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Liebe gezeugt ist, zeugt aus gleicher Liebe das Geisterreich, das aber nicht seyn könnte ohne eine Unterlage, wozu die Natur erschaffen ist. Der Sohn hat aber keinen andern Zweck, als durch die freien Wesen den Vater zu verherrlichen und durch den freien Gehorsam ihnen selbst das ewige Leben zu gewinnen. Denn dadurch, daß er ihnen Gotr offenbart, werden sie zur Wahrheit geführt und ohne diese ist kein himmlisches Erbe möglich, wie Christus selbst sagt: „Das ist das ewige Leben, daß sie dich, daß du allein wahrer Gott bist, und den, den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“

S. 100.

In dieser Aufgabe haben wir lauter moralische Werthe und keine logische. Das Gesetz tödtet, die Liebe macht lebendig, und nur aus der Liebe läßt sich das Ganze erklären. Hegel meint, das Verhältniß vom Vater und Sohn sey aus dem organischen Leben genommen, sey bildlich und könne das Wahre nicht ausdrücken, man müsse sich an die logischen Begriffs - Bestimmungen halten; das heißt die Perle mit ihrer Schale vertauschen. Die Freiz heit und Liebe sind ja gerade die höhern Wahrheiten, welche die ganze Logik mit ihren Begriffs - Bestimmungen weit hinter sich lassen. Die Logik ist bloß der Buchstabe des Geistes, der Buchstabe aber tödtet, der Geist macht lebendig. Das Leben des Geistes ist Freiheit und Liebe, und aus diesen Momenten muß die Aufgabe gefaßt werden. Vater und Sohn bilden gerade das innerste Centrum aller moralischen und religiösen Wahrheiten und sind nicht bloße Vorstellungsweisen, sondern so verhält es sich wirklich im Himmel, wie es das Evangelium schildert.

Das, was Hegel Liebe nennt, ist nur eine matte

Empfindung, die, wie das Mitleiden, die Identität zweier Zustände im Einen und Andern darstellen soll. Er zieht sie bloß herbei, um seiner logischen Diremtion aufzuhelfen. Er läßt die Ideen, Begriffe und Vorstellungen einander lieben; sie küssen sich auf den Stufen der halb oder ganz vollendeten Unterschiede, und der Geist umarmt im Andersseyn eine logische Wolke. Eine Schwierigkeit aber bleibt bei dieser Ansicht in der Hegel'schen Philosophie zurück, nåmlich in der Sphäre des reinen Gedankens, wo das Seyn nicht weiß, wie es dazu kommen soll, das Nichts zu umarmen, wenn anders nicht Hegels Verehrer dasselbe an seinem Schwanze, nåmlich am Werden, festhalten.

S. 101.

Hegel: Der subjective Geist verselbst = ständigt sich in seinem negativen Extrem zum Bösen, erfaßt sich aber zur unendlichen Positivität, worin die Versöhnung liegt."

Die Darstellung dieses Zustandes können wir in folgende Gedankenreihe bringen nach Hegel:

„An sich ist der Mensch gut, denn Gott, der ihn zum Spiegel feines Wesens gemacht hat, ist der Gute, aber für sich hat der Mensch gut zu werden. Aber eben so kann man sagen, der Mensch ist von Natur bdse, sein Ansichseyn, sein Natürlichseyn ist das Bdse. Der Mensch ist nämlich zugleich Geist, und als solcher muß er über seine Natürlichkeit hinausgehen, was nun eine Entzweiung begründet zwischen dem natürlichen Menschen, der an sich gut ist, und dem natürlichen konkreten Menschen, der seinen Tries

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ben und Begierden folgt. Der Stand der Unschuld ist der Stand der Natürlichkeit, des Thiers, das keine Schuld kennt. Die ab= folute Anforderung ist, daß der Mensch nicht als Naturwesen beharre, in dem die Selbst=. sucht herrscht. Vom guten Menschen verlangt man, daß er sich nach allgemeinen Gesezen richte. Die Natürlichkeit des Willens ist selbst süchtig, und dieß Böse, personificirt auf allgemeine Weise, ist der Teufel, als das sich selbst wollende Negative."

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Das Böse hat mit der Erkenntniß einen Zusammenhang, wie die Bibel es vorstellt, daß der Mensch vom Baume der Erkenntniß gegessen habe. Denn das Wissen, das Bewußtseyn ist der Act, durch den die Trennung, die Entzweiung in der nähern Bestim mung des Fürsichseyns gesezt wird. Die Erkenntniß ist das Sezen des Gegensaßes, in dem das Böse ist. Der Geist ist frei, die Freiheit hat das wesentliche Moment dieser Trennung in sich. sich. Diese Trennung ist die Quelle des Uebels, aber auch der Punct, wo die Versöhnung ihre lehte Quelle hat.“

,,Der erste Mensch ist der Mensch seinem Begriffe nach, der, indem er sich in der Erbschaft fortpflanzt, als allgemeiner angesehen werden muß. Als Strafe der Sünde wird angesehen der Tod und die Arbeit. Der Tod ist nur das Sterben der einzelnen Naturlichkeit. Der Mensch hat ein unendliches Fürsichseyn, indem er sich seiner Freiheit

bewußt ist, was in den frühern Religionen nicht so zum Bewußtseyn gekommen ist. Das durch hat das Subject absolute Wichtigkeit, ist wesentlich Gegenstand des Interesses Gottes. Dieß kommt in der Gestaltung vor, daß der Mensch als Geist unsterblich ist. In der Religion ist die Unsterblichkeit das Haupt= moment. Die Unsterblichkeit tritt nicht erst spåter in Wirklichkeit, sie ist gegenwärtige Qualität, denn der Geist ist ewig. Diese Ewigkeit des Geistes ist zunächst nur an sich, aber er soll nicht bloß seyn als natürlicher Geist, sondern wie er an und für sich ist, er foll seinem Begriffe angemessen werden, der allgemeine Geist, Er ist im Widerspruch, und hat das Gefühl und Bewußtseyn davon, und damit auch das Bedürfniß der Aufhebung des Widerspruchs.“

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,,Die Forderung betrifft die Wahrheit, daß der Mensch nicht bloß in Uebertretung dieses oder jenes Gebotes bdse sey, sondern daß er böse an sich, im Allgemeinen, in seis nem Innern sey, daß diese Bestimmung des Bösen Bestimmung seines Begriffs ist und daß er dieß sich zum Bewußtseyn bringe." Um die Tiefe dieses Gegensages ist es zu thun, der einerseits gegen Gott, andererseits gegen die Welt gerichtet ist, jenes als Sünde, dieses als Unglüď. “

,,Aus dem Verhältniß der Entzweiung zu Gott kommt der Mensch zum Bewußtseyn, daß er im Innerften dieser Widerspruch sey,

und dieß ist der unendliche Schmerz über sich selbst. Dieser Schmerz und dieß Bewußtseyn ist das Vertiefen des Menschen in sich, und eben damit in das negative Moment der Entzweiung, - des Bösen. Dieß ist die objective innerliche Vertiefung in das Bdse, aber die innerliche Vertiefung affirmativ ist die Vertiefung in die reine Einheit Gottes. Die bestimmtere Weise dieses Schmerzens ist die Demuth, Zerknirschung, daß ich als Natürliches unangemessen bin, was ich seyn soll."

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Aus dem Verhältniß zum andern Extrem erscheint die Trennung als Unglück, daß der Mensch nicht befriedigt wird in der Welt. Das Unglück treibt den Menschen in sich zu. rück, und darum giebt er die Welt auf, und verlegt sein Glück in sich selbst, Stoicismus oder Skepticismus."

,,Das Bewußtseyn nun des Gegensages dieser Trennung des Ichs und des natürli chen Willens ist das eines unendlichen Widerspruchs. Die abstracte Tiefe des Gegensahes fordert das unendliche Leiden der Seele auf, und damit zugleich die Versöhnung, die eben so vollkommen ist."

,,Der Begriff der vorhergehenden Reli, gionen hat sich gereinigt zu diesem Gegen= sah, und indem er sich als existirendes Bes dürfniß gezeigt und dargestellt hat, so war die Zeit erfüllt, d. h. der Geist, der das Be= dürfniß der Versöhnung befriedigt, ist ge=. kommen."

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