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sich auf die höchste erhoben, so kann es Kunde geben von Allem, was im geistigen Leben vorgeht, und alle die Principien aufsuchen, welche das Ganze beherrschen, aber die innere Natur des Geistes bleibt ihm doch ein Geheimniß. Ist dieß schon mit dem menschlichen Geist der Fall, um wie viel mehr ist er es mit dem göttlichen? Es ist ein völliger Trug des Philosophen, wenn er glaubt, er könne den Geist selbst wieder in einen todten Begriff oder in eine leere Vernunftformel auffassen. Dieß ist so wenig möglich, als wenn Einer die Sonne, welche ihr ganzes System mit Licht füllt, in einem einzigen Strahl zusam= menfassen wollte. Daher dürfen wir bestimmt annehmen, daß das, was Hegel Geist nennt, nichts anders als die Vernunft ist, welche in der einseitigen Form der logischen Wahrheit sich für die Totalität ausgiebt.

S. 26.

Zweitens: Mußte Gott, der dem Menschen Leib, Seele und Geist gab und das Selbstbewußtseyn konstituirte, nicht alle die mögliche Combinationen schon zum Voraus kennen und berechnen? Mußte Er, der Himmel und Erde erschuf und den Myriaden Sphären ihre Bahn, Geseze und Rythmus anwies, nicht schon vorher alle ihre Erscheinungen und Bewegungen kennen und berechnen? Mußte Er, als Herr des Schicksals nicht die ganze Weltgeschichte nach seinem Plane ordnen? Wie mag nun behauptet werden, daß Gott im Durchgang durch das individuelle Selbstbewußtseyn des subjectiven Geistes, durch den Stufengang der Natur und durch die Epochen der Weltgeschichte sich nach und nach heraufarbeiten müsse, um zu seiner Klarheit zu gelangen oder die sich selbst wissende Idee zu werden? Werden nicht dadurch Vorsehung und Allwissenheit

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in Gott aufgehoben? Ist der Schöpfer, der Alles erschuf, selbst in den Cirkel der erschaffenen Werke verflochten? Wer hat denn ihm Gesez und Plan vorgeschrieben? Hegel. sagt zwar, die Idee entschließe sich frei, in das Andersseyn überzugehen oder sich als Natur aus sich zu ent= lassen, aber wie mag ein solcher Gedanke philosophisch seyn, daß Gott sich selbst zur Negativität verdamme, und da die Negativität sich zum Bösen verselbstständigt, an dem satanischen Princip Antheil habe? Ist Gott von Ewigkeit her das Allbewußtseyn, wie kann in ihm eine Evoluzion gedacht werden? Sind das Besondere und Einzelne nicht vielmehr Negationen des Allbewußtseyns? Wie kann die Idee sich klarer werden, wenn sie in Reflere zerfällt, und die Einheit etwas gewinnen, wenn sie in Brüche zersplittert wird?

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S. 27.

Drittens: Ist es nicht ein) Mißverstand, wenn Hegel die Wirklichkeit der Wahrheit und das Konkrete dem Allgemeinen gleichsetzt? Wir können diese Säße am besten an der metaphysischen Proportion von Stoff, Form und Wesen durchführen, wenn wir sie an der gegebenen Wirklichkeit eines Sonnensystems entwickeln auf folgende Weise: Das Wesen ist das Positive, die Form entsteht aus Negationen des Wesens und der Stoff aus Negationen der Form. Der Stoff geht dem Einzelnen, die Form dem Besondern und das Wesen dem Allgemeinen parallel.

Das Wesen des Sonnensystems ist der Zusammenhang der Gesetze in einem Mechanismus, und das Ineinanderwirken der Kräfte in einem Dynamismus, wovon die Sonne die allgemeine Einheit ist, welche das Ganze beherrscht.

Die Formen des Sonnensystems sind die Gestaltungen

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der Cometen, Planeten und Monden, in welchen der allgemeine Mechanismus und Dynamismus sich besondert. Sie sind die Negationen der allgemeinen Sonnen - Einheit oder Brüche derselben.

Die Stoffe des Sonnensystems sind die Massen und Mischungen jedes einzelnen Weltkörpers und diese ent= stehen aus Negationen der Form, in welchen sich Gesetz, Kraft und Sonneneinheit vereinzelt. Diese Weltk dr= per sind nun alle wirklich, aber sie nehmen. auf sehr verschiedene Weise an der Wahrheit Antheil. Die ganze Wahrheit ist geistiger Natur, fie liegt in dem an sich geistigen Zusammenhang der Geseze und Kräfte, eigentlich in der geistigen Gleichung, die sich im Sonnensystem substantialisirt. Die Sonneneinheit enthålt diese allgemeine Gleichung noch am meisten in sich, in den Kometen, Planeten und Mönden hingegen besondert und vereinzelt sie sich in untergeordnete Formen und Stoffe, so daß die allgemeine Gleichung in den äussersten Reflexen kaum noch sichtbar ist.

S. 28.

Nehmen wir noch ein höheres Centrum an als die Sonne, wie etwa das Nebelgestirn, so verhält sich die Sonneneinheit selbst wieder als Bruch zu der höhern Ordnung der Einheit. Die Sonne, vorher Herrscherin, wird wieder Glied der höhern Ordnung und tritt jezt selbst nur als besondere Form einer noch höhern Gleichung auf. Die Wahrheit ist nicht in der Totalität in ihr, sondern nur wieder in einem Reflex.

Gehen wir zuleht auf ein Naturcentrum zurück, um welches selbst wieder die Nebelgestirne samt allen Sonnensystemen rotiren, so ist dieß das All, in welchem die ob

jective Wahrheit sich am meisten von ihren Reflexen befreit hat und in ihrer Totalitåt erscheint. Hier erst ist der Sah richtig, daß Wahrheit und Wirklichkeit Eins und dasselbe seyen. In allem Uebrigen der objectiven Wirklichkeit ist der Sag unrichtig, weil die Wahrheit nur gebrochen und reflectirt darin erscheint. In dem Naturcentrum liegt erst das wahre Wesen, das am meisten sich von Form und Stoff befreit hat. Will nun Hegel dieß die konkrete Allgemeinheit nennen, so möge er es, aber so viel ist gewiß, daß das Konkrete der untergeordneten Körper in der konkreten Allgemeinheit des Naturcentrums, als völlig aufgehoben und verschwunden, angenommen werden muß.

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Um die abgestufte Dignitåt der Weltkörper zu begreifen, müssen wir ein negatives Princip annehmen, das durch das Universum geht, das beständig alle höhern Werthe zu differenziiren sucht, und durch dieses Differenziiren alles besondert und vereinzelt, so daß das Ganze in unendlich viele Theile zersplittert erscheint. Dieses ist dann das allerschlechteste im Wirklichen, das seine Wahrheit beinahe ganz verloren hat. Wird aber das Differenziirte wieder integrirt, so verschwinden alle diese konkreten Momente wieder und zuletzt steht das Wesen, die Wahrheit und die höchste Gleichung der Geseze und Kräfte in ihrer Totalität wieder da.

So gewiß also der Stoff nicht der Form und die Form nicht dem Wesen gleichgesetzt werden kann, so ge= wiß ist das Einzelne nicht dem Besondern und das Besondere nicht dem Allgemeinen gleich zu seßen.

6. 30.

Viertens: Die Rückkehr zu der konkreten sich selbst wissenden Idee besteht nicht darin, daß einestheils alle mögliche objective Verhältnisse, Proportionen und Geseze, anderntheils alle mögliche subjective Begriffe, Urtheile, Schlüsse, Systeme und Wissenschaften in ihr zum klaren Wissen entwickelt liegen, sondern vielmehr darin, daß alle objective Verhältnisse u. s. w. sich in der höchsten Gleichung, und so auch alle subjective Begriffe u. s. w. im höchsten Princip, und überhaupt alle untergeordnete Glieder der Wahrheit in ihrer Totalität sich auflösen, so daß alle Differenzen, die nur in negativen Werthen bestehen, im Integral verschwunden sind. Die höchste Einheit ist nicht ein Convolut von vielen tausenden Einzelheiten, sondern ein völliges Aufheben und Verstoßen aller dieser unangemessenen Werthe. Das Ewige ist das wahrhaft Potenzlose und das Unerschaffene das wahrhaft Prådicatlose, und darin" liegt die höchste Einheit.

S. 31.

Fünftens: Giebt es eine an und für fich seyende und sich bewegende Idee, wie sie Hegel in seinem Speculationskreise aufstellt, eine Idee, die besteht ohne Geist und sich bewegt ohne Willen? Bis jetzt wurden die Ideen nur dem Geiste zugetheilt, und sie sind nichts ohne den Geist. Daher ist Gott nicht die absolute Wahrheit, sondern diese Idee liegt im göttlichen Geist, oder vielmehr Gott bestimmte erst, was Wahrheit seyn soll. Wie wir die Sache so stellen, so hört auf einmal alle Verwirrung auf. Der göttliche Geist bleibt ewig rein und unangetastet, er braucht sich nicht in ein Andersseyn zu bewegen,

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