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das Gute auch immerfort wollen. Aber Gesetz ist es nicht für Gott, sondern für den Menschen, welcher durch Befolgung des Guten mit dem göttlichen Willen in Uebereinstimmung kommt. In Gott müssen alle Eigenschaf= ten, ins Heilige erhoben, gedacht werden, und darum kann es seyn, daß selbst das Gute dem Heiligen aufgeopfert werden muß. Wenn es im alten Testament heißt: Der Herr sprach zu Josua:,,Morgen will ich die ver= sammelten Könige erschlagen geben vor den Kindern Israels; Ihre Rosse sollst du lähmen und ihre Wagen mit Feuer verbrennen,“ so scheint ein solcher Befehl zur Ausrottung ganzer Volksstämme weder mit dem Recht noch mit der Moral übereinzustimmen. Aber aus dem Gesichtspunct der Heiligkeit verhält es sich anders. Die Abgötterei mußte vertilgt werden, damit die Israeliten nicht durch sie angesteckt würden, und dieß erforderte die völlige Ausrottung jener Volksstämme, wie es auch wirklich heißt: ,,Und die Israeliten schlugen sie, bis daß Niemand unter ihnen überblieb. “

Dem Heiligen muß Recht und Sitte nachstehen, und wenn Gott eine allgemeine Heilsanstalt gründen will, fo muß sie mehr aus der Idee der Heiligkeit als aus den Ideen des Rechts, und des Guten beurtheilt werden.

S. 190.

Hegel unterscheidet nicht zwischen Wesen und Willen Gottes, und diese Nichtunterscheidung verwickelt seine Philosophie in logische Processe oder vielmehr Excesse, die jedem Laien auffallen müssen. Statt daß wir annehmen, Gott habe bloß durch seinen Willen und durch den Befehl: „Es werde,“ die ganze Schd

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gefühl des Ichs.

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pfung sich gestalten lassen, stellt Hegel ihn als eiue Idee in seinem Speculationskreise auf, so daß der Schdpfer vom Geschöpf sich muß modelliren lassen, und zwar so, daß der Philosoph das Evoluzions Gesetz seines Selbstbewußtseyns auf ihn überträgt. Zuerst ist diese Idee An sich, der implicite, verhüllte Gott, das noch dunkle, aber seiner Existenz nach unendliche SelbstDann bewegt er sich in dem Andersseyn durch Natur, Leben, Geist und Geschichte; dieß ist die Idee Für sich, der explicite, in der Erscheinung offenbare Gott, das nun in Selbstbewußtseyn, Selbsterkenntniß und Selbstgesetzgebung entwickelte Ich. Sind diese Richtungen alle vollendet, so kehrt die Idee Für sich zum An sich zurück, und wird An und Für sich; sie vollendet sich zur Totalität als sich selbst wissende Wahrheit, oder, das seiner Eristenz nach unendliche Selbstgefühl des Ichs wird nun auch als explicites Unendliches in allen seinen Richtungen gewußt. Dieß ist dann der konkrete, lebendige Gott. Das heißt: Hegel schickt seinen Gott auf die Wanderschaft, damit er zuerst als Lehrling bei der Natur sein Brod verdiene, dann als Geselle die Welthandthierung erlerne, zulegt aber bei den großen Heroen und Philosophen in die Schule gehe, um Meister und Herr der Welt zu werden.

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Dieses System der Thorheit nimmt ganz daher seinen Ursprung, daß Hegel meint, Gott entåussere sein Wesen in dem Andersseyn, und habe daher eine Rückkehr zu sich selbst nöthig, da doch alle Dinge nur beliebige Werke seines Willens find.

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S. 191.

Die ganze Karakteristik der Hegel'schen ReligionsPhilosophie läßt sich in folgende kurze Såße bringen:

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Sie ist nichts anders als eine Logik, die sich an christlichen Wahrheiten verklären will. Hegel hat einen Gott ohne Heiligfeit, einen Christum ohne freie Liebe, einen h. Geist ohne Erleuchtung und Erhal tung des Worts, ein Evangelium ohne Glauben, einen Abfall ohne Sünde, ein Böses ohne Selbstverschuldung, Versöhnung ohne Sündenvergebung,

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nen Tod ohne Opfer, eine Gemeinde ohne Gottesdienst, eine Freiheit ohne Impu

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Religion ohne Christenthum, und überhaupt eine Religion ohne Religion.

S. 192.

Man fragt nun billig, wozu eine solche Philosophie noch nützen solle? Einen directen Nußen weiß ich nicht, aber den indirecten, daß sie uns als Gränzstock dient mit der Inschrift:,,Hier geht der Weg nicht weiter. “ Wir werden daher wohl daran thun, von ihr wieder umzukehren, und es zu machen, wie der kluge Mann im Evangelium, der sein Haus auf einen Felsen bauete.

Dieser Felsen ist das Evangelium, das seit 1800 Jahren allen Stürmen Troß bietet. Das Hegel'sche System aber ist das Haus auf dem Sande.,,Da nun ein Plazregen fiel und kam ein Gewässer, und weheten die Winde, und stießen an das Haus; da fiel es, und that einen großen Fall."

Das Uebermaaß des Begriffs tödtet Gefühl und Ges müth, stellt den Glauben in Hintergrund und verstopft überhaupt alle reiche Quellen des sittlichen und religiösen Lebens so sehr, daß sie ganz versiegen. Dagegen wird der Stolz des Wissens genährt, so daß der Mensch mit seinen paar Vernunftformeln glaubt, nicht bloß au der Gottheit vorbeizustreifen, sondern sie völlig zu umfangen und herabzuziehen in das enge Gehäuse eines gehirnten Philosophen, so daß wir von einem solchen Gott sagen können, was Addison vom Traume sagt:,,Er sey der Mondschein des Gehirns."

Würde Hegel nur die Abkunft der Idee von Gott sich klar gemacht haben, so würde er diese Idee nie der Macht der Eristenz Gottes gleichgesetzt, sondern sie nur als Leitstern benügt haben, der uns aus dem Selbstbe: wußtseyn hinaus zum Heiligen führen soll. Er würde gefunden haben, daß die christliche Religion gerade so, wie sie im Evangelium ist, auch die einzig åchtè und wahre Philosophie enthält, wozu ich, mir erlaube, einige Grundlinien zu zeichnen.

S. 193.

Im Gebiete der Offenbarung sind die drei höchsten Lichtpuncte: Vater, Sohn und Geist, und es bleibt uns nichts übrig, als mit festem Glauben an ihnen zu

hången. Denn alle menschliche Wahrheit mit allen ihren Systemen ist todt, wenn nicht der Geist der Wahrheit und der Erleuchtung sie durchdringt. Alle menschliche Schönheit mit allen ihren Idealen ist todt, wenn sie nicht zur Fülle des Lebens und der Liebe, zum Worte, zum Sohne sich erhebt. Alle menschliche Tugend mit ihrem ganzen Heldenruhme ist todt, wenn sie nicht in Demuth und Gehorsam unter die Macht- und Wahl- Vollkommen= heit des Vaters sich beugt.

S. 194.

Und so lassen sich die Säße über Dreieinigkeit in fols gende Reihe stellen:

Aus der Wahlvollkommenheit Gottes entspringt das Wohlgefallen. Das höchste Wohlgefallen verknüpft sich mit dem vollkommensten Werk. Das vollkommenste Werk ist nicht die Welt, nicht der Mensch, nicht die GeisterOrdnung, nicht das Reich der Engel, sondern das, was Gott gleich ist, wie der Sohn dem Vater. Im Sohn ist die unendliche Fülle von Leben und Liebe. Das Leben aber harret nicht in sich selbst, es geht aus sich heraus, zeugt andere Wesen und ergießt in sie die eigene Fülle. Die Liebe ist sich auch nicht genügend und selbstsåttigend, sie sucht in andern zu leben und will nichts als Gegenliebe. Dem Verirrten und Verlornen geht sie nach und hat keine Ruhe, bis sie es wieder findet und zurückbringt. Sie sieht nicht mehr auf sich, sondern giebt sich zur Rettung für Andere hin, wie Christus sagt: ,,Niemand hat größere Liebe, als der sein Leben für seine Freunde läßt,"

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