auf diese Weise die gleiche Gewißheit

von Jenem auf alles, Andere fortzuleiten und in Allem zu wiederholen. Dazu wählte sie bisher die absolute Wahrheit als den intellectuellen Schwerpunct der Vernunft, um den sich Alles bewegen soll. Aber auch abgesehen davon, daß das Wahre nicht zugleich das Schöne und Gute und am wenigsten das Heilige ausmessen kann, so ist schon an dem absoluten Wohlgefallen Gottes alle ihre Kunst verloren, weil dieses Moment das Ansichgeseztseyn ausschließt und mithin den Karakter der Nothwendigkeit völlig auflöst.

S. 19.

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Wie die Philosophie in die Religion sich erhebt, so fångt sie an, sich selbst aufzuheben und muß ihrem Karakter untreu werden, aber dennoch zu keinem andern Zweck, als desto herrlicher wieder zu erstehen. Man kann von der Philosophie sagen, was der Apostel Paulus von dem Samenkorn sagt: Es müsse vorher in der Erde ersterben, um einen neuen Leib anzuziehen.“ So muß die Philosophie ersterben, um in der Religion ihre Wiedergeburt zu feiern. Diese Wiedergeburt gewinnt die Bedeutung, welche Christus in dem Saß ausspricht: „Die Wahrheit wird euch frei machen." Ja sie ist die Insichnahme von Christus selbst, weil er die Wahrheit selbst ist. Das Evangelium ist das Heiligen in der Wahrheit; darum bittet Christus selbst den Vater, daß er die Jünger in der Wahrheit heiligen möge. Die gewöhnliche Philosophie hingegen ist das Profaniren der göttlichen Wahrheit.

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S. 20.

Hegel: Das Urtheil geht absolut von Gott aus, der Geist ist dieß Urtheil, als

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