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Erscheinung der Welt und des subjectiven Geistes. Der Geist ist absolutes Manifesti. ren, Sehen und Seyn für Anderes, Schaffen des subjectiven Geistes, für welchen Er ist.“ Hegel haut den Knoten, welchen die frühere Philosophie freilich auch nicht lösen konnte, nämlich wie aus der absoluten Identität, was man Gott nannte, die unendlich vielen Differenzen und Gegensåße heraustreten können, mitten entzwei, indem er sagt: „, das Urtheil gehe absolut von Gott aus, es seye der Geist, der Geist aber sey wesentlich das, sich selbst zu dirimiren und in der Manifestation in die Erscheinung der Welt und des subjectiven Geistes überzugehen. Die Identität sen keine leere, sondern gefüllte, und die Allgemeinheit keine abs stracte, sondern konkrete.“ Was ist aber damit gewonnen? Wenn wir alle Differenzen, Gegensåße und Bestimmungen in Gott eingewickelt, wie in einem Samenkorn, annehmen, so ist Gott keine Identität, sondern vielmehr die absolute Indifferenz von Allem, gleichsam die Potenz Null oder Einheit schlechthin von allem Positiven und Negativen, und der Geist ist alsdann der Trieb, sich aus dieser Einheit schlechthin in die negativen und positiven Reihen zu dirimiren, so daß der Welt und Natur die negative Reihe, dem subjectiven Geist und der Seele die positive zugetheilt wird.

S. 21.

"

Wir können das noch hinzunehmen, was Hegel in der Encykl. 2. Aufl. §. 507 u. f. sagt: Im Moment der Allgemeinheit oder der Sphäre des reinen Gedankens erzeugt die substantielle Macht (Gott) Sich selbst als seinen Sohn, bleibt

aber mit diesem Unterschiedenen in ursprünglicher Identitåt. Im Momente der Beson=

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derheit oder des Urtheils ist dieß konkrete ewige Wesen in seiner Bewegung die Erschaffung der Erscheinung dadurch, daß der einige Sohn in den selbstständigen Gegensat einerseits der Welt, andererseits des endlichen Geistes zerfällt, welch lekterer als das Extrem der Negativität sich zum Bdsen verselbstständigt. Im Momente der Einzelheit oder des Schlusses kehrt der Gegensah der Allgemeinheit und Besonderheit in seinen idealen Grund zurück, die allgemeine Substanz verwirklicht sich aus ihrer Abstraction zum einzelen Selbstbewußtseyn, das Bdse erscheint als an sich aufgehoben, und die sinnliche Existenz des Absolutkonkreten erstirbt in den Schmerz der Negativität und nun kommt es zur absoluten Rückkehr der Idee des als ewigen aber lebendigen und`in der Welt gegenwärtigen Geistes.“

S. 22.

Dieser dreifache Proceß, in welchem Hegel das Göttliche sich entwickeln läßt, ist offenbar nichts anders, als eine Uebertragung des Processes unseres Selbstbewußtseyns auf das Göttliche, wozu auch nicht die geringste Befug= niß vorhanden ist, auf folgende Weise:

Die Selbstaffirmation oder das Sehen Seiner selbst ist allerdings etwas Gottåhnliches und nur dadurch mög lich, daß Gott dem Menschen das freie Princip als einen Funken aus seinem Wesen mitgetheilt hat. Darum gehört

der Mensch nicht mehr in den Zusammenhang der NaturUrsachen und Wirkungen, sondern trågt eine Causalitåt in sich selbst. Durch das freie Princip wird der Geist erst zum Geist. Diese Selbstaffirmation wird nun die

Grundlage von allen Entwicklungen.

Die erste Entwicklung ist das Selbstgefühl, in welchem Wissen und Seyn noch in ungetrennter Identitåt beharren, wie in einem Keim, in welchem zwar alle künftige Gestalten vorgebildet, aber noch völlig ungeschieden sind. Aber dennoch liegen im Selbstgefühl schon zwei, das Selbst als Fühlendes und das Selbst als Gefühltes, aber beide sind identisch.

In Gott nun, wenn wir diesen Proceß auf ihn übertragen, ist die unendliche Selbstaffirmation und durch die absolute Freiheit ist er die Causalitåt von Allem. Das göttliche Selbstgefühl ist das Sezen oder Zeugen des einigen Sohnes. Das Fühlende ist das Selbst als Vater, das Gefühlte das Selbst als Sohn, beide aber beharren in ungetrennter Identität. Dieß ist das, was Hegel unter das Moment der Allgemeinheit Gottes subsumirt.

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S. 23.

Der zweite Proceß der Entwicklung in uns ist das Selbstbewußtseyn oder das Wissen des Selbst von seinem Seyn, in dem Sat: „Ich weiß, daß ich bin." Die beiden Momente, Wissen und Seyn, trennen sich aus dem Selbstgefühl ab, und stellen sich als Sübject und Object einander gegenüber, aber in beståndiger Vermittlung durch das Selbst, das im freien Princip ein Absolut - Identi= sches in sich trägt. Wissen und Seyn find Gegensåße, aber sie werden dadurch beständig in eine relative Identität gebracht, daß sie sich an dem Absoluten des freien Princips

im Ich vermitteln. Das Wissen bildet sich nun aus in allen subjectiven und idealen Richtungen des Geistes, und das Seyn bildet sich aus in allen objectiven und realenRichtungen der Natur.

In Gott nun ist das Selbstbewußtseyn unendlich; aber das Selbstgefühl, der einige Sohn, zerfällt in den selbstståndigen Gegensaß einerseits in das Centrum des Wissens, d. h. in den subjectiven Geist, andererseits in die Peripherie des Seyns, d. h. in die objective Welt. Dieß ist das, was Hegel unter das Moment der Besonderheit oder des Urtheils subsumirt. Wie im Menschen erst im Selbstbewußtseyn eine wahre Manifestation Seiner selbst ist, so wird dieß auch von Hegel auf Gott übertragen.

S. 24.

Der dritte Proceß der Entwicklung geht bis zur Idee. Das Selbstbewußtseyn erweitert seine Kreise in der Selbsts, erkenntniß und Selbstgesetzgebung, es füllt sich mit den subjectiven und objectiven Richtungen des Wahren, Schdnen und Guten, so daß der Begriff, das Gefühl und der Wille das, was sie an sich sind, auch für sich werden und sich zuletzt zu der lebendigen und gefüllten Idee zusammenschließen, in welcher der konkrete sich selbst den= kende Begriff, das konkrete sich selbst fühlende Gefühl und der konkrete sich selbst befreiende Wille in Eins vereinigt find.

In Gott nun ist, nach Hegel, die Entwicklung zur Idee auch eine unendliche. Indem er einerseits durch alle Richtungen der Geschichte, als Momente des subjectiven Geistes, andererseits durch alle Richtungen der Natur in ihrem Stufengang, als Momente des objectiven Seyns, sich füllt, schließt er sich in absoluter Rückkehr zur Idee

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des ewigen, aber in der Welt gegenwärtigen, Geistes zusammen. Dies ist nun das, was Hegel unter das Moment der Einzelheit oder des Schlusses subsumirt.

§. 25.

Dieß ist Hegels Hypostasirung der Processe unseres Selbstbewußtseyns, ins göttliche Wesen und besonders auf die Dreieinigkeit, welche dadurch einen metaphysischen Werth erhalten soll. Wir gehen zu folgenden Einwürfen über :

Erstlich: Wie ist es möglich, daß der Philosoph seinen eigenen Geist beschaut und sein Wesen in eine Idee fassen will? Ist es denn nicht der Geist selbst, der dem Philosophen sein System dictirt, wie mag dieser ihn in sein Collegienheft einbannen wollen? Ist es nicht der Geist, der sich als lebendiges Original dem Philosophen vorstellt, wie mag dieser sich zum Original und den Geist zur Copie machen? Es kommt alles darauf an, wo der Philosoph seinen Standpunct nimmt, je nåher dem Geiste, desto heller und ohne Trübung des Urbildes, je entfernter, desto dunkler und getrübter durch die Abbilder, die aus der Seele aufsteigen. Da überall, im Leiblichen wie im Geistigen, der Standpunct und der Augenpunct von einander verschieden sind, so kann zwar der Geist dem philosophischen Bewußtseyn alles mittheilen und offenbaren, was in seinem Augenpunct liegt, der um so reicher und gefüllter ist, je ́hdher der Standpunct liegt, aber sich selbst kann er nicht beschauen, weil der Standpunct nicht zugleich auch Augenpunct seyn kann. Wohl kann das philosophische Bewußtseyn sich von einer Stufe zur andern erheben, von der Vorstellung zum Begriff, vom Begriff zur Idee und zuleßt zum geistigen Schauen; und hat es

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