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17 Sie sollen Staub lecken wie die Schlangen, wie die, die am Boden kriechen;
zitternd sollen sie aus ihren Schlupfwinkeln hervorkommen, angstvoll auf Jahwe, unseren
Gott, blicken und sich vor dir fürchten!

18 Wer ist ein Gott wie du, der dem Überreste seines Erbteils [feine] Sünde vergiebt und
[feinen] Abfall übersieht,

der nicht für immer im Zorne verharrt, sondern sich freut, Gnade zu üben?

19 Er wird sich unserer wieder erbarmen, wird unsere Verschuldungen niederschlagen.

Ja, du wirst alle 'unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen!

20 Du wirst an Jakob die Treue erweisen, an Abraham die Gnade,

die du unseren Vätern von [längst]vergangenen Tagen her zugeschworen hast.

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Der Prophet Nahum.

1 Ausspruch über Nineve. Das Buch der Offenbarung Nahums, des Elkositers.

Die Vollstreckung der Rache Jahwes an Nineve rückt heran (um 660 v. Chr.?).

2 Ein eifersüchtiger Gott und ein Rächer ist Jahwe; ein Rächer ist Jahwe und voller Grimm.

Ein Rächer ist Jahwe gegenüber seinen Widersachern und trägt seinen Feinden [ihre Verschuldung] nach.

Jahwe ist langsam zum Zorn und von großer Kraft, aber er läßt nicht ganz ungestraft. Im Sturmwind und Wetter schreitet Jahwe einher, und Gewölk ist der Staub unter seinen Füßen.

Er bedroht das Meer und trocknet es aus und läßt alle Ströme versiegen.

Es verwelkt Basan und Karmel und die Blüte des Libanon verwelft.

5 Berge erbeben vor ihm und die Hügel zerschmelzen;

vor ihm bäumt sich die Erde auf, der Erdkreis und alle, die darauf wohnen.

6 Wer kann Stand halten vor seinem Groll und wer bestehn bei seiner Zornesglut?

7 Sein Grimm ergießt sich wie Feuer und die Felsen zerspringen vor ihm.

Gütig ist Jahme, ein Schuß in Drangfalszeit; er kennet [wohl], die bei ihm Zuflucht

suchen.

8 Aber mit überströmender Flut macht er den Garaus denen, die sich wider ihn auflehnen', und Finsternis verfolgt seine Feinde!

9 Was ersinnt ihr wider Jahwe? Den Garaus macht er - nicht zweimal wird sich

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...

Drangfal erheben!

werden sie [doch] wie völlig dürre Stoppeln verzehrt.

* Der offenbar verderbte Text lautet wörtlich: „wenn bis [zu den] Dornen verflochten und wie ihr Rauschtrank trunken“. Dies deutet man: „wären sie auch wie Dornen verflochten und wie ihr Trank durchtränkt“ (also durch und durch naß). Allenfalls möglich, aber gleichfalls sehr künftlich wäre die Fassung: „und wie von ihrem Trank durchtränkt“.

11 Aus dir * ging hervor, der Böses wider Jahwe ersann, der Heilloses plante.

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Habe ich dich *** gedemütigt, so werde ich dich [doch] nicht nochmals demütigen.

18 Und nun will ich sein Joch, das auf dir liegt, zerbrechen und deine Fesseln zerreißen. 14 Wider dich aber † wird Jahwe Befehl thun: dein Name foll fortan durch keine Aussaat mehr erhalten bleiben! Aus dem Tempel deines Gottes will ich Schnißbilder und Gußbilder vertilgen, will dir dein Grab herrichten, denn du bist verworfen !

Die Freudenbotschaft von der Eroberung und Plünderung Nineves.

1 Schon erscheinen auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der Frieden verkündigt. 2 Feiere, Juda, deine Feste, bezahle deine Gelübde,

denn fortan wird der Heillose dich nicht mehr durchziehn

2 Es rückt der Zerstörer gegen dich †† heran:

Wahre die Festung! Spähe aus auf die Straße,

raffe dich zusammen, rüste dich gewaltig!

er ist gänzlich hinweggetilgt!

3 Denn Jahwe stellt die Hoheit Jakobs wieder her, wie die Hoheit Israels;

denn Räuber haben sie beraubt und ihre Ranken zu Grunde gerichtet.

4 Die Schilde seiner Helden sind gerötet, [seine] Krieger in Scharlach gekleidet.

Im Feuer der....††† [funkeln] die Wagen, wenn er sie zurüstet, und geschwungen

werden die Lanzen.

5 Auf den Gassen rasen die Wagen, rennen hin und her auf den Pläßen;

wie Fackeln sind sie anzusehn, sie fahren einher wie die Blize.

Er besinnt sich auf seine Edlen: sie straucheln auf ihrem Gange; sie eilen auf seine [Nineves] Mauern doch [schon] wird das Schußdach hergerichtet *†.

7 Die Flutthore werden aufgethan und der Palast vergeht [vor Furcht].

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**†, während ihre Mägde seufzen, so wie Tauben girren, [und] sich auf die Brüste schlagen.

9 Nineve aber [war] wie ein Wasserteich. . . .*

Sie aber fliehen. Halt, halt!" aber keiner wendet sich um.

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* Anrede an Nineve.

** Wörtlich: „wenn unversehrt (oder „wohlgemut“, nach anderen „vollzählig“ oder „in voller Macht“) und so viele (d. i. nach üblicher Deutung: mögen sie auch zahlreich und noch so viele sein), so werden sie eben so vertilgt (oder „umgehauen“, „abgemäht“) und er fährt dahin". Vergl. jedoch die tertkritische Anmerkung, nach welcher der Schluß ursprünglich gelautet haben dürfte: „und werden dahinfahren".

*** Anrede an Juda.

† Anrede an Assur oder den Großkönig.

+ Anrede an Nineve.

+ Die übliche, aber keineswegs sichere Deutung des übergangenen Wortes ist: „der stählernen Beschläge".

*+ Die Übersetzung des Schlußsages ist unsicher; jedenfalls aber dürfte es sich um Maßregeln der anstürmenden Feinde handeln, gegen die jede Abwehr zu spät kommt.

**+ Der offenbar verderbte Tert lautet nach der üblichen Deutung: „und es ist bestimmt: sie wird in Gefangenschaft geführt (oder entblößt") und hinaufgebracht" (?). Dhne Zweifel steckt in dem ersten der drei Worte ein Hauptwort mit dem Artikel, und zwar irgend eine Bezeichnung der Königin. Denn die Fortsetzung zeigt, daß nur von ihr, nicht etwa der Stadt Nineve, die Rede sein kann.

+* Nach der üblichen, aber sprachlich sehr zweifelhaften Erklärung bedeuten die beiden übergangenen Worte: „von jeher“ (eigentlich: „von den Tagen an [wo] sie [stand]"). Soll dies heißen: obwohl N., weil rings von Waffer umflutet, unzugänglich ist, fliehen sie dennoch"?

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10 [So] raubt [denn] Silber, raubt Gold!

Denn endlos ist der Vorrat; [da ist] eine Masse von allerlei kostbarem Gerät.

11 Öde und Leere und Wüstenei

und aller Angesicht erblaßt!

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12 Wo ist [nun] die Lagerstatt des Löwen, der Ort, wo die Jungleuen aufgezogen wurden, wo der Löwe einherschritt, wo die Löwin [und] das Löwenjunge, ohne daß sie jemand aufschreckte?

18 Der Löwe raubte, bis seine Jungen genug hatten, und würgte für seine Löwinnen; er füllte mit Raub seine Höhlen und seine Lagerstätten mit Geraubtem.

14 Fürwahr, ich will an dich — ist der Spruch Jahwes [, des Gottes] der Heerscharen und will deine' Wagen in Rauch aufgehen lassen, und deine Jungleuen soll das Schwert

fressen.

Und ich will deinen Raub von der Erde vertilgen und der Ruf deiner Boten soll fortan nicht mehr vernommen werden!

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Erneute Bedrohung des ruchlosen Nineve mit Jahwes Strafgericht.

1 Ha, Stadt der Blutschuld, ganz angefüllt mit Lug [und] Gewaltthat, [bei der] des Raubens kein Ende ist.

Horch, Peitschenknall! Horch, Rädergerassel, jagende Rosse und rollende Wagen,

3 anstürmende Reiter, funkelnde Schwerter und blißende Lanzen!

Zahllos sind die Erschlagenen und massenhaft die Leichen;

kein Ende ist der Leichname, so daß sie über ihre Leichname hinstürzen.

*[Solches geschieht] ob der zahllosen Hurereien der Hure, der holdseligen, zauberkundigen, die [ganze] Völker mit ihrer Hurerei berückte * und Nationen mit ihren Zauberkünften.

5 Fürwahr, ich will an dich — ist der Spruch Jahwes [, des Gottes der Heerscharen]
und will dir vorne die Schleppe aufdecken und den Völkern deine Blöße zeigen und
Königreichen deine Schande.

6 Ich will Unrat auf dich schleudern und dich schänden und ein Schauspiel aus dir machen,
7 daß alle, die dich erblicken, vor dir fliehen und sprechen sollen:
Verheert ist Nineve! Wer könnte Mitleid mit ihr haben? Wo soll ich Tröster für dich

auftreiben?

8 Bist du etwa besser, als No Ammon, die an den Nilarmen thronte, rings von Wassern

umgeben,

der der Strom ** als Bollwerk, der Strom als Mauer diente?

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[Leute von] Kusch und Ägypter ohne Zahl

waren ihre Stärke; [Leute von] Put und Libyer bildeten deine Helferschaft.

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°[Aber] auch sie wanderte in die Verbannung, in die Gefangenschaft; auch ihre Kindlein wurden an allen Straßenecken zerschmettert.

Über ihre Angesehenen warf man das Los, und alle ihre Großen wurden in Fesseln

gelegt.

11 Auch du sollst trunken werden, sollst umnachtet sein; auch du sollst Zuflucht vor dem Feinde fuchen!

* Nach anderer Deutung: „verkaufte“.

** Wörtlich: „das Meer"; das Wort dient jedoch hier (wie Jes. 19, 5) zur Bezeichnung des Nils. Auch der jeşt in Ägypten übliche Name des Nils (el-bachr) bedeutet eigentlich das Meer. Übrigens ist die Übersetzung von V. 8b sprachlich nicht ohne Bedenken.

12 Alle deine Bollwerke find [wie] Feigenbäume mit Frühfeigen: Wenn sie geschüttelt werden, fallen sie dem, der essen will, in den Mund!

18 Fürwahr, deine Krieger sind Weiber in dir - weit thun sich die Thore deines Landes auf, Feuer verzehrt deine Riegel!

14 Schöpfe dir Wasser [für die Zeit] der Belagerung!

Tritt in den Thon und stampfe Lehm! Greife zur Ziegelform! 15 Dort wird dich Feuer verzehren, das Schwert dich vertilgen; gleich einem Käferschwarm* wird es dich aufzehren, magst du dich auch mehren wie die Käfer, dich mehren wie die Heuschrecken.

16 Deine Händler find zahlreicher, als die Sterne am Himmel; [doch] die Käfer häuten sich und fliegen davon!

17 Deine Fürsten ** gleichen den Heuschrecken, deine. . . . *** einem Schwarm von

Heuschrecken,

die sich in kalter Zeit an den Mauern lagern; wenn die Sonne aufgeht, fliegen sie davon, und niemand weiß, wohin.

18 Deine Hirten schlummern, o König von Assyrien, deine Edlen liegen [im Schlafe]; deine Leute sind auf den Bergen zerstreut, ohne daß sie jemand sammelt!

19 Keine Linderung giebt's für deinen Schaden, unheilbar ist deine Verwundung! Alle, die die Kunde von dir vernehmen, klatschen deinetwegen in die Hände; denn über wen wäre nicht beständig deine Bosheit ergangen!

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2 Wie lange [schon] schreie ich um Hilfe, Jahwe, ohne daß du hörst; [wie lange schon] rufe ich dir zu „Gewalt!" ohne daß du Hilfe schaffst!

3 Warum lässest du mich Unheil erleben und siehst Gewaltthaten mit an? Druck und Gewaltthat sind vor meinen Augen; daher ist Streit entstanden und immer aufs neue hebt Zwietracht an.

4 So kommt es, daß die Rechtsprechung erlahmt und das Recht niemals mehr ans Licht tritt. Denn die Gottlosen umgarnen die Frommen; darum tritt das Recht verdreht ans Licht. 5++ Seht auf, ihr 'Treulofen', und blickt umher! Stieret und' staunet!

* Vergl. die Bemerkung zu Joel 1, 4.

** Nach anderer Deutung: „deine auserlesene Mannschaft“.

*** Vergl. zu dem übergangenen Worte (nach der üblichen Erklärung: „deine Tafelschreiber“) S. 560, erste Note.

† Nach der herkömmlichen Annahme ist die Weissagung Habakuks um 600 v. Chr., richtiger aber wohl bereits um 615 anzuseßen. Vergl. hierüber die tertkritische Anmerkung zu V. 5—11. Vergl. über den Abschnitt V. 5-11 die textkritischen Anmerkungen.

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Denn er wirkt in euren Tagen ein Werk — ihr würdet es nicht glauben, wenn es er

zählt würde!

6 Denn fürwahr, ich lasse die Chaldäer erstehn, das grimmige und behende Volk,

das die Breiten der Erde durchzieht, um fremde Wohnfiße zu erobern.

7 Schrecklich und furchtbar ist es, ihm selbst entstammt sein Recht und seine Hoheit.

8 Seine Rosse sind schneller als Parder und kühner als Wölfe am Abend;

feine Reiter sprengen stolz einher <und seine Reiter kommen aus weiter Ferne'; fie fliegen dahin gleich einem Adler, der sich auf den Fraß stürzt.

9 Sie alle gehen auf Gewaltthaten los . . . . . * und bringt' Gefangene auf wie Sand. 10 Und er **- er macht sich über Könige lustig und Würdenträger dienen ihm zum Gespött. Er lacht über jedwede Festung; er 'schüttet Erde auf und erobert sie'.

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12 Bist nicht du, Jahwe, von Urzeit her mein Gott, mein Heiliger, der nimmer stirbt'? Jahwe, zur Vollstreckung des] Gericht[3] hast du ihn bestimmt und

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ihn verordnet

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,

zum Strafen

18 du, dessen Augen zu rein sind, als daß du Böses anschauen könntest, und der du Gewaltthaten nicht mit anzusehen vermagst

warum siehst du [doch] die Treulofen mit an, schweigst [dazu], wenn der Gottlose den, der im Rechte gegen ihn ist, zu Grunde richtet?

14 Du ließest ja die Menschen werden wie die Fische im Meer, wie das Gewürm, das keinen Herren hat!

15 Sie alle zog er mit der Angel empor, zerrt sie fort in seinem Garn und rafft sie ein in sein Net.

Darum freut er sich und frohlockt; 16 darum schlachtet er seinem Garn und opfert seinem Netze.

Denn sie verschaffen ihm üppige Beute und fette Speise.

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› Darum zückt er beständig sein Schwert', um schonungslos Völker zu morden.

Die Antwort Jahwes und Weherufe des Propheten.

1 Ich will mich auf meine Warte stellen und auf den Wall treten, um auszuspähen, damit ich erfahre, was er mit mir reden und was 'er' mir auf meine Beschwerde erwidern wird.

2 Da antwortete mir Jahwe und sprach:

Schreibe das Gesicht nieder und bringe es deutlich auf die Tafeln, damit man es ge=
läufig lesen könne.

Denn noch ist dem Gesicht eine Frist bestimmt; aber es eilt† dem Ende zu und trügt nicht.
Wenn es verzieht, so harre seiner; denn es kommt gewiß und bleibt nicht aus!

* Die übergangenen drei Wörter sind unverständlich. Man pflegt zu überseßen entweder : „Das Streben ihrer Gesichter ist vorwärts gerichtet" oder „ihres Angesichts Streben ist nach Sturm“ oder die Richtung ihrer Gesichter ist ostwärts". Der Text ist ohne Zweifel verderbt und zwar scheinen zwei Versglieder verloren gegangen zu sein.

** Wohl ein Hinweis auf den König der Chaldäer.

*** Der Sinn des offenbar verderbten Textes ist völlig unsicher. Die nächstliegende Überseßung ist: „damals brauste ein Sturm daher und zog vorüber, und er wird sich verschulden, er, dem seine [eigene] Kraft als Gott gilt".

† Vergl. zu dieser ziemlich fraglichen Überseßung die tertkritischen Anmerkungen.

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