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allem Rechte von den, darin vorkommenden Namen, welche Gott entweder selbst unmittelbar, oder durch Seine Engel und heil. Menschen diesem oder jenem zugelegt hat. Also ist dankwürdig, daß Jakob, dem mächtigen Kämpfer mit Gott, der Name Israel gegeben worden, daß der Prophet Hoseas, anzudeuten den schweren Zorn Gottes über Israel, seine Kinder hat Jesråel, Lo Ryhama und Lo Ammi heißen müssen, und endlich daß der alte Zacharias seinem noch nicht gebornen Sohn hat müssen den Namen Johannes beilegen, ihn als einen Prediger der nun crscheinenden heilsamen Gnade zu bezeichnen, andere Erempel von Abraham und Sara, dem Felsen Petro und den beiden Donnerkindern Johannes und Jakobus zu geschweigen. Aber was der Glanz der Sonne gegen den Glanz der Sterne, das ist gegen aller Menschen und Engel Namen, der hochgebenedeite, göttliche Name JEsu, in welchem sich alle Kniee beugen müssen, und alle Zungen bekennen,,,daß Er der HErr sey zur Ehre Gottes des Vaters." Eben darum versichert auch Petrus in unserm Terte: „Es ist in keinem Andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben worden, darin sie sollen selig werden, als der Name JEsu." Er stellt uns nämlich hiemit den theuren JEsus-Namen vor

I. als den Christo allein zuständigen, -
II. als einen Heilbringenden, und
III. als einen für Jedermann erfreulichen
Namen.

HErr JEsu! Dein Name ist eine ausgeschüttete, gute, wohlriechende Salbe; o gib, daß wir den holdseligen füßen Geruch desselben in unsern Herzen inniglich erfahren, und gestårket durch seine Kraft Dir durch Leben und Tod, durch Ehre und Schande eifrig nachlaufen mögen! Amen.

So kurz unsere Tertesworte sind, so wenig kaun unsere Schwachheit ihren reichlichen und herrlichen Inhalt vollståndig begreifen, aber bemühen wollen wir uns doch, aus dieser alleredelsten Paradiesblume wenigstens etwas von ihrem köstlichen Honig zu ziehen, und zu dem Ende den allerfüßesten JEsus-Namen betrachten

1) als einen unserm HErrn JEsu Christo allein zustån= digen Namen.

,,Es ist“ sagt Petrus mit Freudigkeit sich vor dem hohen Rathe verantwortend -,,in keinem andern Namen Heil, als in dem Namen JEsu" und er wollte ihnen damit zu verstes hen geben ihr Juden möget zwar von diesem, in euren Augen gering gewesenen Menschen JEsu und uns Seinen Nachfolgern denken, was ihr wollt, so müßt ihr doch glauben, daß in Seinem Namen dieser Mensch so wunderbarlich geheilt worden, und daß Er also der rechte Heiland der Welt seyn müsse. Deßwegen sollet ihr billig diesen vor euch vers worfenen, aber von Gott auserwählten nnd köstlichen Eckstein erkennen und annehmen, und an diesen, der da hat kommen sollen, glauben, ohne eines Andern zu warten. In diesem Jesu, welcher der versprochene Same Abrahams, die geseg= nete Wurzel Jesse ist, müsset ihr einig und allein eurer Seelen Seligkeit suchen: wofern ihr euch an Ihn nicht haltet, so könnet ihr von des Teufels Gewalt nicht erldset, von der Verdammniß nicht errettet, von eurer Sünden Schuld und Strafe nicht befreiet werden, ihr dürfet euch nicht auf eure Herrlichkeit, euren Bund, Geseß, Gottesdienst, Tempel, Opfer, Verheißung und andere Vorzüge verlassen, denn außer Christo wird euch dieses Alles nichts helfen, weil alles dieses euch zu Christo hinweiset, und auf Ihn, als den Kern der ganzen Schrift abzielt. Oder wie könntet ihr euch auf eure Werke und Gerechtigkeit nach dem Geset_verlassen, da doch der Gerechte seines Glaubens leben muß. Umsonst ist es endlich, daß ihr euch auf eure Voråltern verlassen und sagen wollet: Wir haben Abraham, Isaak und Jakob zu Våtern: denn diese eure Våter sind selbst durch die Gnade JEsu Christi, der gestern, heute und in alle Ewigkeit ist, selig und durch das Lamm, das erwürgt ist von Anfang der Welt, Gott angenehm geworden. Und in Summa: es ist ja kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin sie sollen mit Gott versöhnet seyn und vor Ihm gerecht und gefällig und dereinst in der Ewigkeit der wahrhaftigen Seligkeit sollen theilhaftig werden können, als eben dieser wunderbare Name JEsus, das ist: Er selbst mit Seinem

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theuren Verdienst, Genugthuung, Werk, Erkenntniß, Leiden und Sterben.

Wir können demnach mit allem Grund schließen, daß dieser Name, welcher das hohe Werk der Erlösung mit sich bringt, keinem Andern zugehöre, als Christo unserem HErrn, denn also sagte der heil. Engel zù Maria: „Deines Sohnes Namen sollst du JEsus heißen, denn Er wird Sein Volk, das aus Juden und Heiden bestehet, selig machen von ihren Sünden." Es mußte aber Derjenige allmächtige Schultern haben, der die Sünden der ganzen Welt und die ungeheure Last des göttlichen Zornes, sammt dem ernstlichen Fluch des Gesetzes tragen und aufheben sollte. Denn es kann ja kein Bruder den andern erlösen, es mußte der Sohn Gorres selbst erscheinen, wenn die Werke des Teufels sollten zerstört wers den (1 Joh. 3, 8.); es mußte Gott Seine Gemeinde durch Sein eigen Blut (Apostelg. 20, 28.) erwerben, es konnte uns nicht anders geholfen werden als durch den HErrn, unsern Gott (Hof. 1, 7.). Er, Er tilget unsere Uebertretung um Seinet willen (Jesaias, 43, 24.) und ist Niemand und unter den Völkern mit Ihm, so daß demnach ein Jeder sagen muß: Kein Menschenkind war je geboren,

Wie auch kein Engel auserkoren,
Der mir aus Ndthen helfen kann:
Dich ruf ich an,

Zu dem ich mein Vertrauen han.

Es hat zwar den Namen JEsus auch der Prophet Jesaias, der Hohepriester Josua, und der Führer des Volkes Israel gleichen Namens, geführt, aber wir köns nën entweder sagen, daß man bey Schöpfung solcher Namen entweder seinen Glauben auf den künftigen JEsum bezeuget, und sich Seiner erinnert habe, wie Eva und Lamech bey Ge= burt ihrer Söhne Kain und Noah gethan; oder es sey gesche= hen, Christi dreifaches Mittleramt vorzubilden, welcher als dér rechte JEsus das lautere Evangelium im Neuen, wie Johannes im A. Testament, vor allen andern predigen; den Tempel des HErrn oder die christliche Kirche bauen, und Priester seyn werde auf Seinem Throne; und uns in die, dem Volke Gottes noch bevors

bevorstehende Ruhe, ungeachtet des heftigen Widerstandes unserer starken Feinde einführen sollte.

So kann denn also dieser hohe Name sonst Niemand in der That und Wahrheit zukommen als Christo, und haben wir also außer Ihm auf nichts zu bauen weder im Himmel noch auf Erden, sollen Ihm auch als dem einigen Heiland nichts suchen an die Seite zu sehen; denn Er war ja, der eis nige Mensch in Gnaden, und in Ihm allein haben alle Völker sollen auf Erden gesegnet werden. Es heißt nicht, durch

Deinen Samen sollen die Völker gesegnet werden, sondern wer an Ihn glaubt, der soll nicht zu Schanden werden; wer. aber an den Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn bleibet über ihm. Die Juden durften sich keine Erhdrung ihres Gebetes versprechen, sie verrichteten denn dasselbe gegen dem Tempel und dem Gnadene stuhl; also können auch wir keine Gnade von Gott hoffen, welcher ein verzehrend Feuer ist, als durch den Einigen, welchen Er hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl. Wir Alle sind von Natur blind, also kann Niemand den Vater erkennen, als wem es der Sohn will offenbaren, und doch ist diese Erz kenntniß das ewige Leben. Wir sind von Natur Feinde, Gottlose, Sünder, deßwegen können wir dem heiligen und gerechten Gott nicht anders angenehm werden als in dem Geliebten, in Seinem Knecht, an welchem Seine Seele Wohl= gefallen hat. Es bleibt also bey Seinem eigenen Ausspruch : Ich bin der Weg, und die Wahrheit und das Leben, Niemand kommt zum Vater, denn durch Mich.“ Also dürfen wir uns, wenn wir vor Gott wollen Gnade erlangen, auf nichts Anderes gründen, als auf die Erlösung, so durch Christum geschehen ist, und durch einen wahren und lebendigen Glauben ergriffen wird. Zwar scheinet diese Erinnerung in unserer reinen lutherischen Kirche nicht besonders nöthig zu seyn, aber es wird doch auch von solchen, die sich's am allerwenige sten einbilden, gröblich dawider gefehlet. Denn wir müssen nicht nur mit dem Munde sagen, daß wir auf Christi Verdienst leben und sterben wollen, sondern wir müssen auch sorgfältig wachen, und unser eigen Herz tief untersuchen, ob nicht neben diefer Bundeslade ein Dagon stehe? Wir müffen uns also nicht verlaffen auf unsere an sich freilich reine

Lehre und Religion, daß wir nåmlich von christlichen Aeltern mitten in der evangelischen Kirche geboren und erzogen, auch derselben in der Jugend durch die Laufe einverleibt sind; denn das Wort der Predigt hilft die nichts, die nicht daran glauben. Wir müssen uns nicht verlassen auf die Frömmig keit unserer Boråltern und anderer Heiligen; denn ein Feder muß für sich Gott Rechenschaft geben, und welche Seele fündigt, die soll sterben, hingegen soll auch der Gerechte seines Glaubens leben. Wir müssen nicht bauen auf die äußerliche Gemeinschaft, Hochachtung and Lob mit und von andern rechten Christen, und den åußerlichen Gebrauch der Sakramente, denn Gott kann dessen ungeachtet keinen Gefallen an uns haben. Endlich muß man auch nicht auf sich selbst oder ein äußerlich, ehrbares Leben seine Seligkeit bauen; denu wenn das angienge, so wåren die unglaubigen und unseligen Juden die allerseligsten gewesen, und Christus wåre vergeblich gestorben. Außerdem ist auch dieses zu merken, daß selbst derjenige des durch JEsum erworbenen Heiles noch nicht durch den Glauben theilhaftig werde, der sich nicht be fleißt, Dem zu leben, der für ihn gestorben und auferstanden ist, und daß derjenige die Süßigkeit des Namens JEsu noch nicht geschmecket habe, dem die Sünde noch nicht bitter geworden ist.

4. Predigt über Röm. 6, 12—14.*)

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Wer Sünde thut, der ist der Sünde Knecht; die Knecht schaft der Sünde aber ist ein erschreckliches Elend. Dieses Elend nimmt jedoch ein Ende, wenn man der Wahrheit Ges hör schenkt.,,Wenn ihr die Wahrheit erkennet," sagt uns der Heiland,,,so wird euch die Wahrheit frey machen.“ Denn nachdem sie die von Ihm dargebotene Gnade genommen haben, waltet diese in ihnen, und stärkt und regiert ihren Willen, so daß sie nicht mehr der Sünde Knechte sind. Von diesen wichtigen Materien handelt der Apostel Paulus insbesondere im 7. und 8. Kap. seines Briefes an die Römer,

*) Gehalten zu Stuttgart 6. Juli 1712.

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