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Spaziergang.

Faust (in Gedanken auf- und abgehend). Zu ihm Mephistopheles.

Mephistopheles.

Bei aller verschmähten Liebe! Beim höllischen Elemente!
Ich wollt', ich wüßte was Aergers, daß ich's fluchen könnte!
Fauft.

Was hast? was kneipt dich denn so sehr?
So kein Gesicht sah ich in meinem Leben!
Mephistopheles.

Ich möcht' mich gleich dem Teufel übergeben,
Wenn ich nur selbst kein Teufel wär'!

Faust.

Hat sich dir was im Kopf verschoben?

Dich kleidet's, wie ein Rasender zu toben!

Mephistopheles.

Denkt nur, den Schmuck, für Gretchen angeschafft,

Den hat ein Pfaff hinweggerafft!

Die Mutter kriegt das Ding zu schauen,
Gleich fängt's ihr heimlich an zu grauen:
Die Frau hat gar einen feinen Geruch,
Schnuffelt immer im Gebetbuch,
Und riecht's einem jeden Möbel an,
Ob das Ding heilig ist oder profan.
Und an dem Schmuck, da spürt' sie's klar,
Daß dabei nicht viel Segen war.
„Mein Kind!" rief sie, ungerechtes Gut
Befängt die Seele, zehrt auf das Blut.
Wollen's der Mutter Gottes weihen,
Wird uns mit Himmelsmanna erfreuen!“
Margretlein zog ein schiefes Maul;
Ist halt, dacht' sie, ein geschenkter Gaul,
Und wahrlich! gottlos ist nicht der,
Der ihn so fein gebracht hierher.

Die Mutter ließ einen Pfaffen kommen;

Der hatte kaum den Spaß vernommen,
Ließ sich den Anblick wohl behagen.
Er sprach: „So ist man recht gesinnt!
Wer überwindet, der gewinnt.

Die Kirche hat einen guten Magen,
Hat ganze Länder aufgefreffen,
Und doch noch nie sich übergessen ;
Die Kirch' allein, meine lieben Frauen,
Kann ungerechtes Gut verdauen."

fanft.

Das ist ein allgemeiner Brauch;

Ein Jud' und König kann es auch.

Mephistopheles.

Strich drauf ein Spange, Kett' und Ring,
Als wären's eben Pfifferling',

Dankt' nicht weniger und nicht mehr,
Als ob's ein Korb voll Nüsse wär',
Versprach ihnen allen himmlischen Lohn.
Und sie waren sehr erbaut davon.

Und Gretchen?

Faußt.

Mephistopheles.

Sißt nun unruhvoll,

Weiß weder was sie will, noch soll,
Denkt an's Geschmeide Tag und Nacht,
Noch mehr an den, der's ihr gebracht.

Fauft.

Des Liebchens Kummer thut mir leid. Schaff' du ihr gleich ein neu Geschmeid'! Am ersten war ja so nicht viel.

Mephistopheles.

O ja, dem Herrn ist alles Kinderspiel!

Fauft.

Und mach', und richt's nach meinem Sinn!

Häng' dich an ihre Nachbarin!

Sey Teufel doch nur nicht wie Brei,
Und schaff' einen neuen Schmuck herbei!
Mephistopheles.

Ja, gnäd'ger Herr, von Herzen gerne.
(Faust ab.)
So ein verliebter Thor verpufft

Euch Sonne, Mond und alle Sterne

Zum Zeitvertreib dem Liebchen in die Luft.

Der Nachbarin Haus.

Marthe (allein).

Gott verzeih's meinem lieben Mann,
Er hat an mir nicht wohlgethan!
Geht da stracks in die Welt hinein,
Und läßt mich auf dem Stroh allein.
Thät ihn doch wahrlich nicht betrüben,
That ihn, weiß Gott! recht herzlich lieben.
(Sie weint.)

Vielleicht ist er gar todt! O Pein!
Hätt' ich nur einen Todtenschein !

Margarete kommt.

Margarete.

Frau Marthe!

Marthe.

Gretelchen, was soll's?
Margarete.

Fast sinken mir die Kniee nieder!
Da find' ich so ein Kästchen wieder
In meinem Schrein, von Ebenholz,
Und Sachen, herrlich ganz und gar,
Weit reicher, als das erste war.

(Ab.)

Marthe.

Das muß Sie nicht der Mutter sagen!
That's wieder gleich zur Beichte tragen.
Margarete.

Ach seh' Sie nur! ach schau' Sie nur!
Marthe (pust sie auf).

Odu glücksel'ge Creatur!

Margarete.

Darf mich, leider! nicht auf der Gassen,

Noch in der Kirche mit sehen lassen.

Marthe.

Komm' du nur oft zu mir herüber,

Und leg' den Schmuck hier heimlich an,

Spazier' ein Stündchen lang dem Spiegelglas vorüber!
Wir haben unsre Freude d'ran.

Und dann giebt's einen Anlaß, giebt's ein Fest,

Wo man's so nach und nach den Leuten sehen läßt.

Ein Kettchen erst, die Perle dann in's Ohr;

Die Mutter siehts' wohl nicht, man macht ihr auch was vor. Margarete.

Wer konnte nur die beiden Kästchen bringen?

Es geht nicht zu mit rechten Dingen!

(Es klopft)

Margarete.

Ach Gott! mag das meine Mutter seyn?

Marthe (burch's Vorhängel guckend).

Es ist ein fremder Herr. Herein!

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Mephistopheles tritt auf.

Mephistopheles.

Bin so frei, g'rad' hereinzutreten,

Muß bei den Frauen Verzeih'n erbeten.

(Tritt ehrerbietig vor Margareten zurück.)

Wollte nach Frau Marthe Schwerdtlein fragen!

Marthe.

Ich bin's. Was hat der Herr zu sagen?
Mephistopheles (leise zu ihr).
Ich kenne Sie jeßt, mir ist das genug;
Sie hat da gar vornehmen Besuch.
Verzeiht die Freiheit, die ich genommen!
Will nach Mittage wieder kommen.

Denk', Kind, um

Der Herr dich für

Marthe (laut).

alles in der Welt!

ein Fräulein hält.

Margarete.

Ich bin ein armes junges Blut;

Ach Gott! der Herr ist gar zu gut:
Schmuck und Geschmeide sind nicht mein.
Mephistopheles.
Ach, es ist nicht der Schmuck allein;
Sie hat ein Wesen, einen Blick, so scharf.
Wie freut mich's, daß ich bleiben darf!

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Ich wollt', ich hätt' eine frøhere Mähr'!
Ich hoffe, Sie läßt mich's drum nicht büßen.
Jhr Mann ist todt, und läßt Sie grüßen.

Marthe.

Ist todt? das treue Herz! O weh!

Mein Mann ist todt! Ach, ich vergeh'!

Margarete.

Ach! liebe Frau, verzweifelt nicht!

Mephistopheles.

So hört die traurige Geschicht'!

Margarete.

Ich möchte drum mein' Tag' nicht lieben;

Würde mich Verlust zu Tode betrüben.

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