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wol allen Germanen gemeinsam, ist Donar doch nicht überall zu gleicher Bedeutung gelangt. Zu schönster und reichster Entwicklung gedieh der Donarkult bei den Norwegern, bei den Deutschen scheint Donar zuerst hinter Tiuz, später hinter Wodan zurückgestanden zu sein. Vom deutschen Donar erhalten wir nur eine dürftige, unvollkommene Vorstellung. Donar ist der stärkste und tapferste der Götter. Ihn besangen die in die Schlacht ziehenden Kämpfer.') In heiligen Wäldern war sein Weihtum. Mächtige, uralte Eichen, wie die bei Geismar 2) in Hessen, die Winfrid

wendet in der Vita Bonifacii (MG. 2, 343). quorum consultu atque consilio arborem quandam mirae magnitudinis, quae prisco paganorum vocabulo uppellabatur robur Jovis, in loco, qui dicitur Gaesmere, servis dei secum astantibus, succidere tentavit. cumque mentis constantia confortatus arborem succidisset, magna quippe aderat copia paganorum, qui et inimicum deorum suorum intra se diligentissime devotabant, sed ad modicum quidem arbore praecisa confestim immensa roboris moles, divino desuper flatu exagitata, palmitum confracto culmine, corruit, et quasi superni nutus solatio in quatuor etiam partes disrupta est, et quatuor ingentis magnitudinis aequali longitudine trunci, absque fratrum labore astantium, apparuerunt. quo viso prius devotantes payani etiam versa vice benedictionem domino pristina abjecta maledictione credentes reddiderunt. tunc autem summae sanctitatis antistes consilio inito cum fratribus ex supradictae arboris materia oratorium construxit, illudque in honore S. Petri apostoli dedicavit. In den Briefen des Bonifacius (Nr. 25 vom Jahr 723) wird ein presbyter Jovi mactans erwähnt. In Radperts Lobgesang auf den heiligen Gallus wenden die Bekehrer die Bewohner von Tuggen am Züricher See vom Donarsdienste ab: (MSD. XII. 3)

castro de Turegum adnauigant Tucconium.

docent fidem gentem: Jouem linquunt ardentem.

Im indiculus superstitionum et paganiarum (Heyne, Ands. Denkm. Nr. IX) ist die Rede von Wodans- und Donarsopfern: de sacris Mercurii vel Jovis; de feriis quae faciunt Jovi vel Mercurio. Für die Franken ist der sermo s. Eligii 659) wichtig: nullus diem Joris absque festivitatibus sanctis nec in majo nec ullo tempore in otio observet. Grimm. Myth. 3. 402. Über neuen DonnerstagsAberglauben Wuttke. Aberglaube $70.

1) Tac. Germ. 3 fuisse apud eos et Herculem memorant, primumque omnium virorum fortium ituri in proelia canunt. Germ. 9 Martem et Herculem concessis animalibus placant. Ann. 2, 12 Caesar transgressus Visurgim indicio perfugae cognoscit delectum ab Arminio locum pugnae; convenisse et alias nationes in silvum Herculi sucram. Nach Kögel. Geschichte der deutschen Litteratur I. 1. 17 heisst Donar wegen seiner Beziehung zur Schlacht, als primus fortium virorum. *Wihuz (ald. Wigur, an. Véorr) der Kämpfer. Anders erklärt Noreen. Arkiv for nord. filologi 6, 306 den Namen. s. unten S. 251 Anm. 2.

2) Gaismar könnte ..Sprudelquell ̈ (zu *gisan, gais und mari). den hl. See. Opferquell oder Opfersumpf bei der Göttereiche bedeuten; vgl. J. Grimm, Ge

Donar bei den Deutschen.

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fällte, waren ihm geheiligt. Dort versammelten sich die Stämme vor wichtigen Unternehmungen. Aber nicht allein die kriegerische Seite wird bei Donar hervorgekehrt, im Gegenteil waltet der starke Gott namentlich über Leben und Eigentum der Menschen, über Recht und Frieden. Mit dem Donarstag sind noch heute allerlei Gebräuche verknüpft und schon in alter Zeit war es so. Den Germanen erschien ein dem Donar gehöriger Tag von besonderer Bedeutung. Auf einer mit Runen beschriebenen Kleiderspange, die auf alemannischem Boden gefunden wurde, begegnet Donar neben Wodan. Zur Weibe und Heiligung vielleicht der Ehe wird er angerufen.') Der Donnerkeil erscheint als eine geschleuderte Waffe, als eine Wurfaxt. Streithämmer zu Wurf und Schlag gehören zu den beliebten Waffen germanischer Völker. Naheliegend ist der Vergleich, dass der Donnergott einen ursprünglich steinernen Hammer führt, und so erscheint auch allezeit Thor. Bestimmte Zeugnisse, dass der deutsche Donar mit dem Hammer bewaffnet war, fehlen. Doch ist vielleicht beim ags. Thunor eine feurige Streitaxt anzunehmen.) Die Vorstellung, dass bei starschichte der deutschen Sprache 578; Arnold, Ansiedlungen und Wanderungen deutscher Stämme, Marburg 1577, S. 114f.

1) Auf der Nordendorfer Spange, etwa aus dem 7. Jh. stammend, stehen die Runen

LOGAPORE
WODAN

L

WIGIPONAR

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Die Götternamen Wodan und Ponar, bei welch letzterem nur das übergeschriebene L Bedenken erregt, dürfen der Gewandspange des alemannischen Gräberfeldes wol bestimmt zugewiesen werden. Offenbar wird ihre Hilfe zu irgend einer feierlichen Handlung erfleht. wiyi ist Imperativ zu "wigian, weihen, also Ponar, weihe, heilige! *loga stf. meint Einsetzung, Verheiratung; afries. logia verheiraten, *porên (an. pora) bedeutet ereilen, ersiegen. Man denke an den Brauch der Raubehe, die dem kriegerischen Wodan unterstellt gewesen sein mag, an den Wettlauf um die Braut u. dergl. .,Die Heirat ersiege, Wodan, weihe, Donar! Ein alter feierlicher Hochzeitswunsch würde auf einer Gewandspange, einem passenden Hochzeitsgeschenk sich sehr wol ausnehmen. Darum verdient Hennings Erklärung immerhin den Vorzug, wenn gleich ein sicheres und unzweifelhaftes Ergebniss damit nicht erreicht ist. Zur Nordendorfer Spange Dietrich, ZfdA. 14, 75 f.; C. Hofmann, Sitzungsberichte der Münchener Akademie 1866 Band 2, 138 ff., 207 f. Stephens, runic monuments I, 574 ff; III, 157; Henning, Die deutschen Runendenkmäler, Strassburg 1889, S. 87 ff. Über die gefälschte Runenschrift WODANAHAILAG auf der Spange von Kebrlich bei Andernach Henning, a. a. O. 156.

2) Kemble, Salomon and Saturnus, London 1848, S. 177 sieht mytholo

kem Gewitter der Donnergott, mit der Axt bewehrt, auf einem Wagen dahinfährt, darf bei Angelsachsen 1) und Ditmarschen 2) vermutet werden. Beziehung auf Donar ist deshalb möglich, weil Thor im schwedischen Volksglauben in ähnlicher Weise fortlebt.

In einem Segen gegen Fallsucht, den eine Pariser Handschrift des 12. Jahrhunderts und eine Münchener Handschrift enthalten, der aber leider unverständlich ist, wird Donar der Mächtige genannt, der auf Adams (?) Brücke stund und einen Stein zerspaltete, da kam aber Adams Sohn und schlug des Teufels Sohn zu einer Staude. Heidnische und christliche Anschauungen mischen sich hier, Donar weicht vor Christus. Vielleicht darf der im Segen geschilderte Hergang so gedacht werden, dass der Blitz krachend in eine Brücke fährt und sie teilweise zerstört, aber der Christengott naht rettend, der nächste Blitzschlag schmettert in Busch und Wald, wo er keinen Schaden thut. ")

logischen Nachklang im Kampf der Gottheit mit dem Teufel. „se itunor hit dryscet mid dare fýrenan œcxe“ der Donner zerschmettert ihn mit feuriger Axt. Wol liegt ein anschauliches Bild diesen Worten zu Grunde, der Donner wirft ein Geschoss nieder. Aber es ist fraglich, ob wir es mit einer poetischen Vorstellung, oder mit einer Erinnerung an den Hammer werfenden Gott zu thun haben. Im Sinne Kembles entscheidet auch Stephens, Aarböger f. nord. oldkyndighed 1883, S. 345 f.

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1) tunurrad, Donnerfahrt (ags. rùd, an. reitt, ahd. reita, Wagen, Fahrt. Ritt) wird Psalm 103,7 tonitruum (a voce tonitrui tui, from stefne đunurrader übersetzt; Stevenson in publications of the Sursee society 1844, II, 14. Dem ags. Thunorrád vergleicht sich norweg. Thorsreia J. Grimm, Myth. 3, 62. Thunorrid stellt J. Grimm, Grammatik 3, 353 zu schwed. äska as-aku, Asenfahrt. Wenn im Exeterbuch der Blitz,,rynegicstes wæpn heisst, so darf das nicht als Waffen des Wagengottes (Kemble, the Saxons in England 1, 347 ausgelegt werden. Die Stelle bezeugt nur, dass der Blitz als die Waffe eines persönlich gedachten Gewitterherrn gedacht wurde. Zu rynegast Grein, Glossar 2, 356, der an profluvii hospes, Herr des Gewitterregens denkt.

2) Bei den Ditmarschen sagt man: nu fuert de Olde all wedder da bawen unn haut mit syn Ex anne Räd; Müllenhoff, Sagen, Marchen und Lieder aus Schleswig-Holstein und Lauenburg Nr. 150. Ebenda S. 447 ein Riese mit einem von Böcken gezogenen Wagen. Was aus späterem Brauch und Glauben hergehört. verzeichnet E. II. Meyer, Myth. S. 205.

3) Vgl. Scherer, Sitzungsberichte der Berliner Akademie 1955, 577 £ Müllenhoff-Scherer. Denkmäler. 3. Aufl., bes. von Steinmeyer II 300 f. Da weder Text noch Auslegung und Beziehung auf die Mythologie sicher sind. verzichte ich auf die Anführung und verweise hiefür auf die Denkmäler und auf Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur I. 1. 266.

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2. Thor als Hauptgott des norwegischen Volkes.

Dass Thor im nordischen Volke vor allen anderen Göttern Verehrung genoss, geht aus vielen Anzeichen unzweifelhaft hervor1), besonders Norwegen ist die Heimat des Thorsdienstes, der aber auch in Schweden und Dänemark nachgewiesen werden kann. Wenn mehrere Götter neben einander vorkommen, in den Bildern 2) der Tempel, in der feierlichen Eidesformel, dann steht doch Thor immer voraus. In Moere erhub sich ein Tempel, in dem mehrere Götterbilder aufgestellt waren, Thor mit Gold und Silber geschmückt war am meisten geehrt. Der König Olaf Tryggvason schlägt das Bildniss nieder. In Hladir standen drei Bilder: Thor auf dem Wagen inmitten, Thorgerd Hörgabrud und Irpa zu beiden Seiten. Sveinn in Drontheim hatte manche Götzen, den Thor aber ehrte er am meisten. Zur Zeit Adams von Bremen war Thor als der Mächtigste inmitten des Odin und Freyr im Tempel zu Uppsala aufgestellt. Wie Ingimund ein silbernes Freysbild bei sich führt, so trug Hallfred, ein berühmter Skald, Thors Bildniss aus Zahn geschnitzt im Beutel. In der Heidenzeit war es Sitte, Eigennamen aus Götternamen 3) zu bilden. Die Träger solcher Namen wurden dadurch dem besonderen Schutze der Götter anempfohlen. In der Wahl des Götternamens kommt das Verhältniss

1) Vgl. besonders Henry Petersen, om Nordboernes gudedyrkelse og gudetro i hedenold. Kjöbenhavn 1876.

2) Thorsbilder in der Olafssaga Tryggvasonar (der Heimskringla) Kap. 76; Njálssaga Kap. 89; Olafssaga Tryggvasonar (Fornmanna sögur) Kap. 203; Adam von Bremen 4, 26; Hallfreðarsaga Kap. 6. Flateyjarbók 1, 320 beschreibt das Thorsbild im drontheimischen Haupttempel also: Thor sass in der Mitte als der meist geehrte. Er war gross und ganz mit Gold und Silber geschmückt. Thor sass im Wagen, der war sehr prächtig. Zwei wol gebildete Böcke aus Holz waren davor gespannt. Wagen und Böcke gingen auf Rädern. Die Hörner der Böcke waren mit Silber überzogen. Alles war mit wunderbarer Geschicklichkeit gemacht.

3) Über die Personen- und Ortsnamen, die aus Götternamen gebildet wurden, Henry Petersen, om Nordboernes gudedyrkelse og gudetro S. 35 ff.; für Schweden Lundgren, språklig intyg om hednisk gudatro i Sverige, Göteborg 1878; für Norwegen O. Rygh in Munchs norröne gude-ok heltesagn, ny udgave Christiania 1850. Selbst in der Normandie sind noch heute 10 Turville und 2 Freville d. h. Thorstad und Freystad nachzuweisen. Petersen a. a. O. 47 nach dem itinéraire de la Normandie, Caen 1828. Die Häufigkeit der Anwendung von Thor und Freyr steht da etwa im selben Verhältniss wie auf Island.

zu den einzelnen Göttern zum Ausdruck. Wenn ein Bjorn, Steinn, eine Dis, Gerd und andere Thorbjorn, Thorsteinn, Thordis, Thorgerd zubenannt sind, so werden sie dadurch dem Gotte verlobt, der Gott wird ihr vertrauter Freund und Beschützer. Entsprechend wurden Namen nach Freyr gewählt, Freysteinn, Freybjorn, Freydís, Freygerd. Selten sind Namen mit Odin gebildet, wie Odinkarl in Dänemark, Odindis in Schweden. Entsprechend kommen die Götternamen auch für Örtlichkeiten vor, die unter den Schutz der Gottheit gestellt werden. Sehr schön ist diese Sitte bei der Besiedelung Islands im Ausgang des 9. Jahrhunderts zu beobachten. Ausfahrt, Reise, Ankunft, das in Besitz genommene Land wird von der Gottheit gewiesen. An erster Stelle ist Thor der Führer, seltener Freyr, niemals Odin.

Als König Harald in Norwegen die Alleinherrschaft aufrichtete, wurden dadurch viele mächtige Männer zur Auswanderung bewogen. Hrolf war ein grosser Häuptling. Er waltete auf der Insel Mostr bei Südhördaland eines Tempels des Thor und war ein grosser Freund des Gottes. Er war gross und stark, schön von Aussehen und hatte einen grossen Bart; darum hiess er Mostrarskegg (Mostrbart). Er war der vornehmste Mann auf der Insel. Im Frühjahr verschaffte Hrolf dem Bjorn Ketilsson, der von König Harald geächtet war, ein gutes Langschiff mit tüchtiger Bemannung und gab ihm seinen eigenen Sohn Hallstein zur Begleitung mit. Als König Harald hörte, dass Hrolf Bjorn den Achter unterstützte, schickte er Boten zu ihm und liess ihm sagen, er solle aus dem Lande weichen wie Bjorn oder zum König kommen und alles seiner Gewalt unterwerfen. Das war 10 Jahre, nachdem Ingolf Arnarson nach Island gefahren war (um 874); die Leute, die von Island kamen, lobten die Beschaffenheit des Landes. Thorolf Mostrarskegg stellte ein grosses Opfer an und befragte Thor, seinen vertrauten Freund, ob er sich mit dem König versöhnen solle oder ausser Lands fahren und anderes Schicksal suchen. Das Ergebniss der Befragung wies den Thorolf nach Island. Darauf nahm er ein grosses Seeschiff und rüstete sich zur Islandsfahrt; alle seine Hausleute und die ganze Wirtschaft führte er mit sich. Er brach den Tempel ab und nahm fast alles dazu verwendete Bauholz mit, auch die Erde unter dem Altar, worauf Thor gestanden war. So segelte Thorolf in See mit günstigem Wind, er fand das Land und schiffte der Südseite entlang und dann westlich um Reykjanes herum. Da liess der Wind nach

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